Einleitung: Die elterlichen Körpermaße bestimmen in ihrer Komplexität den somatischen Entwicklungsstand der eutrophen Termingeborenen entscheidend mit. Zur besseren Erkennung von Risikokindern ist es notwendig, den spezifischen Einfluss von Körperhöhe und Körpergewicht von Mutter und Vater zu kennen. Generell werden Angaben zu den Körpermaßen des Vaters mit dem einheitlichen Perinatalerhebungsbogen, der wichtige biologische, soziale und klinische Parameter in der Schwangerschaft von Mutter und Kind erfasst, nicht erfasst. Methodik: Die Daten entstammen dem Forschungsprojekt „Entwicklungsstand und Wachstumsverhalten Neugeborener“. Neugeborenenmaße und auch elterliche Körpermaße von verschiedenen Neugeborenengruppen wurden in den Jahren 2006 – 2008 erfasst, um das Wachstumsverhalten von Neugeborenen zu untersuchen. Es handelt sich um eine Multizenterstudie unter Beteiligung von 10 Einrichtungen Deutschlands. Die Studie umfasst insgesamt 3.082 Neugeborene. Unsere Auswertungen beziehen sich nur auf die eutrophen Termingeborenen (n = 1.312). Diese liegen im Bereich der 10. – 90. Geburtsgewichtsperzentile mit einer Schwangerschaftsdauer von 37 – 41 vollendeten Schwangerschaftswochen. Dadurch wurde ausgeschlossen, dass die Ergebnisse durch Pathologien von Neugeborenen unter der 10. und über der 90. Gewichtsperzentile verzerrt werden. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Statistikprogrammpaket „SPSS“ im Rechenzentrum der Universität Rostock. Für die statistische Prüfung der Ergebnisse wurde der t-Test verwendet. Zur Untermauerung der empirisch gefundenen Ergebnisse wurde eine multivariable Regressionsanalyse durchgeführt. Ergebnisse: Die Ergebnisse der multivariablen Regressionsanalyse zeigen, dass Körperhöhe und Körpergewicht der Mutter, daneben aber auch die Körperhöhe des Vaters Einfluss auf das Geburtsgewicht der eutrophen Termingeborenen haben. Das Körpergewicht des Vater spielt nahezu keine Rolle. Bei der Neugeborenenlänge, den Kopfumfang und beim längenbezogenen Geburtsgewicht treten diese Beziehungen nicht so deutlich hervor. Damit werden unsere empirisch gefundenen Ergebnisse bestätigt. Unter Berücksichtigung der Neugeborenenlänge konnte die elterliche Zielgröße bestimmt werden. Dabei zeigte sich, dass bei kleinerer Neugeborenenlänge sowohl bei Knaben als auch bei Mädchen eine kleinere elterliche Zielgröße gegeben ist. Beim Body-Mass- Index zeigte sich eine stärkere positive Korrelation zwischen dem Body-Mass- Index der Mutter im Vergleich zu dem des Vaters. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Körperhöhe und Körpergewicht der Mutter, aber auch die Körperhöhe des Vaters für den somatischen Entwicklungsstand der eutrophen Termingeborenen entscheidend sind. Bei der somatischen Klassifikation der Neugeborenen sollte neben der Körperhöhe der Mutter auch die Körperhöhe des Vaters berücksichtigt werden. Die beiden Körperbaumerkmale der Eltern sind relativ konstant und leicht zu erfassen. Das Körpergewicht der Mutter ist zur Klassifikation weniger geeignet, da es durch Faktoren, wie Alter, Ernährungsverhalten und ethnische Merkmale stark beeinflusst wird.
Introduction: The parental body dimensions influence the somatic development of appropriate-for-gestational-age (AGA) neonates who are term births. For the detection of at risk children it is necessary to know the specific influence of body height and weight of the mother and the father. Few data pertaining to the father are collected with the data collection form used in the German perinatal survey, where important and detailed biological, social and clinical parameters for the mother and child are recorded. Methods: The data analysed here were taken from the research project “Entwicklungsstand und Wachstumsverhalten Neugeborener“ (development and growth of newborns). Neonatal and parental anthropometric measures from different neonatal populations were collected between 2006 and 2008, with the aim of studying the growth of newborns. This was a multi-centre study involving 10 institutions in Germany with a total of 3,082 neonates. Our study concerns only AGA term births (n = 1,312) born within the 10th to 90th birth weight percentile after 37 – 41 completed weeks of gestation. Statistical analysis was assisted by SPSS software and conducted at the computer lab of the University of Rostock. Statistics were calculated with t-tests and multivariable regression analysis. Results: The multivariable regression analysis showed that maternal body height and weight and also paternal height influences the birth weight of neonates born AGA and at term. Paternal body weight played almost no role. For neonatal body length, head circumference and weight-for-length, these relationships were less clear. The target height was analysed taking the neonatal length into account. For smaller neonatal lengths, there was a smaller target height for both boys and girls. Conclusions: Maternal body height and weight, but also paternal height influence the somatic development of neonates born AGA and at term. For the somatic classification of neonates, paternal height should be taken into consideration in addition to the maternal anthropometric dimensions. Parental body height can be easily measured and is relatively constant compared to body weight.