dc.contributor.author
Egart, Boris
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:39:39Z
dc.date.available
2014-05-14T06:07:37.644Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8242
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12441
dc.description.abstract
Stereoselektive Halofunktionalisierung von O-Allylischen
Hydroxylaminderivaten: Im Rahmen dieser Arbeit wurde das Verhalten
verschiedener O-allylischer Hydroxylaminderivate bezüglich elektrophiler
Aktivierung durch Haloniumquellen untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass
synthetisch leicht zugängige O-allylische N-Tosyl-hydroxylamine besonders
durch Bromierungsmittel aktiviert werden können. Die Umsetzung dieser
Substratklasse mit N-Bromacetamid (NBA) in Dichlormethan bei rt führte durch
endo-selektive Bromcyclisierung zu diastereomerenreinen Isoxazolidinen in
hohen Ausbeuten. Studien zum Mechanismus dieser Reaktion zeigten, dass es
zunächst zur Bildung einer N-bromierten Spezies kommt und diese dazu in der
Lage ist, ein Bromoniumion auf eine allylische C-C-Doppelbindung zu
übertragen. Ein nachfolgender Rückseitenangriff des internen Nucleophils führt
letztendlich zum finalen Produkt. Der Einfluss der Geometrie des Alkens und
der eines bereits bestehenden Stereozentrums wurden ebenfalls untersucht.
Anhand von Folgetransformationen konnte gezeigt werden, dass sich die
erhaltenen Produkte problemlos in weitere synthetisch interessante Bausteine
wie Bromaminoalkohole, Diaminoalkohle und Aziridine überführen lassen. Eine
Enantiomerenanreichererung konnte auf der Basis von chiralen Bromoniumquellen
und Katalysatoren nicht realisiert werden, die beobachtete N-Bromierung
scheint in diesem Zusammenhang stets kinetisch bevorzugt zu sein. Eine direkte
Bromcyclisierung von ungeschützten O-allylischen Hydroxylaminen war aufgrund
von Zersetzungreaktionen nicht möglich, weshalb über ein alternatives
Schutzgruppenkonzept nachgedacht wurde. Die Aktivierung von O-allylischen
Ketoximen mit Bis(sym-Collidin)Brom(I)hexafluorphosphat ermöglichte die
Synthese von ungeschützten Isoxazolidinen nach wässriger Aufarbeitung der
intermediär gebildeten Isoxazolidiniumsalze. Für trans-Alkene verlief diese
Reaktion ebenfalls endo- und diastereoselektiv, exemplarisch konnte bei
Einsatz von cis-Alkenylhydroxylaminen ein Selektivitätswechsel zu Oxazetidinen
aufgezeigt werden. Diese Transformation war auf Bis(sym-
Collidin)Brom(I)hexafluorphosphat als Reagenz festgelegt, dies beschränkte den
Spielraum bezüglich einer asymmetrischen Variante. Darauf folgend wurde der
Einsatz verschiedener von Terpenoiden abgeleiteter Auxiliare geprüft. Es
zeigte sich, dass nur Auxiliare toleriert werden, die sich von Ketonen ohne
α-Protonen ableiten. Hierbei wurden Enantiomerenüberschüsse bis zu 19% ee
erzielt. Bei analoger Umsetzung von O-allylischen Benzaldoximen ergab sich
überraschenderweise die Bildung von Dihydro-4H-1,3-oxazinen in hohen
Ausbeuten. Es wurde angenommen, dass diese neuartige Transformation zunächst
zu den zuvor erwähnten Isooxazolidiniumsalzen führt, welche dann nach
Abstraktion des Iminylprotons unter Ringöffnung zu Nitriliumalkoxiden weiter
reagieren. Die Recyclisierung dieser Intermediate führt zu den beobachteten
Oxazinen. Eine Variation der Substrate ergab, dass das Substitutionsmuster am
Iminylsystem geringen Einfluss auf das Reaktionsergebnis hat und eine große
Bandbreite verschiedener funktioneller Gruppen toleriert wird. In Analogie zu
den zuvor diskutierten Ergebnissen führten auch an dieser Stelle trans-
alkenylsubstituierte Derivate diastereo- und endo-selektiv zu den
entsprechenden Oxazinen. An einem Beispiel konnte gezeigt werden, dass
alkylsubstituierte cis-Alkenylhydroxylamine zu Isoxazolinen reagieren. Werden
anstelle von Benzaldoximderivaten O-allylische Alkylaldoximderivate verwendet,
ist ein größerer Überschuss an Bromierungsmittel vonnöten um die Reaktion zur
Vollständigkeit zu bringen. Als Ursache hierfür wurde eine intermediär
ablaufende α-Bromierung auf der Stufe der Isooxazolidiniumsalze vermutet, nach
Ringerweiterung wurden stabile α-bromierte (α Position des Iminoethers)
Dihydro-4H-1,3-oxazine erhalten. Synthese von Mangan(VII)-Imidokomplexen: Im
Zuge dieser Arbeit wurden verschiede tertiäre Carbinamine als potentielle
Liganden zur Synthese von neuartigen Tris(imido)mangan(VII)-Komplexen
dargestellt. Die Verwendung von 1-Adamantylamin als Ligandensystem ermöglichte
den effektiven Zugang zu neuartigen Tris(adamantylimido)mangan(VII)-Komplexen,
deren Eigenschaften näher untersucht wurden. Dabei ergab sich im direkten
Vergeich zu literaturbekannten Tris(tert-butylimido)mangan(VII)-Komplexen
anhand von Untersuchungen mittels dynamischer Differenzkalorimetrie und
zeitabhängiger UV/Vis-Spektroskopie eine deutlich erhöhte thermische
Belastbarkeit im Festkörper und in Lösung. Es wurde angenommen, dass die
erhöhte Stabilität auf die Position der Aminogruppe am Brückenkopf
zurückzuführen ist. Die vergleichsweise hohe Stabilität sollte im Weiteren
eine Aktivierung von Alkenen bei höheren Temperaturen ermöglichen. Versuche
zur Anwendung dieser Komplexe als (elektrophile) Halogenierungsmittel zeigten,
dass diese unter den gewählten Bedingungen keine Aktivität gegenüber Olefinen
besitzen. Die (definierte) Abstraktion des Chloroliganden konnte als
Folgetransformation nur durch Behandlung von (AdN)3MnCl mit TMSBr erreicht
werden. Im Rahmen der Arbeit zur Synthese von chiralen Mangan(VII)-Komplexen
wurden ausgehend von Terpenoiden mögliche Zielstrukturen identifiziert und
dargestellt. Es mussten in den teils literaturbekannten Teilsequenzen
erhebliche Modifikationen vorgenommen werden um die enatiomerenreinen,
tertiären Carbinamine in ausreichend großen Mengen darzustellen. Deren
versuchte Umsetzung zu Tris(imido)mangan(VII)-Komplexen zeigte jedoch, dass
neben dem Motiv eines primären Amins an einem tertiären Kohlenstoffzentrum
vermutlich auch die Größe und die Symmetrie des gewählten Ligandensystems
einen starken Einfluss auf die Bildung bzw. die Stabilität dieser Klasse von
Komplexen haben.
de
dc.description.abstract
Stereoselective Halofunctionalization of O-Allylic Hydroxylaminederivatives:
In the course of this work the electrophilic activation of different O-allylic
hydroxylamine derivatives was investigated. It was shown that the
intramolecular bromoamination of easily available O-allylic N-tosyl-
hydroxylamines results in the formation of isoxazolidines via selective 5
-endo-tet cyclization. This process occurs trans-selectively in high yield and
diastereoselectivity. Considering the mechanism of the reaction it was
demonstrated that first a N-brominated species is formed which is capable of
transferring the bromonium ion to an allylic double bond. The obtained bromo-
isoxazolidines provide access to other useful building blocks such as
bromoaminoalcohols, diaminoalcohols, and aziridines. Attempts for the
preparation of enantiomerically enriched isoxazolidines on the basis of chiral
bromonium sources or catalysts proved to be unsuccessful due to the
kinetically favored N-bromination. Since direct bromocyclization of non-
protected O-allylic hydroxylamines led to decomposition, the protecting group
strategy was reconsidered. The activation of O-allylic ketoximes with bis(sym-
collidine)bromine(I)hexafluorophosphate enabled the synthesis of non-protected
isoxazolidines after hydrolysis of the intermediate isoxazolidinium salts. For
trans-alkenes the reaction turned out to be endo- and diastereoselective,
while it could be exemplified that utilization of cis-alkenyl derivatives led
to a change in selectivity giving oxazetidines. This transformation was
limited to the usage of bis(sym-collidine)bromine(I)hexafluorophosphate,
therefore little scope for an enantioselective version was expected. The
application of different auxiliaries, derived from terpenoids was evaluated
and an enantiomeric excess of 19% ee was reached. On analogues treatment of
O-allylic benzaldoximes the formation of dihydro-4H-1,3-oxazines was observed
in high yields. It was assumed that the first step of this novel
transformation is the formation of an isoxazolidinium salt, which upon
abstraction of the iminylproton undergoes ring-opening to form a
nitriliumalkoxide. Recyclization of this intermediate provides the observed
oxazine. The variation of the iminyl substituent showed little influence on
the reaction outcome and a large tolerance towards a variety of functional
groups was observed. When O-allylic alkylaldoximes were employed a higher load
of brominating agent was needed for completion of the reaction. This may be
caused by an intermediate α-bromination on the stage of the isoxazolidinium
salt, which may be in equilibrium with the corresponding enamine. After ring-
expansion α-brominated (α position of the iminoether) dihydro-4H-1,3-oxazines
are formed. Synthesis of Manganese(VII)-Imidocomplexes: In the course of this
study differently substituted tertiary carbinamines were synthesized as
potential ligands for the preparation of new tris(imido)manganese(VII)
complexes. At first, ligands containing an ether functionality were shown to
be tolerated as the corresponding complexes could be detected by high
resolution mass spectrometry. An isolation and further characterization of
these compounds has been proven to be difficult due to their lability and the
high boiling points of the tertiary carbinamines. The utilization of
1-adamantylamine as a ligand system enabled effective access to
tris(adamantylimido)manganese(VII) complexes, whose properties were further
investigated and compared to the literature known tris(tert-
butylimido)manganese(VII) complexes. Furthermore, these complexes were
demonstrated to be thermally stable in solid state and in solution as jugded
from differential scanning calorimetry and time dependent UV/Vis spectroscopy.
It was assumed that the increased complex stability is a consequence of the
amino functionality being attached to the brigdehead atom. Since an activation
of alkenes by these complexes was anticipated at higher temperatures, several
attempts were made towards the utilization as potential electrophilic
halogenating agents. For the screened reaction conditions no reactivity
towards olefins could be observed. The (well-defined) abstraction of the
chloroligand was only observed on treatment of (AdN)3MnCl with TMSBr to give
(AdN)3MnBr in high yield. In the context of the synthesis of chiral
manganese(VII) complexes possible target structures were identified and
prepared starting from terpenoids. Since large amounts of these tertiary
carbinamines were needed, drastic modifications had to be made on some
literature known sequences. Attempts for the preparation of
tris(imido)manganese(VII) complexes on this basis showed that besides the
motif of a primary amine beeing attached to a tertiary carbon center also the
symmetry of the ligand system seemed to play an important role.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
halocyclization
dc.subject
hydroxylamines
dc.subject
isoxazolidines
dc.subject
manganese(VII)-complexes
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie
dc.title
Stereoselektive Halofunktionalisierung von O-Allylischen Hydroxylaminderivaten
und Synthese von Mangan(VII)-Imidokomplexen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. C. O. Czekelius
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. H.-U. Reißig
dc.date.accepted
2014-05-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096704-6
dc.title.translated
Stereoselective Halofunctionalization of O-Allylic Hydroxylaminederivatives
and Synthesis of Manganese(VII)-Imidocomplexes
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096704
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000015216
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open access