dc.contributor.author
Bredenbröker, Dagmar
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:00:05Z
dc.date.available
2003-10-05T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8735
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12934
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literaturübersicht
3\. Material und Methoden
4\. Ergebnisse
5\. Diskussion
6\. Zusammenfassung
7\. Summary
8\. Anhang
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
In der vorliegenden Untersuchung wurden 17 Pferde, die stereotypes Laufen
zeigen, jeweils eine Woche von morgens kurz vor der Fütterung bis abends Ruhe
im Stall einkehrt im Sommer und Winter direkt beobachtet. Daneben wurden von
insgesamt 61 Pferden Daten per Fragebogen erhoben. Ziel der Arbeit war, das
Verhalten zu beschreiben und Hinweise auf direkte Auslöser sowie Ursachen der
Stereotypie zu erhalten.
Der zu Beginn der Studie versendete Fragebogen an Reit-, Zucht-, Renn- und
Fahrbetriebe in der Region Berlin-Brandenburg erzielte eine Resonanz von
41,2%. Zusätzlich meldeten sich Besitzer betroffener Pferde auf die beiden
veröffentlichen Zeitschriftenartikel oder auf die Vorstellung des Projektes im
Internet. Insgesamt konnte für das stereotype Laufen eine Prävalenz von 1,3%
ermittelt werden.
Das stereotype Laufen erfolgt auf einer geraden Strecke oder als Kreislaufen,
wobei ersteres häufiger beobachtet werden kann. Die Wendung erfolgt in der
Regel zum Zaun hin, der Kopf ist mehr oder weniger in Richtung Zaun gewendet.
In der Box winden die Pferde sich gewissermaßen hin und her. Das Kreislaufen
erfolgte bei den beobachteten Pferden überwiegend im Uhrzeigersinn. Die Tiere
können während der Ausführung der Stereotypie sowohl völlig ruhig und gelassen
wirken, als auch nervös und aufgeregt. Eine, wenn auch kurzzeitige, Ablenkung
durch Außenreize während der Ausführung der Stereotypie konnte beobachtet
werden. Nur bei 41,2% der Pferde kann das stereotype Laufen tatsächlich
lediglich in der Box beobachtet werden. Daher wird der Begriff `Boxenlaufen´
für die Verhaltensstörung als ungeeignet angesehen und statt dessen die
Bezeichnung `stereotypes Laufen´ vorgeschlagen.
Der Anteil der Verhaltensstörung an der insgesamt beobachteten Zeit
unterscheidet sich für alle Pferde während der Winter- und der
Sommerbeobachtungsphase kaum. Dabei war der Anteil der Stereotypie am
Zeitbudget bei einigen Tieren während der Sommerbeobachtung höher, bei anderen
während der Winterbeobachtung. Ein Maximum der stereotypen Aktivität ist im
Winter am Nachmittag zu verzeichnen, wenn die meiste Aktivität im Stall
herrscht. Ein zweiter Peak liegt am Vormittag zu der Zeit, zu der die Pferde
auf den Paddock oder die Weide gebracht werden und die Stallarbeiten erfolgen.
Während der Sommerbeobachtung liegt das Maximum vormittags. Nachmittags ist
ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen, der allerdings niedriger ist, als im
Winter.
Anhand der Daten konnte ein Zusammenhang zwischen der Rasse der Tiere und dem
Auftreten der Stereotypie nachgewiesen werden. Dabei ist der Anteil
betroffener Vollblüter besonders hoch, der Anteil der Kleinpferde und Ponys
ist vergleichsweise gering. Fragen nach dem Charakter und Temperament der
Tiere ergaben allerdings keinen Hinweis auf eine Prädisposition für die
Ausbildung der Stereotypie. Der Anteil der Hengste an den betroffenen Tieren
erscheint sehr hoch. Ein gehäuftes Auftreten des stereotypen Laufens bei
bestimmten Nutzungsrichtungen der Pferde konnte nicht festgestellt werden.
Ebenso konnte keine Häufung in einem bestimmten Altersbereich ermittelt
werden. Auch die Bestandsgröße sowie die verfütterte Heumenge stehen in keinem
Zusammenhang zum Auftreten der Stereotypie. Die betroffenen Pferde haben ganz
überwiegend Zugang zu einem Paddock und/oder einer Weide.
Bei über 60% der Pferde konnte der Beginn des stereotypen Laufens nicht
ermittelt werden. Bei den übrigen Tieren wurden die erste Aufstallung, das
Absetzen von Mutterstute, der Beginn der Ausbildung, die Trennung von
Weidekumpanen oder ein Stallwechsel als Ursache angegeben. Daneben begann die
Stereotypie bei mehreren Pferden während einer längeren Boxenruhe.
Insgesamt waren 24% der registrierten stereotypen Aktivitäten (stereotypes
Laufen bzw. Weben) direkt mit einem Umweltereignis in Verbindung zu bringen.
In den übrigen Fällen war ein Zusammenhang lediglich zu vermuten. Ein
Auslöser, der bei allen Pferden wirksam ist, konnte nicht gefunden werden.
Stereotypes Laufen trat vor allem in Situationen auf, die für das Pferd mit
Erregung verbunden sind, wie dem Erscheinen des Besitzers sowie allgemeiner
Unruhe im Stall, Fütterung oder dem Herausbringen von Pferden aus dem Stall.
Die Effektivität von Veränderungen im Management zur Therapie der
Verhaltensstörung war nicht eindeutig zu beurteilen. Eine medikamentelle
Therapie wurde bei keinem der Tiere vorgenommen. Das Unterbinden der Bewegung
durch Anbinden hat lediglich bei einem Pferd zu einer Reduzierung der
Stereotypie geführt, kein Pferd begann mit dem Weben. Bei allen Pferde war die
Stereotypie generell nur sehr schwer oder gar nicht beeinflußbar.
Bei den acht Tieren, bei denen die Verhaltensstörung nach Aussage der Besitzer
zu Schäden am Tier geführt hat, muß von einem gestörten Wohlbefinden der Tiere
ausgegangen werden. Im übrigen kann die Stereotypie als Weg gesehen werden,
der dem Tier hilft, mit der Umwelt, die für das Tier nicht optimal ist oder
war, zurechtzukommen. Daher sollte ein Tier nicht an der Ausführung der
Stereotypie gehindert werden, sofern keine Schäden entstehen, um weitere
Motivationskonflikte zu vermeiden. Allerdings sollte durch eine, individuell
auf die ermittelten Auslöser abgestimmte Veränderung im Management, versucht
werden, die Stereotypie zu reduzieren.
de
dc.description.abstract
In this investigation 17 horses which show stereotypic walking, were observed
directly during one week in summer and one week in winter. The daily
observation started just before feeding in the morning and ended when there
was no activity in the stable in the evening. Additional data from altogether
61 horses were raised by questionnaire. The aim of the study was to describe
the stereotypic behaviour and to receive indications about environmental
factors effecting the behaviour as well as causes of the stereotypy.
The postal questionnaire that was sent to riding-, breeding- and racing-
stables in the region Berlin-Brandenburg at the beginning of the study
obtained a resonance of 41,2%. Additionally owners of box-walking horses
contacted the author after the publication of two magazine articles and the
presentation of the project in the Internet. Altogether a prevalence of 1,3%
could be determined for stereotypic walking.
Stereotypic walking takes place along a straight or circular route, the former
being observed more frequently. Usually the horses turn to the fence when
changing the walking direction, the head being more or less turned toward the
fence. In the box the horses wind themselves to a certain extent back and
forth. The observed horses showed stall-circling predominantly in clockwise
direction. Completely calm walking could be observed as well as nervous and
excited pacing. A diversion, although brief, by external attractions during
the execution of the stereotypy could be observed. Only with 41,2% of the
horses stereotypic walking actually takes place only in the box. Therefore the
term `box-walking´ is regarded as unsuitable for the behaviour disturbance.
Instead the term `stereotypic walking´ is proposed.
For all horses the portion of the behaviour disturbance of the total observed
time hardly differs between the winter and the summer observation period. In
some cases the portion of the stereotypy of the time budget was higher in
summer, in others during the winter observation. A maximum of the stereotypic
activity is registered in winter in the afternoon, when most activity in the
stable prevails. A second peak can be observed in the morning, at the time
when the horses are brought on the paddock or the pasture and when stable work
takes place. During the summer observation the maximum of stereotypic activity
is in the morning. There is another rise in the afternoon which is lower,
however, than in winter.
In this study a correlation between the occurrence of stereotypy and the race
of the horses could be shown. The prevalence of stereotypic walking was higher
in Thoroughbred horses than in ponies. Questions about the character and
temperament of the animals resulted, however, in no indication for a
predisposition for the development of stereotypy. The portion of stallions
among the stereotypic animals appears very high. An increased occurrence of
stereotypic walking for specific utilizations of the horses could not be
determined. Likewise no accumulation within a certain age range could be
found. The number of horses on the yard as well as the quantity of fed hay had
no effect on the incidence of the abnormal behaviour, either. A vast majority
of the affected horses has access to a paddock and/or a pasture.
With over 60% of the horses the beginning of stereotypic walking could not be
determined. For the remaining animals the first time in stable, weaning, the
beginning of the training, the separation from grazing pals or a stable change
were indicated as a cause. Beside this in several horses the stereotypy
started during a longer period when the horse had to stay in the box.
Altogether 24% of the registered stereotypic activities (stereotypic walking
and/or weaving) were related to an environmental event. In the remaining cases
a connection was only to be assumed. A factor related to the prevalence of
abnormal behaviour in all horses could not be found. Stereotypic walking arose
particularly in situations that are connected with a high level of arousal for
the horse, like the appearance of the owner, general unrest in the stable,
feeding or taking horses out of the stable.
The effectiveness of changes in the management for the therapy of the
behaviour disturbance could not be judged clearly. A medicinal therapy was
conducted with none of the animals. Preventing the movement by tying up led
only in one case to a reduction of the stereotypy, no horse began to weave. In
all horses the stereotypy was generally very hard or impossible to influence.
With the eight animals whose behaviour disturbance, according to statements of
the owners, led to damage to the animal, one must assume a disturbed well-
being of the animals. In all other respects the stereotypy can be seen as a
pattern which helps the animal to cope with an environment which is or was not
optimal for the animal. Therefore an animal should not be prevented from the
execution of the stereotypy as long as no damage develops, in order to avoid
further motivation conflicts. One should try, however, to reduce stereotypy by
changes in the management that are individually matched to causes that have
been determined.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Abnormal Behaviour
dc.subject
Animal Welfare
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Studie zum stereotypen Laufen bei Hauspferden
dc.contributor.firstReferee
Priv. Doz. Dr. R. Struwe
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. B. Hertsch
dc.contributor.furtherReferee
Priv. Doz. Dr. K. Scheibe
dc.date.accepted
2003-07-04
dc.date.embargoEnd
2004-01-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003002468
dc.title.translated
A study of stereotypic walking in domestic horses
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001156
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2003/246/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000001156
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