dc.contributor.author
Schüle, André
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:05:01Z
dc.date.available
2008-11-28T09:09:37.739Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7367
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11566
dc.description.abstract
In der vorliegenden Arbeit wurden im Laufe eines Jahres von 85 Tieren (6
Rentiere, 11 Ceylon-Hutaffen, 11 Kirk Dik-Diks, eine Gruppe von 34
unterschiedlichen Haustieren, 11 Aras sowie 12 Hühnervögel) aus dem
Zoologischen Garten Berlin insgesamt 1.739 Serumproben gewonnen, von denen
alle auf Antikörper gegen C. psittaci und 1.223 auf Antikörper gegen C.
burnetii untersucht wurden. Von 13 Tierpflegern, die im selben Zeitraum mit
den untersuchten Tieren arbeiteten, und einer Kontrollgruppe von 20 Personen
aus dem Charité Campus Benjamin Franklin, gelangten 69 Serumproben zur
Untersuchung des C. psittaci-Antikörpertiters. Ziel war es, aktuelle Daten
über den Antikörperstatus gegen C. psittaci und C. burnetii bei den
Tiergruppen zu erlangen. Weiterhin sollte durch die Untersuchung der Pfleger
und einer humanen Kontrollgruppe auf C. psittaci-Antikörper das Risiko der
Tierpfleger, sich mit C. psittaci zu infizieren, eingeschätzt werden. Alle
Serumproben wurden mit einem Coxiellen- bzw. Chlamydien-Antikörper-ELISA des
Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes (CVUA) Stuttgart untersucht. Um zu
klären, ob dieser ELISA-Test mit dem verwendeten Konjugat auch für
serologische Untersuchungen bei Zoo- und Wildtieren anwendbar ist, wurden C.
burnetii - bzw. C. psittaci-positive Seren von Bovidae, Capridae, Ovidae,
Equidae, Cervidae, Anatidae, Phasianidae und von Primaten aus dem Stuttgarter
Zoo Wilhelma mit dem Konjugat in verschiedenen Verdünnungsstufen untersucht.
Die Nachweisempfindlichkeit erwies sich bei allen Säugetieren als sehr gut,
jedoch konnten beim C. burnetii-Antikörper-ELISA keine Reaktionen auf
Immunglobuline in Vogelseren festgestellt werden. Die Seren der Hühnervögel
konnten mittels des C. psittaci-Antikörper-ELISA des CVUA Stuttgart untersucht
werden, zur Untersuchung der Papageiseren wurde der RIDASCREEN C. psittaci
ELISA der Firma r-biopharm verwendet. Die Tiere der untersuchten Gruppen
zeigten im ELISA-Test unterschiedlich deutliche Antikörperreaktionen gegen C.
burnetii und hatten somit Kontakt mit dem Erreger, was allerdings keine
Aussage über eine mögliche Erregerausscheidung oder den Zeitpunkt einer
Infektion zuließ. Innerhalb der Gruppen gab es Tiere, die ganzjährig keine
oder nur sehr geringe Antikörperreaktionen hatten, sowie Tiere, die im Laufe
des Jahres vereinzelt erhöhte Indexwerte hatten und Tiere, die über das
gesamte Untersuchungsjahr hohe Antikörperindexwerte gegen C. burnetii
aufwiesen. Darüber hinaus gab es Tiergruppen, bei denen im gesamten
Untersuchungszeitraum die Antikörperreaktionen in nur unverdächtigen Bereichen
lagen. Eine 100%ige Infektion mit C. burnetii einer gesamten Gruppe, die man
bei positiven Indexwerten aller Gruppenmitglieder über das gesamte Jahr
vermuten würde, war nie festzustellen. Chronische symptomlose C. burnetii-
Infektionen wurden als möglicher Grund für das Auffinden der „seropositiven“
Tiere angesehen, die durch Stressoren wie Geburten, Druck innerhalb der Gruppe
oder ähnlichem zu den beschriebenen Aborten oder anderen Krankheitsgeschehen
geführt haben könnten. Die Tatsache, dass zwischen Antikörperbildung und
Antigennachweis kein direkter Zusammenhang bestehen muss, konnte durch den
Antigennachweis bei Tieren erbracht werden, die im Untersuchungszeitraum
verstorben waren, während der gesamten Zeit aber keine erhöhten Indexwerte
gegen C. burnetii ausgebildet hatten. Auch konnte durch die erhöhten
Indexwerte der Haustiergruppe zur Ablammsaison gezeigt werden, dass in diesem
Jahresabschnitt der Infektionsdruck für die zusammenlebenden Tiere besonders
hoch zu sein schien. In allen untersuchten Tiergruppen wurden C. psittaci-
Antikörperindexwerte festgestellt, allerdings in unterschiedlicher Höhe,
sodass von einem Kontakt mit dem Erreger ausgegangen werden konnte. Da die
„seropositiven“ Tiere während des gesamten Untersuchungsjahres ein ungestörtes
Allgemeinbefinden zeigten, wurde vermutet, dass symptomlose Verlaufsformen der
Infektion dominierten. Stress, den die Tiere untereinander hatten, und andere
immunsuppressive Faktoren wie Geburten oder das Führen von Jungtieren, könnten
zu erhöhten C. psittaci-Antikörperindexwerten geführt haben. Während der
Ablammsaison im Frühjahr des Untersuchungsjahres wurde ein gehäuftes Auftreten
„seropositiver“ Tiere in der Haustiergruppe festgestellt. Der Kontakt der
Zootiere mit Wildvögeln und –säugern in den Innen- und Außengehegen könnte als
eine weitere Ursache für Antikörperreaktionen angesehen werden. Die
serologischen Untersuchungsergebnisse der Hühnergruppen mit hohen
Antikörperindexwerten im gesamten Jahr zeigten eine klinisch inapparente
Infektion des Gesamtbestandes. Auch die Gruppe der Aras wies einen hohen Grad
an C. psittaci-Antikörpern auf. Dieser Antikörpernachweis gelang sowohl
parallel zu einem Antigennachweis, als auch zu den Zeiten, in denen kein
Antigen mehr festgestellt werden konnte. Trotz des regelmäßigen Kontaktes der
Tierpfleger zu Zootieren mit erhöhten C. psittaci-Antikörpertitern und mit
immer wiederkehrenden C. psittaci-Antigennachweisen, war der Anteil der AK-
positiven-Reagenten unter den Tierpflegern (3 AK-positive-Reagenten von 13) im
Vergleich zur Kontrollgruppe (16 AK-positive-Reagenten von 20) geringer. Weder
klinische noch serologische Auffälligkeiten konnten bei den untersuchten
Tierpflegern festgestellt werden. Eine Aussage über ein erhöhtes Risiko der
Pfleger, sich durch die Arbeit mit den Zootieren an C. psittaci zu infizieren,
konnte durch die vorliegende Arbeit nicht getroffen werden. Anhand der
vorliegenden Untersuchung wurden erstmalig in diesem Umfang in einem
Zoologischen Garten einzelne Tiergruppen auf Coxiellen- bzw. Chlamydien-
Antikörper über einen längeren Zeitraum hin untersucht. Es konnte gezeigt
werden, dass mit den verwendeten ELISA IgG-Antikörper nachweisbar sind und
sich Verläufe der Antikörperentwicklungen in den Tiergruppen darstellen
lassen. In zukünftigen Studien sollten Vergleichsuntersuchungen über den
Nachweis der Ig-Klassen IgM und IgG vorgenommen werden, um eindeutige Aussagen
über die Antikörperentwicklung treffen zu können. Zur besseren Bewertung der
Antikörperentwicklungen empfiehlt sich darüber hinaus für weiterführende
Arbeiten der gleichzeitige Antigennachweis. Aufgrund der Ergebnisse kann beim
Verdacht einer Coxiellen- bzw. Chlamydien-Infektion innerhalb einer Tiergruppe
einer zoologischen Einrichtung eine serologische Untersuchung auf Antikörper
gegen die Erreger bei einigen Tieren (Rentiere, Ceylon-Hutaffen, Kirk Dik-
Diks, unterschiedliche Haustiere, Aras sowie Hühnervögel) zur
Bestandsdiagnostik empfohlen werden. Hierbei stellen die verwendeten Tests des
CVUA Stuttgart eine Möglichkeit dar. Eine einheitliche Vorgehensweise und
Bewertung der Ergebnisse für alle Tierarten ist jedoch nicht zu empfehlen, da
sich der Grenzwert von 0,4, wie ihn der Hersteller der Tests für die
Verwendung bei Rind, Schaf und Ziege vorsieht, nicht für alle überprüften
Tiergruppen als geeignet herausstellte. Weitere Studien, die eine eventuelle
Anpassung des Cut-offs an die Untersuchung von Wildtieren ermöglichen, fehlen
bislang und bleiben zukünftigen Studien vorbehalten.
de
dc.description.abstract
In the present study, 1.739 serum samples were obtained from 85 animals (6
reindeers, 11 Toque Macaque, 11 Kirk Dik-Diks, a group of 34 farm animals, 11
Aras, and 12 chickens) from the Berlin Zoo during one year. All samples were
tested for the presence of antibodies against C. psittaci, and 1.223 samples
were tested for the presence of antibodies against C. burnetii. Sixty-nine
serum samples for serologic tests for antibodies against C. psittaci were also
obtained from 13 keepers during the same timeframe and from 20 persons from
the campus of the Charité Benjamin Franklin, serving as control group. The
first aim of the present study was to obtain data determining the immunologic
status in regards to C. psittaci and C. burnetii of the different animal
groups. The second aim of the study was to evaluate the risk of infection with
C. psittaci for the keepers. All serum samples were tested using a Coxiella-
or Chlamydia-antibody ELISA provided by the CVUA Stuttgart. In order to
determine the usefulness of this ELISA test for serologic testing of serum
from zoo- and wildlife animals, serial dilutions of C. burnetii - and C.
psittaci-positiv sera from Bovidae, Capridae, Ovidae, Equidae, Cervidae,
Anatidae, Phasianidae and from primates from the Stuttgart Zoo Wilhelma were
examined. Results showed a high sensitivity for mammalian species. However, no
response to immunoglobulins utilizing the C. burnetii-antibody-ELISA was
observed in sera obtained from avian species. The serum samples of the
chickens therefore were tested using the C. psittaci-antibody-ELISA of the
CVUA Stuttgart whereas the RIDASCREEN C. psittaci ELISA (r-biopharm) was used
to test sera from parrots. Utilizing the ELISA, results revealed that animals
of the different groups developed antibodies against C. burnetii and therefore
had exposure to the agent. However, no conclusions were possible regarding
possible shedding of the agent or time of infection. Within the groups were
animals that had none or just a very small antibody response during the year,
animals that had multiple peaks of antibody titers, and animals that showed
high amounts of antibodies against C. burnetii all year around. In some animal
groups antibody titers were considered insignificant during the time of the
study. In none of the animal groups, 100% of the animals were infected during
the entire year. Chronic, subclinical infections with C. burnetii were
considered the cause of abortions or other symptoms evolving in seropositive
animals, when stress like birth or social stress within the group occurred.
Antigen was found in animals that died during the study period, but prior to
death had never developed antibodies against C. burnetii. Therefore, no
correlation was found between presence of antibodies and antigen. Increase in
antibody titers within the farm animal group during lambing season showed
increased infection risk for animals living together during this time of the
year. In all animal groups examined, various antibody titers against C.
psittaci were detected, suggesting exposure to the agent. All serologically
positive animals showed no clinical signs of infection during the study
period, suggesting predominantly subclinical infections. Social stress within
a group or other immunosuppressive factors such as births or raising the young
could be the cause for elevated C. psittaci antibody titers. During lambing
season in spring, an increased rate of serologically positive animals was
noted within the farm animal group. Additionally, contact between zoo- and
wildlife within inside and outside housing facilities could be another cause
for the antibody responses seen. Serologic results of the chicken groups
showed high antibody titers during the entire year, indicating subclinical
infection of the entire group. The group of Aras showed a high prevalence of
antibody titers against C. psittaci. Antibodies were found correlating with
antigen detection, and found as well as at times, where no antigen could be
found. Despite the regular contact between keepers and zoo animals with
increased antibody titers against C. psittaci and detected antigen, the
antibody prevalence among the keepers was considerably lower (3/13) compared
to the control group (16/20). No clinical abnormalities could be detected in
any of the keepers. The present study allowed no conclusions about a higher
risk for the keepers for infection with C. psittaci. For the first time, this
study investigated different groups of animals from a zoo for the presence of
antibodies against C. burnetii and C. psittaci for one year. The ELISA test
utilized was sensitive to detect IgG- antibodies. Serial titers could be
evaluated in the different animal groups. Further studies comparing IgM and
IgG would be helpful to further elicit the serologic changes associated with
those infections. For a better interpretation of the serological changes a
simultaneous antibody detection is recommended for further studies. The
results of this study suggest, that if an infection with C. burnetii or C.
psittaci is suspected within a group of zoo animals, serologic testing of some
animals species (reindeers, Toque Macaque, Kirk Dik-Diks, different farm
animals, Aras as well as chickens) could be useful to estimate the
immunological state within a group. The tests utilized in the present study
provide a valuable tool to detect these antibodies in the different species
examined. Evaluation of the results need to be adjusted for different species,
because the recommended cut-off-value of 0.4 for use in cattle, sheep and
goats has shown to be invalid for other species. Further studies to develop a
cut-off for the examination of wildlife would be beneficial.
en
dc.format.extent
VI, 163 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Coxiella burnetii
dc.subject
Chlamydophila psittaci
dc.subject
chlamydophila psittaci(MeSH)
dc.subject
serological surveys
dc.subject
antibody testing
dc.subject
domestic animals
dc.subject
Rangifer tarandus
dc.subject
Rhynchotragus kirki
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Seroepidemiologische Studie zum Nachweis von Antikörpern gegen Coxiella
burnetii und Chlamydophila psittaci bei Zootieren und den betreuenden Personen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Lothar H. Wieler
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Karl-Hans Zessin
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Barbara Kohn
dc.date.accepted
2008-09-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000006148-8
dc.title.translated
Seroepidemiologic study for detection of antibodies against Coxiella burnetii
and Chlamydophila psittaci in zoo animals and their keepers
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000006148
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag - Berlin
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011277
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access