dc.contributor.author
Mersmann, Claudia
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:41:40Z
dc.date.available
2001-04-22T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8290
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12489
dc.description
Titel, Inhalt, Dank, Lebenslauf
Einleitung
Bakteriologische Grundlagen
Vorkommen und Bedeutung in Lebensmitteln
Salmonellose des Menschen
Rechtliche Grundlagen
Diskussion
Zusammenfassung, Summary
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Die Salmonellose des Menschen durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel
tierischer Herkunft zählt zu den häufigsten gastrointestinalen Infektionen
nicht nur in Deutschland. Seit Inkrafttreten der Meldepflicht nach dem BSeuchG
1962 hat die Zahl der Erkrankungen stetig zugenommen, wobei S. enteritidis und
S. typhimurium als häufigste Serovaren isoliert werden.
Das Lebensmittelrecht stellt zum Schutz des Verbrauchers vor
Salmonelleninfektionen
Mindestanforderungen an die Hygiene beim Umgang mit Lebensmitteln und enthält
Behandlungsanweisungen sowie Bewertungsmaßstäbe zum Vorkommen von Salmonellen
in
Lebensmitteln.
Um die Wirksamkeit dieser rechtlichen Vorschriften zum Schutz des Verbrauchers
beurteilen zu können, werden in dieser Arbeit zunächst die Sachverhalte
hinsichtlich der Eigenschaften, epidemiologischen Zusammenhänge und
Rechtsvorschriften in bezug auf Salmonellen dargestellt.
Auf der Grundlage der zusammengestellten Fakten wurde diskutiert und
abgeleitet, ob die Rechtsvorschriften das Auftreten von Salmonellen auf einer
vertretbaren Sicherheitsstufe reflektieren, ob sich für bestimmte Lebensmittel
oder Umstände Schwachstellen im Recht auffinden lassen oder ob im Recht
unangemessen schwerwiegende Antworten auf das Auf-treten von Salmonellen
vorhanden sind.
Ergebnis:
Die gramnegativen Stäbchenbakterien der Gattung Enterobacteriaceae lassen sich
bei der Herstellung von Lebensmitteln durch Erhitzung auf 70°C für eine Minute
mit Sicherheit abtöten. Alle anderen Verfahren (Trocknung, Salzung,
Fermentation, Nitritzusatz und Kühlung) hemmen das Wachstum, töten die
Salmonellen jedoch nicht ab.
Als Hauptquelle für humane Salmonellosen sind vom Tier stammende Lebensmittel
anzusehen, wobei Eier und Produkte mit Rohei am häufigsten als Vehikel für
Salmonellen verdächtigt und ermittelt werden. Salmonellen werden in nahezu
allen Lebensmitteln gefunden. Besonders betroffen ist dabei Geflügelfleisch,
dessen Kontamination bis zur Hälfte der untersuchten Lose ansteigen kann
(durchschnittlich 39 %). Die durchschnittlichen Befallsraten werden mit 1 %
für Rindfleisch, 4 % für Schweinefleisch, 8 % für Hackfleisch, < 1 % für Milch
und Milcherzeugnisse, 0,4 % für Eier und Speisen mit Eizutat und mit 1,4 % für
Backwaren angegeben.
Unter Berücksichtigung der Herkunft der Rohstoffe, der im Herstellungsprozeß
angewandten Technologie, der küchenmäßigen Zubereitung zum Konsum und dem
daraus resultierenden Gradmesser für das Risiko, daß ein Lebensmittel mit
Salmonellen kontaminiert ist, läßt sich eine Gefahreneinstufung für den
Verbraucher mit der jeweils lebensmittelspezifischer Ge-fährdungsneigung
ableiten.
Zum Schutz des Verbrauchers vor gesundheitsgefährlichen Stoffen, die mit oder
als
Lebensmittel in den Verkehr gebracht werden, enthält das Lebensmittelrecht
hinsichtlich des Auftretens von Salmonellen Vorschriften auf verschiedenen
Ebenen (allgemeine
Hygieneanforderungen, Anwesenheitsverbote unterschiedlicher Strenge,
Behandlungs- bzw. Bewertungsanweisungen gegen Salmonellen).
Werden die Rechtsverordnungen in Relation zum Risiko für den Verbraucher durch
die einzelnen Lebensmittel gesetzt, erweisen sich die Anforderungen an den
Umgang mit Fleisch und Geflügelfleisch nicht immer als ausgewogen. Die
rechtlich festgelegten Schranken der Schlachttier- und Fleischuntersuchung
sind hauptsächlich auf klinische Erkrankungen der Schlachttiere gerichtet.
Durch Kontrolle der Herkunftsherden kann die Haupteintragsquelle für
Salmonellen - latent infizierte Schlachttiere - geschlossen werden.
Für (Geflügel-) Fleischerzeugnisse weisen die Rechtsvorschriften im Hinblick
auf das Vor-kommen von Salmonellen Defizite im Bereich der mikrobiologischen
Normen aus. Hier
können rechtlich bindende Standards oder aber andere vorgeschriebene
Regelungen (HACCP-Systeme) zur Sicherung dieser Lebensmittel gewählt werden.
Die Tatsache, daß Speisen mit Roheizutat die häufigste Ursache humaner
Salmonellosen darstellen, deutet darauf hin, daß die Bestimmungen betreffend
dieser Lebensmittel zum Schutz des Verbrauchers nicht ausreichen. Im Rahmen
des HACCP-Konzeptes könnte hier die Verwendung pasteurisierter Eimassen für
bestimmte Personenkreise abgeleitet werden
Die rechtlichen Anforderungen an Konsumeier weisen hinsichtlich der Kühlung
Lücken auf. Eine alsbald nach dem Legen einsetzende Kühlung kann zur
Risikominimierung erheblich beitragen. Zumindest wäre hier eine ausreichende
Verbraucheraufklärung zu fordern, sinn-voll allerdings ist eine rechtliche
Festlegung kürzerer Fristen bis zur Kühlung.
Die rechtlichen Maßnahmen zum Umgang mit Eiprodukten erweisen sich im Hinblick
auf die geringe Kontamination sowohl der Rohstoffe als auch der Produkte als
ausreichend zur
Sicherstellung gesundheitlich unbedenklicher Eiprodukte.
Im Bereich Milch und Milcherzeugnisse setzt der Gesetzgeber sinnvolle und hohe
Ansprüche. Jedoch erweist sich das Erhitzungsgebot für ýMilch-ab-Hofý als
Schwachstelle im Milchhygienerecht, da eine Umsetzung dieser Vorschrift
undurchführbar erscheint.
Für Back- und Teigwaren existieren trotz nicht unerheblichem Risiko für den
Konsumenten über die allgemein formulierte LMHV hinaus keine gesonderten
Hygienevorschriften. Es fehlen konkrete Anforderungen an den Umgang mit diesen
Lebensmitteln.
Vergleichend läßt sich für die einzelnen Lebensmittel und deren
Produktionslinien eine un-terschiedliche rechtliche Bewertung des Risikos
einer Salmonellenkontamination erkennen, die sich nicht an der Gefährdung, die
von den jeweiligen Lebensmitteln ausgeht, orientiert. Mit der Hühner-
Salmonellen-Verordnung und freiwilligen Überwachungsprogrammen in
Schweinebeständen scheint ein Weg in eine Richtung eingeschlagen zu werden,
die notwendige, weitreichende Überwachungsprogramme für alle Lebensmittel
möglich macht
de
dc.description.abstract
Not only in Germany, human salmonellosis due to consumption of contaminated
food of animal origin is one of the most frequent gastrointestinal infections.
Since the entry into force of the duty of notification in accordance with
BSeuchG 1962, the incidence continuously in-creased with S. enteritidis and S.
typhimurium as the most frequent serovars.
To protect the consumer from Salmonella infections, the law relating to food
production and distribution has laid down minimum hygienic requirements for
the handling of food and criteria to assess its presence in food.
As a prerequisite for the assessment of the efficiency of these legal
requirements for user protection, the present paper first discusses the
epidemiological context and legal regulations with respect to salmonellae.
Based on the compiled facts it was discussed and established whether the legal
regulations are sufficient to deal with the presence of salmonellae on a
reasonable safety level, whether the legal environment has weak points with
respect to certain types of food or circumstances, or whether law includes
inadequately serious responses to the presence of salmonellae.
Results
It is possible to reliably destroy the Gramnegative rod-like bacteria of the
genus
Enterobacteriaceae by heating food to 70 °C for 1 minute. All other procedures
(i.e. drying, salting, fermentation, nitrite addition and cooling) only
inhibit growth without however killing the salmonellae.
Main sources of human salmonellosis are types of food of animal origin,
including eggs and crude egg products that most frequently are suspected and
identified as vehicles for salmo-nellae. However, salmonellae can be detected
in nearly all types of food, in particular poultry meat that may be
contaminated up to the half of the investigated lots (39 %). Average
contamination rates are reported as follows: beef: 1 %, pork: 4 %, minced
meat: 8 %, milk and milk products: < 1 %, eggs and egg-containing types of
food: 0.4 %, bread, cakes and
pastries: 1.4 %.
Under consideration of the origin of the raw materials, the technology used
for the production process, the final preparation of food for consumption
under kitchen conditions and the
resulting classification for the risk that a specific food might be
contaminated with salmonellae, it is possible to deduce a risk assessment for
the consumer including a specific risk
tendency.
For the protection of consumers against substances that are dangerous to
health and that are (contained in) commercially available types of food, the
law relating to food production and distribution has laid down a number of
regulations on various levels (general hygiene requirements, Salmonella
treatment and assessment regulations) that apply to the presence of
salmonellae.
A comparison of legal directives and their relation to the risk to the user by
individual types of food demonstrates that in some cases the legal
requirements for the handling of pork and poultry are not adequate. The legal
limits of carcass and meat examination mainly apply to clinical diseases of
the carcass. The principal origin of salmonellae, i.e. latently infected
carcass, can be eliminated by control of the herds of origin. In addition to
the examination of individual animals, the examination of herds should be kept
out with even higher priority.
As far as the presence of salmonellae is concerned, legal requirements on
(poultry and) meat products have insufficient microbiological standards. These
types of food could be made safer via legally binding standards or other
regulations (e.g. HACCP systems).
As discussed above, food containing crude egg products is the most frequent
cause of
human salmonellosis, indicating that the regulations with respects to this
type of food is insufficient. It would be possible to implement the use of
pasteurized egg mass via an HACCP conception.
Legal requirements that refer to eggs to be used as food have loopholes with
respect to cooling. Early cooling after laying will considerably contribute to
risk minimization. Although sufficient consumer education would be required,
the legal fixation of shorter periods before cooling would be more helpful.
With respect to the low contamination of raw materials and also finished
products, the legal regulations on the handling of egg products are sufficient
to guarantee healthy unrisky egg products.
Legal requirements on milk and milk products are high. However, the rule to
heat farm milk demonstrates to be a weak point in milk hygiene legislation,
because its implementation
appears to be impossible.
Despite the considerable risk to consumers, no particular hygiene regulations
beyond the too general LMHV exist for bread, cakes and pastries. So far,
particular requirements for the handling of this type of food are missing.
The comparison of individual types of food and production lines thereof
demonstrates that the legal assessment of a salmonellae contamination risk is
quite heterogeneous and does not refer to prevalence or risk originating from
the individual food. The chicken salmonellae directive and the voluntary
monitoring initiative in pig stock seem to be initial steps into a
direction that will help to establish the required far-reaching monitoring
programs for all types of food.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
foodborne diseases
dc.subject
consumer-protection
dc.subject
risks assessment
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Rechtliche Bewertung des Salmonellennachweises in Lebensmitteln
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. R. Fries
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. G. Hildebrandt
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. W. Müller
dc.date.accepted
2001-03-23
dc.date.embargoEnd
2001-10-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2001000603
dc.title.translated
Legal assessment of Salmonella findings in food
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000000448
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http://www.diss.fu-berlin.de/2001/60/
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