dc.contributor.author
Schiel, Andreas
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:17:48Z
dc.date.available
2014-08-22T09:40:39.099Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7682
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11881
dc.description
Einleitung I. Von der Gesinnungsethik zur Präventivmoral – Überlegungen zum
vorläufigen Scheitern der Idee einer 'Liebesethik' I.I Die 'Liebesethik' als
radikale Gesinnungsethik I.2 Moralphilosophie zwischen Gesinnungsethik und
normativ gefasstem Konven tionalismus – eine kritisch-selektive
Problemgeschichte I.2.1 Ethik in der klassischen Antike: Die Entdeckung der
Komplexität I.2.2 Die Formung einer 'pessimistischen' Anthropologie im
Mittelalter. I.2.3 Kants rational-abstrakte Gesinnungsethik und ihre
anthropologischen Vorannahmen I.3 Vorläufiges Fazit und Überlegungen zum
weiteren Gang der Untersuchung II. Perspektiven und Methoden II.1 Der
Humanismus als Grundlage einer menschen- und praxisorientierten Perspektive
auf die Ethik II.2 Der Pragmatismus nach William James als methodische Basis
dieser Untersuchung II.2.1 Die methodischen Implikationen der humanistischen
Perspektive II.2.2 Der Pragmatismus nach William James II.2.3 Die pragmatische
Methode – geeignet für die praktische Philosophie? III. Die Einsichten der
Existenzphilosophie und ihre Bedeutung für die Ethik III.1 Das Subjekt –
ontologische Substanz oder Ausdruck existenzieller Erfahrung? III.2
Existenzielle Konflikte als Ursprung ethischer Problemlagen III.3 Die
Ambivalenz der Existenzphilosophie aus moralphilosophischer Perspektive IV.
Liebe als möglicher Ausweg aus den ethischen Grundproblemen IV.1 Erich Fromms
Fortführung der existenzphilosophischen Weltinterpretation: Lie be als
Therapie existenzieller Isolation IV.2 Liebe und Ethik: Eine
problemgeschichtliche Wiederholung in vier Schritten IV.2.1 Platons komplexes
Verständnis der Liebe: Eros, Logos, Mania und Sophia IV.2.2 Christliche
Perspektiven auf die Liebe: Heiliger Geist und lüsternes Fleisch IV.2.3 Die
englischen Aufklärer: Nächstenliebe als affektiv und rational begründetes
Wohlwollen. IV.2.4 Max Scheler: Die Verknüpfung von Eros und Agape in einer
Konzeption von Liebe als interpersonaler Verständigung IV.3 Liebe und
Kommunikation IV.3.1 Hypothetischen Dimensionen als Kommunikation verstandener
Liebe IV.4 Rekurs: Ethik, Selbst und Gewissen – Oder: Dürfen wir Liebe
Kommunikation nennen? IV.4.1 Liebe und Gewissen – Vereinbar nur in einer
Haltung der 'Selbstlosigkeit'? IV.4.2 Nächstenliebe als 'Sozialisierung' von
Gewissensbildung durch Kommunikation IV.5 Illustration an Hand fiktionaler
Literatur IV.5.1 'Anna Karenina' IV.5.2 'La peste' IV.6 Vorläufiges Fazit V.
Eine Skizze: Existenzielle Kommunikation und rationaler Diskurs
V.1StärkenundSchwächenderDiskursethik V.2 Existenzielle Kommunikation und
rationaler Diskurs in der Theorie V.3 Existenzielle Kommunikation und
rationaler Diskurs in der Praxis V.3.1 Existenzielle Kommunikation und
Normenbildung auf der gesellschaftlichen Mikroebene V.3.2 Existenzielle
Kommunikation und Normenbildung auf der gesellschaftlichen Meso- und
Makroebene Fazit Anhang A| Quellen und Hilfsmittel B| Lebenslauf
dc.description.abstract
Ist im 21. Jahrhundert die Idee einer Liebesethik noch von Relevanz? Dieser in
seinen Ursprüngen jüdisch-christliche bzw. platonische Gedanke einer radikalen
Gesinnungsethik erscheint spätestens nach Auschwitz gründlich diskreditiert.
Aber hält dieses Urteil einer eingehenden Analyse stand? Liegen der Idee einer
Liebesethik nicht wichtige und richtige Annahmen über eine Fähigkeit des
Menschen zur intrinsisch motivierten Lösung moralischer Probleme zu Grunde?
Könnte nicht das auf eine basale und universelle Verständigung abzielende
Konzept einer solchen Ethik in der heutigen Zeit fruchtbar werden, wenn wir
überkommene Denkmuster aus Alltagsleben und Moralphilosophie hinterfragen und
die bisher als christlich aufgefasste Liebesethik in einen säkularen Kontext
stellen? Und wäre eine solche ‚Auffrischung‘ unseres Nachdenkens über Ethik
nicht in höchstem Maße wünschenswert, ja geboten? Immerhin weisen die bis
heute dominierenden Konzepte einer durch extrinsische Motivatoren, nämlich
durch abstrakte Prinzipien und Gebote, durch Zwang und Sanktionen
legitimierten Moralität eine recht unbefriedigende Wirksamkeit in der
ethischen Praxis auf. Zielsetzung und wichtigstes Ergebnis dieser Arbeit ist
daher eine Perspektiverweiterung der philosophischen Ethik. Diese stellt sich
dar als eine Inblicknahme der Idee einer Gesinnungsethik im Kontext der Liebe
aus einer sozial- und beziehungstheoretischen, im engeren Sinne
kommunikationstheoretischen Perspektive. Dieser Blick auf eine sonst vor allem
aus mythologisch und religiös geprägten Zusammenhängen bekannte Thematik
eröffnet die Möglichkeit ihrer Verknüpfung mit moralphilosophischen Ansätzen
unserer säkular geprägten, 'postmetaphysischen' Gegenwart – und so letztlich
auch Perspektiven einer konkreten praktischen Anwendung. Vor allem die
Verknüpfung mit der Diskursethik im Sinne Habermas' erscheint hier als
fruchtbar. Die Deutung von Liebe als Prozesse auf existenzieller Ebene
therapeutisch wirksamer Kommunikation, die eine interpersonale Verständigung
von Menschen auf basaler Ebene ermöglichen, lässt es denkbar erscheinen,
Vorgänge der rational-diskursiven Normenfindung zu fundieren und zu
korrigieren, indem als Liebe apostrophierte Kommunikationsmethoden einen
'blinden Fleck' in der Diskurstheorie füllen: Vor und neben die normativen
Übereinkünfte in abstrakter Sprache kommunizierender Subjekte träte dann die
Suche nach Verständnis und Einigung mit dem Nächsten nicht nur auf
'kognitiver', sondern auch auf 'affektiver' Ebene. Solche dualistischen
Denkfiguren sind indes wenig angemessen das in dieser Arbeit entwickelte,
hypothetische Zusammenwirken von Methoden der kommunikativen Fundierung von
Moral zu umschreiben. Die Skizze einer solchen ganzheitlich kommunikativen
'Komplementärethik' versucht diese Untersuchung an Hand möglichst praxisnaher,
konkreter Beispiele zu liefern. Eine Anknüpfung an die Überlegungen dieser
Arbeit in zukünftigen Forschungsarbeiten könnte zum Einen auf die nachhaltige
Revitalisierung der Idee einer 'Liebesethik' hinauslaufen. Vor Allem aber auf
eine produktive Bearbeitung der Probleme umstrittener Legitimität, mangelnder
Internalisierung und unzureichender Flexibilität rational-abstrakt begründeter
Normativität.
de
dc.description.abstract
Is there any reason today to treat the idea of an ethics of love as one of
value and concern? Based on Judeo-Christian and Platonic thought, the idea of
a radical ethics of conviction appears thoroughly discredited after Auschwitz.
But does this judgment persist when challenged by an in-depth analysis? Does
the idea of love ethics not imply important and correct assumptions about a
human ability to find intrinsically motivated solutions to moral problems?
Could such an approach, aiming at a basal and universal understanding, proof
as a helpful and sensible perspective?Given the disappointing practical
outcome of those conceptions of morality, still prevailing today, that
legitimate morals by extrinsic motivators, namely by abstract principles and
commandments, by coercion and sanctions, there is a need of new and
alternative perspectives on moral problems. This is why both the central aim
of this thesis and its most important result is to be called the finding of a
broader perspective on philosophical ethics. This broadened perspective
presents itself as an 'Inblicknahme' of the idea of an ethics of love in the
context of a social and relational theory, communication theory in the strict
sense of perspective. This new perspective on a topic so far dominated by
mythological and religious approaches opens up the possibility of an
association of 'love ethics' with present approaches in moral philosophy that
share today's secular and 'post-metaphysical' perspective on ethics. In this
respect the most promising link seems to be the connection of Habermas'
conception of discourse ethics with our interpretation of love as a process of
therapeutically effective acts of communication that enable interpersonal
understanding on an existential level. This way it seems possible to
substantiate processes of rational-discursive norm construction and to correct
regimes of abstract and static normativity by filling a blind spot in the
discourse theory: Normative consensus would then not only be found by
communicating in the abstract rational language of depersonalized subjects but
also by striving for understanding and agreement with our next ones by
'affective' means. Such dualistic thought patterns are, however, of little use
here, when we try to describe the hypothetical methods of communicative
foundation of morality developed in this work. By drawing the sketch of such a
holistic communicative 'complementary ethics' we have been trying to deliver
practical and concrete examples of its possible implementation in 'real life'.
Nevertheless, given the complexity of the treated problems, the considerations
of this work must inevitably remain cursory and preliminary. In future
research, however, one may expect a revitalization of the idea of an 'ethics
of love' in the first place, but above all the finding of smarter solutions to
the problems of contested legitimacy, lack of internalization and lack of
flexibility in the field of rationally justified normativity.
en
dc.format.extent
380, VII S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
discourse ethics
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::170 Ethik
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie
dc.title
Liebe, Kommunikation und Ethik
dc.contributor.contact
mail@andreasschiel.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Holm Tetens
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Anne Eusterschulte
dc.date.accepted
2014-04-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000097300-9
dc.title.subtitle
Pragmatische Überlegungen zur kommunikativen Fundierung von Moral
dc.title.translated
Love, Communication and Ethics
en
dc.title.translatedsubtitle
A pragmatic approach to the communicative foundation of morals
en
refubium.affiliation
Philosophie und Geisteswissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000097300
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000015663
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free
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open access