dc.contributor.author
Nagy, Levente
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:34:44Z
dc.date.available
2017-03-03T09:04:15.122Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8106
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12305
dc.description.abstract
Die Schizophrenie ist neben Symptomen wie Halluzinationen, Ich-Störungen und
Wahn durch eine mangelnde Krankheitseinsicht der Betroffenen gekennzeichnet.
Bei der defizitären Krankheitseinsicht wurden Einschränkungen der Kognition,
Defizite in der sozialen Kognition – mit hier hervorzuhebender Theory of Mind
– und ferner eine Beeinflussung durch die eigene psychopathologische
Symptomatik festgestellt. In der vorliegenden Arbeit zeigten sich Hinweise
dafür, dass die mangelnde Krankheitseinsicht bei schizophrenen Patienten
zusammen mit dem eingeschränkten Vermögen, eine Psychopathologie zu
erkennen, nicht auf ein allgemeines Defizit zurückzuführen ist. Nach Amador
und Kronengold handelt es sich bei dem Prozess der defizitären
Einsichtsfähigkeit um ein Charakteristikum beziehungsweise Symptom der
Schizophrenie. Weiterhin fanden sich Aspekte, die auch für eine
Verdrängungsstrategie im Sinne eines Copingmechanismus sprechen. Ferner
wurden Einflüsse von sozialer Kognition, Neurokognition sowie der bestehenden
Symptomatik auf das Erkennen von Psychopathologie aufgezeigt. Besonders
hervorzuheben sind auch die Einflüsse nahezu aller eben genannten Parameter
auf die Zuschreibung von psychopathologischer Symptomatik. Die Untersuchung
erfolgte anhand einer Videostudie, bei der psychopathologische Symptome der
Schizophrenie gezeigt und von den Betrachtern bewertet wurden. Die Ergebnisse
sind dahingehend signifikant, dass Patienten mit reduzierter
Krankheitseinsicht und fälschlicher Zuschreibung der eigenen Symptome
einzelne Symptomkomplexe bei anderen Personen teils durchaus besser erkannten.
In zwei unterschiedlichen Testbatterien ergaben sich statistisch relevante
Hinweise darauf, dass eine stärker ausgeprägte psychopathologische
Symptomatik teils auch mit dem besseren Erkennen von einzelnen
Symptomkomplexen bei anderen einhergeht. Zusätzlich wurden Einflüsse der
sozialen Kognition – insbesondere der ToM – auf die Zuschreibung der
dargestellten psychopathologischen Symptomatik nachgewiesen. Je geringer die
ToM ausgeprägt war, desto weniger konnten die Teilnehmer die dargestellten
gesunden Personen korrekt erkennen. Zudem wurden Einflüsse der Neurokognition
sowie einer bestehenden Positivsymptomatik auf das Erkennen von
Psychopathologie und signifikante Ergebnisse bei vorhandenen Positiv- oder
Negativsymptomen für das Zuschreiben einer Symptomatik festgestellt.
Insbesondere die Zuschreibung von psychopathologischer Symptomatik sollte in
zukünftigen Studien tiefergehend untersucht werden. Hier könnte dann auch
eine weiter gefasste ToM betrachtet werden, da in der vorliegenden Arbeit mit
dem Reading the Mind in the Eyes Test überwiegend nur die affektive Theory of
Mind getestet wurde. Zusammenfassend können die Erkenntnisse dieser Arbeit
bei zukünftigen verhaltenstherapeutischen Behandlungsansätzen implementiert
und angewendet werden. beispielsweise zur Verbesserung der metakognitiven
Kompetenz für eine realistischere Einschätzung der eigenen kognitiven
Schwächen und Stärken. Dies erfolgt bereits bei dem „metakognitiven
Training“ nach Moritz et al., bei dem die Teilnehmer mit den eigenen
Denkverzerrungen konfrontiert werden, die beispielsweise zur Wahnbildung
beitragen. Als weitere Anknüpfungspunkte für therapeutische Interventionen
sind in diesem Zusammenhang auch der selbstwertdienliche Attributionsstil, die
Unkorrigierbarkeit der Überzeugungen, das voreilige Schlussfolgern ohne
ausreichende Informationen, Defizite in der sozialen Kognition und die
übermäßige Sicherheit hinsichtlich der eigenen objektiv verfälschten
Erinnerungen zu nennen.
de
dc.description.abstract
Aside from the main symptoms schizophrenia of hallucinations, disorders of the
self and delusions, a further hallmark characteristic is a lack of insight
into their condition. Along with this lack of acceptance, impaired (social)
cognition and specifically in theory of mind and effects of individual
psychopathological symptoms have been noted. The current study presents
evidence for a lack of insight into illness in patients with schizophrenia and
limited ability to recognise psychopathology in others not attributable to a
general deficit. According to Amador and Kronengold the process of impaired
insight denotes a characteristic or symptom of schizophrenia. Further, aspects
in line with a suppression strategy as a coping mechanism were found. Effects
of social cognition, neurocognition and pre-existing symptoms on recognition
of psychopathology are shown. In particular, effects of most of these
parameters on attribution of psychopathological symptoms are demonstrated. The
experiment was conducted using video clips showing psychopathological symptoms
typical of schizophrenia. Results show that patients with limited insight into
illness and false attribution of own symptoms were in part better at
recognising such symptoms in others. Two independent instruments showed
statistical evidence for a co-dependency of greater signs of
psychopathological symptoms and aspects of a better recognition of specific
symptoms in others. In addition, effects of social cognition and particularly
of ToM on attribution of video presentations of psychopathological symptoms
were demonstrated. Less developed ToM resulted in participants’ less correct
identification of healthy (control) persons. Moreover, effects of
neurocognition and pre-existing positive symptoms on recognition of
psychopathology were found. Significant results were shown for pre-existing
positive and negative symptoms on the attribution of symptoms. In this regard,
particularly attribution of psychopathological symptoms should be further
investigated in future studies. A broader conceptualisation of ToM could then
be included as the current study using the reading the mind in the eyes test
focused mainly on testing affective aspects of ToM. In summary, results of the
current work could be implemented and utilised in cognitive behaviour therapy,
e.g. for the improvement of metacognitive competencies for a more realistic
estimation of patients’ own cognitive competencies and deficits. This was
initially applied in Moritz et al.’s ‘metacognitive training’ confronting
participants with their own distorted thinking being contributing factors to
the formation of delusions. Further related points of departure for
therapeutic intervention are selfserving style of attribution, impossibility
of correcting patients’ beliefs, premature deductions without sufficient
information, deficits in social cognition and inappropriate confidence
regarding one’s own objectively false memories.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
insight into illness
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Erkennen eigener und fremder psychopathologischer Symptome bei Patienten mit
Schizophrenie
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2017-03-10
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103908-7
dc.title.translated
Recognition of own and others’ psychopathological symptoms in patients’ with
schizophrenia
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103908
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020766
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access