dc.contributor.author
Busch, Dietmar
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:43:47Z
dc.date.available
2011-07-29T09:47:03.854Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8342
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12541
dc.description.abstract
Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht im Menschen zwei verschiedene
Erkrankungen - Windpocken und Herpes Zoster. Windpocken stellen in den meisten
Fällen eine harmlose Infektion dar, die vornehmlich bei Kindern auftritt und
eine hohe Inzidenz hat. Durch die Einführung von Impfprogrammen in einigen
Industrienationen konnte die Inzidenz jedoch deutlich reduziert werden. Die
endogene Sekundärinfektion führt zum klinischen Bild des Herpes Zoster, einer
äußerst schmerzhaften und mit Komplikationen behafteten Erkrankung, die
überwiegend bei Personen ab dem 60. Lebensjahrzehnt auftritt. Eine besondere
Gefährdung ergibt sich für Immungeschwächte oder Immunsupprimierte, bei denen
die zwei Krankheitsbilder einen schweren bis letalen Verlauf nehmen können.
Anhand szientometrischer Analysen wurden in dieser Arbeit verschiedenste
Aspekte zum Thema VZV untersucht. Als Grundlage dienten die nach einem
komplexen Suchbegriff identifizierten Publikationen, die in dem Zeitraum von
01.01.1900 bis 31.12.2008 veröffentlicht wurden und im ISI Web of Science
verzeichnet sind. Es konnten 13763 Publikationen ermittelt werden. Neben der
quantitativen Auswertung erfolgte eine qualitative Evaluation, die mithilfe
detaillierter Zitationsanalysen vorgenommen wurde. So wurden das
Forschungsaufkommen der einzelnen Länder, herausragende Publikationsjahre,
bedeutende Zeitschriften, führende Publikationssprachen, aktuelle
Forschungsbereiche und wichtige Autoren bestimmt. Die Herausarbeitung
internationaler und institutioneller Kooperationen sowie die Zusammenarbeit
von Autoren war ebenso Gegenstand der Untersuchung. Über den zeitlichen
Verlauf kann eine kontinuierlich wachsende Zahl an Publikationen festgestellt
werden. In einigen Jahren und Zeiträumen ist ein besonderes wissenschaftliches
Interesse zu erkennen. Nach der Erkenntnis Anfang der 1950er Jahre, dass die
zwei unterschiedlichen Krankheitsbilder durch das gleiche Virus verursacht
werden, folgt 1965 eine großangelegte Studie zum Herpes Zoster. Japanischen
Wissenschaftlern gelingt 1974 die Entwicklung des ersten aktiven Impfstoffes
gegen Varizellen. Die Entwicklung von Aciclovir Anfang der 1980er Jahre, die
Weiter- und Neuentwicklung antiviraler Substanzen, die Erprobung
verschiedenster Therapeutika in den folgenden Jahren sowie die Einführung der
Varizellenimpfung in den USA 1995 markieren weitere wichtige Ereignisse. So
ist das hohe wissenschaftliche Forschungsaufkommen der letzen zwei Dekaden
einerseits auf diese Ereignisse zurückzuführen. Andererseits werden seit
Anfang der 1990er Jahre im ISI WoS zusätzlich die Abstracts erfasst, was zu
einer erhöhten Anzahl an Ergebnissen bei der Literaturrecherche führt. Dies
erklärt auch den sprunghaften Anstieg ab 1990. Sowohl hinsichtlich der
Quantität als auch der Qualität ragen die Vereinigten Staaten von Amerika
heraus. Mehr als ein Drittel aller identifizierten Publikationen stammen aus
den USA, die wiederum mit deutlichem Abstand am häufigsten zitiert werden.
Daraus ergibt sich eine hohe Zitationsrate von 18,8 sowie den höchsten H-Index
von 114. Des Weiteren findet sich in den USA die höchste Anzahl an
Institutionen, die untereinander dicht vernetzt sind und deren Produktivität
im Vergleich zu Institutionen in der Europäischen Union fast doppelt so hoch
ist. Doch nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene
stellen die USA die wichtigste Nation dar. Als Kooperationszentrum neben
Großbritannien gehen die meisten internationalen Kooperationen von den USA
aus. Wissenschaftliche Arbeiten entstehen zunehmend aus einer internationalen
Zusammenarbeit. In einigen Ländern findet sich ein sehr hoher Anteil
kooperativ verfasster Arbeiten. So erreichen die 91 identifizierten
Publikationen aus Dänemark zwar mit 22,9 die höchste Zitationsrate. Doch bei
genauerem Hinsehen fällt auf, dass ein Großteil dieser Arbeiten das Ergebnis
einer internationalen Kooperation ist. Ein wichtiger Partner sind dabei die
USA. Die Zitationsrate Dänemarks muss somit kritisch betrachtet werden, auch
in Hinblick auf die geringe Publikationszahl. Ähnliches gilt für Belgien,
deren Anteil an Kooperationsarbeiten bei nahezu 50% liegt. Die wichtigste
Publikationssprache ist Englisch. Mehr als 90% der identifizierten
Publikationen sind auf Englisch verfasst. Unter den 15 Zeitschriften, die die
meisten Arbeiten veröffentlichen, finden sich ausnahmslos englischsprachige
Fachzeitschriften. Die meisten Arbeiten werden im Journal of Virology
veröffentlicht. Das New England Journal of Medicine sowie die Annals of
Internal Medicine zeichnen sich durch die beiden höchsten Zitationsraten aus
und sind ebenso häufige und wichtige Herausgeber VZV-assoziierter Arbeiten.
Eine Diskrepanz ist für den Lancet und das British Medical Journal
festzustellen. Beide Zeitschriften veröffentlichen zwar eine hohe Anzahl an
Artikeln, erzielen allerdings vergleichsweise geringe Zitationsraten. Auf dem
Gebiet der Immunologie ist in den letzten Jahren prozentual die höchste
Forschungsaktivität zu verzeichnen. Im zeitlichen Verlauf zeigt sich ein
stetiger Zuwachs an Publikationen auf diesem Gebiet und kennzeichnet die
zunehmende Bedeutung des immunologischen Aspektes VZV-assoziierter
Veröffentlichungen. Weiterhin werden viele Arbeiten der letzten Jahre der
Pharmakologie und Pharmazie zugeordnet. Zur Evaluation der Autoren werden
verschiedene Kenngrößen erfasst. In der Beurteilung wird nicht nur die
Publikationszahl als quantitativer Maßstab betrachtet. Auch wird die Qualität
durch die Zitationsrate und den H-Index bestimmt. Die Zahl an
Selbstzitierungen und die Autorenschaft wird ebenso ermittelt und geht in die
Bewertung mit ein. Die US-amerikanische Autorin Ann A. Gershon ist mit 199
Arbeiten die produktivste Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der VZV-Forschung.
Darüber hinaus werden ihre Arbeiten am häufigsten zitiert und sie erreicht mit
41 den höchsten H-Index. Eine hohe Zitationsrate von 27,5 und ein hoher Anteil
von 70% als Erst- und Letztautorin untermauern ihre herausragende Leistung und
machen sie zur bedeutendsten Wissenschaftlerin. Hohe H-Indices und
Zitationsraten erzielen ebenso Ann Arvin und Charles Grose, die beide aus den
USA stammen und dort arbeiten. Auch der belgische Wissenschaftler Eric de
Clercq erreicht einen hohen H-Index und weist mit 194 Publikationen eine hohe
Anzahl an Arbeiten auf, wobei allerdings eine Selbstzitierungsrate von 11% zu
beachten ist. Kritisch zu bewerten ist die Bedeutung von Sharon P. Steinberg.
Sie erzielt zwar die höchste Zitationsrate und einen hohen H-Index. Aber in
84% der Arbeiten, an denen sie beteiligt ist, wird sie als Koautorin und
lediglich in einer Arbeit als Erstautorin identifiziert.
de
dc.description.abstract
Varicella-Zoster-Virus (VZV) is capable of producing two different diseases in
human beings – varicella (chickenpox) and herpes zoster (shingles). In most
cases varicella is a harmless infection occuring primarily in children but is
highly contagious. The incidence of varicella has been decreased considerably
in developed countries due to immunization programms. The endogenous
reinfection causes herpes zoster, a disease occuring predominantly in persons
older than 60 years and accompanied by pain and various other complications.
Especially in the group of the immunocompromised and immunodeficient patients
both diseases can take a severe or even fatal clinical course. The aim of this
thesis was to examine existing literature concerning VZV by using
scientometric tools. The analysis was done on the basis of all identified
publications which were published between 01.01.1900 and 31.12.2008 and were
listed in the ISI Web of Science. By using a complex search term a total of
13763 publications were identified. Besides the quantitative analysis a
qualitative evaluation was done using detailed analysis of the citations. The
national research activities, outstanding publication years, important
journals, leading publication languages, current research areas and important
authors were objects of interest. Furthermore, the international and
institutional cooperation as well as the cooperation between authors were
investigated. Over the course of time a continously growing number of
publications were found. Some periods of time were particularly rich in
scientific reports. The finding that the two different diseases were caused by
the same virus in the beginning of the 1950s was followed by a large study of
herpes zoster in 1965. In 1974, Japanese researchers were able to produce the
first live-attenuated vaccine against varicella. Among important research
events was the development of Acyclovir in the early 1980s, continuous
development of antiviral agents, the trials of diverse therapeutical agents in
the following years as well as introduction of the varicella vaccination in
the U.S. in 1995. Presented work explores correlation between occurrence of
the important scientific breakthroughs and the following intensification of
research activity. On the other hand it must be considered that the ISI Web of
Science covers the abstracts additionally only since the beginning of the
1990s. This has lead to an increased number of results while performing a
literature research and also partly explains the abrupt rise in the early
1990s. The United States are the leading country regarding both quantity and
quality of published research results. More than one third of all identified
publications have been produced in the U.S., that in turn have received the
most citations by far resulting in a high citation rate of 18.8 and the
highest h-index of 114. Furthermore, presented data stress that the largest
number and the best networking of scientific institutions is achieved in the
USA. In comparison to Europe the productivity of these institutions is almost
twice as big. Not only on the national but also on the international level the
United States of America is the most productive nation in area of science,
which is also followed by the highest number of international cooperation.
Indeed, published scientific works emerge increasingly from international
cooperation. In some countries a high rate of cooperatively executed works can
be noticed. Denmark, with a publication number of 91 reaches the highest
citation rate of 22.9. But close inspection reveals that a large proportion is
the result of an international cooperation, often in partnership with the U.S.
Therefore, the citation rate of Denmark must be discussed critically
particulary with regard to the low publication number. The same is true for
Belgium, whose rate of cooperatively executed studies is almost 50%. English
is the most important publication language. More than 90% of all identified
works have been written in English. Most of the studies were published by 15
leading journals, all of them English. The highest number of works has been
published by The Journal of Virogy. The New England Journal of Medicine and
the Annals of Internal Medicine reach the highest citation rates and are also
important editors of VZV-associated papers. A discrepancy can be found for the
Lancet and the British Medical Journal. Both journals have published a high
number of papers but reach comparatively low citation rates. Within the last
years percentually most research activity is seen in the subject of
immunology. Over the course of time a continual increase can be noticed in
this field indicating the growing importance of immunological aspects in VZV-
associated research. In addition to immunology many works have been assigned
to the category pharmacology and pharmacy. Different parameters are used to
evaluate scientific productivity of the authors. Not only the total number of
publications as a quantitative criterion but also the citation rate and
h-index as qualitative criterions have been regarded. Authorship and the
number of self-citations have also been detected and complete the evaluation.
The US-American authoress Ann A. Gershon is the most productive scientist in
the field of VZV-research having published 199 papers. Furthermore, her works
have been cited most often and she reaches the highest h-index of 41. She also
has a high citation rate of 27.5 and a high first and last authorship ratio of
70% making her the most important and outstanding authoress. Ann Arvin and
Charles Grose, another two US-Americans, also achieve high h-indices and
citation rates. The Belgian scientist Eric de Clercq has published a large
number of papers (194) and reaches a high h-index, but shows a relatively high
rate of self-citations (11%). The impact of Sharon P. Steinberg must be
evaluated critically. On the one hand she reaches the highest citation rate
and a high h-index suggesting importance. But on the other hand the results
show that in 84% of the works she is beeing involved in, she is identified as
co-author and in only one work as first author.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
varicella zoster virus
dc.subject
scientometrics
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Varizella-Zoster-Virus: Windpocken und Herpes Zoster
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. D. Groneberg
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. V. Harth; Priv.-Doz. Dr. med. I. Böckelmann
dc.date.accepted
2011-09-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000023704-3
dc.title.subtitle
eine szientometrische Analyse
dc.title.translated
Varicella-Zoster-Virus: Varicella and herpes zoster
en
dc.title.translatedsubtitle
a scientometric analysis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000023704
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009679
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access