dc.contributor.author
Müller, Simone
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:33:26Z
dc.date.available
2011-01-21T10:23:08.506Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8083
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12282
dc.description.abstract
Nikotinabusus gilt als der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für
kardiovaskuläre Erkrankungen. Besonders bei jungen Frauen, die durch den
vasoprotektiven Effekt endogener Östrogene eine vergleichbar niedrige
Gefährdung für Herz-Kreislauferkrankungen zeigen, scheint chronisches Rauchen
insbesondere durch Schädigung des Endothels und seinen antiöstrogenen Effekt
zu einer deutlichen Erhöhung des kardiovaskulären Risikos zu führen. Vor
diesem Hintergrund untersucht diese Studie den Einfluss von chronischem
Rauchen auf die Endothelfunktion und die Sexualsteroide im Verlauf eines
Menstruationszyklus bei gesunden, jungen Frauen ohne weitere kardiovaskuläre
Risikofaktoren durch Messung der endothel-abhängigen (FMD) und –unabhängigen
Vasodilatation (NMD) der A. brachialis. Hierzu wurden insgesamt 25 junge,
gesunde Frauen im Alter von 26 bis 36 Jahren in 2 Studiengruppen an 3
Zeitpunkten eines Menstruationszyklus untersucht: in der Menstruationsphase
(M+3), der mittleren Follikelphase (M+7) und der mittleren Lutealphase (M-5).
Zu jedem Zeitpunkt wurde die FMD und die NMD der Arteria brachialis mittels
des etablierten, nicht-invasiven Verfahrens sonographisch bestimmt, zusätzlich
erfolgten Blutentnahmen und während der Menstruationsphase die Bestimmung der
Intima-Media-Dicke (IMT). Die Gruppe der Nichtraucherinnen bestand aus 12
Frauen, die keinen kardiovaskulären Risikofaktor aufwiesen. Die Gruppe der
Raucherinnen bestand aus 13 Frauen, die außer dem regelmäßigen Nikotinkonsum
keinen weiteren kardiovaskulären Risikofaktor aufwiesen. In der Auswertung
zeigten die Sexualhormone in beiden Studiengruppen einen typischen
Zyklusverlauf. Die Östradiol-Spiegel waren bei den Raucherinnen zum Zeitpunkt
M-5 signifikant niedriger als bei Nichtraucherinnen (495 ± 105 pg/ml vs. 668 ±
176 pg/ml; p <0.05). Bei den Nichtraucherinnen konnte ein Trend hin zu einem
Anstieg der FMD während der mittleren Lutealphase im Vergleich zur
Menstruationsphase festgestellt werden. In der Gruppe der Raucherinnen war ein
Trend zu einer Reduktion der FMD im Zyklusverlauf zu beobachten. Zum Zeitpunkt
M-5 zeigte sich eine signifikant verminderte FMD bei den Raucherinnen
verglichen mit den Nichtraucherinnen (7.1 ± 3.0 % vs. 10.7 ± 4.5 %, p <0.05).
Es fanden sich keine Unterschiede in NMD und IMT zwischen beiden Gruppen oder
zu den unterschiedlichen Untersuchungszeitpunkten während des
Menstruationszyklus. Ebenso waren keine signifikanten Korrelationen zwischen
Östradiol und FMD/NMD nachweisbar. Zusammengefasst zeigen die Daten dieser
Studie, dass Rauchen mit der physiologischen hormonellen Regulation bei
prämenopausalen Frauen interagiert. Die negativen Effekte des Rauchens auf die
Endothelfunktion wurden in der vorliegenden Untersuchung jedoch lediglich zum
Zeitpunkt M-5, der Zyklusphase mit den höchsten Sexualhormonen, relevant.
Während dieser Phase war außerdem der Östradiolspiegel bei den rauchenden
Probandinnen signifikant niedriger als bei den Nichtraucherinnen. Dies könnte
als Erklärung für die verminderte FMD dienen. Der antiöstrogene Effekt des
Rauchens, der die vorteilhafte Wirkung des Östrogens auf die Gefäßfunktion
abschwächt, könnte in Kombination mit den Oxidantien aus dem Zigarettenrauch,
die zu einer verminderten Bildung und gesteigerten Inaktivierung von NO und
damit zu einer endothelialen Dysfunktion führen, die signifikant verminderte
Endothelfunktion zu diesem Zeitpunkt hervorrufen. Warum eine Verminderung der
FMD bei den Raucherinnen in den anderen Zyklusphasen nicht messbar war ist
unklar. Möglicherweise stellte die FMD-Messung bei den an unserer Studie
beteiligten, sehr jungen und gesunden Frauen unter Umständen einen nicht
ausreichend sensitiven Marker zur kardiovaskulären Risikostratifizierung dar.
Die Studie unterstreicht darüber hinaus die Notwendigkeit einer genauen
Deskription von Zyklusphasen und eines eventuellen Nikotinabusus bei Studien,
in denen prämenopausale Frauen untersucht werden, um die Studienergebnisse
richtig bewerten und einordnen zu können.
de
dc.description.abstract
Smoking is the most important modifiable cardiovascular risk factor in young
women. The aim of this study was to investigate whether tobacco use influences
physiological changes in endothelial function during the menstrual cycle.
Endothelial-dependent flow-mediated dilation (FMD), endothelial-independent
nitro-mediated dilation (NMD) of the brachial artery and intima-media-
thickness (IMT) were assessed in young healthy smoking and non-smoking women,
by high-resolution ultrasound at 3 time points during the menstrual cycle: at
menstruation (M+3), in the mid-follicular phase (M+7), and in the mid-luteal
phase (M-5). A total of 25 women (12 non-smokers, 13 smokers) completed the
study protocol. Concentration of sex steroids showed the typical cyclic
pattern with higher levels of estradiol and progesterone at mid-luteal phase
compared with menstruation and mid-follicular phase. In the mid-luteal phase
estradiol levels were significantly lower in smoking compared to non-smoking
women. FMD did not show differences between smoking and non-smoking women at
menstruation and the mid-follicular phase. At the mid-luteal phase, however,
FMD was significantly reduced in smoking when compared with non-smoking women.
NMD und IMT did not differ between smoking and non-smoking women, nor between
the different cycle phases. The main result of our study is that endothelial
function is impaired in smoking women only during the mid-luteal phase, but
not during menstruation and mid-follicular phase, when compared with non-
smoking women. The significant lower estradiol levels in smoking compared to
non-smoking women in the mid-luteal phase may serve as a partial explanation
for these differences. Reduced FMD values in smokers suggest that in healthy
women, smoking eliminates the physiological amelioration of endothelial
function during the menstrual cycle. This study underlines also the importance
of an exact description of menstrual cycle phase and smoking status in studies
investigating endothelial function in premenopausal women.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Endothelial function
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss von chronischem Rauchen auf die vaskuläre Endothelfunktion bei
gesunden jungen Frauen zu verschiedenen Zeitpunkten des physiologischen
Menstruationszyklus
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. V. Stangl
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Staudt
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. R. Dechend
dc.date.accepted
2011-02-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000020175-7
dc.title.translated
The influence of chronic smoking on vascular endothelial function in healthy
young women at different times of the physiological menstrual cycle
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000020175
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008661
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access