Ziel der Arbeit war es, durch systematische Untersuchungen zu ermitteln, ob und, wenn ja, welche strukturellen Veränderungen bei der Typ-A-Dissektion in der Media der Aortenwand beobachtet werden können. Zu diesem Zwecke wurden Gewebeproben der Aorta ascendens von 146 Patienten mit gesicherter Typ-A-Dissektion und je 33 Todesfälle aus den Herzzentren Bernau und Cottbus untersucht. Ein Schwerpunkt der Arbeit war die histomorphometrische Untersuchung der Präparate mit einem halbautomatischen Bildanalyseverfahren. Bei der Vermessung der Parameter: Stärke der Media, relativer Gehalt an kollagenen Fasern, Stärke der elastischen Membranen, Stärke des interlamellären Raumes und Anzahl der elastischen Lamellen pro Media wurden vier statistisch signifikante Ergebnisse ermittelt. Erstens lag die Stärke der Media bei den Patienten mit Typ-A-Dissektion im Vergleich zu den Patienten ohne Dissektion statistisch signifikant höher. Zweitens wurde beim Patientenkollektiv mit Typ-A-Dissektion ein statistisch signifikant geringerer Gehalt an kollagenen Fasern als beim Vergleichskollektiv festgestellt. Drittens ergab die Vermessung der elastischen Membranen, daß bei der Dissektionsgruppe die Stärke der elastischen Membranen statistisch signifikant größer war als bei der Vergleichsgruppe. Und viertens war die Anzahl der elastischen Lamellen bei den Patienten mit Dissektion statistisch signifikant höher als beim Vergleichskollektiv. Es ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede beim Vergleich der Größe des interlamellären Raumes. Bei der Betrachtung der Parameter in Abhängigkeit vom Geschlecht zeigte sich eine Auffälligkeit beim Vergleich der Stärke der Media. Bei den Frauen war dieser deutlich größer als bei den Männern. Weitere geschlechtsspezifische Unterschiede bestanden nicht. Bei der Besichtigung der Parameter in Abhängigkeit vom Lebensalter wurde erkennbar, daß die mittlere Altersgruppe besonders manifest von der Größenzunahme des interlamellären Raumes sowie des Mediadurchmessers betroffen war. Der relative Gehalt an kollagenen Fasern stieg mit zunehmendem Alter an, die Dicke der elastischen Lamellen verhielt sich gegenläufig und nahm ab. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit war die ausführliche Erfassung von Daten anhand konventionell histologischer Untersuchungen der Präparate und die Vervollständigung eines Schemas zur Bewertung der gesamten Aortenwand. Abschließend wurden die ermittelten Daten und die daraus abgeleiteten Erkenntnisse ausführlich und unter Einbeziehung der aktuellen Literatur diskutiert.
Dissections of the aorta ascendens present an acute life-threatening situation which demands a sudden and determined surgical action. The dissection of the media happens in a longitudinal direction and is unexpected. The morphological conditions are still inadequately acquainted and the results which are known so far are controversially discussed. 146 patients with clinical diagnosis of dissection type A were studied. Aim: The goal was to do morphological and morphometrical examinations and to draw conclusions from the morphological changes of the pathology. In detail the following parameters were registered: thickness of the media, strength of the single elastical membranes, size of the interlamellaer space and the volume density of the connective tissue. In addition pathological changes like cystic degenerations, fragmentations of the media and accumulations of acidic mucopolysaccharids were also recorded. Results: Of a group of 146 patients one third are women. Of all patients studied the average age is 63 years, in almost 80% you can find an expansion of the interlamellaer space combined with an increased deposition of mucopolysaccharids in small cystic vacuols of the media. Rough pathological- anatomical changes are recognized only in a small number of cases. The intima and the adventitia are hardly affected by these processes. Presently we interpret these results as a consequence of a chronical strain (overload) of the media which can have lots of different reasons.