dc.contributor.author
Nietzel, Annika Brigitta
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:12:18Z
dc.date.available
2011-03-25T10:36:11.623Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7546
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11745
dc.description.abstract
Visuelle Aufmerksamkeit kann ohne Augenbewegungen auf einen bestimmten Punkt
im Raum ausgerichtet werden. Solche verdeckten Aufmerksamkeitsverschiebungen
führen auf Verhaltensebene zu einer präferentiellen Verarbeitung von Stimuli
an attendierten Positionen. Bereits vor Eintreffen eines visuellen Reizes
lassen sich Korrelate der Aufmerksamkeitsausrichtung als Modulation neuronaler
Grundaktivität in frühen visuellen Arealen darstellen. Aktivitätsänderungen im
Alpha-Frequenzband (8-14 Hz) des Elektroenzephalogramms (EEG) werden dabei als
ein Mechanismus selektiver Aufmerksamkeit diskutiert. In Erwartung eines
visuellen Stimulus zeigen Studien lateralisierte Veränderungen
oszillatorischer Alpha-Aktivität über posterioren Hirnregionen je nach Lage
des Aufmerksamkeitsfokus im linken oder rechten Gesichtsfeld. Eine niedrige
Alpha-Aktivität wird hierbei als Ausdruck gesteigerter neuronaler Aktivität
und hohe Alpha-Amplituden als inhibitorischer Mechanismus interpretiert. In
der vorliegenden Arbeit wurde die EEG-Ableitung mit einer Messung von
manuellen Reaktionszeiten und Entdeckungsraten für visuelle Stimuli innerhalb
eines räumlichen „Cueing-Paradigmas“ kombiniert. Hierdurch sollte der bislang
nur unvollständig verstandene Zusammenhang zwischen der Modulation neuronaler
Aktivität und behavioralen Effekten genauer untersucht werden. Die verdeckte
Ausrichtung von Aufmerksamkeit auf bestimmte Positionen im rechten und linken
Gesichtsfeld führte zu seitendifferenten Veränderungen oszillatorischer Alpha-
Aktivität über posterioren Hirnregionen bereits vor Erscheinen eines visuellen
Stimulus. Diese Modulationen wurden durch eine erniedrigte Alpha-Aktivität
kontralateral zu der aufmerksam beachteten Raumposition bestimmt. Bei einer
Zusammenfassung der Alpha-Amplituden-Werte über beiden Hemisphären in Form
eines Lateralisierungsindex zeigten sich signifikante Unterschiede in
Abhängigkeit von der Richtung der Aufmerksamkeitsverlagerung. Negative
Indexwerte, die einer relativ stärkeren Alpha-Aktivität über der linken
Gehirnhälfte entsprechen, zeigten hierbei eine linksgerichtete
Aufmerksamkeitslage an, während positive Indexwerte, die bei vergleichsweise
höherer Alpha-Aktivität über der rechten Hemisphäre entstehen, einer
Verlagerung der Aufmerksamkeit nach rechts zugeordnet wurden. Darüber hinaus
war dieser Alpha-Lateralisierungsindex prädiktiv für die Verarbeitungsgüte
nachfolgend präsentierter visueller Stimuli. Eine Mittelung über alle
Versuchsdurchgänge ergab einen Verarbeitungsvorteil für links präsentierte
Stimuli, was im Einklang steht mit durchgängig negativen Indexwerten.
Reaktionszeiten auf linke Stimuli waren am kürzesten, wenn vorausgehende
Indexwerte besonders negativ ausgeprägt waren. Die Entdeckung rechtsseitig
präsentierter Stimuli war am schnellsten in Versuchsdurchgängen mit den
positivsten Indexwerten. Diese Ergebnisse zeigen einen engen Zusammenhang
zwischen der lateralisierten Modulation oszillatorischer Alpha-Aktivität über
posterioren Hirnregionen, der momentanen Ausrichtung von Aufmerksamkeit und
der nachfolgenden Verarbeitung visueller Stimuli. Es wird postuliert, dass ein
Lateralisierungsindex basierend auf posteriorer Alpha-Aktivität als Indikator
für die momentane Ausrichtung visuell-räumlicher Aufmerksamkeit angesehen
werden kann und einen Vorhersagewert für behaviorale Reizverarbeitung besitzt.
de
dc.description.abstract
Human beings can voluntarily deploy their attention toward a visual location
without moving their eyes or head. These covert attention shifts improve
stimulus detection at the locus of attention, at the cost of stimuli located
elsewhere. The neuronal correlates of these attention shifts involve
modulation of neuronal “baseline” activity in early visual areas, even in the
absence of visual attention. Previous studies have shown that changes in alpha
band (8–14 Hz) activity may be an important mechanism of selective visual
attention. Anticipation of forthcoming visual events leads to lateralized
modulations of oscillatory alpha band activity over the posterior cortex,
depending on the position of the attentional focus in the left or right visual
field. Decreases of alpha activity have been interpreted to reflect enhanced
cortical excitability. Alpha increases potentially reflect an active
“inhibitory” process. In this study, we used electroencephalography and
recorded reaction time and detection rates to visual stimuli in order to study
the largely unknown relationship between these neuronal modulations and
behavioral outcome in an attention orienting paradigm. Covert visuospatial
attention shifts to either a left or right peripheral position in the absence
of visual stimulation resulted in differential modulations of oscillatory
alpha band activity over left versus right posterior sites. These changes were
driven by varying degrees of alpha decreases being maximal contralateral to
the attended position. When expressed as a lateralization index, these alpha
changes differed significantly between attention conditions, with negative
values (alpha left alpha right) indexing leftward and more positive values
(alpha right alpha left) indexing rightward attention. Moreover, this index
appeared deterministic for processing of forthcoming visual targets. Collapsed
over trials, there was an advantage for left target processing in accordance
with an overall negative bias in alpha-index values. Across trials, left
targets were detected most rapidly when preceded by negative index values.
Detection of right targets was fastest in trials with most positive values.
Our data indicate that collateral modulations of posterior alpha activity, the
momentary bias of visuospatial attention, and imminent visual processing are
linked. They suggest that the momentary direction of attention, predicting
spatial biases in imminent visual processing, can be estimated from a
lateralization index of posterior alpha activity.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
spatial attention
dc.subject
lateralization index
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Korrelate der verdeckten Verschiebung visueller Aufmerksamkeit im Alpha-Band
des menschlichen EEG
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. S.A. Brandt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. H. Heekeren
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. H. Obrig
dc.date.accepted
2011-04-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021647-6
dc.title.translated
Correlates of covert attention shifts in the alpha band of the human eeg
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021647
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009185
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free
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open access