dc.contributor.author
Thiel, Kay-Oliver
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:58:31Z
dc.date.available
2009-12-21T09:47:31.542Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8695
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12894
dc.description.abstract
Die Kombination von elektrochemischen Untersuchungsmethoden wie
Zyklovoltammetrie und Chronocoulometrie mit
Röntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS) am Elektronenspei-cherring BESSYII
war dazu geeignet, um den Einfluss von Thymin auf die Unterpotentialab-
scheidung (UPD) von Blei und Bismut auf der Gold (111)-Elektrode zu
untersuchen. Mit die-sen Methoden wurden auch neue Erkenntnisse über die
Potentialabhängigkeit des Adsorpti-onszustands von Thymin auf verschiedenen
Schichten von Kupfer und Silber, die zuvor elekt-rochemisch auf einem Gold
(111)-Einkristall abgeschieden wurden, gewonnen. Zudem wur-den diese Methoden
eingesetzt, um die Unterpotentialabscheidung von Bismut und Kupfer auf
verschiedenen elektrochemisch auf Gold (111)-Elektroden abgeschiedenen
Silberschich-ten zu untersuchen. Die folgende Zusammenfassung ist in Abbildung
6.1 grafisch dargestellt. Die Gegenwart von Thymin im Elektrolyten
stabilisiert bereits bei -650 mV vs. Ref. metalli-sches Blei auf der Gold
(111)-Elektrode. Bedingt durch die Bleiadsorption auf Au (111) ver-ändert sich
das Nullladungspotential (pzc) der Elektrode, sodass Thymin auf der
Elektroden-oberfläche einen chemisorbierten Zustand einnimmt. Am
Elektrodenpotential von 850 mV vs. Ref. wird die Stabilisierung wieder
aufgehoben, da es potentialbedingt zu einer Umladung der Elektrodenoberfläche
kommt und eine Reorientierung von Thymin erfolgt. Auf der Vo-lumenabscheidung
bei 1150 mV vs. Ref. ist Thymin physisorbiert. Anhand der Desorpti-
onspotentiale im Zyklovoltammogramm wurde die Unterpotentialsverschiebung für
Blei auf Au (111) in 100 mM Perchlorsäure zu ca. 175 mV bestimmt. Die Pb
4f7/2-Bindungsenergie einer Monolage Blei auf Au (111) beträgt 137,6 eV,
während die des metallischen Bleis den Wert 136,8 eV besitzt. Thymin
stabilisiert metallisches Bismut auf der Au (111)-Elektrode bei -250 mV vs.
Ref. Dieses Potential liegt positiv vom Beginn der Bismut-UPD auf Au (111). Im
Gegensatz zur Bleiabscheidung kann aufgrund der XPS-Daten nicht angegeben
werden, ob Thymin dabei auf der Elektrodenoberfläche chemisorbiert oder
physisorbiert ist. Bei negativeren Abschei-dungspotentialen ist Thymin
vollständig von der Elektrodenoberfläche desorbiert, obwohl von der Position
des pzcs und der damit verbundenen positiven Ladung der Oberfläche eine Che-
misorption, das heißt, eine Wechselwirkung über das deprotonierte N(3)-Atom zu
erwarten wäre. Die Unterpotentialverschiebung der UPD-Schicht von Bismut auf
Au (111) in 100 mM Perchlorsäure beträgt ca. 140 mV. Die Bi
4f7/2-Bindungsenergie der Bismutmonolage besitzt einen Wert von 158,5 bis
158,7 eV. Bei metallischem Bismut beträgt die Bi 4f7/2-Bindungs-energie ca.
156,9 eV. Die Silber-UPD stellt im Vergleich zu anderen Systemen eine
Besonderheit dar, da im Unter-potentialbereich zwei Monolagen an
unterschiedlichen Potentialen abgeschieden werden kön-nen. In Gegenwart von
Thymin ist die erste Silber-UPD begünstigt, während die Abscheidung der
zweiten Monolage inhibiert wird. Die Bestimmung des Adsorptionszustands von
Thymin auf Silber wurde auf der ersten und zweiten Monolage sowie auf der
Volumenabscheidung von Silber auf Au (111) bei -700 mV vs. Ref. durchgeführt.
Auf der zweiten Monolage und auf dem Volumensilber wechselwirkt Thymin über
das deprotonierte N(3)-Atom mit der Elektrodenoberfläche. Auf der ersten
Monolage findet diese Wechselwirkung über das O(4)-Atom statt. Das N(3)-Atom
ist hierbei protoniert. Die Zyklovoltammogramme zeigen einen Nadelpeak bei
-900 mV vs. Ref., der durch die Umlagerung von Thymin entsteht. Das physi-
sorbierte Thymin auf Volumensilber am Potential von -1000 mV vs. Ref.
bestätigt die Umla-gerung. Bei der gemeinsamen Abscheidung von Silber und
Thymin (-15 mV vs. Ref. (UPD) bzw. -145 mV vs. Ref. (Volumensilber)) ist
Thymin am jeweiligen Abscheidungspotential chemisorbiert und wechselwirkt über
das deprotonierte N(3)-Atom mit dem Substrat. Somit kommt es auf der
Silbermonolage zu einer Änderung der Wechselwirkung mit dem Substrat vom
deprotonierten N(3) zum O(4)-Atom. Die Unterpotentialverschiebung der Silber-
UPD in Abwesenheit von Thymin beträgt 500 mV bei der ersten UPD bzw. 35 mV bei
der zweiten UPD. In Gegenwart von Thymin hat diese einen Wert von 415 mV. Die
Ag 3d5/2-Bindungs-energie einer Silbermonolage beträgt ca. 367,9 eV und ist
damit um ca. 0,2 eV kleiner als die des metallischen Silbers. Die
Kupferabscheidung in Perchlorsäure ist sowohl im UPD- als auch im OPD-Bereich
kine-tisch gehemmt. Es wurde gezeigt, dass die Hemmung auf der Abscheidung der
Kupfermono-lagen beruht, auf denen das dreidimensionale Kupferwachstum
stattfindet (Stranski-Krastanov-Wachstum). Führt man die Kupfer-OPD bei -700
mV vs. Ref. auf einer präadsor-bierten Kupfermonolage auf Au (111) durch, so
beschleunigt sich die Kupfer-OPD gegenüber der reinen Au (111)-Elektrode um
500 bis 600 s. Die Kupferabscheidung wird durch die Gegenwart von Thymin
beschleunigt und stabilisiert. Beim Abscheidungspotential der Kupfer-UPD von
-480 mV vs. Ref. ist Thymin auf der Au (111)-Elektrode physisorbiert. Durch
die Kupferabscheidung ändert sich das pzc und Thymin ist senkrecht auf der
Elektrodenoberfläche chemisorbiert. Bei -700 mV vs. Ref. (UPD) bzw. -750 mV
vs. Ref. (Volumenabscheidung) ist Thymin auf verschiedenen Kupfer-substraten,
die elektrochemisch auf Au (111) abgeschieden wurden, physisorbiert. Ursache
ist die Umladung der Oberfläche beim Passieren des pzc. Die
Unterpotentialverschiebung des Kupfers beträgt in Abwesenheit von Thymin 165
mV und in dessen Anwesenheit 255 mV. Die Cu 2p3/2-Bindungsenergie einer
Kupfermonolage ist ca. 931,5 eV. Durch die Anwesenheit von Thymin ist diese um
ca. 0,3 eV erhöht. Die Abscheidung einer Silbermonolage auf Au (111) führte
zur Modifikation der elektroni-schen Austrittarbeit des Substrats. Dadurch
konnte erstmals eine Kupfer-UPD auf einem Sil-bersubstrat nachgewiesen werden.
Dabei wird eine Bedeckung von 0,24 Monolagen erreicht. Die Abscheidung ist
allerdings nur in Abwesenheit von Sulfat¬ionen und Thymin erfolgreich. Ebenso
findet sie nicht auf der zweiten Silbermonolage oder der Silbervolumenschicht
statt. Die Kupfer-OPD ist auf der Silbermonolage auf Au (111) stark
begünstigt. Auf dem Substrat beginnt ein dreidimensionales Kupferwachstum,
ohne dass zuvor eine geschlossene Kupfer-monolage abgeschieden werden musste.
Die Unterpotentialverschiebung des Kupfers beträgt auf AgML / Au (111) 95 mV.
Die Bismut-UPD auf der ersten Silbermonolage auf Au (111) unterscheidet sich
stark von der Bismut-UPD auf einer reinen Au (111)-Elektrode. Die UPD verläuft
in einem zweistufigen Prozess, dessen Stufen in der XPS unterschieden werden
können. Die Bismut-UPD erreicht einen Bedeckungsgrad von nahezu 1. Auf Au
(111) wird eine Bedeckung von nur maximal 0,76 erreicht. Die Bismut-UPD auf
Volumensilber hingegen verläuft hingen in einem Schritt und ist zu negativen
Potentialen verschoben. Auch hier beträgt der Bedeckungsgrad nahezu 1. Die
Stabilisierung einer Submonolage findet nicht statt. Die
Unterpotentialverschiebung des Bismut beträgt auf AgML / Au (111) 110 mV und
auf AgVOL / Au (111) 85 mV. Die Kupfer-UPD und die Bismut-UPD auf den
Silbersubstraten entsprechen den Voraussa-gen, die anhand der empirischen
Regel von D. M. Kolb et al. getroffen werden können.
de
dc.description.abstract
The combination of electrochemical research methods like cyclic voltammetry
and chrono-coulometry with X-ray photoelectron spectroscopy (XPS) at the
electron synchrotron BESSYII was suited to examine the impact of thymine on
the underpotential deposition (upd) of lead and bismuth on the gold (111)
electrode. Using this method, new insight was gained concerning the potential
dependence of the thymine adsorption state on different layers of copper and
silver – which previously had been electrochemically deposited on a gold
single crystal. Moreover, these techniques were employed to examine the
underpotential deposition of bismuth and copper on different layers of silver
which had been electrochemically depos-ited on gold (111)-electrodes. The
following summary is graphically depicted in figure 6.1. The presence of
thymine in the electrolyte is leading to a stabilization of metallic lead
situated on the gold (111)-electrode at -650 mV vs. ref. Due to the lead
adsorption on Au (111), the electrode’s potential of zero charge (pzc)
changes, which, in turn, leads to thymine being modified to a chemisorbed
state. At the electrode potential of 850 mV vs. ref, the stabiliza-tion is
cancelled out because it comes to a change of charge (due to the potential in
relation to the pzc) of the electrode surface as well as to a reorientation of
thymine. At the bulk deposi-tion of 1150 mV vs. ref., thymine is physisorbed
on the electrode surface. On the basis of the desorption potentials in the
cyclic voltammogramme, the upd shift of lead on Au (111) in 100 mM perchloric
acid was found to be 175 mV. The Pb 4f7/2-binding energy of a lead monolayer
on Au (111) comes to 137,6 eV, whereas the one of the metallic lead sums up to
an amount of 136,8 eV. Thymine stabilizes metallic bismuth on the Au
(111)-electrode at -250 mV vs. ref. From the beginning of the bismuth-upd
onwards, this potential lies positively on Au (111). In contrast to the
previously described experiment of the lead deposition, it is not possible-
because of the XPS dates- to say whether thymine is chemisorbed or physisorbed
on the electrode surface. At more negative deposition potentials, thymine is
fully desorbed by the electrode surface, although a chemisorption, meaning an
interaction via the deprotonated N(3)- atom, could be expected because of the
position of the pzcs as well as the positive charge which is related to the
latter. The upd-shift of bismuth on Au (111) amounts ca. 140 mV in 100 mM
perchloric acid solu-tion. The Bi 4f7/2-binding energy of the bismuth mono
layer has a value of 158,5 to 158,7 eV. In the case of metallic bismuth, the
Bi 4f7/2-binding energy comes to ca. 156,9 eV. Compared to other systems, the
silver- UPD has a special characteristic: It is possible to sepa-rate two mono
layers at different points in the underpotential region. During the presence
of thymine, the first silver- UPD is favoured, whereas the second monolayer’s
deposition is in-hibited. The determination of the absorption state of thymine
on silver was acted out on the first and second monolayer as well as on the
bulk deposition of silver on Au (111) at -700 mV vs. ref. On the second
monolayer as well as on the bulk silver, thymine interacts with the electrode
surface via the deprotonated N(3)-atom. On the first monolayer, this
interaction takes place via the O(4)-atom. The N(3)-atom is protonated. The
cyclovoltammogrammes show a needle peak at -900 mV vs. ref. which results from
the deposition of thymine. Thymine is chemisorbed at the deposition potentials
of co-adsorption of silver and thymine (at -15 mV vs. ref. (upd) and -145 mV
vs. ref. (bulk)). It interacts with the substrate via its deprotonated N(3)
atom. Hence, the interaction between the silver monolayer and thymine
undergoes a change from the deprotonated N(3) to the O(4) atom. In absence of
thymine, the upd shift of the first silver monolayer amounts 500 mV, whereas
the upd shift for the second silver monolayer amounts 35 mV. In presence of
thymine, the upd shift of the silver monolayer is 415 mV. The Ag 3d5/2-binding
energy of the silver monolayer is 367,9 eV, which is about 0,2 eV smaller than
the binding energy of metallic silver. The copper deposition in perchloric
acid is kinetically hindered at underpotentials as well as at overpotentials.
It was shown that the hindrance is caused by the deposition of the copper mono
layers. They are the basis for three dimensional copper growth (Stranski-
Krastanov-growth). If the copper upd is conducted at -700 mV vs. ref. on a
pre-adsorbed copper mono-layer, it can be observed that the copper opd starts
earlier (at around 500 to 600 s). The copper electrodeposition is accelerated
and stabilized in the presence of thymine in the electrolyte. Thymine is
physisorbed on the Au (111) surface at the deposition potential of the copper
upd (-480 mV vs. ref.). The electrodeposition of copper leads to a change of
the pzc of the electrode and causes a reorientation of thymine into the
chemisorbed state. In contrast, thymine is physisorbed on different copper
layers on Au (111) at -700 mV vs. ref. (upd) and 750 mV vs. ref. (bulk),
respectively. The upd shift of copper is 165 mV in absence and 225 mV in
presence of thymine. The Cu 2p3/2-binding energy of a copper monolayer is
931,5 eV. It is increased by 0,3 eV in pres-ence of thymine. The
electrodeposition of a single silver monolayer on gold (111) leads to a
variation of the electronic work function of the substrate. Due to this
modification, a copper upd could be ob-served on a silver substrate for the
first time ever! The upd leads to a copper coverage of 0.24 with respect to
the underlying gold substrate. Neither in the presence of thymine in the elec-
trolyte, nor in the presence of sulphate, the copper upd could be observed.
Moreover, it could not be observed on the second silver monolayer nor on bulk
silver. The copper opd is accelerated on the pre-deposited silver monolayer.
On this substrate, it is not necessary for the three dimensional growth of
copper to have a complete underlying cop-per monolayer. The copper upd-shift
on the first silver monolayer amounts 95 mV. The upd of bismuth shows a
significantly different behaviour in the first silver monolayer compared to
the clean Au (111) substrate. On the silver layer, it proceeds in two
distinguish-able steps. It reaches a degree of coverage close to 1. Whereas on
Au (111) the degree of cov-erage is 0,76. Contrary to the upd on the first
silver monolayer, the bismuth upd on bulk silver takes place in one step only.
The coverage which was obtained is close to 1, too. A second deposition step
is not stabilized. The upd shift of the bismuth upd on AgML / Au (111) and
AgVOL / Au (111) is 110 mV and 85 mV, respectively. The copper upd and the
bismuth upd on the silver substrates fulfil the forecasts, which could be set
on the basis of the empirical rule of D. M. Kolb et al.
en
dc.format.extent
VIII, 153 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
electrochemistry
dc.subject
underpotential deposition
dc.subject
cyclic voltammetry
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::541 Physikalische Chemie
dc.title
Eine kombinierte elektrochemische und XPS-Studie zu ausgewählten UPD-Systemen
auf modifizierten Au (111)-Elektroden
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. C. Donner
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. E. Rühl
dc.date.accepted
2009-12-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000014546-6
dc.title.translated
A combined electrochemical and XPS study on selected UPD systems on the
modified Au(111) electrode
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000014546
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