dc.contributor.author
Sach, Louisa
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:05:47Z
dc.date.available
2006-08-13T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7386
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11585
dc.description
Titel und Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung 5
1.
Zur Person Ilse Szagunns, ihren politischen Voraussetzungen und ihrem
Selbstverständnis als weiblicher Arzt
1.1.
1.2.
1.3.
1.4.
Ilse Szagunn als lebendiges Beispiel der berufstätigen Mutter : ein
biographischer Überblick
Ilse Szagunn als biologisch denkender Arzt : der Einfluß von Sozial-
und Rassenhygiene.
Gedenke, daß Du eine deutsche Frau bist! : Ilse Szagunns politische
Prägung und Orientierung
Die Pionierinnen vor Augen - Ilse Szagunn und die erste in Deutschland
approbierte Ärztinnengeneration
13
25
35
48
2.
Die Gesunderhaltung der berufstätigen Jugendlichen - Jugendlichenhygiene und
weibliche Schulgesundheitspflege als Bestandteil sozialhygienischer Maßnahmen
2.1.
2.2.
2.3.
2.4.
Vom Schularzt zum Schülerarzt - Historische Eckpunkte der
Schulgesundheitspflege für Jugendliche
Eine besonders gefährdete Altersgruppe - zum Aufgabenfeld der
Schulärzte für Jugendliche
Der Einfluß der sozialhygienischen Ideen von Adolf Gottstein und Ignaz
Kaups auf Ilse Szagunns gesundheitspolitische Vorstellungen.
Zwischen Arbeitsberuf und Mutterberuf : die Berufsschulfürsorge für
weibliche Jugendliche.
62
69
77
82
3.
Sexualerziehung, zentrale Aufgabe des weiblichen Arztes bei der Durchdringung
des gesamten Schullebens mit gesundheitlichem Geiste
3.1.
3.2.
3.3.
3.4.
Von den Pflichten der Kranken und Gesunden - Der Kampf gegen
Geschlechtskrankheiten im zeitlichen Wandel.
Die ethische Zielsetzung muß stimmen: die Sexualerziehung weiblicher
Jugendlicher in Schule und Berufsschule
Erziehung zur Verantwortung für das kommende Geschlecht - junge
unverheiratete Frauen als wichtige Zielgruppe in Ilse Szagunns
Tätigkeitsfeldern
Gegen das Chaos auf sexuellem Gebiet - Ilse Szagunns Einstellung zur
Sexualität und den höheren Aufgaben von jungen Mädchen
92
98
106
116
4.
Ilse Szagunn als Ärztin und bevölkerungspolitische Expertin in der Weimarer
Republik und im Nationalsozialismus 131
4.1.
4.2.
4.3.
4.4.
Bevölkerungspolitik und Rassenhygiene
Volksgesundung, Landfrauen und Stillkrippen: Ilse Szagunns Themen und
Aktivitäten in der Bevölkerungspolitik bis 1945
Ilse Szagunn als ärztliche Eheberaterin
Ilse Szagunns Engagement in weiblichen Standesorganisationen und die
Frage der Berufstätigkeit der verheirateten Akademikerin. 131
136
151
178
II. Schlußdiskussion - Ilse Szagunn - eine typische Mitläuferin?! 195
IV. Quellen- und Literaturverzeichnis 201
1.
2.
3.
4.
5\. Archivalien
Weitere ungedruckte Quellen und Interviews
Zeitschriften und Periodika
Veröffentlichungen vor 1945
Veröffentlichungen nach 1945 201
202
202
203
204
V. Werkverzeichnis Ilse Szagunn bis 1945 und ausgewählte Artikel bis 1971 210
dc.description.abstract
Die Arbeit skizziert den beruflichen Werdegang und das berufspolitische
Engagement der Ärztin Ilse Szagunn (1887-1971) in der Zeit von 1918 bis 1945.
Damit beschäftigt sie sich mit einem von der medizinhistorischen Forschung
bislang wenig beleuchteten Aspekt: der kontinuierlichen Berufstätigkeit von
Ärztinnen in der Weimarer Republik wie im Nationalsozialismus. Ilse Szagunn
gehörte zur ersten Generation von Ärztinnen, die ihre komplette Ausbildung in
Deutschland erhielten. Sie arbeitete neben ihrer privatärztlichen Tätigkeit in
der Weimarer Republik als Ärztin im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Berlin-
Charlottenburg. Als erste Vertreterin des neuen Typus der Berufsschulärztin
für weibliche Jugendliche engagierte sie sich für eine in den Unterricht
integrierte Sexualerziehung. Darunter verstand sie jedoch nicht eine
Aufklärung über Verhütungsmethoden oder sexuelle Probleme, sondern sexuelle
Erziehung sollte an Stelle von sexueller Aufklärung treten. Als
rassenhygienische Expertin war sie sowohl in der Weimarer Republik als auch im
Nationalsozialismus in verschiedenen bevölkerungspolitischen Ausschüssen
tätig. Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Bunds Deutscher Ärztinnen
und des Deutschen Akademikerinnenbundes, dessen stellvertretende Vorsitzende
sie bis 1933 war. Sie engagierte sich für die Gleichberechtigung der
studierten Frau im beruflichen und akademischen Leben. Insofern kann Ilse
Szagunn als moderne Frauenrechtlerin bezeichnet werden. Andererseits nutzte
die nationalkonservative Bevölkerungspolitikerin die von ihr mit geschaffenen
innovativen sozialmedizinischen Methoden, um rückwärtsgewandte
Ordnungsvorstellungen und eine Welt der Geschlechtertrennung zu propagieren.
Im Mittelpunkt des Lebens einer Frau hatte aus Szagunns Sicht die Mutterschaft
zu stehen. Selbst Mutter zweier Söhne vertrat sie für die Akademikerin die
Verbindung von Beruf und Familie, während die durchschnittlich gebildete Frau
ihre Berufstätigkeit als vorübergehend begreifen sollte. Diese Weltsicht war
typisch für das Elitedenken zahlreicher damaliger Ärztinnen. Von 1915 bis zu
ihrem Lebensende hat Ilse Szagunn kontinuierlich zu sozialmedizinischen,
frauengesundheits- und bevölkerungspolitischen Themen publiziert. Ihre in der
Weimarer Republik und im Nationalsozialismus publizierten Artikel bilden neben
unveröffentlichten Dokumenten aus Archiven in Berlin und persönlichen
Aufzeichnungen der Familie Szagunn die Hauptquellen der Arbeit. Von 1931 bis
1936 arbeite Ilse Szagunn als ärztliche Eheberaterin in einer Beratungsstelle
der Inneren Mission, dem damaligen Sozialwerk der Evangelischen Kirche. Sie
kooperierte mit den staatlichen Eheberatungsstellen. In dieser Funktion gab
Ilse Szagunn Schulungskurse zur NS-Rassen- und Gesundheitspolitik. Sie war
bereits in der Weimarer Republik eine erklärte Abtreibungsgegnerin gewesen und
hatte sich schon vor 1933 für die Zwangssterilisation stark gemacht. Letztere
wurde unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Gesetz und
war auch Gegenstand der Beratungstätigkeit von Ilse Szagunn. In der zweiten
Hälfte des Nationalsozialismus arbeitete Ilse Szagunn überwiegend
medizinjournalistisch. Sie war von 1941 bis 1944 Chefredakteurin der
Zeitschrift Die Ärztin . Zwar war sie nicht Mitglied der NSDAP, aber ab 1940
zugelassen zum Hauptamt für Volksgesundheit und damit offiziell als politisch
konform anerkannt. Ilse Szagunn begriff den Nationalsozialismus als Chance,
ihre bereits vor 1933 existierenden rassenhygienischen und völkisch-
nationalistischen Politvorstellungen zu verwirklichen. Ihre ideologischen
Überzeugungen speisten sich aus einer nicht immer kongruenten Mischung aus
protestantisch gefärbtem Nationalkonservativismus, Frauenbewegung,
bürgerlichem Antisemitismus und Eugenik. Es handelt sich bei Ilse Szagunn um
eine geistige Wegbereiterin des Nationalsozialismus, die durch ihre
Schulungskurse, ihre Beratungstätigkeit und nicht zuletzt durch ihre
medizinische Berichterstattung als Multiplikatorin der NS-Rassen- und
Gesundheitspolitik fungierte.
de
dc.description.abstract
The dissertation outlines the professional development and the professionally
motivated political involvement of the physician Ilse Szagunn (1887 1971) from
1918 through 1945. Its focus is on an aspect of medical historical research
which has hitherto received minimal attention: the continuous engagement in
professional work fro female doctors during the time of the Weimar republic as
well as the time of National Socialism. Ilse Szagunn belonged to the first
generation of female doctors who were able to receive their complete
professional training in Germany. Apart from her private practice she worked
during the Weimar Republic as a doctor within the public health service of
Berlin- Charlottenburg. As the first representative in the newly created
workplace for female doctors within the vocational schools for young women,
she worked toward integrating sexual education into the curriculum. Sexual
education according to her did not include information about birth control or
a discussion of sexual problems, but was rather oriented on the Christian
values of morality, chastity and abstinence prior to marriage. As an expert on
issues of racial hygiene, she was active in various committees for population
policies, during the Weimarer Republic, as well as during National Socialism.
She was on of the founding members of the German Federation of Women Doctors
and the German Federation of Women Academics , whose vice-chairperson she
was until 1933. She worked for the equality of the educated woman in
professional and academic circles. In this regard Ilse Szagunn can be
described as a modern champion of women s rights. On the other hand was she a
national-conservative population politician and used innovative public health
methods, which she had helped create, in order to promote conservative gender
roles and a world view characterized by gender separation. According to
Szagunn, the central theme of a woman s life ought to be motherhood. Being the
mother of two sons herself, she represented the connection of profession and
family for the woman academic, while the not academically educated woman was
expected to understand her career as being temporary. This world view was
typical for the elitist thinking of many women doctors at that time. From 1915
until the end of her life, Ilse Szagunn continually published on topics
related to public health, women s health and population policies. The main
sources of this dissertation come from her articles published during the
Weimar Republic and the National Socialism, as well as from unpublished
documents in archives in Berlin and from personal; records belonging to the
Szagunn family. From 1931 until 1936 Ilse Szagunn worked as medical marriage
counselor in a counseling center of the Innere Mission , at the time the
social arm of the Protestant church. She cooperated with the marriage
counseling centers operated by the state. Within this function, Ilse Szagunn
gave classes on the NS Racial and Health Policy. Already during the time of
the Weimarer Republic, Ilse Szagunn had been an outspoken opponent of abortion
and had advocated for compulsory sterilization even before 1933. Compulsory
sterilization became the law immediately following the seizure of power of the
National Socialists and was also the topic Ilse Szagunn addressed as part of
her medical marriage counseling work. During the second part of National
Socialism, Ilse Szagunn worked mainly in the medical journalism field. From
1941 until 1944 she was the chief editor of the magazine The Woman Doctor .
Although she was not a member of the NSDAP, her admission to Hauptamt für
Volksgesundheit (Main Office of Public Health) indicated that she was
officially considered as politically conform with the system. Ilse Szagunn
understood National Socialism as a chance to realize her, already prior to
1933, existing political ideas on racial hygiene and popular-nationalism. Her
ideological convictions were based on a not always congruent mixture of
protestant influenced National conservatism, the women s rights movement,
civil Anti-Semitism and eugenics. Ilse Szagunn is an intellectual trailblazer
for National Socialism, who through her teachings, her counseling work and
not least through her medical reporting, functioned as proponent for the NS
Race and Health policies.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Woman Doctors Population Policy Racial Hygiene NS-Medicine Women Academics
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Gedenke, daß du eine deutsche Frau bist! Die Ärztin und
Bevölkerungspolitikerin Ilse Szagunn (1887-1971) in der Weimarer Republik und
im Nationalsozialismus.
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. J. Bleker
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. G. Kaczmarczyk
dc.contributor.furtherReferee
Priv.- Doz. Dr. E. Brinkschulte
dc.date.accepted
2006-09-22
dc.date.embargoEnd
2006-08-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002304-9
dc.title.translated
Be mindful that you are a German Woman! The doctor and population politician
Ilse Szagunn ( 1887- 1971) during the time of the Weimar Republic and during
National Socialism.
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000002304
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2006/417/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000002304
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open access