dc.contributor.author
Wischer, Dirk
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:35:37Z
dc.date.available
2009-07-02T09:19:00.611Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8138
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12337
dc.description.abstract
Es wurden der Tages- und Jahresrhythmus ausgewählter Verhaltensweisen von
Przewalskipferden unter seminatürlichen Haltungsbedingungen – mit besonderer
Berücksichtigung der Klimabedingungen untersucht. Im Rahmen des Europäischen
Erhaltungsprojekts für das Przewalskipferd (EEPP) wurde im Land Brandenburg,
im Biosphärenreservat Schorfheide ein Semireservat für Przewalskipferde
eingerichtet. Das Projekt verfolgt die Vorbereitungen zur Wiederauswilderung
der Przewalskipferde in ihren ursprünglichen Lebensraum, den Trockengebieten
in Zentralasien. Das vorrangige Ziel dieser Arbeit war, den Einfluss von
Klimafaktoren auf die Verhaltensweisen Nahrungsaufnahme, Ausruhverhalten,
Fortbewegungs-verhalten und Komfortverhalten von Przewalskipferden, unter der
jeweiligen Berücksichtigung der Flächennutzung, in der naturnahen Haltung
eines Semireservats festzustellen. In einer einjährigen Beobachtungszeit
wurden die verschiedenen Verhaltensweisen der elf Przewalskistuten und die
Nutzung der zur Verfügung stehenden Fläche visuell beobachtet und
dokumentiert. An insgesamt 46 Tagen des Jahres 2000 wurden von Sonnenaufgang
bis Sonnenuntergang alle fünf Minuten die jeweiligen Verhaltensweisen und
Standorte aller Pferde in einem Beobachtungsprotokoll niedergeschrieben. Mit
Hilfe einer stationären elektronischen Wetterstation wurden die Klimadaten
erfasst. Die Häufigkeiten einzelner Verhaltensweisen der Pferde wurden
summiert und deren prozentualer Anteil am Gesamtverhalten der Pferde in Bezug
auf das gesamte Jahr und die einzelnen Jahreszeiten ermittelt. Zusätzlich
wurde die durchschnittliche Tagesrhythmik im Jahres- und Jahreszeitenverlauf
dargestellt. Weiterhin wurde der Einfluss spezieller Klimabedingungen auf die
Häufigkeiten einzelner Verhaltensweisen aufgezeigt. Letztendlich wurde die
prozentuale Nutzung einzelner Teilflächen im Jahr, in den Jahreszeiten und für
bestimmte Verhaltensweisen berechnet. Im Jahresdurchschnitt verbrachten die
Przewalskipferde anteilig vom Gesamtverhalten 54,3% der Beobachtungszeit mit
der Verhaltensweise Grasen, 35,4% mit der Verhaltensweise Dösen, 4,1% mit der
Verhaltensweise Stehen, 3,5% mit der Verhaltensweise Gehen, 2,6% mit dem
Komfortverhalten und 0,1% mit der Wasseraufnahme. Zwischen den einzelnen
Jahreszeiten ergaben sich Unterschiede in den verschiedenen Häufigkeiten der
einzelnen Verhaltensweisen, bei der Futteraufnahme anteilig vom
Gesamtverhalten bis zu 9,18%, beim Ruheverhalten bis zu 15,13%, bei der
Lokomotion bis zu 6,06% und bei der Verhaltensweise Stehen bis zu 7,84%. Somit
waren die Frühlings- und Wintertage die Tage, an denen die Przewalskipferde am
häufigsten Graseaktivität und Lokomotion zeigten, die Sommer- und
Frühlingstage die Tage mit den höchsten Prozentsätzen im Ruheverhalten und nah
beisammen Stehen. Die Begründungen für diese jahreszeitlichen Schwankungen
sind in der jeweiligen konditionellen Situation der Pferde und den
entsprechenden Vegetationsgegebenheiten zu sehen. In der Tagesrhythmik gab es
zwar Schwankungen bezüglich der Dauer der beiden Hauptverhaltensweisen Grasen
und Dösen, jedoch zeigten sich über die Jahreszeiten identische Tagesperioden
zur Futteraufnahme und zum Ruheverhalten. In allen Monaten war
durchschnittlich eine kurze Ruhephase in der Vormittagszeit gegen 10.00 Uhr zu
beobachten. Anschließend folgte eine unterschiedlich lange Phase, in der fast
alle Tiere mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt waren. Zwischen 14.00 Uhr und
15.00 Uhr grasten und dösten dann durchschnittlich gleich viele Tiere. Ab ca.
15.00 Uhr begann die Hauptgrasezeit, in der die Pferde bis zur Abenddämmerung
mit der Futtersuche beschäftigt waren. Es wurden die Einflüsse äußerer
Stressoren in Form von Klimaveränderungen und deren Auswirkung auf das Grase-
und Ruheverhalten, sowie auf das nah zusammen Stehen und Liegen während des
Ruheverhaltens und in der Standortwahl der Pferde beschrieben. Es zeigte sich,
dass alle Pferde ein verlängertes Ausruhverhalten an heißen Tagen bevorzugten
und an diesen vermehrt die Nähe untereinander zur Insektenabwehr suchten.
Einen Einfluss des Niederschlags auf die Verhaltensweisen der Pferde konnte
nicht festgestellt werden. Eine Präferenz für verschiedene Teilflächen bei
unterschiedlichen Klimabedingungen wurde von den Pferden nicht gezeigt.
de
dc.description.abstract
In the course of the European preservatory project to protect the Przewalski-
horse (EEPP) a semi-reservation for Przewalski-horses was established in the
Biosphere-reservation Schorfheide in the state of Brandenburg, Germany. The
project aims to follow up the preparations made to reestablish the Przewalski-
horse into its’ natural habitat, which lies in the dry areas of central Asia.
The central objective of this study was to determine the influence of climate
on the following behavioural aspects: food consumption, resting behaviour,
locomotion and comfort behaviour. Especially regarded was the use of the given
territory. All these aspects were to be studied in the close-to-nature
surroundings of a semi-reservation. In a one-year period the different
behaviour of eleven female Przewalski-horses and the use of the given
territory were visually monitored. In a total of 46 days in the year 2000 the
behaviour and the localization of all the horses was monitored every five
minutes from sunrise until dusk. Aided by a stationary electronic weather
device the climatic conditions were registered. The frequency of each
behaviour of the horses was counted and its’ percentage in consideration of
the total behaviour of all horses was calculated. This was done in regard to
the time period of the whole year and to the seasons. Additionally the average
daily rhythm in regard to the whole year and to the seasons was pointed out.
Also the influence of certain climatic conditions affecting the frequency of
specific behaviour was projected. Finally the use (in percent) of certain
parts of the territory was calculated. The same was done for the seasons of
the year and for specific behaviour. In the yearly average the Przewalski-
horses spent (in regard to the total amount of all different behaviour) 54.3%
with grazing, 35.4% with dozing, 4.1% with standing, 3.5% with walking, 2.6%
with comfort behaviour and 0.1% with drinking. In between the seasons there
were distinctions in the different frequencies of behaviour: E.g. in the
consumption of food in regard to the total amount of all different behaviour
up to 9.18%, in the rest phases up to 15.13%, in locomotion up to 6.06% and in
standing up to 7.84%. So the days of spring and winter were the time, when the
Przewalski-horses showed the highest frequency of grazing and locomotion,
while in summer and spring the highest percentage in resting phases and
standing-close-to-each-other occurred. The reason for these seasonally
differences are to be seen in the specific condition the horses were in and
the respective vegetational distinctions. In the daily rhythms fluctuation, in
relation to the time period of the two main behaviours grazing and dozing, it
could be shown that over the seasons daily periods for food consumption and
resting were identical. In all months a short resting period could be
monitored in average at 10.00 am. It followed a period that varied in length,
when almost all animals were occupied with food consumption. Between 2.00 pm
and 3.00 pm in average the same amount of animals was grazing or dozing. After
about 3.00 pm the main period of grazing began, while the horses were busy
with the search for food until dusk. The influences of stress factors as
climatic changes resulting in changes of grazing and resting-behaviour were
described. Also their resulting in different behaviour as standing-close-to-
each-other in resting periods and the choice of in different climatic
conditions was not shown by the horses. Location was discussed. It resulted
that all of the horses showed a prolonged resting behaviour on hot days. Also
on these days they were standing closer to each other to avert insects. An
influence of precipitation on the behaviour of the horses could not be
detected. A preference for certain areas of the given territory.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Animal Behaviour
dc.subject
Seasonal Behaviour
dc.subject
Circadian Rhythm
dc.subject
Climatic Factors
dc.subject
Animal Welfare
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Tages- und Jahresrhythmus ausgewählter Verhaltensweisen von Przewalskipferden
unter seminatürlichen Haltungsbedingungen
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Rainer Struwe
dc.contributor.furtherReferee
Dr. Klaus Scheibe
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Bianca Carstanjen
dc.date.accepted
2009-01-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000010571-8
dc.title.subtitle
mit besonderer Berücksichtigung der Klimabedingungen
dc.title.translated
Diurnal and seasonal rhythms of selected behaviour in Przewalski-horses under
semi natural conditions
en
dc.title.translatedsubtitle
under special consideration of climatic conditions
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000010571
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005750
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access