dc.contributor.author
Stahn, Romana Melanie
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:37:17Z
dc.date.available
2008-09-17T08:37:11.199Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8187
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12386
dc.description.abstract
Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung eines isolierten Herzmodells und das
Erstellen von Rahmenbedingungen für eine Perfusion mit möglichst
physiologischer Herzaktivität im Rahmen des DFG-Forschungsprojektes „Verfahren
zur Darstellung von EKG-Maps auf der mit Ultraschallmessungen definierten
Herzoberfläche“ (He 1669/11). Zur Validierung einer klinisch eingesetzten
Mappinganlage sollte ein selbstständig schlagendes, isoliert perfundiertes
Tierherzmodell entwickelt werden, das die reproduzierbare Aufzeichnung von
Erregungsabläufen am vollständig gefüllten Herzen in einem elektrisch
homogenen Medium ermöglicht. Für die Charakterisierung und Evaluation des
konstruierten Systems wurden sieben Schweineherzen unter OP-Bedingungen
explantiert und für maximal 280 Minuten unter Betrachtung hämodynamischer,
biochemischer und elektrophysiologischer Parameter im Vierkammer-Working-
Heart-Modus perfundiert. Das als Perfusat verwendete Blutgemisch
gewährleistete einen physiologischen Sauerstofftransport und einen im
Vergleich zu kristalloiden Perfusaten höheren onkotischen Druck, der einer
Ödematisierung des Myokards entgegen wirkt. Das Perfusat wurde oxygeniert,
dialysiert und temperiert. Nach erfolgreicher Reperfusion konnten die
Schweineherzen in einen mit Wasser gefüllten und mit 75 Elektroden versehenen
Kugelbehälter abgesenkt werden, der die Aufzeichnung von EKG-Maps in einem
elektrisch homogenen Medium ermöglichte. Die explantierten Schweineherzen
wurden nach Präparation und Anschluss an das System zunächst im Langendorff-
Modus perfundiert und nach Stabilisierung der Herzaktion über beide Vorhöfe
antegrad gefüllt. In diesem Working-Heart-Modus schlugen die Herzen
selbstständig (HF im Mittel 70-81 min-1) und verrichteten Druck-Volumen-
Arbeit. Während der Perfusion wurden regelmäßig eine Oximetrie und
Blutgasanalyse des Perfusats durchgeführt sowie Laborparameter zur
Qualitätsbeurteilung des Präparates und der Perfusion bestimmt. Die mittleren
Vorlasten links (3,7-7,4 mmHg) und der Median der Aortennachlasten (55,1-57,4
mmHg) resultierten in einem mittleren Einstrom ins linke Atrium zwischen
848-1085 ml/min. Der mittlere Aortenfluss änderte sich während der ersten 80
min der Perfusion relativ gering (576-600 ml/min) und nahm danach
kontinuierlich ab. Durch die Isolierung des Herzens und die dadurch bedingte
Ausschaltung neuronaler und humoraler Steuerungsmechanismen konnten nicht für
alle Parameter physiologische Werte erzielt werden. Besonders die
hämodynamischen Werte lagen – wie auch bei anderen Arbeitsgruppen beschrieben
– unterhalb des Referenzbereiches. Eine zunehmende Schädigung der Herzen, die
bei isolierter Perfusion bekannt ist, zeigte sich in erhöhten Werten unter
anderem von LDH (MW: 1029 U/l nach 120 min Perfusion im Steady State) und GOT
(MW: 279 U/l nach 120 min Perfusion). Das beschriebene Modell wurde für die
Untersuchung eines neuen Verfahrens des EKG-Mappings entwickelt und es zeigte
sich, dass während der Dauer der Perfusion gut vergleichbare, gleichförmige
EKG-Kurven aufgezeichnet werden konnten. Diese bieten die Möglichkeit,
regionale Veränderungen der Herzaktivität unabhängig von anatomischen
Besonderheiten und Wechselwirkungen zwischen Elektroden und Herzoberfläche zu
zeigen. Die P-Wellen-Dauer (85±27 ms – 120±41 ms) liegt während des
Versuchszeitraumes ebenso um den Referenzbereich wie das PQ-Intervall (159±56
ms – 190±43 ms). Die QRS-Dauer (115±14 ms – 129±11 ms) war im Vergleich zu
Ergebnissen anderer Untersuchungen an isolierten Herzen ähnlich, wohingegen
die QT-Dauer (417±85ms – 462±58 ms) sowohl im Vergleich zu anderen
Arbeitsgruppen als auch zu in-vivo-Bedingungen erhöht war. Die QRS- (988±409
µV – 1549±759 µV) und T-Amplitudenhöhen (535±222 µV – 885±335 µV) zeigten
tendenziell in der ersten Hälfte der Perfusion eine Zunahme mit nachfolgender
Abnahme zum Ende der Perfusion hin. Die EKG-Voltagen und -Intervalldauern
werden durch eine Vielzahl an Faktoren beeinflusst. Während der Perfusion bei
gleich bleibenden Versuchsbedingungen spielen aber insbesondere sich
verändernde Leitungseigenschaften des Myokards, z.B. durch die Entstehung
eines myokardialen Ödems oder einer myokardialen Ischämie eine Rolle. Die
verwendete Perfusionsmethode ermöglichte entsprechend der Zielvorgabe die
Ableitung von EKG-Maps ohne Kontakt der Elektroden mit der Herzoberfläche in
einem elektrisch homogenen Medium bei vollständiger Füllung der Herzkammern.
Es konnten Messungen zum EKG-Mapping-Verfahren durchgeführt werden, die
Grundlage für die Validierung der EKG-Mapping-Anlage im klinischen Einsatz
sowie die Optimierung und Weiterentwicklung des Modells bildeten. Weiterhin
konnten im Rahmen eines physikalischen Dissertationsvorhabens fluorometrische
Messungen zur Charakterisierung der Stoffwechsellage von ex vivo perfundierten
Herzen gemacht werden. Bei der Evaluation des Modells zeigten sich sowohl
technische als auch versuchsbedingte Grenzen, die durch die hohe Komplexität
des Modells bedingt sind. Für die Durchführung der Untersuchungen im Rahmen
des DFG-Projekts war diese hohe Komplexität erforderlich und gefordert. Für
weitere Untersuchungen sollte entsprechend den jeweiligen
Versuchsanforderungen ein geeignetes, weniger komplexes und an die jeweilige
Fragestellung angepasstes Modell ausgewählt werden. In der Literatur sind
hierzu zahlreiche Perfusionsmodelle beschrieben, die auch in ökonomischer
Sicht praktikabler erscheinen.
de
dc.description.abstract
Carried out within the project of the German Research Foundation (DFG) “ECG
Mapping Proceedings on a Heart Surface Defined by Ultrasound” (He 1669/11),
this study aimed at developing and characterising an isolated heart model. In
particular, basic conditions for a perfusion with preferable physiological
cardiac activity should be established. In order to validate a clinically used
ECG mapping system, a model of an independently beating and perfused heart had
to be developed, aiming at recording reproducibly the excitation cycle of a
filled heart in an electrically homogeneous medium. Seven porcine hearts were
surgically explanted and perfused for 280 minutes in a four-chamber working
heart mode so as to make haemodynamic, biochemical and electrophysiological
measurements, which were used to validate and characterise the perfusion
system. A blood mixture was used as perfusate, allowing oxygen transportation
to occur in a physiological way. Furthermore, a higher oncotic pressure was
provided compared to crystalloid solutions, preventing thus oedema development
within the myocardium. The perfusate oxygenated, dialysed and temperated.
After reperfusing the porcine heart, it was inserted into a spherical bowl
fitted with 75 electrodes, which allowed recording the ECG mapping data in an
electrically homogeneous medium. The heart was prepared and connected to the
system. First, it was perfused using the Langendorff mode. After stabilization
of heart activity it was filled antegradly via the atrium while independently
beating in the working-heart modus (average heart rate of 70-81 min-1) and
performing pressure-volume work. While perfusing the heart, oxymetries and
blood gas analyses were carried out in regular intervals, and other parameters
were checked in the laboratory in order to examine the organ’s quality. A left
atrial preload of 3,7-7,4 mmHg and a median aortic afterload of 55,1-57,4 mmHg
lead to an average inflow of 848-1085 ml/min into the left atrium. The average
aortic flow remained stable during the first 80 minutes of perfusion (576-600
ml/min), decreasing continuously thereafter. Since the heart was isolated and
not subjected to neuronal or humoral control, it was not possible to attain
physiological values for all parameters. Haemodynamic values did not reach the
reference values, coinciding with results of other studies. Proceeding
deterioration, a known issue with isolated perfusion, was indicated by
increasing values of LDH (MW: 1029 U/l after 120 minutes of steady-state) and
GOT (MW: 279 U/l after 120 minutes of steady-state). The presented model was
developed in order to examine a new method of ECG mapping, delivering well
comparable and proportionate ECG curves for the interval of perfusion, thus
providing the opportunity of showing local changes in heart activity
independent from anatomical features or interaction of the electrodes and the
heart’s surface. During the experiment, P duration (85±27 ms – 120±41 ms) and
the PQ interval (159±56 ms– 190±43 ms) remained close to reference values. The
QRS interval (115±14 ms – 129±11 ms) was similar to the results presented in
other studies with isolated hearts. However, the QT interval (417±85 ms –
462±58 ms) was larger than in other studies with isolated hearts and in vivo.
The QRS (988±409 µV – 1549±759 µV) and T amplitudes (535±222 µV– 885± 335 µV)
tended to increase during the first half of the perfusion, decreasing
afterwards. ECG voltages and intervals are affected by various factors. Under
constant perfusion conditions however, variating conductibility of the
myocardium, which changes due to myocardial oedema or myocardial ischaemia,
remains a main factor. The perfusion method applied in this study permitted
the conduction of ECG maps in an electrically homogeneous medium without
attaching electrodes to the surface of a completely filled heart. ECG mapping
data was collected in order to validate the clinical usage of ECG mapping
systems and to enhance the model. A physical doctoral thesis carried out in
the same framework aimed at the fluorimetric characterisation of metabolic
activity of ex vivo perfused pig hearts. At the stage of evaluation, technical
as well as experimental limitations arising from the model’s complexity became
evident. Complexity, however, was a requisite within the DFG project. It is
advisable for further research to choose a suitable model for the respective
question, which is less complex and adapted to the experimental framework.
Many perfusion models are described in literature and seem more viable from an
economical point of view.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Entwicklung und Charakterisierung eines Vierkammer-Working-Hearts zur
Untersuchung eines neuen Verfahrens des EKG-Mappings
dc.contributor.contact
romana@drstahn.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Dr. h.c. R. Hetzer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. P. Lunkenheimer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. G. Siegel
dc.date.accepted
2008-11-21
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000005175-0
dc.title.translated
Development and characterisation of a four chamber working-heart-model for
validation of a new ecg-mapping system
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000005175
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004358
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free
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open access