dc.contributor.author
Heidt, Christoph
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:41:14Z
dc.date.available
2011-03-25T08:27:07.632Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8282
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12481
dc.description.abstract
Das allergen-induzierte Asthma bronchiale zählt in den Industrienationen zu
den häufigsten chronischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen. Ausgelöst
durch multiple Triggerfaktoren liegt der Erkrankung das Zusammenspiel
verschiedener prädisponierender Gene und inflammatorischer Pathomechanismen in
der Lunge zugrunde. Im Tiermodell kann die akute allergische Reaktion mit
Ig-E-vermittelter Mastzell-Degranulation, der Einwanderung von
Entzündungszellen und der Ausbildung von Atemwegshyperreagibilität durch die
spezifische Atemwegsprovokation von vorher sensibilisierten Tieren
nachempfunden werden. Das Modell der Langzeit-Allergenprovokation führt analog
zum Menschen zu zellulären und strukturellen Veränderungen, wie einer
steigenden peribronchialen Kollagenablagerung, Fibroblastenhyperplasie und
vermehrter Schleimproduktion. Um die zugrunde liegenden Mechanismen bei der
Entstehung von Entzündung, Hyperreagibilität und strukturellen Veränderungen
in der Lunge zu analysieren, wurden von uns zu verschiedenen Zeitpunkten der
Allergenprovokation mRNA-Expressionsprofile aus Lungengewebe erstellt. Hierzu
wurden Balb/C Mäuse zuerst intraperitoneal mit dem Modellallergen Ovalbumin
(OVA) sensibilisiert und anschliessend unterschiedlich lange (akutes Modell:
eine Woche; intermediäres Modell: sechs Wochen; chronisches Modell: zwölf
Wochen) repetitiv mit OVA über die Atemwege provoziert. Die Analyse der
immunologischen, histologischen und physiologischen Parameter ergab folgendes
Bild: Die Gesamt-Ig-E Produktion erreichte nach sechs Wochen in den
behandelten Tieren ein Maximum und blieb auf diesem hohen Niveau, wohingegen
die Menge an OVA-spezifischem Ig-E im zwölfwöchigem Modell wieder abfiel. Die
broncho-alveoläre Lavage der Lungen zeigte, dass die Gesamtzellzahl analog zur
Provokationsdauer anstieg. Der eosinophile Granulozyt machte hierbei in der
akuten Phase, sowie nach sechs Wochen den Großteil der Zellen aus und
verringerte sich in der chronischen Phase dann deutlich. Auch die
histologische Auswertung der peribronchialen Entzündung und der
Becherzellhyperplasie ergab, dass die Entzündungsreaktion im chronischen
Modell, im Gegensatz zum akuten und intermediären Zeitpunkt, deutlich
zurückging. Als klinischer Parameter wurden Lungenfunktionsmessungen an den
Mäusen durchgeführt. Es zeigte sich, dass im zeitlichen Verlauf der
Provokation die Hyperreaktivität abnahm. Die mRNA-Expressionsanalysen der
Lungen zu den oben beschriebenen Zeitpunkten erfolgte mittels Microarray
(Affymetrix, Mouse Genome 430 2.0). Insgesamt wurden 1644 Gene gefunden, die
jeweils mindestens zweifach gegenüber der Kontrollgruppe reguliert waren.
Durch die Hauptkomponentenanalyse (PCA) ließen sich die einzelnen Zeitpunkte
deutlich voneinander abgrenzen. Im Detail zeigten sich im akuten Modell 577
Gene (450up/127down), im sechswöchigen Modell 1176 Gene (730up/446down) und im
chronischen Modell 583 Gene (433up/150down) mindestens zweifach reguliert. Zu
allen drei Zeitpunkten waren insgesamt 263 Gene (247up/16down) reguliert.
Mittels funktioneller Clusteranalysen wurden die einzelnen Zeitpunkte näher
charakterisiert; hierbei ließen sich die regulierten Gene verschiedenen
Pathways und funktionellen Gruppen zuordnen. Zu allen Zeitpunkten waren Gene
aus der Gruppe „response to stimulus“, der Immunantwort und der extrazelluläre
Matrix reguliert. Im akuten Modell fanden sich Teile des Toll-like-Rezeptor
(z.B. TLR1) und Jak-Stat Rezeptor Pathways reguliert. Die Antikörper-Antigen-
Komplexe der Complementkaskade zeigten eine Induktion vor allem in der
intermediären Phase. Im akuten sowie im intermediären Modell fanden sich vor
allem positiv regulierte Gene des Cytokin-Cytokinrezeptor-Pathway.
Verschiedene Kettenanteile von Immunglobulinen waren im intermediären Modell
mit am stärksten reguliert. Des Weiteren ließen sich Expressionsverläufe
verschiedener, für die Pathogenese des allergischen Asthma bronchiale
wichtiger Gene darstellen. Bei den klassischen TH2 Interleukinen wurde für
IL-4 und IL-5 ein Maximum im intermediären Modell festgestellt. Interleukin-13
zeigte sich im Verlauf abfallend reguliert. Gene, die positiv auf die
B-Zellentwicklung einwirken sowie deren Überleben verlängern – als Beispiel
BLNK (b-cell linker) und BCL2A (B-cell leukemia/lymphoma 2a) – waren zu allen
Zeitpunkten positiv reguliert. Auch Faktoren, die den durch die allergische
Reaktion ausgelösten progredienten Umbau in der Lunge beeinflussen, fanden
sich reguliert. So zeigte IL-6, dem eine wichtige Rolle in der Induktion des
Remodelings zugesprochen wird, eine Hochregulation in der intermediären Phase.
Analog zeigte sich Mmp12 (matrixmetallopeptidase 12) als pro-fibrotischer
Faktor im zeitlichen Verlauf ansteigend und deren Gegenspieler Timp1 (tissue
inhibitor of metalloendopeptidasen 1) vom akuten zu den chronischen Modellen
abfallend reguliert. Analog zu der im Verlauf abnehmenden Inflammation fanden
sich Gene, welche inhibitorisch auf an der asthmatischen Reaktion beteiligten
Zellen wirken, in den chronischen Versuchen hochreguliert. Als Beispiel LILRB4
(leukocyte immunoglobulin-like receptor subfamily B member 4) mit einer
hemmenden Wirkung auf Mastzellen und NKs. Die mittels Mikroarray gefundenen
Regulationen einzelner Gene wurde via quantitativer PCR überprüft und konnten
bestätigt werden. Zusammenfassend konnten in dieser Arbeit viele dem
allergischen Asthma bronchiale bereits zugeordnete Gene bestätigt und zudem
neue Gene aufzeigt werden. Aktuell wird deren funktionelle Rolle und möglicher
therapeutischer und präventiver Nutzen weiter untersucht. Die
Mikroarraytechnologie bietet somit eine valide Möglichkeit, das Verständnis
der Pathogenese des Asthma bronchiale zu verbessern und neue Ansatzpunkte für
die Intervention aufzuzeigen.
de
dc.description.abstract
Asthma is one of the most common chronic diseases among children. Multiple
trigger factors cause a persisting inflammation of the lung with following
structural changes. These changes and the pathomechanism can be shown in a
mouse model and new targets can be found via gene expression profiling with
microarray technology. In our model we used the allergen ovalbumin, after
intra-peritoneal sensitization following the challenge via nebulization
repetitively twice a week for 1, 6 and 11 weeks. We were able to show
immunological parameters of the asthmatic phenotype with elevated
immunoglobulines, mucus hypersecretion, bronchial-infiltration and elevation
of the main TH2 interleukins IL-4, IL-5 and IL-13. The airway hyper-
responsiveness (AHR) decreased during chronification. The microarray gene
expression profile showed 1644 genes with a regulation of at least 2 folds.
577 genes (450up/127down) in the acute model (1wk), 1176 genes (730up/446down)
at 6 weeks and 583 genes (433up/150down) in the chronic model. The activated
pathways are the Toll-like receptor pathway, cytokines and cytokine-receptors
and the b-cell pathway. During the acute and intermediate phase the group
response to stimulus and the group extra-cellular matrix (ECM) were up-
regulated. Within the ECM group genes of the collagen homeostasis showed to be
highly inducted. In our quantitative analysis an elevated level of collagen
appeared only in the intermediate phase. Furthermore we were able to confirm
multiple genes already associated with asthma. New potential targets were
discovered while their definite function still needs to be explored. The
regulation found via microarray analyses was confirmed through polymerase-
chain-reaction (PCR). Concluding, microarray analysis is a powerful tool to
show pathomechanism of complex diseases such as asthma and to reveal new
potential targets for therapeutical and preventive intervention.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
chronic asthma
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Vergleich der Genexpression auf Transkriptionsebene in der Lunge mittels
Mikroarray-Technologie in einem Mausmodell des akuten und chronischen Asthma
bronchiale
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. E. Hamelmann
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. C. Taube
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. T. Jakob
dc.date.accepted
2011-04-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021604-0
dc.title.translated
Gene expression profiling via microarray analysis in a mouse model of acute
and chronic asthma
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021604
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FUDISS_derivate_000000009171
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