dc.contributor.author
Busch, Jonas
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:13:42Z
dc.date.available
2014-04-04T10:56:29.802Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7583
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11782
dc.description.abstract
Zunächst wurde in einem kleinen Projekt die Bedeutung von intrinsischer
Resistenz an Patienten unter Erstlinientherapie mit einem VEGFi untersucht
(Busch, Seidel et al. 2011). Diese deskriptive Analyse erfolgte an einem noch
relativ kleinen Patientenkollektiv. Es zeigte sich, dass eine primäre
Resistenz für den einzelnen Patienten mit einer deutlich schlechteren Prognose
verbunden war und auch die Wahl der nächstfolgenden Sequenztherapie wenig
Einfluss darauf zu haben schien. Dieses Ergebnis wurde später von anderen
Gruppen als auch durch unsere eigenen Folgeuntersuchungen bestätigt (Busch,
Seidel et al. 2011; Heng, Mackenzie et al. 2012). In der folgenden Studie
sollte der Einfluss der Dauer des Erstlinien-PFS unter rTKI und anderer
Faktoren auf das OS bei mRCC genauer untersucht werden (Seidel, Busch et al.
2012). Das mediane Erstlinien-PFS betrug 8,4 Monate und war mit einem medianen
OS von 28,2 Monaten assoziiert. Eine Zweitlinientherapie mit einem weiteren
rTKI oder mTORi wurde bei 68% der Patienten durchgeführt. Das Zweitlinien-PFS
betrug 5,1 bzw. 3,7 Monate für Responder und Non-Responder (p=0,3) der
Erstlinientherapie. In der multivariaten Analyse zeigten sich ein Erstlinien-
PFS ≥6 Monate, das Erreichen einer Zweitlinientherapie, der MSKCC Score und
die objektive Ansprechrate als unabhängige prognostische Einflussgrößen für
das OS. Somit stellt das Erstlinien-PFS eine unabhängige prognostische
Variable für das OS bei mRCC dar, die aber nicht prädiktiv für Folgetherapien
zu sein scheint (Heng, Xie et al. 2011). Bei der dritten Studie sollte am
eigenen Patientenkollektiv die Effektivität und Toxizität eines sequentiellen
Einsatzes des mTORi Temsirolimus nach Versagen einer VEGFi Therapie untersucht
werden (Weikert, Kempkensteffen et al. 2011), nicht zuletzt weil es bis dato
lediglich eine prospektiv-evaluierte Empfehlung zum Einsatz als
Erstlinientherapie bei „poor prognosis“ Patienten gab (Hudes, Carducci et al.
2007). Hierfür wurden Behandlungsdaten von insgesamt 29 Patienten, die mit
Temsirolimus (25mg/Woche) nach einer Tumorprogression unter rTKI-Therapie
behandelt wurden, retrospektiv ausgewertet. Alle Patienten hatten zumindest
eine vorherige rTKI-Therapie (Sunitinib, n=6; Sorafenib, n=1, beides, n=22).
Über 80% der Patienten hatten zwei oder mehr vorherige Therapien. Die
Effektivität (Ansprechen, PFS, OS) und das Nebenwirkungsprofil nach CTC-AE-
Kriterien wurden analysiert. Unerwünschte Ereignisse traten bei 90% der
Patienten auf, wovon die meisten als Grad 1 (n=4, 14%) oder Grad 2 (n=12, 41%)
eingestuft wurden. Die meisten Grad ¾ Toxizitäten (n=10, 14%) konnten gut
behandelt bzw. eingestellt werden. Im Einzelnen waren das Anämie (n=4, 14%),
Leukopenie/Neutropenie (n=2, 7%), Hyperglykämie (n=1, 3%), Azidose/Alkalose
(n=2, 7%) sowie Infektion (n=1, 3%). Bei einem Patienten musste die Behandlung
mit Temsirolimus auf Grund einer Grad 3 Pneumonitis abgebrochen werden. Das
mediane (Spannweite) PFS und OS betrug jeweils 5,1 Monate (1–10,4) und 18,0
Monate (12,6–23,3). Bei der Beurteilung des besten Ansprechens wurde eine
partielle Remission sowie „stable disease“ (n=15) mit einer
Krankheitskontrollrate („disease control rate“) von 55% sowie eine
Krankheitsprogression bei 45% (n=13) der Patienten festgestellt. Es kann also
geschlussfolgert werden, dass eine Behandlung mit Temsirolimus nach rTKI
Versagen vielversprechende Daten hinsichtlich Nebenwirkungsprofil und
Wirksamkeit aufweist, die mit anderen Behandlungsoptionen für stark
vorbehandelte mRCC Patienten vergleichbar erscheinen. Bei der nächstfolgenden
Studie sollten zwei mögliche echte Zweitlinien-Sequenztherapie-Strategien (Ev
vs. rTKI) nach Versagen einer Erstlinienbehandlung mit einem rTKI verglichen
werden (Busch, Seidel et al. 2011). Die Ansprechrate nach Versagen einer
Erstlinienbehandlung mit rTKI unterschieden sich nicht signifikant je nach Art
der Sequenztherapie; die Krankheitskontrollrate betrug 51,6% für Ev und 43,3%
für rTKI. Das korrespondierende Zweitlinien-PFS betrug 3,6 Monate für Ev und
4,0 Monate für eine Zweitlinienbehandlung mit rTKI. Das OS war insgesamt
länger für die rTKI-Ev Behandlungsgruppe (43 Monate) gegenüber der rTKI-rTKI-
Gruppe (29 Monate; p=0,03), jedoch verlor dieser Unterschied seine
statistische Signifikanz in der multivariabel-adjustierten Analyse. Das
Auftreten einer intrinsischen Resistenz gegenüber rTKI Erstlinientherapie war
unabhängig mit einem kürzeren nachfolgenden PFS (p = 0,015) sowie OS (p <
0.001) assoziiert. Schlussfolgernd konnte festgestellt werden, dass die beiden
Sequenztherapien rTKI-Ev und rTKI-rTKI hinsichtlich ihres PFS und der
Ansprechrate gleich effektiv zu sein scheinen. Ein tendenziell längeres OS
wurde für die rTKI-Ev Sequenz beobachtet. Ziel der fünften Studie zum mRCC war
es, Effektivität und Toxizität der beiden häufigsten Sequenztherapien nach
Versagen einer VEGFi Therapie, d.h. rTKI und mTORi in unterschiedlicher
Reihenfolge, zu beschreiben (Busch, Seidel et al. 2013). Die
Patientencharakteristika sowie die Ansprechrate nach Versagen der ersten VEGFi
Therapie unterschieden sich nicht zwischen beiden Sequenztherapiegruppen. Das
mediane Zweitlinien-PFS betrug für eine Zweitlinienbehandlung mit rTKI 4,1
Monate sowie 5,4 Monate für mTORi (p=0,400). Hinsichtlich des PFS wurden keine
Unterschiede zwischen den Drittlinienbehandlungsgruppen festgestellt (3,6
Monate für mTORi; 3,7 Monate für rTKI). Die Behandlungsdauer nach Versagen der
ersten Erstlinien-VEGFi Therapie, d.h. das kombinierte Zweit- und Drittlinien-
PFS, betrug 10,0 Monate für VEGFi-rTKI-mTORi und 12,2 Monate für VEGFi-mTORi-
rTKI (p=0,103). Für das OS konnten zwischen den Sequenztherapiegruppen keine
Unterschiede festgestellt werden (33,7 Monate für VEGFi-rTKI-mTORi; 38,7
Monate für VEGFi-mTORi-rTKI). Das Auftreten einer primären Resistenz gegenüber
der Erstlinientherapie war ein unabhängiger Prädiktor für ein kürzeres OS. Die
Art der Sequenztherapie war dies jedoch nicht. Als Schlussfolgerung dieser
Untersuchung waren die beiden Sequenztherapiestrategien VEGFi-mTORi-rTKI und
VEGFi-rTKI-mTORi mit den derzeit verfügbaren Substanzen gleichsam effektiv
hinsichtlich PFS, OS und Ansprechrate. Ein deutlich vorteilhafter Effekt durch
den frühen Einsatz von mTORi konnte nicht festgestellt werden.
de
dc.description.abstract
Within an initial small size project the prognostic relevance of intrinsic
resistance among patients with a first-line VEGFi therapy was investigated
(Busch, Seidel et al. 2011). Primary resistance was associated with a clearly
worse prognosis without any apparent influence of the following sequence
therapy substances. This result was demonstrated by other groups and our own
following studies (Busch, Seidel et al. 2011; Heng, Mackenzie et al. 2012).
The second study investigated the influence of first-line PFS under rTKI
therapy and of further factors on OS of mRCC patients (Seidel, Busch et al.
2012). The median first-line PFS was 8.4 months and was associated with a
median OS of 28.2 months. A second line therapy either with further rTKI or
with mTORi was applied to 68% of patients. The second line PFS was 5.1 and 3.7
months for responder and non-responder of first-line therapy respectively
(p=0.3). Within a multivariate analysis a first-line PFS ≥6 months, a second
line therapy, the MSKCC score and an objective response proofed to be
independent predictors of OS. Therefore first-line PFS appears to an
independent prognostic variable on OS among mRCC patients without being
predictive for subsequent therapy lines (Heng, Xie et al. 2011). The objective
of the third study was to investigate the efficacy and toxicity of sequential
application of mTORi Temsirolimus following failure of VEGFi therapy within
our own patient cohort (Weikert, Kempkensteffen et al. 2011). At this time
only results from one prospectively evaluated trial on application of
Temsirolimus among “poor prognosis” patients was published (Hudes, Carducci et
al. 2007). Therefore a retrospective evaluation of 29 patients was done. These
patients were treated with Temsirolimus (25mg/week) following tumor
progression under rTKI therapy. All patients received at least one previous
rTKI therapy (Sunitinib, n=6; Sorafenib, n=1, both, n=22). More than 80% of
patients received two or more previous therapies. Adverse events were recorded
for 90% of the patients, mostly grade 1 (n=4, 14%) or grade 2 (n=12, 41%).
Most of grade 3 or 4 toxicities (n=10, 14%) could be well managed or treated.
The median PFS and OS were 5.1 and 18.0 months respectively. For response
evaluation one patient with a partial remission and 15 stable disease cases
were identified. The disease control rate was 55% and disease progression at
45% (n=13). From this study we concluded that Temsirolimus after rTKI failure
appears to provide promising safety and efficacy comparable to other treatment
options in pretreated patients with mRCC. Within the fourth study two possible
second-line sequence therapy options after failure of first-line rTKI (Ev vs.
rTKI) were retrospectively compared (Busch, Seidel et al. 2011). The response
rate of second line therapy was not different; the disease control rate was
51.6% for Ev and 43.3% for rTKI. The corresponding second line PRS was 3.6
months for Ev and 4.0 months for second line rTKI treatment. The OS was longer
for the rTKI-EV treatment group (43 months) compared with the rTKI-rTKI group
(29 months; p=0.03). The difference lost its statistical significance with the
multivariable-adjusted Cox regression model. Intrinsic rTKI resistance was
independently associated with inferior subsequent PFS (p = 0.015) and OS (p <
0.001). In conclusion from this study the sequence therapies rTKI-EV and rTKI-
rTKI may be equally efficacious in terms of PFS and response rate, whereas a
tendency towards superior survival was observed for the rTKI-EV sequence. The
objective of the fifth study was to describe the efficacy and toxicity of the
most common sequences of rTKI and mTORi, in different sequences after failure
of VEGFi in first-line therapy (Busch, Seidel et al. 2013). Sequence groups
did not significantly differ by patient characteristics and response rate
following first VEGFi failure. Median PFS for second-line therapy was 4.1
months for rTKI treatment, and 5.4 months for mTORi treatment ( p = 0.400). No
differences in PFS were observed among third-line therapy groups (3.6 mo for
mTORi; 3.7 mo for rTKI). Treatment duration following first VEGFi failure
(combined second- and third-line PFS) was 10.0 mo for VEGFi-rTKI-mTORi and
12.2 mo for VEGFi-mTORi-rTKI (p = 0.103). No significant differences in OS
were observed among sequence groups (33.7 mo for VEGFi-rTKI-mTORi; 38.7 mo for
VEGFi-mTORi-rTKI). Primary resistance on first-line therapy was an independent
predictor of OS, but type of sequence was not. The sequence therapies VEGFi-
mTORi-rTKI and VEGFi-rTKI-mTORi with the currently available agents appear to
be equally efficacious in terms of PFS, OS, and response rate, with no
apparent beneficial effect with an early use of mTORi.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
metastatic renal cell carcinoma
dc.subject
targeted therapy
dc.subject
sequence therapy
dc.subject
prognostic factors
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Prognosefaktoren und Sequenztherapiestrategien der zielgerichteten Therapie
beim metastasierten Nierenzellkarzinom
dc.contributor.contact
jonas.busch@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. L. Bergmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. A. Kuczyk
dc.date.accepted
2014-01-27
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096252-0
dc.title.translated
Prognostic factors and sequence therapy strategies of targeted therapy for
metastatic renal cell carcinoma
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096252
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000014865
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access