dc.contributor.author
Weiher, Wiebke
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:09:11Z
dc.date.available
2014-07-08T10:09:36.490Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7472
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11671
dc.description.abstract
Culicoides spp. (Diptera: Ceratopogonidae) stellen den Hauptvektor für die
Blauzungenkrankheit und die Schmallenberg-Virus-Infektion bei Wiederkäuern
dar. Beide Erkrankungen traten in den letzten Jahren erstmalig in Deutschland
auf und führten vor allem bei Schafen zu erheblichen Leiden und ökonomischen
Verlusten bei den Schafhaltern. Bisher ist kein Insektizid für Wiederkäuer
zugelassen, das eine nachgewiesene Wirkung gegenüber Gnitzen aufweist. Eine
Feldstudie sollte daher die Wirksamkeit einer gegen Weidefliegen zugelassenen
pour on-Formulierung eines Deltamethrinpräparates (Butox® 7,5 mg/ml pour on,
MSD Tiergesundheit Deutschland) bei Schafen gegenüber Gnitzen untersuchen.
Eine ca. 2 ha große Weide wurde mittels Elektrozäunen in zwei identisch große
Teilweiden unterteilt. Ein Doppelzaun bildete einen Korridor von 2m Breite und
sollte den Kontakt zwischen beiden Schafgruppen verhindern. Auf jeder
Teilweide stand eine Gruppe (A, B) von 20 weiblichen Merino-Landschafen mit
einem Körpergewicht von ca. 40 kg. Die Behandlungsgruppe wurde an fünf
aufeinanderfolgenden Tagen mit 10 ml Butox® 7,5 mg/ml pour on behandelt; dafür
wurde die jeweilige Untergruppe (A1-A5, B1-B5) von drei Schafen und einem
Ersatztier am Tag der Behandlung von der Gesamtgruppe auf einen eigens
eingezäunten Bereich der Weide geführt und für ca. 24h separiert. Durch diese
Maßnahme sollte eine Kontamination der noch unbehandelten Tiere verhindert
werden; ein Kälberiglu sollte für diesen Zeitraum Schutz gegenüber
Niederschlägen bieten, um eine Auswaschwirkung des Insektizids zu vermeiden.
Mit den Schafen der Kontrollgruppe wurde in gleicher Weise verfahren, ohne
dass eine Behandlung erfolgte. Die Gnitzenfänge wurden am 1., 7., 14., 21.,
28. und 35. Tag nach der Behandlung von ca. 2 Stunden vor bis 2 Stunden nach
Sonnenuntergang durchgeführt. Während der Fänge befand sich die jeweilige
Untergruppe von 3 Schafen in einem Zwangsstand, der sich unter einem 3 x 3 m
großen Zelt (drop trap) befand. Alle vier Seitenwände des Zeltes konnten
vollständig nach oben gerollt und befestigt sowie durch Lösen von
Klippverschlüssen rasch herabgelassen und verschlossen werden. Die Schafe
standen zunächst für 15 Minuten im geöffneten und dann für weitere 20 Minuten
im geschlossenen Zelt. Mit Hilfe eines Aspirators wurden alle im Zelt
befindlichen Insekten von den Zeltwänden und vom Zeltdach gesaugt. Ein
Fangdurchlauf dauerte ca. 1 Stunde, sodass an einem Abend vier Fänge
durchgeführt werden konnten. An Tagen mit Niederschlag, Temperaturen von unter
10 °C oder Windgeschwindigkeiten von mehr als 5 m/s wurden keine Gnitzenfänge
durchgeführt. Anhand der Gesamtanzahl sowie der Anzahl an Gnitzen nach
Blutaufnahme in der Behandlungs- und in der Kontrollgruppe wurde die
Wirksamkeit des Insektizids ermittelt. In der 6-wöchigen Feldstudie wurden an
22 Fangtagen insgesamt 19057 Gnitzen gefangen. In der Behandlungsgruppe waren
es 7026 Gnitzen, von denen 103 (1,47 %) Blut aufgenommen hatten. Bei den
unbehandelten Schafen wurden 12034 Gnitzen gefangen, mit insgesamt 757 (6,29
%) Gnitzen mit Anzeichen einer erfolgten Blutaufnahme. Die Gnitzen waren der
Untergattung Avaritia Fox (86,62 %) bzw. Culicoides Latreille (13,38 %)
zugehörig. Die Fänge am ersten und am 35. Tag nach der Behandlung ergaben
keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen hinsichtlich der
Gesamtanzahl an Gnitzen und Gnitzenanzahl nach erfolgter Blutaufnahme.
Signifikante Unterschiede zwischen der Behandlungs- und der Kontrollgruppe
bestanden vom 7. bis zum 28. Tag nach der Behandlung in der Anzahl an Gnitzen
nach Blutaufnahme. Ebenfalls konnte eine signifikant geringere Gesamtanzahl
gefangener Gnitzen am 7., 21. und 28. Tag nach der Behandlung in der
Behandlungsgruppe ermittelt werden. Über den gesamten 6-wöchigen
Studienzeitraum konnte durch eine einmalige Butox® 7,5 mg/ml pour on
Behandlung die Anzahl an Gnitzen nach erfolgter Blutaufnahme um
durchschnittlich 86,39 % und die Gesamtanzahl an Gnitzen um durchschnittlich
41,47 % reduziert werden. Wenn man die nicht signifikanten Fangdaten der Fänge
am ersten und 35.Tag nach der Behandlung ausschließt, konnte die Blutaufnahme
von Gnitzen um 90 % und die Gesamtanzahl an Gnitzen um 46,1 % bei den
behandelten Tieren herabgesetzt werden. Diese Ergebnisse demonstrieren eine
hohe Wirksamkeit von Butox® 7,5 mg/ml pour on in der empfohlenen Dosis
gegenüber dem Anflug und der Blutaufnahme von Gnitzen bei Schafen. Bei einem
Tierseuchenausbruch ist eine pour on-Behandlung mit Butox® 7,5 mg/ml bei
Schafen sinnvoll. Für einen erhöhten Schutz der Tiere sollten zusätzliche
Maßnahmen ergriffen werden.
de
dc.description.abstract
Culicoides spp. (Diptera: Ceratopogonidae) are the main vectors of Bluetongue
and Schmallenberg virus disease, which are infectious diseases of ruminants.
Recently, both viral diseases occurred for the first time in Germany and
caused substantial suffering and large economic losses, primarily in sheep
flocks. None of the currently available insecticides is registered to control
infestations with Culicoides midges in ruminants. This study aimed to assess
the safety and efficacy of a pour on formulation of a deltamethrin preparation
(Butox® 7.5 mg/ml pour on, MSD Tiergesundheit Germany) against midges in
sheep. In a double blind study, a two hectare pasture in Gross Kreutz
(Brandenburg) was divided by electric fences into two parts. A double fence
formed a 2 m wide corridor, ensuring that contact between the two sheep flocks
was prevented. Each pasture housed a group (A, B) of 20 female Merino sheep
with approximately 40 kg body weight. The treatment groups were treated with
10 ml Butox® 7.5 mg/ml pour on during five consecutive days. For this purpose,
the respective subgroup (A1-A5, B1-B5) of three sheep plus one spare sheep was
separated from the main group for 24 hours in an extra fenced section of the
pasture to prevent the carry-over contamination of the veterinary product to
untreated sheep. The treatment area was equipped with a calf igloo to protect
the treated sheep against rainfall and a potential washing out of the
insecticide. Sheep of the control group received a similar treatment, but were
not treated with Butox® 7.5 mg/ml pour on. The midge catches were carried out
on day 1, 7, 14, 21, 28 and 35 after the initial treatment, each time within a
time window of 2 hours before to 2 hours after sunset. For the midge
collections, a subgroup of three sheep was led inside a crush pen which was
located under a 3x3 m marquee (drop trap). All four side walls of the drop
trap could be raised and fastened or quickly dropped. The sheep were kept in
the drop trap for 15 minutes with the walls raised, followed by 20 minutes
under the closed drop trap with the walls dropped. With the aid of an
aspirator, all insects inside the drop trap were collected from the tent walls
and the ceiling for 15 min. A single collection took about 1 hour in total,
allowing four catches on one evening. Collections were not made on days with
rainfall, temperatures below 10 °C or wind speed above 5m/s. A calculation of
the efficacy of the insecticide was made by comparing the total number of
collected midges and the total number of collected engorged midges from the
treatment and from the control group. During the field study of six weeks, a
total of 19,057 midges were caught on 22 catching days in both groups. 7,026
midges were caught in the treatment group, with 103 engorged midges (1.47 %).
In the control group, 12,034 midges were caught, including 757 engorged midges
(6.29 %). The midges belonged to the subspecies Avaritia Fox (86,62 %) or
Culicoides Latreille (13,38 %). The catches on day 1 and 35 after the
treatment showed no substantial differences between both groups. Significant
differences regarding the number of engorged midges were observed from day 7
to day 28 between the treatment group and the control group. The total number
of midges collected in the treated group on day 7, 21 and 28 after treatment
was lower in comparison to the control group. The Butox® 7.5 mg/ml treatment
effectively reduced the number of engorged midges by 86.39 %, and the total
number of midges by 41.47 % over the entire study period. These results show a
high efficacy of Butox® 7.5 mg/ml pour on against midges infesting sheep. The
pour on treatment of sheep with Butox® 7.5 mg/ml may be useful during
outbreaks of animal diseases associated with midges. Additional safety
measures should be implemented for an increased protection of the animals.
en
dc.format.extent
X, 135 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
insect control
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Klinische Studie über die Wirksamkeit von Butox® (Deltamethrin) 7,5 mg/ml pour
on gegen Gnitzen (Culicoides spp.) bei Schafen in Brandenburg
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Peter-Henning Clausen
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Franz J. Conraths
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Heinz Mehlhorn
dc.date.accepted
2014-05-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096884-9
dc.title.translated
Field evaluation of the efficacy and safety of a deltamethrin pour on
formulation (Butox® 7.5 mg/ml pour on) for the control of Culicoides midges in
sheep
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096884
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag Berlin
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000015331
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access