dc.contributor.author
Wolf, Nadine
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:51:59Z
dc.date.available
2010-01-07T07:30:13.922Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8518
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12717
dc.description.abstract
Bei schweren und schwersten Schmerzen durch Verletzungen der Haut, einerseits
nach Verbrennungen und Hauttransplantationen, andererseits auch bei
chronischen Wunden wie dem Ulcus cruris erfordert eine erfolgreiche
Schmerzbehandlung heutzutage die systemische Applikation von hochwirksamen
Opioiden. Damit verbunden ist jedoch häufig eine hohe Rate an unangenehmen
(Obstipation) und teils sogar lebensgefährlichen Nebenwirkungen wie
Atemdepression, weshalb eine lokale Anwendung dieser Stoffe bei Schmerzen in
der Peripherie in Betracht gezogen werden muss. Wichtig dabei ist jedoch, dass
der Wundheilungsprozess nicht beeinträchtigt, im besten Falle sogar gefördert
wird. Um eine langfristige und gleichmäßige Substanzfreisetzung und damit
einen möglichst späten Verbandwechsel von Hautwunden ohne zusätzliche
systemische Opioiddosen zu ermöglichen, wird der Einsatz von Opioid-beladenen
Nanopartikeln in Betracht gezogen. Deswegen war es auch Ziel der Arbeit, den
Einfluss von zwei in Frage kommenden Partikelsystemen auf die Wundheilung zu
klären. Es ist zunächst gelungen, den Einfluss von Opioiden auf die für die
Wundheilung bedeutende Keratinozytenmigration zu erschließen. Diese
Untersuchungen erfolgten dabei mit der Keratinozytenzelllinie HaCaT. Alle
Opioide (Morphin, Hydromorphon, Fentanyl, Buprenorphin) stimulierten die
Keratinozytenmigration konzentrationsabhängig, der Effekt wurde durch den
spezifischen Opioidrezeptorblocker Naloxon aufgehoben. Migrationsförderung
konnte aber auch bei leicht sauren Bedingungen erzielt werden, was auf eine
Anwendbarkeit der Opioide im entzündeten Milieu hindeutet. Zudem wurde
nachgewiesen, dass diese Opioidwirkung zumindest im 5-stündigen Versuch auf
rein chemotaktischen Eigenschaften der Opioide beruht. Einzig Buprenorphin als
partieller Agonist hatte hier durch seine zusätzlich chemokinetische Wirkung
eine Sonderstellung. Bei Verwendung der vier verschiedenen Substanzen zeigten
sich am 2D-Modell kaum Unterschiede hinsichtlich der Wirkstärke der einzelnen
Stoffe, weshalb die Begrenzung auf Morphin, stellvertretend für die Klasse der
Opioide, bei weiterführenden aufwendigen Wundheilungsuntersuchungen
gerechtfertigt erschien. Die Migrationsförderung als Ergebnis des
Migrationsassays konnte in einem weiteren 2D-Versuch, dem Scratch-Test
bestätigt werden. Im Migrationsassay wurde außerdem die Eignung zweier in
Frage kommender Trägersysteme (SLN und CMS Nanotransporter) geklärt, wobei
sich zeigte, dass unbeladene CMS Nanotransporter die Keratinozytenmigration
nicht stören, unbeladene SLN sie sogar fördern können. Es fand offensichtlich
eine Interaktion zwischen unbeladenen SLN bzw. CMS Nanotransportern und
Morphin statt. Auch die Ergebnisse der Parelektrischen Spektroskopie konnten
diese Vermutung bestätigen. Um die in 2D-Zellversuchen erhaltenen Ergebnisse
in einem dreidimensionalen Hautmodell zu überprüfen, wurde ein
Wundheilungstest mit rekonstruierter Vollhaut (3D-Modell) etabliert, bei dem
der Einfluss von Substanzen auf die Reepithelialisierung einer
standardisierten Wunde verfolgt werden kann. Die Wunde wurde dabei mittels
eines CO2-Lasers induziert, der Grad der Heilung mittels HE-gefärbten
Gewebeschnitten histologisch untersucht. Der gebildete Keratinozytensaum auf
dem Wundgrund war vier Tage nach der Verletzung deutlich besser ausgeprägt,
wenn während der Heilungsperiode eine Benetzung mit einer Morphinlösung
stattfand. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Auftragen von unbeladenen SLN auf
die Wunde erhalten. Zudem zeigten auch erste Versuche mit Morphin-beladenen
SLN eine deutlich verbesserte Wundheilung im Vergleich zur unbehandelten
Kontrolle. Da nachgewiesen ist, dass die Produktion von Stickstoffmonoxid eine
wichtige Rolle beim Wundheilungsprozess spielt, wurde ferner der Einfluss von
Morphin auf die NO-Produktion von HaCaT Zellen untersucht. Dabei wurde
festgestellt, dass die Zellen nach Morphinstimulation signifikant mehr NO ins
Zellmedium abgaben als unstimuliert. Mittels quantitativer real-time PCR
konnte allerdings kein Einfluss von Morphin auf die Expressionsmuster von NO-
Synthasen verzeichnet werden. Ebenso konnte die Hypothese der Modifizierung
der Expression dreier bei der Wundheilung involvierter Matrix-
Metalloproteinasen (MMP-1, MMP-2, MMP-9) durch real-time PCR nicht bestätigt
werden. Zellviabilitätsuntersuchungen zeigten, dass nach einer Verletzung bei
Aufbringen von Morphin direkt auf die Keratinozyten keine zellschädigenden
Auswirkungen zu befürchten sind. Selbst bei der höchsten verwendeten
Morphinkonzentration nahm der Anteil an lebenden Zellen kaum ab, weshalb die
topische Applikation von Morphin als unbedenklich für die Keratinozyten
eingestuft werden kann. Im Hinblick auf weitere Untersuchungen zur Penetration
und Permeation von Morphin bei gesunder sowie bei verletzter Haut war es ein
weiteres Ziel der Arbeit, eine HPLC-Methode zur Detektion und Quantifizierung
von Morphin und seinen beiden Metaboliten Morphin-3- und Morphin-6-Glucuronid
zu etablieren. Auf der Grundlage einer bereits veröffentlichten Methode ist es
gelungen, eine Gradientenmethode mit anschließender UV-Detektion zu
entwickeln. Es konnten gut reproduzierbare und getrennte Peaks für die drei
Einzelsubstanzen sowie den internen Standard Codein erzeugt werden. Die
Prävalidierung der Methode wurde erfolgreich abgeschlossen.
de
dc.description.abstract
Treatment of severe pain due to skin wounds, resulting either from burns or
after skin grafting as well as pain as a result from chronic wounds, asks for
the systemic administration of potent opioids. This often implies a high
incidence of unwanted side effects like constipation or even severe ones like
respiratory depression. Therefore, for treatment of peripheral pain, a local
administration of opioids has to be considered. Hereby an interference with
the wound healing process has to be excluded, at the best it can even be
improved. A long lasting and consistent drug release from opioid-loaded
nanoparticles can enable a delayed change of wound dressing without the need
of additional systemic opioids. The change of wound dressings is strongly
painful for the patient. Therefore the aim of this study was to elucidate the
influence of opioids as well as two different types of nanoparticles on the
wound healing process. First, the influence of different opioids on the
migration of keratinocytes as an important event of wound healing was
investigated using the keratinocyte cell line HaCaT. All opioids tested
(morphine, hydromorphone, fentanyl and buprenorphine) stimulated keratinocyte
migration in a concentration dependant manner, effects could be blocked by the
opioid receptor antagonist naloxone. Induction of migration was also achieved
using acidified environment, suggesting applicability even in inflamed wound
areas. Furthermore it was shown that opioid action is based only on a
chemotactic ability in the 5 h experiments. Only buprenorphine showed
additional chemokinetic action, possibly due to its quality as a partial
antagonist. Since morphine, hydromorphone, fentanyl and buprenorphine did not
differ in their potency to a relevant extent, morphine was used as a
representative for further investigations concerning wound healing. In the
scratch assay, a second test system for 2D migration, the results from the
migration assay were confirmed. Additionaly, two different carriers (SLN and
CMS nanotransporters) were investigated for their potential as possible
delivery systems. Unloaded CMS nanotransporters did not interfere with
keratinocyte migration, unloaded SLN even induced it. Obviously unloaded SLN
and CMS nanotransporters interacted with morphine. Results obtained from
parelectric spectroscopy confirmed this hypothesis. A third wound healing test
system using reconstructed human full thickness skin (3D model) was
established to proove the results obtained from the 2D assays. Herein the
influence of different substances on the reepithelialization of a standardized
wound was followed histologically. Wound induction was achieved using a
CO2-laser, wound healing was investigated by the morphology of HE-stained
tissue sections showing reepithelialization of the wound by newly formed
keratinocytes. 4 days after wounding the margin of keratinocytes was
considerably thicker when wounds were supplied with morphine-containing
solution during the healing period. Similar results were obtained when
applying unloaded SLN onto the wounds. Furthermore, morphine-loaded SLN also
showed improved wound healing in comparison to the untreated control. It has
been shown that production of nitric oxide plays an important role during
wound healing. Therefore the influence of morphine on the production of nitric
oxide by HaCaT cells has been investigated, too. Cells stimulated with
morphine produced significantly more nitric oxide than unstimulated cells.
Using real-time PCR, however, no influence of morphine on the expression of
NO-synthases could be confirmed. Similarly, no alterations in the expression
patterns of 3 different matrix-metalloproteinases (MMP-1, MMP-2, MMP-9)
involved in wound healing could be displayed. MTT assays showed that exposure
of keratinocytes in wounded skin to morphine will not affect their viability.
Even with the highest concentration used, no decrease in the number of viable
cells was seen, indicating a topical administration of morphine onto
keratinocytes to be safe. With regard to further investigations concerning
penetration and permeation of morphine into healthy and wounded skin, the
establishment of an HPLC method to detect and quantify morphine and its two
major metabolites morphine-3- and morphine-6-glucuronide was a further aim.
Based on a published method, a new method using a gradient of two solvents
followed by an UV-detection was developed. The 3 substances and the internal
standard codein were seperated well and the method appeared to display good
reproducibility. Prevalidation of the method was achieved successfully.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
solid lipid nanoparticles
dc.subject
dendritic core-multishell nanotransporters
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie
dc.title
Topische Applikation von Opioiden
dc.contributor.contact
nbwolf@zedat.fu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Christoph Stein
dc.date.accepted
2009-12-10
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015105-2
dc.title.subtitle
Einfluss auf die Wundheilung und Untersuchung möglicher Trägersysteme
dc.title.translated
Topical application of opioids
en
dc.title.translatedsubtitle
Influence on the wound healing process and investigation of possible carrier
systems
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015105
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006827
dcterms.accessRights.dnb
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open access