dc.contributor.author
Soschinka, Anneka
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:13:07Z
dc.date.available
2017-04-10T09:19:43.619Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7569
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11768
dc.description.abstract
Die Diagnostik in Frühstadien der Paratuberkulose ist nicht sicher möglich.
Dies beruht auf dem unzureichenden Verständnis der Pathogenese der Erkrankung.
Es fehlen außerdem sensitive und spezifische diagnostische Methoden. Als
potentieller Test gilt der IFN-y-Assay, für den jedoch spezifische
Restimulationsantigene fehlen. Es ist unbekannt, ob sich weitere Zytokine für
die Diagnostik eignen. Um pathogenetische Fragestellungen zu beantworten und
diagnostische Tests zu entwickeln und zu evaluieren, sollte ein sicheres,
international vergleichbares Langzeitinfektionsmodell an der Thüringer Wald
Ziege entwickelt und ein geeigneter Inokulationsmodus gefunden werden. Die
Studie diente auch dazu, die zelluläre und humorale Immunantwort zu
charakterisieren und Zusammenhänge zur Ausscheidung des Erregers und den
pathohistologischen Befunden darzustellen. Insbesondere der Übergang von der
zellulären zur humoralen Immunantwort war von Interesse. Weiterhin sollte die
Sensitivität des IFN-y-Tests durch Neutralisation von IL-10 verbessert werden.
Es wurden vier rekombinant hergestellte MAP-Proteine auf ihre Eignung als
spezifische Antigene in diesem Test untersucht. Anhand der Genexpression von
IFN-y, IL-10, TNFa, TGFß und IL-12p40 sollten für MAP-Infektionen typische
Zytokinmuster erstellt und auf ihre diagnostische Eignung untersucht werden.
Es wurde ein Infektionsmodell etabliert, das internationalen Standards
entspricht. Die Infektion gelang bei 96 % der Versuchstiere. Die gewählten
Inokulationsdosen (Unterschied um den Faktor zwei) führten ebenso wie die
gewählten Inokulationszeitpunkte (Abstand von 29 Tagen innerhalb der ersten
vier Lebenswochen) nicht zu Unterschieden in der Erregerausscheidung und der
zellulären und humoralen Immunantwort. Die frühe Inokulation mit der höheren
Dosis bewirkte bei einigen Tieren möglicherweise einen Thiaminmangel. Nach
einer passiven Ausscheidung über vier Wochen p. i. wurden drei verschiedene
fäkale Ausscheidungsprofile nachgewiesen: 1\. eine kontinuierliche, 2. eine
intermittierende und 3. eine während der Versuchsdauer sistierende MAP-
Ausscheidung mit dem Kot. Die Inokulation führte zu einer schnellen
IFN-y-Reaktion, die ab der zweiten Versuchshälfte sank. Die
Antikörperproduktion stieg nur wenig später an und verlief parallel zur
IFN-y-Reaktion. Drei Tiere bildeten keine Antikörper. Die immunologischen
Reaktionen waren durch große individuelle Schwankungen gekennzeichnet. Bei
einer Ziege war retrospektiv keine Infektion aber eine IFN-y- und
Antikörperreaktion nachweisbar. Tiere mit schweren Läsionen schieden mehr
Erreger aus und wiesen in der zweiten Versuchshälfte eine deutlich stärkere
Antikörperreaktion auf. Während sich dies als Trend auch für die Intensität
der IFN-y-Reaktion nachweisen ließ, unterschied sich ihr Verlauf nicht in
Abhängigkeit von der Schwere der pathohistologischen Läsionen. In den ersten
28 Versuchswochen trat unabhängig von der Inokulation eine altersbedingte
IL-10-Induktion auf. Im Anschluss unterschied sich die sekretierte Menge IL-10
nicht zwischen Versuchs- und Kontrolltieren. Selbst die Neutralisation dieser
geringen IL-10-Mengen in Zellkulturüberständen bewirkte eine Steigerung der
IFN-y-Konzentration im IFN-y-Assay. Die vier untersuchten rekombinanten MAP-
Proteine induzierten keine spezifische IFN-y-Reaktion, aufgrund einer
Kontamination mit LPS jedoch unspezifisch IL-10. Die Genexpression zwischen
infizierten und nicht infizierten Ziegen unterschied sich nur für IFN-y
signifikant. Ein eindeutig für die Paratuberkulose spezifisches Zytokinmuster
war nicht nachweisbar. Das etablierte Infektionsmodell erwies sich als
geeignet pathogenetische Fragestellungen zu beantworten und Diagnostika zu
entwickeln und zu evaluieren. Für die Untersuchung pathologischer
Fragestellungen, die Feldinfektionen imitieren sollen, sollte die Inokulation
ab dem 42. Lebenstag bevorzugt werden. Inokulationsdosen, die sich maximal um
den Faktor zwei unterscheiden, reichten nicht aus, um Unterschiede in der
Immunreaktion darzustellen. Hohe Infektionsdosen führten zu einer schnellen
IFN-y- und Antikörperreaktion. IL-10 hat unter diesen Inokulationsbedingungen
keinen Einfluss auf den Übergang von zellulärer zu humoraler Immunantwort. Die
Schwere der Läsionen war abhängig von der Stärke der Immunantwort und stand in
Relation zur Intensität der Ausscheidung. Aufgrund der parallelen
Ausscheidung, Antikörperreaktion und IFN-y-Reaktion ist das „klassische“
Modell der Immunreaktion nicht mehr aufrecht zu erhalten, da es lediglich auf
einen Teil infizierter Tiere zutrifft. Es muss in Abhängigkeit von der
aufgenommenen Erregermenge von einer individuellen Immunreaktion ausgegangen
werden. Eine Überwindung der Infektion ist in Betracht zu ziehen. Die
untersuchten rekombinanten MAP-Proteine eigneten sich nicht für den Einsatz im
IFN-y-Assay. Der Einsatz IL-10-neutralisierender Antikörper ist zur
Sensitivitätserhöhung des Tests empfehlenswert. Der Einsatz des IFN-y-Tests
unter Feldbedingungen ist derzeit nicht möglich, da sowohl ein Grenzwert als
auch ein Altersfenster für die Beprobung aufgrund der großen Schwankungen in
der Immunreaktion nicht angegeben werden können. Weiterhin ist unklar, ob eine
frühe IFN-y-Reaktion in Zusammenhang mit einer Überwindung der Infektion
steht. Die Diagnostik infizierter Tiere anhand von spezifischen Zykotinmustern
ist derzeit nicht möglich.
de
dc.description.abstract
Today diagnosis of paratuberculosis in early stages of infection is not
reliably possible. This is due to limited understanding of the pathogenesis of
infection. Sensitive and specific diagnostic methods are missing. A potential
diagnostic test is the IFN-y-assay, but there are no specific restimulation
antigens available. It is unknown if other cytokines could be used for
diagnostic purposes. In this study an internationally comparable and reliable
long-time infection model using goats of the breed “Thüringer Wald Ziege” had
to be introduced for studying pathogenetic questions and to develop and
evaluate diagnostic tests. A reproducible mode of inoculation had to be found.
Another aim of the study was to characterize the humoral und cellular immune
response and to elucidate relations to shedding of bacteria and the severity
of pathohistological lesions. We were especially interested in the switch from
cellular to humoral immune response and wether the sensitivity of the
IFN-y-assay could be enhanced by neutralizing IL-10. Four recombinant MAP-
proteins were tested for their potential as specific restimulation antigens.
Gene expression of IFN-y, IL-10, TNFa, TGFß and IL-12p40 was analyzed to
demonstrate cytokine profiles specific for paratuberculosis and to prove their
diagnostic ability. An infection model was chosen that fulfils international
requirements. Infection rate was 96 %. Both doses of inoculation (differing
about factor two) and both inoculation times (interval of 29 days during the
first four weeks of life) did not result in differences of MAP-excretion,
cellular and humoral immune reaction. Early inoculation with the higher dose
probably caused a deficiency of thiamine in some goats. After four weeks of
passive shedding, three different profiles of faecal excretion could be
demonstrated: 1\. continuous, 2. intermittent and 3. ceasing excretion of MAP
during the observation period. The inoculation leads to a fast IFN-y-response,
which decreased in the second part of the study. The induction of antibodies
started shortly after the onset of the IFN-y-response and paralleled it
thereafter. There was no antibody detection in three animals. The immune
response was hallmarked by strong individual variability. In one goat, no
infection could be retrospectively verified but detection of IFN-y and
antibodies was possible. Animals presenting severe lesions excreted more MAP
and had a stronger antibody reaction in the second half of the study. While
the intensitiy of the IFN-y-response showed the same trend, the kinetics of
IFN-y did not differ as a function of the severity of pathohistological
lesions. During the first 16 weeks of the study an IL-10 induction was
measured. It was dependent on age but not on inoculation. After that period
IL-10-concentration did not differ between inoculated and control animals.
Even neutralisation of such small amount of IL-10 in cell culture supernatants
increased IFN-y in the IFN-y-assay. The four tested recombinant MAP-proteins
did not induce a specific IFN-y- but an unspecific IL-10 secretion due to
contamination with LPS. Genexpression between infected and control goats did
only differ for IFN-y. A cytokine profile specific for paratuberculosis was
not demonstrated. The infection model presented here was found to be suitable
to study pathogenesis of paratuberculosis and to develop and evaluate
diagnostic tests. To answer questions regarding pathology that mimics field
conditions an inoculation after 42 days of life should be preferred. Doses for
inoculation that differ by factor two were not sufficient to show differences
in immune response. High doses for inoculation induced an early IFN-y and
antibody reaction. Under these conditions of inoculation IL-10 had no
influence on the switch from cellular to humoral immune response. Severity of
pathohistological lesions depended on the intensity of immune reaction and was
related to the amount of excreted MAP. Because faecal shedding, antibody and
IFN-y-reaction ran in parallel, the “classic” model of the immune response of
paratuberculosis has to be questioned. It just applies for one part of
infected individuals. The individual immune reaction is influenced by the
ingested amount of MAP. Overcoming the infection can be possible. The four
tested recombinant MAP proteins were not suitable to be used in the
IFN-y-assay. To enhance sensitivity of this test the use of IL-10 neutralizing
antibodies had to be recommended. The IFN-y-assay is currently not applicable
under field conditions because there is no reliable cut-off exsistent and the
optimal age of testing is unknown due to the great variability of the immune
response. It is also unclear if an early IFN-y-response correlates with
overcoming the infection. Diagnosis of paratuberculosis using specific
cytokine profiles is currently not possible.
en
dc.format.extent
IX, 280 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
paratuberculosis
dc.subject
immune response
dc.subject
early diagnosis
dc.subject
diagnostic antigens
dc.subject
interleukin 10
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Etablierung eines caprinen Infektionsmodells für die Paratuberkulose sowie
Nachweis und Charakteristik der spezifischen Immunantwort gegenüber
Mycobacterium avium spp. paratuberculosis (MAP) unter Berücksichtigung
verschiedener diagnostischer Fragestellungen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Dr. Petra Reinhold
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Kerstin E. Müller
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Peter Valentin-Weigand
dc.date.accepted
2016-10-14
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000104482-7
dc.title.translated
Introduction of a caprine infection model for paratuberculosis, detection and
characterisation of cellular and humoral immune response considering specific
diagnostic questions
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000104482
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000021268
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access