Das hohe Bevölkerungswachstum in Entwicklungsländern birgt vielschichtige Probleme in sich, die langfristig angelegte Lösungskonzepte erfordern. Bei der Ursachen- und Folgenanalyse hohen Bevölkerungswachstums muß unterschieden werden zwischen den Ursachen und Folgen für die Frau, für die Familie, für die Gesellschaft eines Landes, und letztendlich müssen globale Auswirkungen beachtet werden. Bislang wurden entwicklungspolitische Strategien, die eine starke Partizipation der Bevölkerung und damit auch einen langfristigen Prozeß beinhalten, nach kurzer Zeit durch erfolgversprechende kurzfristige Lösungsansätze ersetzt. Diese Aussage wird an Hand der Strategie zur Befriedigung von Grundbedürfnissen und dem Konzept der primären Gesundheitspflege erörtert. Der Zusammenhang zwischen Armut, Gesundheit und Bevölkerungswachstum wird analysiert. Basierend auf einer resolut durchgeführten Grundbedürfnisstrategie wird der entwicklungspolitische Rahmen aufgezeigt, in dem Armutsminderung, Verbesserung der Gesundheitssituation, einschließlich reproduktiver Gesundheit und dadurch ein Rückgang des Bevölkerungswachstums stattfinden kann. Das Beispiel aus den Philippinen macht deutlich, wie nahe Erfolg und Mißerfolg von Entwicklungsstrategien beieinander liegen können. Die Analyse vergangener Entwicklungsstrategien sollte dazu genutzt werden, daß dem Aktionsprogramm von Kairo nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie dem PHC ? Konzept. Eine Abkehr von dem horizontalen und integrativen Konzept der reproduktiven Gesundheit wäre nicht nur ein Rückschlag für die entwicklungspolitische Praxis, vielmehr würde die Chance verspielt werden, das Bevölkerungswachstum langfristig verringern zu können.
The problems of high population growth are diverse and complex and entail long-term solutions. The analysis of causes and consequences of high population growth requires a distinction of causes and consequences for the woman, for the family, for the society of one country and at last global effects have to be considered. Development strategies, which entail a strong participation of the population and therefore requiring a long-standing process, have been replaced hitherto by promising short-term solutions. This statement is discussed with the basic needs strategy and the primary health care concept. The correlation between poverty, health and population growth is being analyzed. Based on a resolute implemented basic needs strategy a development policy framework is introduced in which poverty reduction, improvement of the health situation, including reproductive health can take place and thereby contribute to a reduction of population growth. The case study from the Philippines shows clearly how close success and failure of development strategies can be. The analysis of previous development strategies should be used to prevent the Cairo Program of Action from being befallen by the same faith as the primary health care-concept. Turning away from the horizontal and integrative concept of reproductive health would not only be a set-back for the practice of development policy, furthermore the opportunity would be lost to reduce population growth in the long-term.