dc.contributor.author
Treskatsch, Sascha
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:23:55Z
dc.date.available
2011-01-21T10:16:36.910Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7841
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12040
dc.description.abstract
Bisher publizierte klinische Studien zeigten eine erhöhte Schmerzintensität
sowie einen erhöhten Morphin-Verbrauch nach intraoperativer Applikation von
hochdosiertem Remifentanil. In dieser randomisierten, doppelblinden,
klinischen Studie wurde untersucht, ob a) die Intensität postoperativer
Schmerzen und der Bedarf an zusätzlichen Analgetika nach intraoperativer Gabe
von hochdosiertem Remifentanil erhöht sind, und ob b) die präoperative Gabe
des NMDA-Antagonisten Amantadin das möglicherweise erhöhte postoperative
Schmerzverhalten günstig beeinflussen kann. 48 Patienten (ASA I - II), welche
sich einem elektiven intraabominellen Eingriff unterziehen mussten, wurden
randomisiert den drei Anästhesie-Regimen zugeordnet: Gruppe RL erhielt eine
konstante Infusion von 0,1 µg/kg/min Remifentanil und eine bedarfsangepasste
Sevofluran-Konzentration; Gruppe RH erhielt eine konstante Sevofluran-
Konzentration von 0,5 MAC endtidal und eine bedarfsangepasste Remifentanil-
Infusion von > 0,1 µg/kg/min; Gruppe RHA erhielt das gleiche intraoperative
Anästhesieverfahren wie Gruppe RH; präoperativ wurden jedoch 200 mg Amantadin
intravenös verabreicht. Die Schmerzintensität post extubationem wurde mittels
kategorischer Schmerzskalen, d.h. dem Behavioral Pain Score, der Verbal Rating
Scale und der Numerical Rating Scale, zu unterschiedlichen Zeitintervallen
erfasst. Zusätzlich wurde der Zeitpunkt und die Menge des supplementierten
Patienten-kontrollierten Morphin-Bedarfs dokumentiert. Die durchschnittliche
Remifentanil-Dosis betrug in Gruppe RH (n = 17) 0,20 ± ,01µg/kg/min und in
Gruppe RHA (n = 16) 0,22 ± 0,01 µg/kg/min und war somit signifikant höher als
in Gruppe RL (n = 15) 0,08 ± 0,00 µg/kg/min (p < 0,05). Die Analyse der
Schmerzscores ergab einen signifikanten Abfall innerhalb jeder Gruppe über den
gesamten Beobachtungszeitraum (p < 0,05), jedoch gab es keinen signifikanten
Unterschied zwischen den drei Gruppen. Auffällig war lediglich ein statistisch
nicht signifikanter Trend zu leicht erhöhten Schmerzscores in der
unmittelbaren postoperativen Phase (< 1 Stunde post extubationem) in den
Gruppen mit hochdosiertem Remifentanil. Die Anforderung des ersten Morphin-
Bolus im Aufwachraum sowie der kumulative Morphin-Verbrauch (30,7 ± 4,1 mg RL,
28,9 ± 5,2 mg RH und 30,6 ± 2,0 mg RHA) waren nicht signifikant
unterschiedlich. Hinweise auf ein akutes Opioid-Entzugssyndrom konnten in dem
postoperativen Beobachtungszeitraum nicht eruiert werden. Aufgrund des
fehlenden Nachweises einer postoperativ erhöhten Schmerzintensität mit
eventuell gesteigertem Morphinverbrauch konnte die präoperative Infusion von
Amantadin keinen zusätzlichen Effekt hervorrufen. Schließlich lässt sich aus
dem intraoperativen Verlauf der Sevofluran- und Remifentanil-Dosierungen auch
kein akuter Wirkverlust des Remifentanil im Sinne einer möglichen akuten
Opioidtoleranz erkennen. Letztendlich führte eine zweifach höhere
intraoperative Remifentanil-Konzentration nach einem größeren
intraabdominellen chirurgischen Eingriff weder zu einer erhöhten Schmerz-
Intensität noch zu einem erhöhten Morphin-Verbrauch. Dies steht in Kontrast zu
einigen früheren Studien, bestätigt jedoch andere Studien, die nach
Remifentanil keinen Einfluss auf die postoperative Schmerzintensität
festgestellt haben. Tierexperimentell konnte die Entwicklung einer Opioid-
induzierten Hyperalgesie auch innerhalb eines kurzen Zeitraumes eindrücklich
nachgewiesen werden. Aufgrund dieser Differenz zwischen tierexperimentellen
und klinischen Studien sollte zum klinischen Nachweis einer möglichen Opioid-
induzierten Hyperalgesie in Zukunft die quantitative sensorische Testung
benutzt werden. Schließlich könnte jedoch der in der vorliegenden Studie nicht
signifikante Trend zu leicht erhöhten Schmerzscores in der unmittelbaren
postoperativen Phase auf eine mögliche klinische Relevanz einer Opioid-
induzierten Hyperalgesie im Rahmen operativer Eingriffe hindeuten.
de
dc.description.abstract
Previous clinical studies showed increased postoperative pain intensity and
cumulative morphine consumption following intraoperative high dose
remifentanil. In this study we investigated in patients undergoing lower
abdominal surgery i) whether postoperative pain and analgesic consumption is
increased following intraoperative high versus low dose remifentanil, and ii)
whether this is prevented by preoperative administration of the NMDA
antagonist amantadine. 48 adult patients undergoing major abdominal surgery
were randomly assigned to three anaesthetic regims: group RL recieved a
continuous remifentanil infusion 0,1 µg/kg/min and sevoflurane titrated to
autonomic responses; group RH recieved a continuous inspiratory concentration
of sevoflurane (0,5 MAC) and a remifentanil infusion titrated to autonomic
responses; group RHA recieved the same anaesthetic plan as RH and
preoperatively 200mg amantadine iv. Patients who were blinded to group
assignment controlled their own morphine administration via PCIA. Pain scores
and morphine consumption were recorded to the sixth hour on PCIA by a also
blinded study observer. Results: The mean remifentanil infusion rate was RH
0,20 ± 0,01 and RHA 0,22 ± 0,01 µg/kg/min , which were significantly greater
than in group RL. Postoperative pain scores were not significantly different
between the groups. All patients required morphine in the same amount: 30,7±
4,1 (RL), 28,9 ± 5,2 (RH) and 30,6 ± 2,0 mg (RHA). Relative large-dose
intraoperative remifentanil did not increase postoperative pain and morphine
consumption. Also, preoperative amandatin administration did not attenuate the
postoperative response. These data suggests that remifentanil does not cause a
clinical relevant hyperalgesia mediated by NMDA-receptors.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Postoperative Hyperalgesie nach Remifentanil - basierter Anästhesie
dc.contributor.contact
sascha.treskatsch@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. Schäfer
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. I. Rundshagen
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. E. Pogatzki-Zahn
dc.date.accepted
2011-02-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000020371-0
dc.title.translated
Postoperative hyperalgesia after remifentanil-based anesthesia
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000020371
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008733
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access