dc.contributor.author
Briest, Franziska Katharina
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:31:31Z
dc.date.available
2016-11-07T08:52:55.195Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8029
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12228
dc.description.abstract
Diese Arbeit befasste sich mit der Evaluation einer deregulierten
MDM2-p53-FOXM1 Achse als therapeutisches Ziel in gastroenteropankreatischen
neuroendokrinen Neoplasien (GEP-NEN). Der Tumorsuppressor p53 ist in gut
differenzierten GEP-NEN nur selten mutiert. Er ist jedoch durch aberrante
Expression der p53 regulierenden Ubiquitin-Ligase MDM2 häufig funktionell
eingeschränkt. Dadurch können transkriptionell reprimierte p53 Zielgene, die
als Protoonkogene wirken, wie beispielweise Survivin oder FOXM1 verstärkt
exprimiert werden. Diese Arbeit widmete sich zunächst der klinischen Analyse
primärer Tumorproben sowie funktioneller Abhängigkeiten in GEP NEN Zelllinien
hinsichtlich der Rolle von MDM2 und FOXM1 als Malignitätsmarker in GEP-NEN und
leitete daraus therapeutische Ansätze ab. Diese wurden anschließend
präklinisch in der Zellkultur bewertet. Die Relevanz der FOXM1 Expression als
Malignitätsmarker in GEP-NEN konnte in zwei unabhängigen Kollektiven sowohl
mittels Western Blot als auch durch Immunhistochemie nachgewiesen werden. Hier
wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen einem Anstieg der Expression von
FOXM1 und der Abgrenzung von G1 Tumorstadien hin zu G2 und G3 Tumoren gezeigt,
wobei letztere FOXM1 deutlich stärker exprimierten. Ebenso konnte eine
verstärkte Expression von FOXM1 und MDM2 in Metastasen im Vergleich zu
Primärtumoren gezeigt werden. In Ergänzung zur bereits bekannten
regulatorischen Abhängigkeit von FOXM1 durch MDM2 via p53, konnte durch RNA
Interferenz in p53 defizienten QGP-1 Zellen gezeigt werden, dass MDM2 FOXM1
auch unabhängig von p53 regulieren kann. Zudem wurde mittels pharmakologischer
Modulation mit dem PTEN Inhibitor bpV(HOpic) und dem AKT Inhibitor Triciribin
nachgewiesen, dass auch der PI3 Kinase-Weg - als bisher zentrales
therapeutisches Ziel für molekulare Therapien in GEP-NEN - einen Einfluss auf
die FOXM1 Expression haben kann. Da die Expression von FOXM1 durch Modulation
des PI3 Kinase-Weges beeinflusst werden kann, ist es möglich, dass die Trias
aus MDM2 Überexpression, Hyperaktivierung des PI3 Kinase-Weges und hoher FOXM1
Expression ein bedeutendes molekulares Muster für die Entstehung von GEP-NEN
darstellt. Um diese Markerkombination weiter zu evaluieren, beispielsweise im
Hinblick auf die Vorhersagekraft von Metastasierungsereignissen, bedarf es
jedoch weiterer intensiver Studien an primärem Tumormaterial. Anschließend
wurden drei Proteasominhibitoren, Siomycin A, Bortezomib und Thiostrepton,
sowie, als Antagonisten der MDM2-p53 Wechselwirkung, Nutlin-3 und Nutlin-3a
auf ihre Wirksamkeit in GEP NEN Zelllinien mittels WST-1 Proliferationsassay,
Durchflusszytometrie, Western Blot und Expressionsanalysen charakterisiert.
Die beste Wirksamkeit im Sinne einer antiproliferativen Wirkung und Induktion
von Apoptose wiesen Siomycin A und Bortezomib auf. Dieses konnte mittels
Proliferationsassay und Durchflusszytometrie nachgewiesen werden. Es zeigte
sich zudem in den Expressionsanalysen und im Western Blot eine deutliche
Reduktion der Transkription von Genen, die die Proliferation und die DNA
Reparatur beeinflussen, sowie von FOXM1 und seiner Zielgene. Für Bortezomib
zeigten die Genexpressions- und Western Blot Analysen, dass die Inhibition der
DNA Reparatur in BON Zellen auch bei Induktion von genotoxischem Stress
mittels Cisplatin stabil blieb und somit zu verstärktem DNA-Schaden
induziertem Stress, sowie zu verstärkter Apoptoseinduktion führte. Da auch die
Proliferationsstudien quantitativ synergistische Effekte in dieser Zelllinie
zeigten, kann von einem sensibilisierenden Effekt gegenüber Cisplatin
ausgegangen werden. Für die Kombination von Proteasominhibition mit
Chemotherapie ergab sich ein verstärkender Effekt bei gentechnischer sowie
pharmakologischer Reduktion der FOXM1 Expression, hier allerdings nur bei den
p53 mutierten Zelllinien. Die p53 Wildtyp (wt) Zelllinie sprach bereits sehr
gut auf alle Monotherapien an, zeigte jedoch keine verstärkenden Effekte bei
zusätzlicher Induktion von zellulärem Stress durch Cisplatin. Ein Grund dafür
könnte sein, dass FOXM1 hier weitestgehend schwach exprimiert und
zytoplasmatisch lokalisiert war und entsprechend grundsätzlich weniger
therapeutische Angriffsfläche bestand. Bei Verfügbarkeit einer weiteren TP53
wt Zelllinie oder nach Knockdown von p53 in KRJ-I muss geklärt werden, ob
dieser Effekt zelllinienspezifisch nur bei KRJ-I auftritt, oder ein generelles
Charakteristikum von p53 wt Zelllinien in diesem Kontext darstellt. Zudem
sollte die Rolle von p53 in der Chemotherapieantwort unter Proteasominhibition
in GEP-NEN näher untersucht werden, da diese vor allem für die
Kombinationstherapie von p53 Wildtyp NET-G3 versus p53 mutierten NEC-G3
relevant sein könnte. Die Kausalität zwischen den Wirkmechanismen der
Proteasominhibition mit der Inhibition von FOXM1 wurde in der Literatur
vielfach als maßgeblich beschrieben. Obwohl Proteasominhibition FOXM1 und
seine Zielgene inhibiert, werfen die Studien in dieser Arbeit die Frage auf,
ob die induzierten Mechanismen wirklich maßgeblich FOXM1-abhängig sind, oder
die Expression von FOXM1 nicht vielmehr als Folge einer
Proliferationsinhibition auftritt. Im Vergleich von Bortezomib mit FOXM1
Knockdown Zellen ergaben sich lediglich Übereinstimmungen in der Expression
Zellzyklus-assoziierter Gene. Die veränderte Regulation einer Vielzahl von
FOXM1 Zielproteinen reicht an dieser Stelle jedoch nicht aus und könnte
letztlich eine Folge verminderter Proliferation sein. Zum erwünschten
molekularbiologischen Erkenntnisgewinn im Sinne der initialen Thesen konnte
dieser Teil der Arbeit nicht beitragen. Er liefert jedoch eine starke
Rationale zur weitergehenden präklinischen Erforschung von Bortezomib, vor
allem als Radiosensitizer. Daher wurde ein alternativer Ansatz gewählt, in dem
eine Stabilisierung von p53 gegenüber MDM2 erreicht werden sollte. Auch die
Verwendung von Nutlinen zeigte (entsprechend der Wirkungsweise von Nutlin) bei
den p53 wt KRJ-I Zellen einen antiproliferativen Effekt. Dieser war
funktionell durch die Induktion von p53 Zielgenen, Inhibition von FOXM1
Expression und Aktivität sowie durch Reduktion von DNA Reparaturmechanismen
und synergistische Kombinationseffekte mit Cisplatin gekennzeichnet. Auf Basis
der vorliegenden in vitro Ergebnisse sollte somit die Proteasominhibition als
chemotherapie-sensibilisierend in p53- mutierten GEP-NEN weiter präklinisch
erforscht werden. Hier kämen vor allem höher proliferative Tumore infrage, bei
denen platinbasierte Chemotherapie tatsächlich auch bereits mit mäßigem Erfolg
angewendet wird. Interessant wäre überdies die weitere Evaluierung dieses
therapeutischen Ansatzes in Kombination mit Radiotherapie oder PRRT. Für
niedrig proliferative p53 Wildtyp Tumore sollte hingegen die
Proteasominhibition in Monotherapie, bzw. die Inhibition der MDM2-p53
Interaktion weiter präklinisch erforscht werden. Eine Stratifikation von
Patientensubgruppen, beispielsweise nach p53 Genotyp und FOXM1 Expression,
sollte in möglichen frühen klinischen Studien unbedingt vorgenommen werden
Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass sich FOXM1 als Progressionsmarker
in GEP-NEN eignet. Zudem konnte aus anwendungsorientierter Sicht die
Wirksamkeit von Proteasominhibitoren in Hinsicht auf eine mögliche GEP-NEN
Therapie bestätigt werden. Ebenso konnte gezeigt werden, dass
MDM2-inhibitorische Ansätze in GEP NEN effektiv sind, wenn die notwendigen
molekularen Voraussetzungen vorliegen. Die Ergebnisse zu beiden
therapeutischen Ansätzen können nun die Grundlage für weiterführende
translationale Studien sein.
de
dc.description.abstract
Therapeutic options are often limited in patients diagnosed with
gastroenteropancreatic neuroendocrine neoplasms (GEP-NEN) thus the role of
deregulated proteins of the p53 network as therapeutic targets was addressed
in this work. The major objective was therefore to identify and assess novel
targeted treatment strategies for GEP-NEN in vitro Unless tumor suppressor p53
is rarely mutated in GEP-NEN, the aberrant expression of its upstream
regulator MDM2 results in a functional loss of p53 and a dysregulation of
transcriptionally repressed protooncogenic p53 target genes. The p53 regulator
MDM2, an E3 ubiquitin ligase, and the p53 transcriptional target FOXM1 were
analyzed in primary GEP-NEN material in order to describe potential roles as
malignancy markers and further to derive and assess novel therapeutic
approaches in vitro. We demonstrated through immunohistochemistry and western
blots analysis that the expression of FOXM1 may serve as a new progression
marker, as FOXM1 expression was associated with GEP-NEN disease grading. Here,
FOXM1 expression was found significantly elevated in G2 and G3 graded tumors.
We further demonstrated a higher expression of FOXM1 and MDM2 in metastatic
tissue related to primary tumors. We also demonstrated that the loss of
transcriptional repression of FOXM1 due to MDM2 ubiquitin-mediated proteasomal
degradation of p53 may not be the only regulatory interaction of FOXM1 and
MDM2. The results of RNA interference of MDM2 in p53 deficient QGP-1 cells
suggests that FOXM1 may be also regulated by MDM2 in a p53-independent manner.
Furthmore, modulation of the PI3 kinase pathway by inhibition through
triciribin and activation through the PTEN inhibitor bpV(HOpic) proved a
regulatory dependency of FOXM1 expression from a frequent hyperactivated PI3K
signaling in GEP-NEN. Subsequently, three proteasome inhibitors, siomycin A,
bortezomib and thiostreptone, as well as antagonists of the MDM2-p53
interaction, namely nutlin-3 and nutlin-3a, were preclinically assessed in
vitro by proliferation assay, flow cytometry, western blot and expression
analysis. We could show that the proteasome inhibitors siomycin A and
bortezomib induced anti-proliferative as well as pro-apoptotic effects in all
GEP-NEN cell lines, as demonstrated by proliferation studies and induction of
cell cycle arrest, increased apoptosis, and altered expression of cell cycle
and DNA repair related genes. Both substances further decreased the expression
of FOXM1 itself and of FOXM1 target genes. Gene expression and western blot
analyses of BON cells treated with bortezomib combined with genotoxic stress
induction by cisplatin induced enhanced DNA damage stress and pro-apoptotic
effects. Including the results of proliferation assays after combined
treatment, synergistic genotoxic effects of bortezomib and cisplatin were
concluded for three GEP-NEN cell lines with TP53 mutations. The p53 wild type
cell line showed a very strong response to all monotherapeutic treatments with
no enhanced effect by additional induction of cellular stress by the use of
cisplatin. This effect might be dependent on the overall low expression of
FOXM1 in this cell line and should be verified by knockdown of p53 or when
another p53 wild type GEP-NEN cell line is available. The functional role of
p53 in the response to chemotherapy combined with proteasome inhibition might
also be interesting in the context of treating wild type G3-NET versus mutated
G3-NEC tumors. This study rises concerns about the operative role of FOXM1 in
the response to proteasome inhibitors. The gene expression pattern after
bortezomib treatment or FOXM1 knockdown was only comparable for cell cycle
associated genes. The inhibition of FOXM1 and its target genes might thus not
contribute to the induced mechanisms, but might be a result of reduced
proliferation. Nevertheless, it provides interesting preclinical data for
further assessing bortezomib in GEP-NEN, especially as radiosensitizer. In
order to explore a more target-related approach, we introduced a treatment
alternative through re-stabilization of p53. This alternative approach, the
treatment of the p53 wild type GEP-NEN cell line KRJ-I with the MDM2
antagonist nutlin, resulted in a reduced proliferation, induction of p53
target genes, inhibition of FOXM1 expression, and synergistic anti-
proliferative effects in combination with cisplatin. The decreased expression
of DNA-damage related genes could also be demonstrated after nutlin treatment.
Finally, more than 90% of the genes affected by both proteasome inhibition and
MDM2 antagonism, were transcriptional targets of FOXM1. Based on these in
vitro results, the chemo- and radiosensitizing effect of proteasome inhibitors
should be further evaluated for the treatment of p53 mutated GEP-NEN.
Especially patients with higher proliferative tumors might benefit, because
chemotherapy and PRRT are already established treatment options. For slowly
proliferating p53 wt tumors, proteasome inhibition as monotherapy and
inhibition of MDM2 should be further assessed. In both cases, the
determination of a patients genotype is essential and a TP53 genotype
stratification should be included in early clinical studies as well. In
conclusion, FOXM1 might serve as novel grading marker in GEP-NEN. Despite the
inability to demonstrate a clear direct association of proteasome inhibition
with FOXM1 activity, the therapeutic potential of proteasome inhibition for
GEP-NEN is presented herein. Further, MDM2 inhibitory approaches are possible
when the status of p53 is considered in molecular pre-screening. The results
of this work provide the rationale for further translational studies on
bortezomib and nutlin for the treatment of GEP-NEN disease.
en
dc.format.extent
CCCXXVII Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
neuroendocrine tumor
dc.subject
signal transduction
dc.subject
MDM2, p53, forkheadbox protein, proteasome inhibition
dc.subject
cancer therapy
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::572 Biochemie
dc.title
Präklinische Evaluation der MDM2-p53-FOXM1 Achse als therapeutisches Ziel bei
gut differenzierten gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Neoplasien
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Patricia Grabowski
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Sigmar Stricker
dc.date.accepted
2016-09-28
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103337-2
dc.title.translated
Preclinical assessment of the MDM2-p53-FOXM1 axis as therapeutic target in
well-differentiated gastroenteropancreatic neuroendocrine neoplams
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103337
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020273
dcterms.accessRights.dnb
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open access