dc.contributor.author
Knapp-Lawitzke, Friederike Marie-Luise
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:09:52Z
dc.date.available
2016-08-16T13:38:42.336Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7487
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11686
dc.description.abstract
Im Rahmen der Doktorarbeit wurden erfolgreich mögliche Auswirkungen des
Klimawandels auf das Verhalten und Überleben von freilebenden Stadien des
Weideparasiten Cooperia oncophora untersucht. Zusätzlich wurden eventuelle
Folgen auf die Entwicklung von AR im Weideversuch dargestellt. Die Effekte des
Klimawandels sind in Deutschland schon spürbar und werden sich in Zukunft
immer stärker auf die Rinderhaltung auswirken. Zum einen werden sich die
Folgen über Hitzestress und Trockenheit direkt auf das Tier auswirken und zum
anderen auch indirekt über die Futterproduktion und ihre Effekte auf die
Rinderparasiten. Die wichtigsten und in der Doktorarbeit untersuchten
Magendarmstrongyliden (MDS) des Rindes sind C. oncophora und O. ostertagi.
Diese wirken sich schädlich auf das Wohlbefinden, die Gesundheit und die
Leistung von Milchkühen und Mastkälbern aus. MDS verbringen einen Großteil
ihres Lebenszykluses auf der Weide und sind dort den Umweltbedingungen
ausgesetzt. Die Ergebnisse bestätigen, dass sich höhere Temperaturen und
länger andauernde Trockenheit negativ auf das Überleben und die Fitness der L3
auswirken. In den letzten Jahren häufen sich die Berichte über AR bei MDS und
es konnte bewiesen werden, dass sich ein verringertes Refugium und somit ein
erhöhter Selektionsdruck beschleunigend auf die Bildung von AR auswirkt. Ob
die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland zu einem höheren
Selektionsdruck von MDS führen könnten, wurde in einem Gewächshaus- und einem
Klimakammerversuch untersucht. Hierfür wurden zwei neue Methoden entwickelt,
um L3 von Gras- und Bodenproben wiederzugewinnen. Beide Methoden erzielten
eine höhere Rückgewinnungsrate mit einer geringeren Streuung als frühere
Methoden und konnten außerdem schnell und ohne den Einsatz umweltschädlicher
Substanzen durchgeführt werden. Mittels dieser Methoden konnte im
Gewächshausversuch der negative Einfluss von Trockenstress auf das
Larvenvorkommen von C. oncophora auf Gras bestätigt werden. Zusätzlich wurde
gezeigt, dass sich ein hoher Leguminosenanteil positiv auf das L3 Vorkommen
auswirkt. Der Gewächshausversuch legte außerdem den Verdacht nahe, dass sich
ein großer Anteil der L3 Population im Boden aufhält. Diese These konnte im
Klimakammerversuch bestätigt werden. In diesem Versuch konnte außerdem der
negative Einfluss von höheren Temperaturen auf die L3 Fitness von L3 auf Gras
und im Boden nachgewiesen werden. Des Weiteren stellte sich heraus, dass sich
die Kombination von hohen Temperaturen und länger andauerndem Trockenstress
besonders negativ auf das L3 Vorkommen und die L3 Fitness auswirkt. Die
Entwicklung einer BZ-Resistenz wurde mittels eines schon teilresistenten O.
ostertagi Isolates in einem Weideversuch untersucht. Obwohl dies kein
Laborexperiment war und die Tiere sich beim Grasen auch mit C. oncophora, H.
contortus und T. colubriformis infizierten, konnte der Anteil resistenter O.
ostertagi nach nur fünf subtherapeutischen Behandlungen stark gesteigert
werden. Subtherapeutische Behandlungen kommen in der Praxis häufig vor und
stellen eines der Hauptprobleme zur Verbreitung von AR dar. Mittels
Pyrosequenzierung konnte der Anstieg der mit Resistenz assoziierten Allele in
der O. ostertagi Population genau nachverfolgt werden. Es zeigte sich
deutlich, dass der in der Praxis hauptsächlich verwendete Eizahlreduktionstest
(FECRT) zu ungenau ist, um Resistenzen frühzeitig zu entdecken. Dies liegt zum
einen daran, dass man mittels FECRT keine Speziesunterscheidung bei den MDS-
Eiern machen kann, und zum anderen die Reduzierung der Eizahl im Kot auch
stark vom Tag der Beprobung abhängt. Alle Experimente zeigen, dass sich die
deutschen Rinderhalter auf die Resistenzproblematik einstellen und ihr
Entwurmungsmanagement dringend anpassen müssen, weil der Klimawandel diese
Problematik noch verschärfen wird. Eine zukunftsträchtige Möglichkeit zur
Bestimmung des MDS-Infektionsdrucks auf der Weide stellen Modelle dar. Für
solche detailgenauen Modelle könnten die Daten aus dem Gewächshaus- und
Klimakammerversuch wichtig sein. Allerdings müssten dazu noch weitere
Experimente durchgeführt werden. Noch wenig erforscht sind bspw. die
Überlebenszeiten und die Fitness von L3 nach den Wintermonaten auf der Weide
und ob Unterschiede in der Umweltempfindlichkeit mittels eines
Klimakammerversuchs zwischen resistenten oder für Anthelminthika noch
empfänglichen L3 nachgewiesen werden können.
de
dc.description.abstract
This dissertation successfully investigated the possible impact of climate
change on the behaviour and survival of the parasite Cooperia oncophora.
Additionally, influences on the development of anthelmintic resistance (AR) in
trichostrongyles were assessed in a field experiment. In Germany effects of a
changing climate are already evident and their impact on cattle industry will
increase. They can be divided in direct effects such as heat and drought
stress or indirect effects which comprise the fodder production and affect
cattle parasites. C. oncophora and O. ostertagi are the most important
gastrointestinal parasites of cattle in Germany and were therefore in the
focus of the described work. They impact the well-being, health and the
performance of dairy cows and beef stock. Gastrointestinal parasites spend
most of their life cycle outside the host on pasture and there they are
exposed to environmental conditions. The results confirm that higher
temperatures and long lasting drought stress effect negatively the survival
and fitness of the third and infectious larval stage (L3). During the last
years the reports about AR in gastrointestinal parasites increased. It could
be shown that a reduced refugium leads to a higher selection pressure which
accelerates the development of AR. In a greenhouse- and a climate chamber
experiment was investigated if the effects of a future climate change in
Germany will lead to a higher selection pressure of GI parasites. For this
purpose two new methods were developed to recover L3 from herbage and soil
samples. Both methods showed a higher recovery with a smaller variance than
previously used methods and they were feasible fast and without the use of
hazardous substances. The greenhouse experiment proved the negative influence
of drought stress on the occurrence of C. oncophora L3 on herbage while a
higher legume content has a positive effect. The greenhouse experiment raised
the suspicion that a big part of the L3 population is located in soil. This
hypothesis was confirmed in the climate chamber experiment. In this experiment
it was also shown how higher temperatures affect negatively the fitness of L3
on herbage and in soil and that the combination of higher temperatures and
long lasting drought stress has an even stronger impact on L3 fitness and
occurrence. The development of a resistance against BZ was examined using a
partly resistant O. ostertagi isolate in a field experiment. Although this was
not under laboratory conditions and calves also infected themselves by grazing
with C. oncophora, H. contortus and T. colubriformis the part of resistant O.
ostertagi could be increased by only five sub-therapeutic treatments. Sub-
therapeutic treatments are common in practice and they are one of the main
reasons for the increase of anthelmintic resistance. Using pyrosequencing the
increase of the alleles associated with resistance could be exactly monitored.
It was shown that the faecal egg count reduction test (FECRT), which is mainly
used in the field to detect AR, is not accurate enough for an early detection
of AR, because FECRT allows no species differentiation, and additionally the
number of eggs is also dependent on the sampling date. All experiments show
that it is important for German livestock farmers to adapt their anthelminthic
treatment management since climate change will possibly increase the AR
problem. A possibility to estimate the infection pressure of MDS on pasture
may lay in the development of models. For detailed models the obtained data
from the greenhouse and the climate chamber experiment could be important, but
more experiments should be performed to generate larger data sets. For example
the survival and fitness of L3 after the winter months on pasture and also if
there are differences between the sensitivity against environmental conditions
between anthelmintic susceptible or resistant L3 are poorly examined.
en
dc.format.extent
121, XVII Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Climate change
dc.subject
Cooperia oncophora
dc.subject
Ostertagia ostertagi
dc.subject
benzimidazoles
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchung möglicher Auswirkungen des Klimawandels auf das Vorkommen und die
Anthelminthikaresistenzentwicklung von trichostrongyliden Weideparasiten des
Rindes
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Janina Demeler
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Heuwieser
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Marcus G. Doherr
dc.date.accepted
2016-02-02
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000102783-4
dc.title.translated
Examination of the possible impact of climate change on the occurrence of
gastrointestinal trichostrongyles of cattle and their development of
anthelmintic resistance
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000102783
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000019831
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access