dc.contributor.author
Wolber, Jens-Erik
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:08:53Z
dc.date.available
2004-09-24T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8919
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13118
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnisse, Abkürzungen
1\. Aufgabenstellung
2\. Literaturübersicht
3\. Material und Methoden
4\. Ergebnisse
5\. Diskussion
6\. Schlußfolgerungen
7\. Zusammenfassung
8\. Summary
9\. Literaturverzeichnis
10\. Anhang
dc.description.abstract
Im Zuge der Überführung der EU- Verordnung 2377/90 in nationales Recht besteht
in Deutschland seit dem 1.1.2000 ein breites Anwendungsverbot für Arzneimittel
bei lebensmittelliefernden Tieren. Im Bereich der kommerziellen Fischzucht
sind nur noch wenige Arzneimittel zur Anwendung zugelassen, insbesondere zur
Begegnung endoparasitischer Krankheitsausbrüche steht gegenwärtig kein
zugelassenes Präpa-rat mehr zur Verfügung. Die vorliegende Arbeit verfolgt das
Ziel, anhand eines Mo-dellbetriebes die Beeinträchtigung von Fischbeständen
durch Parasiten zu belegen und des weiteren Möglichkeiten der Entwicklung
eines ökologisch unbedenklichen sowie kostengünstigen alternativen Verfahrens
zur Unterbrechung entsprechender parasitärer Entwicklungszyklen zu erproben.
Durch parasitologische Untersuchungen an Fischen, Muscheln und Schnecken wird
der für Erkrankungsfälle in einer Fischzucht- und Hälterungsanlage Sachsens
ver-antwortliche Erreger identifiziert. Nach Anwendung diagnostischer
Verfahren und von Infektionsversuchen gelingt der Nachweis mehrerer
Parasitenspezies. Der Tremato-de Bucephalus polymorphus wird aufgrund der
zahlenmäßigen Präsenz seiner freile-benden und parasitären Entwicklungsstadien
zweifelsfrei als Agens für das Krank-heits- und Verlustgeschehen im
Modellbetrieb diagnostiziert. Durch Sektion großer Mengen von als erste
Zwischenwirte dienenden Muscheln (Dreissena polymorpha) wird ein Bild über die
hohe B.- polymorphus- Parasitenlast innerhalb der Anlage ge-wonnen. Weiterhin
kann belegt werden, dass die parasitäre Infektion in den ersten Zwischenwirten
überwintert und über mehrere Jahre fortbestehen kann. Mit Hilfe ex-
perimenteller Versuche wird die Infektiösität von B.- polymorphus- Zerkarien
gegen verschiedene Fischarten untersucht. Dabei kann gezeigt werden, dass
insbesondere Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) und bestimmte
Cyprinidenarten sehr anfällig für B.- polymorphus- Infektionen sind.
Nachfolgend wird die Rolle von zwei Raubfischarten (Zander, Sander lucioperca,
Barsch, Perca fluviatilis) als potenzielle Endwirte der Parasitose untersucht.
Nach Verfütterung infizierter Kleinfische können im Magen-Darm-Trakt der
Zander adulte B. polymorphus nachgewiesen werden. Ein Nachweis adulter B.
polymorphus in den Verdauungsorganen der Flussbarsche ge-lingt nicht.
Weiterhin werden mit dem Ziel der Erarbeitung einer nichtchemischen Be-
kämpfungsmöglichkeit mehrere Verfahren zur Behandlung des die Anlage versor-
genden Talsperrenwassers in Laborversuchen auf ihre Wirksamkeit gegen B.-
poly-morphus- Zerkarien getestet. Der Aufprall zerkarienhaltigen Wassers auf
eine ebene Fläche führt bereits ab einer Fallhöhe von 36 cm zu Verletzungen
bzw. zum Tod ei-niger Parasitenlarven. Die Anwendung von Ultraschall
resultiert unter Laborbedin-gungen bei spezifischen Energieeinträgen von
0,0005-0,001 kWh/ l in Mortalitäten von 60 bis 100 %. Nach Bestrahlung mit
ultraviolettem Licht bei Dosen von 1800 und 2850 J/ m2 zeigen untersuchte
Zerkarien eine tendenziell verringerte Bewegungsak-tivität. Die Durchführung
von Freilandversuchen mit Karpfen (C. carpio) und Regen-bogenforellen lässt
erkennen, dass sowohl eine Ultraschallbehandlung mit 0,000652 kWh/ l als auch
die Bestrahlung des Produktionswassers mit ultraviolettem Licht (Do-sis 58 J/
m2) potenziell zur Bekämpfung von B.- polymorphus- Invasionen geeignet ist.
Im Anschluss werden weitere potenzielle Verfahren zur Erregerbekämpfung
(Ozonie-rung, Mikrofiltration, elektrischer Strom, biologische Manipulation)
den getesteten Lösungsmöglichkeiten gegenübergestellt und hinsichtlich ihrer
Nachhaltigkeit, Wirt-schaftlichkeit und ökologischen Verträglichkeit
diskutiert. Es wird hierbei deutlich, dass unter den gegenwärtigen
Rahmenbedingungen kein Verfahren uneingeschränkt zur kostendeckenden
Behandlung der gesamten Produktionswassermenge des Mo-dellbetriebs zu
empfehlen ist. Selbst unter der Prämisse einer Erzeugung von kos-tengünstigem
Strom aus alternativen Quellen bleibt die Wirtschaftlichkeit einer zent-ralen
Wasserdekontamination fraglich.
Neben der regelmäßigen Reinigung und Desinfektion als grundlegende Behand-
lungsmaßnahme wird zur Verminderung des Erregerdrucks bei vergleichbaren Para-
sitosen abschließend empfohlen, mobile UV-Lampen mit einer effektiven UV-C-
Strahlungsdosis von >400 J/ m2 zu verwenden, welche räumlich und zeitlich
unab-hängig in den einzelnen Fischhälterungseinrichtungen installiert werden
können. Sie erfassen eine Vielzahl eindringender Erreger, sind im Vergleich zu
anderen geteste-ten Verfahren bei befriedigender Wirksamkeit kostengünstig zu
beschaffen und zu betreiben sowie problemlos vom Personal auszuwechseln. Beim
Auftreten techni-scher Schäden an den UV-Einheiten wären nur einzelne, leicht
zu sanierende Fisch-hälterungseinheiten in Mitleidenschaft gezogen. Für die
Anwendung von UV-Strahlung spricht weiterhin die hohe Arbeitssicherheit.
de
dc.description.abstract
In the wake of Council Regulation (ECC) 2377/90, German agriculture has been
se-verely affected by stringent restrictions concerning the use of medications
in animals reared for human consumption. In commercial fish production, legal
administration has been limited to a few desinfectants and antibiotic drugs.
Currently, no permitted antiparasitic drug is available to treat fish stock
threatened by endogenous parasites.
After demonstrating the detrimental effects of fish-pathogenic parasites on
commer-cial fish production by examining an exemplary fish-rearing facility,
this paper contin-ues to investigate alternative, non chemical ways to
effectively disrupt parasitic life cycles in an economic fashion.
Using different diagnostic procedures, numerous parasite species are
identified in a fish-rearing facility in Saxony. The trematode Bucephalus
polymorphus is quickly found to be causing reoccurring fish-mortality in the
aforementioned facility because of its high intensities in examined fish and
invertebrate hosts. It can be shown that B. polymorphus is able to survive
several years in its 1st intermediate host, zebra mussel Dreissena polymorpha.
Exposing different species of fish to cercariae of B. polymorphus demonstrates
varying susceptibility rates among investigated spe-cies. Rainbow trout
(Oncorhynchus mykiss) and several cyprinid species show high susceptibilities.
The role of pike perch (Sander lucioperca) and perch (Perca fluviatilis) as
final hosts of the infection is investigated. After feeding on infected fish,
adult trematodes are detected in the digestive tract of all examined pike
perch, whereas none of the perch receiving a similar diet can be diagnosed
with a B.- polymorphus- infection.
To develop a practical anti parasitic treatment of the facilities´ production
water which is taken from a nearby reservoir, three non chemical water
treatments are examined for their effectiveness against B.- polymorphus-
cercariae in the laboratory.
An impact resulting from pouring suspended cercariae from a height of 36 to
200 cm leads to injury and death of a proportion of exposed individuals.
Exposure to ultra-sonic waves with specific energy inputs of 0,0005 to 0,001
kWh/ l results in cercarial mortalities ranging from 60 to 100 %. After being
submitted to ultraviolet light at a dose of 1800 to 2850 J/ m2, examined
cercariae show slightly reduced activity.
Field trials with carp (Cyprinus carpio) and rainbow trout (O. mykiss)
demonstrate that ultrasonic treatment with a specific energy input of 0,000652
kWh/ l as well as an exposure of production water to ultraviolet light at a
dose of 58 J/ m2 can potentially be used to reduce infections with B.
polymorphus.
The aforementioned findings are compared to additional potential treatment
possibili-ties (ozonation, filtration, use of electric current and biological
manipulation). All pro-cedures are then discussed concerning their
sustainability, economic efficiency and ecological tolerability. Summarizing
the individual treatments it is concluded that none can be unrestrictedly
recommended to treat all of the production water in a cost-efficient and
effective manner.
Consequentially, periodic cleaning and disinfection are shown to still be the
primary means to limit parasitic infections of commercial fish populations by
reducing the number of host organisms in the fish's vicinity. Additionally, a
time-limited water treatment of single production-subunits holding the most
susceptible fish species us-ing UV- doses of >400 J/ m2 is recommended to
treat waterborne parasitic stages at the time of their highest occurrence. UV-
lamps are mobile, their use affects numer-ous parasitic stages and is
comparatively cost-effective. The treatment facilities can be maintained by
staff members. In case of a malfunction, only single subunits which can easily
be sanitised are affected. Furthermore, the use of ultraviolet light involves
low hazard risks and has no negative impact on water parameters.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Mechanical Damage
dc.subject
Ultraviolet Radiation
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Möglichkeiten der alternativen arzneimittelfreien Bekämpfung des
fischpathogenen Trematoden Bucephalus polymorphus Baer, 1827 (Trematoda:
Bucephalidae)
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. E. Schein
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. K. Schreckenbach
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. R. Schuster
dc.date.accepted
2004-07-13
dc.date.embargoEnd
2004-10-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2004002151
dc.title.translated
Alternative non chemical possibilities to control fish infections caused by
Bucephalus polymorphus Baer, 1827 (Trematoda: Bucephalidae)
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001365
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2004/215/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000001365
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access