dc.contributor.author
Büchner, Karl Julius
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:28:55Z
dc.date.available
2012-09-05T08:03:31.135Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7971
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12170
dc.description.abstract
Funktionen (Motilität, Sekretion, Sensitivität) und ist ein relevanter Faktor
in der Genese des Reizdarmsyndroms (RDS). Beim Reizdarmsyndrom besteht eine
hohe Koinzidenz mit affektiven Störungen (Angst und Depression). Die
zentralnervöse Modulation dieser Affekte durch Serotonin ist ebenfalls
nachgewiesen. Es ist bekannt, dass sich intraindividuell im gesamten
Organismus ein identischer Serotonintransporter (SERT) findet, so dass die
Bestimmung von 5-HT- und SERT-Parametern am Thrombozyten eine etablierte
Methode zur Detektion von Veränderungen des 5-HT-Metabolismus sowohl im
Gastrointestinaltrakt als auch im ZNS ist. In der vorliegenden Studie wurden
für eine große Population von Patienten mit Reizdarmsyndrom Kinetik-Parameter
(5-HT-Konzentration im Thrombozyten, 5-HT-Aufnahme bei physiologischem
Substratangebot, 5-HT-Aufnahme bei maximalem Substratangebot (Vmax) sowie die
Affinitätskonstante Km) am SERT von Thrombozyten (SERT-Parameter) untersucht
und in Vergleich zu denen gesunder Probanden (GK) gesetzt. Gleichzeitig
erfolgte die Erhebung psychometrischer Kennwerte (Angst, Depression) und
reizdarmspezifischer Symptome mit etablierten Fragebögen (HADS-D, BDI,
Gastrointestinaler Symptomfragebogen, SF-12), und nachfolgend die Datenanalyse
mittels t-Test, Mann-Whitney Rank Sum Test und Pearson Product Moment
Correlation. Das untersuchte Kollektiv entsprach in seinem mittleren Alter den
GK, zeigte aber den in der Literatur beschriebenen höheren Anteil weiblicher
Patienten. Innerhalb der beiden Populationen (grsunde Kontrollen und Patienten
mit Reizdarmsyndrom) hatten Alter und Geschlecht keinen statistisch relevanten
Einfluss auf die untersuchten SERT-Parameter. Die Reizdarmpatienten zeigten
gegenüber den GK eine signifikant erniedrigte Serotoninkonzentration im
Thrombozyten, wie auch eine erniedrigte Aufnahmegeschwindigkeit bei maximalem
Substratangebot (Vmax) und eine erniedrigte Affinitätskonstante Km.
Statistisch signifikante Unterschiede bezüglich der Serotoninaufnahme bei
physiologischem Substratangebot bestanden keine. Die Reizdarmpatienten zeigten
außerdem erhöhte Scores für Angst und Depression und eine verminderte
gesundheitsbezogene Lebensqualität. Statistisch ergaben sich weder
Zusammenhänge zwischen den Veränderungen der SERT-Parameter und der Ausprägung
der Symptomatik noch zwischen den Veränderungen der SERT-Parameter und den
affektiven Veränderungen. Man kann also nicht sagen, dass die Patienten mit
größeren Abweichungen hinsichtlich der SERT-Parameter stärkere Symptome
zeigten. Zudem waren diese Patienten auch nicht depressiver oder ängstlicher.
Auch zwischen der Ausprägung der Symptomatik und den affektiven Veränderungen
ergab sich kein Zusammenhang. Die Reizdarmpatienten sind nicht depressiver
oder ängstlicher, wenn sie eine stärkere Symptomatik angeben, und geben auch
nicht eine stärkere Symptomatik an, wenn sie depressiver oder ängstlicher
sind. Des Weiteren wurden die SERT-Parameter der Patienten unter
Berücksichtigung des prädominantem Stuhlgangverhaltens gemäß den Kriterien der
Rom-III-Konsensus-Konferenz betrachtet (diarrhoeprädominant (RDS-D),
alternierendes Stuhlgangsverhalten (RDS-A), obstipationsprädominant (RDS-C)).
Im Vergleich mit den GK zeigten dabei Reizdarmpatienten mit
diarrhoeprädominantem Reizdarmsyndrom eine erniedrigte 5-HT-Konzentration und
ein erniedrigtes Vmax, Patienten mit alternierendem Stuhlgangsverhalten ein
erniedrigtes Vmax und Patienten mit obstipationsprädoinantem Reizdarmsyndrom
ein erniedrigtes Vmax und ein erniedrigtes Km. Außerdem unterschieden sich die
Patienten mit obstipationsprädoinantem Reizdarmsyndrom mit höheren Werten
hinsichtlich der Substrataufnahme des SERT bei physiologischem Substratangebot
signifikant von den beiden anderen Subgruppen nach Stuhlgangsverhalten. Der
Anteil der Patienten mit klinisch relevanten Auffälligkeiten in HADS-D und BDI
stieg von der Subgruppe der Patienten mit diarrhoeprädominantem
Reizdarmsyndrom über die Gruppe der Patienten mit alternierendem
Stuhlgangsverhalten bis zu den Patienten mit obstipationsprädoinantem
Reizdarmsyndrom an. Zusammenfassend zeigt die vorliegende Studie an einem
großen, repräsentativen Patientenkollektiv, dass bei Reizdarmpatienten
Abweichungen in der Funktion des SERT vorliegen, die unabhängig von
objektivierbaren psychischen Alterationen sind und somit für eine abnorme
Funktion des SERT im Verdauungstrakt an sich sprechen. Dies bestätigt
bisherige Untersuchungen, die Veränderungen im 5-HT-Metabolismus von
Reizdarmpatienten darstellen konnten, und spricht für eine Beteiligung des
serotoninergen Systems an den beim Reizdarmsyndrom propagierten Alterationen
von gastrointestinaler Motilität, Sekretion und Sensitivität. Zur Klärung der
Ursachen der beschriebenen Veränderungen der SERT-Parameter bei Patienten mit
Reizdarmsyndrom und zum Verständnis des Zusammenhangs von prädominanter
Symptomatik und dieser Alteration müssen weitere Studien folgen.
de
dc.description.abstract
Serotonin (5HT) is a neurotransmitter playing a key role in the regulation of
gastrointestinal (GI) function (motility, secretion and sensitivity) and it is
a relevant pathogenetic factor causing irritable bowel syndrome. A high rate
of coincidence exists between IBS and anxiety/ depression; the modulation of
these affections by 5HT has been proved. According to current knowledge, the
serotonin transporter (SERT) is identical in all organs of the body.
Consequently, changes in the parameters of 5-HT metabolism derived from
studies in platelets are an established method to show altered serotonergic
mechanisms also in other parts of the organism, particularly in the gut and
the brain. In this study parameters of 5HT-kinetics in platelets (5HT-
concentration, 5HT-uptake, Vmax, and Km) between a big community of 103
patients suffering from IBS (Pts) and 186 healthy controls (HC) were compared.
At the same time, psychometric scores (anxiety, depression) and severity of
symptoms as measured by standardized questionnaires (HADS, BDI,
'Symptomscore’, SF-12) were investigated. Statistical analysis was done using
t-Test, Mann-Whitney rank sum test and Pearson moment correlation. The
investigated IBS-pts correlated to healthy controls in their middle age, there
were more female than male patients according to current epidemiologic data.
There were no gender- or age- related differences. IBS-pts differed
significantly from healthy controls in 5HT-concentration (375.4 vs. 426.7;
0.004), in Vmax (1.58 vs. 2.03; < 0.001) and in Km (0.37 vs. 0.44; 0,016),
there was no difference in 5HT-uptake. The IBS-pts showed elevated scores for
anxiety and depression as well as decreased quality of life. There was no
strong statistical correlation neither between parameters of 5HT-kinetics and
severity of symptoms nor between parameters of 5HT-kinetics and psychometric
scores. Thus, stronger alterations of 5HT-kinetics do not mean heavier
symptoms, but neither more anxiety or depression. There was no strong
corrrelation between severity of symptoms and psychometric scores, so the IBS-
pts are not more depressive or anxious if they have stronger symptoms nor vice
versa. Furthermore, the IBS-pts were divided according to the criteria of Rome
III in three subgroups related to their predominant stool habit (diarrhea-
predominant (IBS-D), alternating (IBS-A), constipation-predominant (IBS-C)).
IBS-D-pts showed a lower 5HT-concentration and a lower Vmax, IBS-A-pts a lower
Vmax and IBS-C-pts a lower Vmax and Km. IBS-C-pts showed a higher 5-HT-uptake
than both other subgroups. There was a climax of clinical significant
psychometric alterations from IBS-D-pts to IBS-A-pts and finally IBS-C-pts. In
summary, this study demonstrated alterations of the functioning of SERT in a
big collective of IBS-pts, which are independent of affective alterations and
therefore indicate alterations in the bowel itself. These findings corroborate
results of former studies, which showed alterations of 5HT-kinetics as well,
and argue for an involvement of the serotoninergic system in alterations of
gastrointestinal motility, secretion and sensitivity. It is left to further
studies to clarify the reasons of the alterations shown in this research and
the relationship to the predominant bowel habit.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Veränderungen der Serotoninkinetik am Serotonin-Reuptake-Transporter (SERT)
bei Reizdarmpatienten
dc.contributor.contact
karl-julius@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. H. Mönnikes
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. R. Karaus
dc.contributor.furtherReferee
Priv.–Doz. Dr. med. C. Baumgarten
dc.date.accepted
2012-09-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038697-1
dc.title.translated
Altered kinetics of the Serotonin-Reuptake-Transporter (SERT) in irritable
bowel syndrome
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000038697
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011800
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free
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open access