Hypothese: Zur Vermeidung von Kältezittern und Unwohlsein wird im Rahmen der milden therapeutischen Hypothermie nach Herz-Kreislaufstillstand eine tiefe Sedierung durchgeführt. Eine Sedierung mit volatilen Anästhetika hat eine kürzere Halbwertszeit, wodurch vermutlich eine schnellere Extubation und Erfassung der neurologischen Funktionen möglich ist als bei intravenöser Sedierung. Studiendesign und Patienten: In einer retrospektiven Beobachtungsstudie wurden 432 intensivmedizinische Patienten nach überlebtem Herz-Kreislaufstillstand und milder therapeutischen Hypothermie ausgewertet. 110 dieser Patienten wurden volatil mittels ACD (Anaesthetic Conserving Device) unter Verwendung von Isofluran sediert. Die übrigen 322 Patienten wurden intravenös sediert. Methoden und primäre Ergebnisse: Zur besseren Vergleichbarkeit von volatil und intravenös sedierten Patienten wurden diese bezüglich ihrer relevanten Eigenschaften mittels Propensity-Score-Methode paarweise gegenübergestellt. Es stellte sich heraus, dass die Beatmungsdauer bei volatil sedierten Patienten im Vergleich zu intravenös sedierten mit einem p-Wert von 0,003 um 98,5 Stunden signifikant verkürzt war. Weiterhin war die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation bei volatil sedierten Patienten im Vergleich zu intravenös sedierten um 4,5 Tage mit einem p-Wert von 0,006 signifikant verkürzt. Beide Gruppen hatten mit 44 % Anteil der Patienten mit CPC (Cerebral Performance Category) 1–2 die gleiche neurologische Leistungsfähigkeit. Eine Hyperkapnie kam unter Verwendung des ACD mit 6,4 % und einem p-wert von 0,021 signifikant häufiger vor als in der intravenös sedierten Gruppe, in der keine Hyperkapnie auftrat. Schlussfolgerungen: Die volatile Sedierung bei Überlebenden eines Herz-Kreislaufstillstandes ist auf der Intensivstation praktikabel. Die Vorteile der kürzeren Beatmungs- und Liegedauer auf der Intensivstation bei volatil sedierten Patienten müssen durch prospektive randomisierte Studien bestätigt werden. In der vorliegenden Studie konnte kein positiver Effekt auf die neurologische Leistungsfähigkeit der volatil sedierten Patienten gefunden werden. Bei Verwendung eines ACD muss der arterielle Kohlendioxidpartialdruck (PaCO2) engmaschig überwacht werden.
Objective: In order to prevent shivering and discomfort during targeted temperature management after cardiac arrest survival, deep sedation is necessary. Compared to intravenous sedation, the shorter half-life of volatile sedation may result in a more accelerated ventilation duration and a more rapid neurological assessment. Study design and patients: In a retrospective observational study we analyzed the data of 432 cardiac arrest survivors who underwent targeted temperature management at a medical intensive care unit. 110 of those patients underwent treatment with volatile sedation by receiving Isoflurane through an Anesthetic Conserving Device (ACD). The remaining 322 patients were treated with a standard intravenous sedation. Methods and primary results: After paired matching via the Propensity-Score Method, we found that with 98.5 hours at a pvalue of 0.003, the ventilation time of patients in the volatile group was significantly shorter than with those in the intravenous group. In addition the length of stay at the intensive care unit was considerably shorter with 4.5 days at a p-value of 0.006 between groups. We did not observe any differences in neurologic outcome between groups. The proportion of patients with cerebral performance category 1–2 was 44% in both groups. Hypercapnia was significantly more frequent in the Isoflurane group with 6.4% and a p-value of 0.021, compared to 0% in the intravenous group. Conclusions: Volatile sedation of cardiac arrest survivors in the intensive care unit is feasible. To confirm the benefits of volatile sedation on the duration of ventilation and length of stay at the intensive care unit, prospective controlled studies are necessary. The study at hand shows no positive effect on the neurologic performance of patients undergoing volatile sedation treatment. The use of an anesthetic conserving device requires close monitoring of the PaCO2.