dc.contributor.author
Rühling, Maja
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:15:31Z
dc.date.available
2005-03-09T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/803
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5005
dc.description
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Literaturübersicht
Eigene Untersuchungen
Ergebnisse
Diskussion
Zusammenfassung
Summary
Literaturverzeichnis
Anhang
Danksagung, Lebenslauf
dc.description.abstract
Die photodynamische Therapie (PDT) stellt ein neues vielversprechendes
Behandlungskonzept in der Tumorbehandlung dar. Dabei wird ein
Photosensibilisator intravenös appliziert, der sich verstärkt in Tumorzellen
anreichert und durch Licht spezifischer Wellenlängen (Laserlicht) aktiviert
wird. Unter Sauerstoffeinfluss entstehen Singulett-Sauerstoff und freie
Radikale, die verschiedene Zellbestandteile schädigen und zum Tod der Zellen
führen. Diese Behandlung wird bereits in verschiedenen Bereichen der Onkologie
erfolgreich eingesetzt. So lassen sich beispielsweise Plattenepithelkarzinome
der Haut oder oralen Schleimhäute, Adenokarzinome des Brustgewebes und Tumoren
im Urogenitaltrakt zerstören. Durch den intraoperativen Einsatz der
photodynamischen Therapie ergänzend zur chirurgischen Tumorresektion sollen
verbleibende mikroskopische Tumorreste zerstört und die Gefahr lokoregionärer
Rezidive minimiert werden. Besonders im Kopf-Hals-Bereich mit seiner komplexen
anatomischen Situation besteht hierbei jedoch die Gefahr, Vitalstrukturen wie
große Blutgefäße und Nerven anzugreifen und funktionelle Schäden
hervorzurufen. mTHPC ist der am häufigsten verwendete Photosensibilisator für
Tumore im Kopf-Hals-Bereich, bisher gibt es jedoch keine detaillierten
histologischen Untersuchungen über die Auswirkungen der intraoperativen PDT
auf nichtneoplastische Vitalstrukturen. In dieser Arbeit wurden dazu die
Effekte der intraoperativen PDT mit dem Photosensibilisator mTHPC auf große
Blutgefäße und Nerven sowie die umliegenden Gewebe und die kleineren darin
befindlichen Gefäße in der Hals- und Femoralregion klinisch gesunder Kaninchen
untersucht. Um die Behandlungsparameter zu finden, die maximale
Gewebezerstörungen hervorrufen, wurden Lichtintensitäten (10 bzw. 20 J/cm²)
und Behandlungsintervalle (3 Minuten, 6, 24, 48, 72 und 96 Stunden) variiert.
Die mTHPC-Dosis betrug kontinuierlich 0,3 mg/kg. Die Gefäße (A. carotis V.
jugularis int. resp. A. und V. femoralis) und Nerven (N. vagus resp. N.
femoralis) wurden chirurgisch freigelegt und die Bestrahlung erfolgte direkt
im offenen Operationssitus. Die Auswirkungen der photodynamischen Therapie auf
diese Gefäße, Nerven, die Mikrozirkulation sowie die umliegenden Gewebe wurden
histologisch untersucht und bewertet. Zusätzlich wurden
fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen durchgeführt, um die Lokalisation des
Photosensibilisators im Gewebe 6 Minuten sowie 24 und 72 Stunden nach der
Injektion darzustellen. Wir konnten mit der vorliegenden Arbeit zeigen, dass
die Vitalstrukturen im Bestrahlungsbereich der photodynamischen Therapie
parameterabhängig teilweise erheblichen histopathologischen Veränderungen
unterliegen. Wie es für andere Strukturen bereits in der Literatur beschrieben
wurde, rufen höhere Lichtintensitäten (20 J/cm²) und kürzere
Behandlungsintervalle (24 Stunden gegenüber 96 Stunden) die stärkeren
Reaktionen hervor. Das sehr kurze Behandlungsintervall (3 Minuten) hatte
dagegen nur minimale Schädigungen zur Folge. Die photodynamischen Effekte auf
die untersuchten Arterien (Aa. carotis resp. femoralis) waren Hyperplasie der
Endothelzellen bis zur Obliteration des Gefäßes, Bildung von
Kopfsteinpflasterendothel, Ablösung des Endothels bei den venösen Gefäßen (Vv.
jugularis resp. femoralis) sowie Thrombenbildung. Ein Verschluß der großen
Gefäße durch Thrombosierung oder Zellproliferation wurde in sieben Fällen von
148 gefunden, jedoch zeigte keines dieser Tiere entsprechende
Krankheitssymptome. Die photodynamische Therapie führte weiterhin zu einer
Demyelinisierung der Nv. vagi resp. femoralis. Auch hier waren selbst in
Fällen fast kompletter Demyelinisierung keine Lahmheiten zu diagnostizieren.
Die bestrahlte Skelettmuskulatur sowie das umliegende Binde- und Fettgewebe
unterlagen einer ausgeprägten Nekrose. Es wurden keine allein auf die PDT
zurückzuführenden systemischen Nebenwirkungen beobachtet. Vier der insgesamt
42 Tiere litten postoperativ teilweise perakut unter starken respiratorischen
Symptomen, die sich trotz Behandlung nicht besserten. Eines dieser Tiere
musste deshalb vor Abschluß der Untersuchungen euthanasiert werden, die
anderen 3 Tiere verstarben. Diese vier Tiere unterlagen alle der PDT mit den
stärksten Behandlungsbedingungen, jedoch sind die Todesfälle nicht in direktem
Zusammenhang damit zu sehen. Die vermutlich schon vorher latent vorliegende
Erkrankung ist anscheinend durch Operationsstress und/oder die PDT in ein
akutes Stadium übergegangen. In mehreren Fällen traten Wundheilungsstörungen
z.T. unter Abszedierung auf, diese sind jedoch vermutlich nicht direkte Folge
der PDT sondern gehören zu den normalen postoperativen Komplikationen beim
Kaninchen. Die Ergebnisse aus den histologischen Untersuchungen standen im
Gegensatz zu der Fluoreszenz des Photosensibilisators im Gewebe. Die stärkste
Fluoreszenz lag unabhängig von der Zeit im Lumen der Gefäße, z.T. auf Höhe der
Endothelzellen, perivaskulär und perimysial vor. Kurz nach der Injektion (6
Minuten) war die absolute Fluoreszenz am größten. Bereits 24 Stunden nach der
Injektion war sie insgesamt deutlich geringer und nach 72 Stunden konnte kaum
noch Fluoreszenz wahrgenommen werden. Gemäß der Zielsetzung der vorliegenden
Arbeit wurde spezielles Augenmerk auf die Auswirkungen der intraoperativen PDT
auf die Vitalstrukturen Hauptgefäße und Nerven gelegt. Aus den Ergebnissen
dieser Arbeit lässt sich resümieren, dass die intraoperative PDT mit mTHPC
behandlungsparameter-abhängig zu teilweise massiven lokalen histologischen
Schädigungen der großen Gefäße sowie der Nerven führt. Schwere klinische oder
vitale Komplikationen, speziell bezogen auf die Gefäße (Ruptur) und Nerven
(Lahmheiten) traten jedoch nicht auf. Die photodynamische Therapie mit dem
Phototsensibilisator mTHPC scheint dementsprechend eine vieversprechende und
sichere Therapieform zu sein, die die Überlebensrate von Tumorpatienten
deutlich erhöhen könnte.
de
dc.description.abstract
Photodynamic therapy (PDT) represents a new encouraging treatment concept in
tumour treatment. This treatment modality is based on the intravenous
application of a photosensitizing drug that is supposed to accumulate in
tumour cells and is activated by light of specific wavelengths (laser light).
Under oxygen influence singlet oxygen and free radicals develop which damage
different cell components and lead to cell death. This treatment is already
used successfully in different fields of oncology. For example, squamous cell
carcinomas of the skin or oral cavity, adenocarcinomas of the chest and
tumours of the bladder can be destroyed. Intraoperative photodynamic therapy
in addition to surgical tumour resection has been proposed to clean the former
tumour bed by destroying any remaining tumour cells in order to minimize the
danger of local recurrences. Especially in the head and neck area with its
complex anatomical situation there is a risk of damaging blood vessels and
nerves that are exposed during the treatment which causes functional disorder
of these vital structures. Meso(tetrahydroxyphenyl)chlorin (mTHPC) is the
mainly used photosensitizer for head and neck cancer but so far there are no
detailed investigations to the effect of intraoperative PDT on these vital
structures. In this study large blood vessels and nerves at the neck and groin
area as well as the surrounding striated muscletissue and the microcirculation
of clinically healthy rabbits were treated by intraoperative PDT using the
photosensitizer mTHPC. In order to find the treatment parameters, which cause
maximum tissue destruction the light intensity (10 J/cm2, 20 J/cm2) and drug-
light-interval (3 minutes, 6, 24, 48, 72 and 96 hours) were varied. The mTHPC
dose stayed a constant 0,3 mg/kg which was assessed very well in other
investigations. After surgical exposion of the large blood vessels (A.
carotis, V. jugularis, A. femoralis as well as V. femoralis) and nerves (N.
vagus and N. femoralis) the PDT took place directly in the open operation
site. The effects of the photodynamic therapy on large blood vessels, nerves,
microcirculation as well as the surrounding tissue were histologically
examined and evaluated. Supplemantary fluorescence microscopic investigations
were carried out to achieve additional information about the localization of
the photosensitizer at different time intervals after injection. Our results
haven shown that mTHPC mediated intra-operative PDT led to partly significant
histological impact onto the vital structures in the irridation area. As
described in literature, the stronger tissue reactions were caused by a light
dose of 20 J/cm2 as well as by using shorter treatment intervals (24 hours in
relation to 96 hours). The consequence of the very short treatment interval (3
minutes) on the other hand was only minimal damage. The mainly observed
photodynamic effects on the blood vessels were hyperplasia of the vessel wall
cells up to obliteration, formation of cobblestone endothelium, separation of
the endothelium of venous vessels as well as thrombosis, but this did not
result in any clinical symptoms. In seven of altogether 148 cases the vessels
showed thrombosis or obliteration. The photodynamic therapy further led to a
decrease of the myelin sheaths of the nerves however without any paresis. The
striated musculature as well as the other surrounding tissues is subject to a
pronounced necrosis. There were no systemic side effects only due to PDT
observed. Four of the however altogether 48 animals suffer from incurable
respiratory symptoms. Three rabbits died of this, one had to be sacrificed.
These four animals were subject to the strongest treatment conditions, 24
hours and 20 J/cm². Probably it was a matter of a subclinical disease which
exists already before PDT, and the death of the animals is not due to the PDT.
Some complications in woundhealing like developing of abscesses are common in
rabbits and are not to see as consequence of the PDT. The results from the
histological investigations stood contrary to the fluorescence localization of
the photosensitizer in the tissue. The strongest fluorescence was present in
the lumen of the blood vessels partially at level of the endothelial cells,
furthermore perivascular and perimysial. Briefly after the injection (6
minutes) absolute fluorescence was largest. 24 hours after the injection it
was clearly smaller and after 72 hours fluorescence was hardly noticeable.
Summarizing from these findings it can be concluded that intraoperative PDT
with mTHPC leads to substantial histological changes of the large blood
vessels as well as the nerves and the surrounding tissues. The extent of
damage the depended on treatment parameters, however clinical or vital
complications were not observed. mTHPC mediated intraoperative PDT seems to be
a promising and safe treatment option which could complement existing
treatment modalities in order to improve total survival rate in tumour
patients.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
intraoperative
dc.subject
photodynamic therapy (PDT)
dc.subject
photosensibilisator
dc.subject
meso-(tetrahydroxyphenyl)chlorin
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Wirkungen der photodynamischen Therapie mit dem Photosensibilisator mTHPC
(Foscan®) auf Grosse Blutgefässe, Nerven und Muskelgewebe im Kaninchen-
Tiermodell.
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Roland Rudolph
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. J.H. Fischer
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Klaus-Dieter Budras
dc.date.accepted
2004-08-27
dc.date.embargoEnd
2005-03-10
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2005000672
dc.title.translated
Effects of intra-operative photodynamic therapy with the photosensitizer Mthpc
on rabbit large blood vessels, nerves, microcirculation and muscle-tissues.
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001628
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2005/67/
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