dc.contributor.author
Klug, Birte
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:58:16Z
dc.date.available
2006-02-23T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8692
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12891
dc.description
Deckblatt-Impressum
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung und Fragestellung
Material und Methoden
Ergebnisse
Diskussion
Zusammenfassung
Summary
Literatur
Danksagung
Lebenslauf
Selbständigkeitserklärung
dc.description.abstract
Sowohl Vögel als auch Nagetiere sind für Borrelia burgdorferi sensu stricto
als Reservoirwirte kompetent. Trotzdem kommt diese Genospezies in
wirtssuchenden Zecken in Europa weit seltener vor als die ebenfalls
humanpathogenen Spirochäten B. afzelii und B. garinii. Bei der Übertragung
durch die wirtsunspezifische Zecke Ixodes ricinus sollte eigentlich die
Wahrscheinlichkeit, dass B. burgdorferi s.s. auf kompetente Wirte übertragen
wird, höher sein als für die anderen Genospezies, die nur an bestimmte Wirte
angepaßt sind (Levine et al. 1985, Olsen et al. 1995, Richter et al. 2000).
Ebenfalls würde man erwarten, dass Zecken vergleichsweise häufiger mit B.
burgdorferi s.s. doppelt-infiziert sind. Die daraus zu folgernde höhere
Prävalenz von B. burgdorferi s.s. in wirtssuchenden Zecken läßt sich aber bei
Freilanduntersuchungen nicht bestätigen. B. afzelii ist im Stadtpark von
Göttingen viermal und B. garinii sogar zehnmal häufiger in Nymphen zu finden
als B. burgdorferi s.s. Möglicherweise wird das unterschiedlich häufige
Vorkommen von B. afzelii und B. burgdorferi s.s. durch bestimmte Eigenschaften
ihrer Wirte beeinflußt. Die Reservoirkompetenz einfach- und mehrfach-
infizierter Nagetiere und die Übertragungshäufigkeit und geschwindigkeit von
B. afzelii und B. burgdorferi s.s. nach Mehrfachpassagen sollte über den
Einfluß der Wirte auf die Prävalenz von B. burgdorferi sensu lato in
wirtssuchenden Zecken Aufschluß geben. Waldmäuse, Apodemus sylvaticus, und
Mongolische Wüstenrennmäuse, kurz Gerbil, Meriones unguiculatus, wurden
mittels Nymphen entweder mit B. afzelii oder B. burgdorferi s.s. infiziert.
Die Infektiösität dieser Wirte für Zecken wurde vergleichend durch
Xenodiagnosen über einen Zeitraum von acht Monaten bestimmt. Dabei waren die
mit B. afzelii-Spirochäten infizierten Wirte für Vektorzecken infektiöser als
die mit B. burgdorferi s.s. infizierten Wirte, und mehr Zecken nahmen
Spirochäten von Gerbilen auf als von Waldmäusen. Waldmäuse waren hingegen
länger infektiös für Zecken als Gerbile. Wanderratten, Rattus norvegicus,
wurden ebenfalls mittels monoinfizierter Nymphen mit jeweils einer der drei
humanpathogenen Genospezies infiziert. Bei anschließenden Xenodiagnosen waren
mit B. afzelii-infizierte Ratten anfänglich stärker infektiös für Vektorzecken
als mit B. burgdorferi s.s.-infizierte Ratten. Dagegen blieb die
Infektionsrate der xenodiagnostischen Zecken mit B. burgdorferi
s.s.-infizierter Ratten nach sieben Monaten auf einem höheren Niveau. Nach
einer Re-Infektion mit derselben Genospezies stieg die Infektiösität für
Zecken wieder an, die Ratten hatten also keine Immunität gegen B. burgdorferi
s.l. entwickelt. Wanderratten infizierten über den gesamten
Untersuchungszeitraum eine ähnliche Anzahl von Zecken mit B. afzelii und B.
burgdorferi s.s., aber sehr viel weniger Zecken mit B. garinii Serotyp 6. Um
das Verhalten der Genospezies bei Mehrfachinfektionen zu untersuchen, wurden
verschiedene Nagetiere mit B. afzelii oder B. burgdorferi s.s. infiziert und
zu bestimmten Zeitpunkten mit der jeweils anderen Genospezies superinfiziert.
B. afzelii dominierte in xenodiagnostischen Zecken, die an superinfizierten
Waldmäusen oder Gerbilen gesogen hatten. Nur unter bestimmten Bedingungen
konnte B. burgdorferi s.s. bei den Gerbilen in den Vektorzecken überwiegen.
Dazu musste B. burgdorferi s.s. diese Wirte im chronischen Stadium der B.
afzelii-Erstinfektion superinfiziert haben. Die absolute Antikörpermenge im
Serum der superinfizierten Wirte korrelierte dabei nicht mit der
vorherrschenden Genospezies, die sie auf xenodiagnostische Zecken übertrugen.
Anschließend wurde untersucht, welche Genospezies bei adulten Zecken
dominiert, wenn die Larve und Nymphe an unterschiedlich infizierten Wirten
gesogen hatte. Die dominierende Genospezies in einfach infizierten adulten
Zecken hing von der Wirtstierart ab, an der sie als Nymphen gesogen hatten. Um
die Genospeziesverteilung in der Zecke nach einer zweiten Wirtspassage des
Erregers zu ermitteln, wurden die von Gerbilen stammenden xenodiagnostischen
Zecken der Superinfektion, die teilweise mit B. afzelii, B. burgdorferi s.s.
oder mit beiden Genospezies infiziert waren, an Hausmäuse, Mus musculus,
angesetzt. Diese Wirte infizierten ihre xenodiagnostischen Zecken überwiegend
mit B. afzelii. Wenn die Wirte der 1. Passage hauptsächlich B. burgdorferi
s.s. auf ihre Zecken übertragen hatten, war diese Genospezies in den
xenodiagnostischen Larven der Hausmäuse häufiger nachweisbar, in den
resultierenden Nymphen jedoch nur vereinzelt. Nur von einer Hausmaus nahmen
die Zecken mehr B. burgdorferi s.s.- als B. afzelii-Spirochäten auf. Die
Dominanz von B. afzelii in wirtssuchenden Zecken im Vergleich zu B.
burgdorferi s.s. ist möglicherweise auch durch eine schnellere Übertragung von
der infizierenden Nymphe auf ihren Wirt bedingt. Infizierte Nymphen durften
für eine definierte Dauer an haarlosen Hausmäusen saugen, deren
Infektionsstatus zwei Wochen später untersucht wurde. I. ricinus übertrug
keine der beiden Genospezies vor 24 h nach Saugbeginn auf den Wirt. Die
Übertragung von B. afzelii war im Vergleich zu der von B. burgdorferi s.s.
aber effizienter. Lyme-Spirochäten, die auf bestimmte Reservoirwirte in der
Natur spezialisiert sind, so wie B. afzelii, sind besser an diese Wirte
angepaßt als weniger spezialisierte Erreger, so wie B. burgdorferi s.s., und
sie sind besser an diese Wirte als an Laborwirte angepaßt. Der Spezialist B.
afzelii wird effizienter übertragen als der Generalist B. burgdorferi s.s.
de
dc.description.abstract
Both, birds and rodents, are competent reservoir hosts for Borrelia
burgdorferi sensu stricto. Nevertheless, this genospecies infects questing
ticks less frequently in Central Europe than do B. afzelii- and B. garinii-
spirochetes, the other pathogenic spirochetes. Because each of the genospecies
is transmitted by Ixodes ricinus, a vector with a broad host array, one would
expect that B. burgdorferi s.s. is more likely to be transmitted to a
competent host than the more host adapted genospecies (Levine et al. 1985,
Olsen et al. 1995, and Richter et al. 2000). Similarly a higher rate of
double-infections with B. burgdorferi s.s. in ticks would be expected. B.
burgdorferi s.s., however, is not the most prevalent genospecies in questing
ticks in nature. For each questing nymph collected in the Stadtpark of
Göttingen that is infected by B. burgdorferi s.s., more than four ticks are
infected by B. afzelii and more than ten by B. garinii. This difference in
prevalence of B. afzelii and B. burgdorferi s.s. might be influenced by
certain characteristics of their hosts. The reservoir competence of mono- and
double-infected rodents and the transmission dynamics of multi-passaged B.
afzelii and B. burgdorferi s.s. may reveal the influence of the host on the
prevalence of B. burgdorferi s.l. in questing ticks. Woodmice, Apodemus
sylvaticus, and mongolian jirds, Meriones unguiculatus, were infected with B.
afzelii or B. burgdorferi s.s. by means of mono-infected nymphs. The
infectivity of these hosts for ticks was compared by xenodiagnosis throughout
an eight-month period. B. afzelii-infected hosts were more infectious for
their vector ticks than B. burgdorferi s.s.-infected hosts and more ticks
acquired spirochetes from jirds than from woodmice. Woodmice, however,
remained infectious for ticks for a longer period than jirds. Brown rats,
Rattus norvegicus, were also infected by means of infected nymphs with one of
the three pathogenic genospecies. Subsequent xenodiagnosis revealed an
initially higher infectivity of B. afzelii-infected rats for their vector
ticks than B. burgdorferi s.s.-infected rats. However, B. burgdorferi
s.s.-infected rats remained more infectious to xenodiagnostic ticks after
seven months. After re-infection with the same genospecies, infectivity for
vector ticks increased again, thus, rats did not develop an immunity against
B. burgdorferi s.l. Brown rats infected nearly the same number of ticks either
with B. afzelii and B. burgdorferi s.s. throughout the entire time span but
far fewer ticks acquired B. garinii serotype 6-spirochetes from rats. To
examine how genospecies interact in multi-infected hosts, different rodents
were infected with either B. afzelii or B. burgdorferi s.s. and subsequently
super-infected with the other genospecies after a period of two or eight
weeks. B. afzelii predominated in xenodiagnostic ticks fed on super-infected
woodmice or jirds. Jirds infected xenodiagnostic vector ticks with B.
burgdorferi s.s. solely if this genospecies super-infected them during the
chronic stage of B. afzelii-infection. The absolute amount of specific
antibodies in the serum of super-infected hosts did not correlate with the
predominantly transmitted genospecies. Subsequently, we determined which
genospecies predominated in the adult tick if the larva and the nymph fed on
differently infected hosts. The predominant genospecies in single-infected
adult ticks depended on the kind of host on which the nymph had fed. To
determine which genospecies will infect a vector tick after a second host
passage of the pathogen, xenodiagnostic ticks from super-infected jirds were
permitted to infest house mice, Mus musculus. This simultaneous exposure of
hosts to B. afzelii and B. burgdorferi s.s. resulted in xenodiagnostic ticks
infected mainly by B. afzelii. If the host of the first passage infected their
vector ticks predominantly with B. burgdorferi s.s., this genospecies could be
found more frequently in the xenodiagnostic larvae of the house mice but were
mostly lost in the resulting nymphs. Only from one house mouse, more
xenodiagnostic ticks acquired B. burgdorferi s.s.- than B. afzelii-
spirochetes. The predominance of B. afzelii in questing ticks compared to that
of B. burgdorferi s.s. may also be explained by more rapid transmission from
the infected nymph to its host. Infected nymphs were allowed to feed on
hairless house mice for a defined period of time, followed by xenodiagnosis
two weeks later. Neither of the genospecies was transmitted earlier than 24
hours after I. ricinus nymphs had started their bloodmeal. B. afzelii,
however, was transmitted more efficiently compared to B. burgdorferi s.s. Lyme
disease spirochetes that specialize in particular kinds of reservoir hosts in
nature, such as B. afzelii, are better adapted to those hosts than are more
generalist pathogens, such as B. burgdorferi s.s., and they are better adapted
to those hosts than to a laboratory model. The specialist B. afzelii is more
efficiently transmitted than the generalist B. burgdorferi s.s.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Borrelia afzelii
dc.subject
Borrelia burgdorferi
dc.subject
genetic variation
dc.subject
reservoir hosts
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Anpassung von Borrelia afzelii und Borrelia burgdorferi sensu stricto, Erreger
der Lyme-Krankheit, an verschiedene Nagetier-Reservoirwirte
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Eberhard Schein
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Franz-Rainer Matuschka
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Dr. Arthur Grabner
dc.date.accepted
2005-04-08
dc.date.embargoEnd
2006-02-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2006001107
dc.title.translated
Adaptation of Borrelia afzelii and Borrelia burgdorferi sensu stricto,
pathogens of the Lyme disease, in diverse natural rodent reservoir hosts
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000002111
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http://www.diss.fu-berlin.de/2006/110/
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Mensch & Buch Verlag
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