dc.contributor.author
Kelm, Anne Sophie
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:43:23Z
dc.date.available
2012-11-21T10:17:23.217Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8325
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12524
dc.description.abstract
Kolorektale Karzinome zählen zu den häufigsten malignen Erkrankungen des
Menschen. Ihre Entstehung ist das Ergebnis einer Reihe molekularer
Veränderungen, die in ihrer Summe zu unkontrolliertem Zellwachstum und
unkontrollierter Zellvermehrung führen. Diese Veränderungen sind sowohl
genetischer als auch epigenetischer Natur und werden von den Zellen an ihre
Tochterzellen weitergegeben. Ein wichtiges Signalnetzwerk, das in kolorektalen
Karzinomen häufig von Veränderungen betroffen ist, besteht aus der Ras-Raf-
MEK-ERK-Signalkaskade, dem ihr vorgeschalteten Epidermalen
Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) und dessen Liganden. Störungen in diesem
komplexen Netzwerk tragen maßgeblich zur Entstehung und zum Fortschreiten
einer Vielzahl von Tumoren bei. Bei der Behandlung kolorektaler Karzinome
rücken zunehmend Therapeutika in den Vordergrund, die gezielt an molekularen
Besonderheiten des jeweiligen Tumors angreifen. Dazu zählen der Tyrosinkinase-
Inhibitor Gefitinib und EGFR-Antikörper wie Cetuximab. Für die Entwicklung
solcher gezielten onkologischen Therapiestrategien ist das detaillierte
Verständnis der molekularen Grundlagen der Tumorenstehung unabdingbar. In der
klinischen Praxis bedarf es zudem zuverlässiger prognostischer Marker, die
einen gezielten und individualisierten Einsatz dieser Medikamente erlauben.
Zusätzlich zu bereits etablierten Markern wie dem Mutationsstatus des K-Ras-
Gens erlangen hier zunehmend auch Liganden des Epidermalen Wachstumsfaktors an
Bedeutung. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, in kolorektalen
Karzinomzellenzellen die Regulationsmechanismen der EGFR-Liganden Amphiregulin
und Betacellulin zu untersuchen. Weiterhin sollte der Einfluß von Amphiregulin
auf das Zellwachstum und auf das Ansprechen der Zelle auf in der Klinik
gebräuchliche gezielte molekulare Therapien beleuchtet werden. In Vorarbeiten
der Arbeitsgruppe war aufgefallen, daß die mRNA-Expression bestimmter EGF-
Rezeptorliganden in kolorektalen Karzinomzellen abhängig vom DNA
Methylierungsstatus der Zelle differentiell reguliert ist. Im Widerspruch zu
den meisten in der Literatur beschriebenen Fällen korrelierte dabei ein hoher
DNMT-Status mit einer vermehrten Expression der Liganden-mRNA. In der hier
vorliegenden Arbeit konnte diese Beobachtung für die Liganden Amphiregulin und
Betacellulin auf Proteinebene bestätigt werden. Ferner konnte durch direkte
Inhibierung der DNA-Methyltransferasen und anschließende Bestimmung der
Ligandenmenge gezeigt werden, daß zwischen dem Methylierungsstatus der Zelle
und der Menge an gebildeten Liganden ein kausaler Zusammenhang besteht. In
Folgearbeiten der Arbeitsgruppe wurde inzwischen für den Liganden Amphiregulin
bestätigt, daß es sich bei dem hier gezeigten Phänomen um eine direkte
Abhängigkeit infolge von Promotormethylierung handelt. DNA-Methylierung
bewirkt eine potentiell reversible Veränderung des Expressionsverhaltens der
Zelle und stellt somit einen möglichen Angriffspunkt für die Behandlung
maligner Erkrankungen dar. Im zweiten Teil der Arbeit wurde der Einfluß von
Amphiregulin auf das Zellwachstum und auf die Sensitivität gegenüber Gefitinib
untersucht. Hier zeigte sich eine positive Korrelation zwischen der Menge an
gebildetem Amphiregulin und dem Proliferationsverhalten der Zelle. Außerdem
ging ein höherer Amphiregulinspiegel mit einer höheren Sensitivität auf
Gefitinib einher. Um zu untersuchen, ob die Amphiregulinmenge ursächlich für
die erhöhte Sensitivität verantwortlich ist, wurde die Amphiregulin-Expression
mithilfe spezifischer siRNAs unterdrückt. Allerdings gelang keine Hemmung, die
über die gesamte für einen Wachstumsassay erforderliche Dauer anhielt, so daß
die Frage nach dem Einfluß von Amphiregulin auf die Gefitinibsensitivität im
Rahmen dieser Arbeit nicht abschließend geklärt werden konnte. Weiterhin
wurden einzelne Zellinien auf ihre Sensitivität gegenüber Cetuximab
untersucht. Cetuximab ist in Deutschland für die Behandlung von kolorektalen
Karzinomen zugelassen, deren K-Ras-Gen in unmutierter Form vorliegt. In der
jüngeren Literatur finden sich aber Hinweise, nach denen K-Ras-mutierte Tumore
nur dann resistent gegenüber Cetuximab sind, wenn die Mutation Codon 12 des K
-Ras-Gens betrifft. Liegt die Mutation im Bereich von Codon 13, ist das
Therapieansprechen mit dem der unmutierten K-Ras-Variante vergleichbar. Die in
dieser Arbeit gewonnenen Ergebnisse untermauern diese These, sollten aber in
Zellinien verifiziert werden, die keine weiteren den Ras-Raf-MEK-ERK-Signalweg
betreffenden Mutationen aufweisen. Sollten sich diese Hinweise bestätigen und
auf weitere Tumorsysteme ausweiten lassen, könnte die Bestimmung von
Amphiregulin im Patientenserum einen zusätzlichen prädiktiven Faktor bezüglich
des Therapieansprechens darstellen.
de
dc.description.abstract
Introduction: Colorectal carcinoma is one of the most common malignant
diseases to affect humans. It develops as the result of a series of molecular
alterations, the sum of which leads to uncontrolled cell growth and
reproduction. These alterations are both genetic and epigenetic in nature and
are passed along from one generation of cells to the next. An important
signaling pathway which is frequently subject to alterations in colorectal
carcinoma consists of the Ras-Raf-MEK-ERK-signaling cascade in interaction
with the epidermal growth factor receptor (EGFR) and its ligands.
Dysfunctioning of this network majorly contributes to the formation and
progression of a significant number of tumor entities. For the development of
targeted anti-oncological agents, a profound understanding of the molecular
mechanisms underlying tumor development is paramount. In recent years
different therapeutic agents have been developed that are capable of
specifically targeting molecular characteristics of the respective tumor.
Among these are Gefitinib, an inhibitor of the EGFR-tyrosine-kinase, and
antibodies against the EGF-receptor such as Cetuximab. To allow targeted and
individualized use of these agents, reliable prognostic markers of therapeutic
response are crucial. Adding to already established ones like the K-Ras
mutation status, new markers like the EGFR ligands are increasingly gaining
importance. In this thesis, the regulatory mechanisms of the EGFR-ligands
Amphiregulin and Betacellulin where examined and the influence of Amphiregulin
on cell growth and on responsiveness towards customary targeted molecular
therapies was assessed. Methods and results: Preliminary studies had shown a
differentially regulated mRNA expression rate for a set of EGFR ligands.
Surprisingly, gene expression appeared to be upregulated upon methylation.
Using enzyme immuno assays, this observation was successfully verified for
Amphiregulin and Betacellulin on protein level. By pharmacologically
inhibiting DNA methyltransferases and subsequently quantifying the amount of
ligand protein, this connection was shown to be causally determined. Follow-up
studies of the group have confirmed the regulation to be directly dependent on
promoter methylation. It was further shown that Amphiregulin levels correlated
positively with cell proliferation rates. By conducting growth assays and
specifically suppressing Amphiregulin expression via siRNAs, indications where
obtained according to which high Amphiregulin levels correlate with a high
sensitivity towards Gefitinib. Additionally, various cell lines were examined
as to their sensitivity towards the EGFR antibody Cetuximab. Cetuximab is
approved for the treatment of colorectal cancer harboring wild-type K-Ras.
However, there is mounting evidence that only those K-Ras-mutated tumors
appear to be resistant to Cetuximab whose mutation affects Codon 12. Codon 13
mutations, on the contrary, lead to a therapy response comparable to that of
unmutated K-Ras. The results obtained in this thesis support this hypothesis.
However, it is necessary that they be verified in cell lines showing no
further mutations affecting the Ras-Raf-MEK-ERK signaling pathway. Conclusion:
The regulation of the EGFR ligands Amphiregulin and Betacellulin was shown to
be dependent on DNA-methylation. Inducing a potentially reversible change in a
cell’s expression behaviour, DNA methylation constitutes a possible target for
oncological therapies. Secondly, a correlation between Amphiregulin levels and
cell proliferation rates as well as cells’ responsiveness towards Gefitinib
was observed. Should these indications be confirmed and proved to be
applicable to other tumor systems, measuring Amphiregulin levels in patient
serum could become an additional valuable tool for accurately predicting
patients’ responses towards targeted therapies.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
colorectal carcinoma
dc.subject
DNA-methylation
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Regulation der EGF-Rezeptor-Liganden Amphiregulin und Betacellulin in
Kolonkarzinomzellen durch DNA-Methylierung
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. rer. nat. Christine Sers
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. I. Petersen
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. I. Tinhofer-Keilholz
dc.date.accepted
2012-11-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039442-4
dc.title.translated
Regulation of the EGFR ligands amphiregulin and betacellulin in colorectal
carcinoma cells through DNA methylation dependent mechanisms
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039442
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012181
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access