dc.contributor.author
Bert, Bettina
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:33:36Z
dc.date.available
2001-12-20T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8086
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12285
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literaturubersicht
3\. Material und Methoden
4\. Ergebnisse Teil 1
5\. Ergebnisse Teil 2
6\. Ergebnisse Teil 3
7\. Diskussion
8\. Zusammenfassung
9\. Summary
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Die Beurteilung neuer Anxiolytika wird durch Stammesunterschiede der
Versuchstiere erschwert. So wird uber serotonerg wirksame Substanzen von
widerspruchlichen Wirkungen berichtet, obwohl dieselben tierexperimentellen
Verhaltenstests verwendet wurden.
Daher war es das Ziel der vorliegenden Arbeit zu untersuchen, inwieweit
Stammes- und Zuchtlinienunterschiede das Angstverhalten von Ratten
beeinflussen. Zudem wurde uberpruft, inwiefern sich unterschiedliches
Angstverhalten auf die Wirkung von Anxiolytika auswirkt. Weiterhin sollte
festgestellt werden, ob sich der Metabolismus von Anxiolytika bei den
verwendeten Tieren unterscheidet. Abschließend sollte geklart werden, ob bei
den untersuchten Rattenstammen bzw. -zuchtlinien Unterschiede im
Serotonin(5-HT)-Gehalt bestimmter Hirnstrukturen vorliegen.
Um den Einfluß der Aufzuchtbedingungen auf das Angstverhalten von Ratten zu
erfassen, wurden drei Fischer-Zuchtlinien (Winkelmann, Schonwalde und Charles
River) im institutseigenen Tierstall aufgezogen und das Angstverhalten mit dem
der direkt vom Zuchter bezogenen Fischer-Ratten verglichen. Die Tiere wurden
im Elevated plus maze-, Black and white box- und modifizierten Open field-Test
untersucht. Die Ergebnisse zeigten, daß das Angstverhalten von Ratten von
Aufzuchtbedingungen beeinflußt wird. So waren Fischer/Schonwalde-Ratten unter
unseren Aufzuchtbedingungen weniger angstlich, Fischer/Winkelmann-Ratten
zeigten dagegen im Vergleich zu den gekauften Tieren ein angstlicheres
Verhalten.
Die verhaltenspharmakologischen Untersuchungen wurden an zwei
unterschiedlichen Wistar-Zuchtlinien (Winkelmann und BgVV) und an einem
Fischer-Stamm (Winkelmann) durchgefuhrt. Fur die Experimente wurden die o.g.
Angsttests verwendet. Als Anxiolytika wurden Diazepam, 8-OH-DPAT und
Ritanserin eingesetzt. Bei den Kontrolltieren erwiesen sich die Wistar
/Winkelmann-Ratten im Vergleich zu den Fischer/Winkelmann- und Wistar/BgVV-
Ratten in allen drei Verhaltenstests als weniger angstlich. Die Wistar/BgVV-
und Fischer/Winkelmann-Ratten zeigten ein vergleichbares Verhalten. Diazepam
wirkte bei den angstlichen Fischer/Winkelmann-Ratten schon in niedriger Dosis
anxiolytisch. Bei den wenig angstlichen Wistar/Winkelmann-Ratten erzeugte es
keine Anxiolyse, bei den Wistar/BgVV-Ratten konnte nur eine Tendenz zur
Anxiolyse festgestellt werden. 8?OH?DPAT hatte bei den drei Versuchsgruppen in
den verwendeten Verhaltenstests keine Wirkung auf das Angstverhalten. Auch
Ritanserin, welches nur im Elevated plus maze-Test untersucht wurde, zeigte
sich wirkungslos.
In einer weiteren Versuchsreihe wurden die Blutplasmakonzentrationen von
Diazepam und drei seiner Metaboliten, N?Desmethyldiazepam, Temazepam und
Oxazepam, zum Zeitpunkt der Verhaltenstests bestimmt. Die Konzentrationen der
gemessenen Substanzen waren bei den Fischer/Winkelmann-Ratten im Vergleich zu
den beiden Wistar-Zuchtlinien erheblich hoher. Die beiden Wistar-Zuchtlinien
unterschieden sich nicht voneinander. Das Verhaltnis von N?Desmethyldiazepam
und Temazepam war bei den Fischer/Winkelmann-Ratten ausgewogen, wahrend bei
den beiden Wistar-Zuchtlinien der Anteil an Temazepam deutlich geringer war.
Abschließend wurden die Gehalte von 5-HT im prafrontalen Kortex, Hippokampus
und in der medianen/dorsalen Raphe bestimmt. Bei den angstlicheren Fischer
/Winkelmann-Ratten war 5-HT sowohl im prafrontalen Kortex als auch im
Hippokampus im Vergleich zu den Wistar-Zuchtlinien deutlich hoher. Bei den
Wistar/BgVV-Ratten lagen die 5-HT-Gehalte im Hippokampus und den beiden
Raphekernen unter denen der Wistar/Winkelmann-Ratten.
Die Gabe von 2,0 mg/kg Diazepam i.p. wirkte sich unterschiedlich auf die
zentralen 5-HT-Gehalte aus: Bei den angstlichen Fischer/Winkelmann- und Wistar
/BgVV-Ratten erzielte Diazepam eine deutliche Senkung von 5-HT im prafrontalen
Kortex und im Hippokampus, bei den wenig angstlichen Wistar/Winkelmann-Ratten
war 5-HT nur im Hippokampus reduziert. Der 5-HT-Gehalt in den
Raphekerngebieten wurde bei allen drei Gruppen von der Diazepam-Gabe nicht
beeinflußt.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, daß sowohl Aufzuchtbedingungen als auch
Stammes- bzw. Zuchtlinienunterschiede einen großen Einfluß auf das
Angstverhalten von Ratten haben und Unterschiede im "Ausgangsverhalten" die
Wirkungen von Pharmaka im Tierexperiment beeinflussen konnen. Die Ergebnisse
weisen ebenfalls darauf hin, daß die unterschiedliche Wirkung von Diazepam auf
eine unterschiedliche Beteiligung der Stoffwechselwege zuruckgefuhrt werden
kann. Die Unterschiede im Angstverhalten der untersuchten Rattenstamme bzw.
-zuchtlinien scheinen sich auch in Unterschieden im serotonergen
Transmissionssystem widerzuspiegeln. Zudem laßt die vorliegende Arbeit
vermuten, daß die Wirkung von Diazepam auf den zentralen 5-HT-Gehalt vom
verwendeten Rattenstamm abhangig ist.
Daher sollten bei zukunftigen Untersuchungen Stammes- bzw.
Zuchtlinienunterschiede berucksichtigt werden, und es wird empfohlen, die
Herkunft der Tiere zu beachten und bei der Methodenbeschreibung exakt
anzugeben.
de
dc.description.abstract
Strain differences make the development of new anxiolytics more difficult.
Conflicting effects of serotonergic drugs were observed, even when identical
animal tests were used.
Hence, the aim of this study was to investigate in more detail the influence
of strain or stock differences on the baseline anxiety related behaviour of
rats. The effects different anxiety levels have on the application of various
anxiolytics and the differences between strains and stocks in the metabolism
of these anxiolytics were investigated. Furthermore, the question of whether
there are differences in the central serotonergic (5-HT) system was explored,
because 5-HT plays a major role in the creation of anxiety disorders.
To get an overall picture of the influence of breeding conditions on anxiety
related behaviour of rats, three stocks of Fischer rats (Winkelmann,
Schonwalde and Charles River) bred in our animal unit, were compared to
Fischer rats received directly from the same breeders. For these experiments
the elevated plus maze-, black and white box- and modified open field-test
were chosen. The results show that breeding conditions really influence the
anxiety related behaviour of rats. Raised under our breeding conditions,
Fischer/Schonwalde rats became less anxious, whereas Fischer/Winkelmann rats
became more anxious compared to the directly received animals.
The pharmacological investigations were carried out on two different Wistar
stocks (Winkelmann and BgVV) and one Fischer strain from Winkelmann. For the
experiments the same animal models were used as described above. The
anxiolytic substances, diazepam, 8?OH-DPAT and ritanserin, were chosen. In all
animal models the Wistar/Winkelmann rats proved to be less anxious than the
Fischer/Winkelmann and Wistar/BgVV rats. Whereas Wistar/BgVV and
Fischer/Winkelmann rats behaved in a similar fashion. Diazepam had an
anxiolytic effect even in low doses on the more anxious Fischer/Winkelmann
rats. In comparison, diazepam could not produce an anxiolytic effect on the
less anxious Wistar/Winkelmann rats. With the more anxious Wistar/BgVV rats
diazepam had a tendency for an anxiolysis. In all animal tests 8-OH-DPAT had
no effect on the anxiety related behaviour of all groups of rats. Also
ritanserin, which was examined only in the elevated plus maze-test, was
ineffective.
In another experiment the blood plasma concentrations of diazepam and three of
its metabolites, n?desmethyldiazepam, temazepam and oxazepam, were measured at
the time the behavioural tests took place. The concentrations of these four
substances were significantly higher in the Fischer/Winkelmann rats in
comparison to both Wistar stocks. There were no differences between the two
stocks of Wistar rats. N-desmethyldiazepam and temazepam were equally abundant
in the Fischer/Winkelmann rats, whereas in both stocks of Wistar rats
temazepam was proportional lower.
Finally, the levels of 5-HT were measured in the prefrontal cortex, the
hippocampus and in the median/dorsal raphe. In the more anxious
Fischer/Winkelmann rats, the level of 5-HT was significantly higher in the
prefrontal cortex as well as in the hippocampus compared to both Wistar
stocks. The levels of 5-HT in the hippocampus and the median/dorsal raphe were
higher in the Wistar/BgVV rats than in the Wistar/Winkelmann rats. The
application of 2,0 mg/kg diazepam i.p. had a different effect on the central
levels of serotonin. Whereas diazepam produced a significant decrease of the
serotonin levels in the prefrontal cortex and the hippocampus in the more
anxious Fischer/Winkelmann and Wistar/BgVV rats, there was shown to be only a
small reduction in the hippocampus in the less anxious Wistar/Winkelmann rats.
The level in the raphe nuclei was not influenced in any of the three groups
tested by the application of diazepam.
In sum, these results show that there is a large impact of breeding conditions
as well as strain and stock differences on anxiety related behaviour.
Moreover, differences in the baseline behaviour might have an influence on the
effects of pharmacotherapeutics. Additionally, it appears that the different
effects of diazepam can be traced back to a different metabolism. Differences
in the central serotonergic system seem to reflect a difference in the anxiety
related behaviour of the examined rat strains and stocks. Also, the effect of
diazepam on the central 5-HT system seems to depend on the rat strain being
used.
Therefore, strain and stock differences should be taken into consideration in
future investigations and it is recommended to cite exactly in the description
of a method the source of the animals.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Strain Differences
dc.subject
Line Differences
dc.subject
Animal Behavior
dc.subject
Animal Experiments
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Angstverhalten bei Ratten: Stammes- und Zuchtlinienunterschiede
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Heidrun Fink
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Norbert-Christian Juhr
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Heide Hörtnagel
dc.date.accepted
2001-06-01
dc.date.embargoEnd
2002-01-17
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2001001486
dc.title.translated
Anxiety related behaviour: strain and stock differences
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000492
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2001/148/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000000492
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open access