dc.contributor.author
Galke, Daniela
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:02:43Z
dc.date.available
2010-06-22T09:10:17.439Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7303
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11502
dc.description.abstract
A. phagozytophilum ist ein von Zecken der Gattung Ixodes übertragenes
gramnegatives obligat intrazelluläres Bakterium, das v.a. neutrophile
Granulozyten befällt. Infektionen mit diesem Erreger wurden bei den meisten
Haussäugetieren und auch beim Menschen festgestellt. A. phagozytophilum ist
der Erreger der caninen granulozytären Anaplasmose (CGA). Ziele dieser Studie
waren 1) die Ermittlung der Prävalenz von Infektionen mit A. phagozytophilum
bei klinisch gesunden und kranken, anaplasmoseverdächtigen Hunden, 2) die
Untersuchung, ob eine regelmäßige Behandlung mit Imidacloprid-Permethrin einen
wirksamen Schutz vor Neuinfektionen mit A. phagozytophilum darstellt und 3)
die Beschreibung der CGA (Symptomatik, Labordiagnostik und Verlauf der
Erkrankung). 1) Zwischen Juni 2005 bis Dezember 2006 gingen 522 Hunde in die
Studie ein (Gruppe 1: 258 kranke, anaplasmoseverdächtige Hunde, Gruppe 2: 264
klinisch gesunde Hunde). Ein Anaplasmoseverdacht war gegeben, wenn Hunde
Symptome wie Lethargie, Fieber, Inappetenz, blasse Schleimhäute,
Oberflächenblutungen, Gelenkschmerz, Bewegungsunlust oder Splenomegalie sowie
Laborwertveränderungen wie Thrombozytopenie, Anämie und Leukopenie aufwiesen.
Nach Anamneseerhebung und klinischer Untersuchung wurden bei allen Hunden eine
hämatologische Untersuchung und Untersuchung auf A. phagozytophilum (direkter
Nachweis mittels Blut- und Buffy-coat-Ausstrichen sowie Real-time-PCR,
indirekter Nachweis über IFAT) durchgeführt. Insgesamt waren 226 (43,3%) der
Hunde seropositiv, 121 (46,9%) kranke und 105 (39,8%) gesunde. Insgesamt war
die PCR bei 30 Hunden (5,7%) positiv (20 kranke, 10 gesunde), bei 492 (94,3%)
negativ (238 kranke, 254 gesunde). Morulae wurden ausschließlich bei PCR-
positiven Hunden nachgewiesen (bei 10 kranken, 2 gesunden Hunden). Hunde der
Gruppe 1 waren nicht signifikant häufiger PCR- oder Morulae-positiv als Hunde
der Gruppe 2 (p > 0,05). Nur 22 von 30 (73,3%) PCR-positiven Hunden waren
seropositiv. PCR-positive Hunde waren signifikant häufiger seropositiv als
PCR-negative Hunde (p < 0,05). 26 der 30 Hunde mit einem positiven PCR-
Ergebnis wurden in den Monaten Mai bis September vorgestellt (p = 0,021). Im
Gegensatz dazu konnte kein Hinweis für eine Saisonalität des
Antikörpertiternachweises festgestellt werden (p = 0,474). 2) 27 initial
negativ für A. phagozytophilum getestete Hunde wurden über ein Jahr alle 4
Wochen mit Permethrin-Imidacloprid (Advantix®) behandelt und im Abstand von 3
– 4 Monaten erneut auf A. phagozytophilum untersucht. Ein Hund
serokonvertierte, 26 Hunde blieben seronegativ. Die PCR war bei allen Hunden
bei jeder Untersuchung negativ, Morulae konnten ebenfalls bei keinem Hund
nachgewiesen werden. Zusätzlich fiel auf, dass Hunde, die vor Studienbeginn
Zecken hatten, während der Studie weniger oder gar nicht von Zecken befallen
waren. 3) Von Juni 2005 bis Juli 2007 wurde die Diagnose CGA bei 19 kranken,
anaplasmoseverdächtigen Hunden auf der Basis eines positiven PCR-Tests, dem
Ausschluss bekannter Ko-Infektionen und der Besserung auf eine
Doxyzyklintherapie gestellt. Bei 18 Hunden erfolgte die Infektion über Zecken,
ein Hund wurde über eine Bluttransfusion infiziert. Die meisten Hunde zeigten
unspezifische Symptome: Mattigkeit (18), Inappetenz (16) und Fieber (11).
Seltener waren blasse Schleimhäute (6), angespanntes Abdomen (6), Diarrhoe
(3), Polydipsie/Polyurie (3), Oberflächenblutungen (3), Vomitus (2) und
Lahmheit (2). Zu den Laborwertabweichungen gehörten Thrombozytopenie (18),
Anämie (10), Leukopenie (5), Leukozytose (5), Neutrophilie (8), Lymphopenie
(9), Monozytose (7) sowie Hyperglobulinämie (6), Hypoalbuminämie (12), eine
erhöhte alkalische Phosphatase (11) und eine Hyperbilirubinämie (5). Der Test
auf thrombozytengebundene Antikörper war bei 6 von 10 untersuchten Hunden
positiv, der Coombs-Test bei allen 9 getesteten Hunden negativ. Eine sekundäre
immunbedingte Thrombozytopenie (ITP) könnte einen wichtigen Pathomechanismus
bei der Entstehung einer Thrombozytopenie im Rahmen der CGA darstellen. Bei 17
Hunden wurde röntgenologisch eine Splenomegalie diagnostiziert, ein Hund hatte
eine Hepatosplenomegalie. Alle Hunde wurden mit Doxyzyklin therapiert, ein
Hund zusätzlich mit Imidocarb. Drei Hunde mit sekundärer ITP oder
Polyarthritis erhielten zusätzlich Prednisolon. Achtzehn Hunde erholten sich
vollständig, ein Hund wurde aufgrund eines Hämangiosarkoms euthanasiert.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Infektionen mit A. phagozytophilum beim
Hund in der Region Berlin/Brandenburg häufig sind, aber nur ein kleiner Teil
der infizierten Hunde erkrankt. Es bestand kein Unterschied zwischen
seropositiven und -negativen Hunden bezüglich des Auftretens von
Laborwertveränderungen. PCR-positive Hunde können sowohl klinisch als auch
hämatologisch unauffällig sein, weshalb eine routinemäßige Untersuchung von
Blutspendern mittels eines direkten Nachweisverfahrens empfohlen wird. Eine
serologische Untersuchung zum Ausschluss einer möglichen Übertragung ist nicht
geeignet, da klinisch gesunde Hunde seropositiv und kranke, an einer CGA
erkrankte Hunde seronegativ sein können. Imidacloprid-Permethrin war bei einer
korrekten und regelmäßigen Anwendung geeignet, Hunde vor Infektionen mit A.
phagozytophilum zu schützen. Die CGA sollte differentialdiagnostisch in
Betracht gezogen werden bei Hunden mit unspezifischen Symptomen wie Fieber,
Lethargie, Inappetenz, Splenomegalie, Lahmheit oder im Fall von abnormen
Laborbefunden wie Thrombozytopenie, Anämie, Lymphopenie und Hypoalbuminämie.
Die Diagnose der CGA basiert auf dem Ausschluss anderer bekannter
Infektionskrankheiten, die in der entsprechenden Region vorkommen, einem
positiven PCR-Ergebnis und/oder dem Nachweis von Morulae in neutrophilen
Granulozyten und einer klinischen Besserung nach Beginn einer Therapie mit
Doxyzyklin. Bei korrekter Diagnose und Therapie scheint die Prognose der CGA
gut zu sein.
de
dc.description.abstract
A. phagocytophilum is an obligate intracellular Gram-negative bacterium
transmitted by ticks of the genus Ixodes. It mostly afflicts neutrophils.
Infections with this pathogen have been described in most domestic mammals and
men. A. phagocytophilum is the causative agent of canine granulocytic
anaplasmosis (CGA). Objectives of this study were 1) the determination of the
prevalence of A. phagocytophilum infections in clinically healthy and sick
dogs suspicious for CGA, 2) the evaluation whether an appropriate prophylactic
application of permethrin-imidacloprid prevents from A. phagocytophilum
infection and 3) the description of the CGA (clinical signs, laboratory
findings and outcome). 1) Between June 2005 and December 2006 522 dogs were
included in this study (group 1: 258 sick dogs suspicious for CGA, group 2:
264 clinically healthy dogs). Suspicious for CGA were dogs with clinical signs
such as lethargy, fever, inappetence, pale mucous membranes, hemorrhage, joint
pain, reluctance to move or splenomegaly or with laboratory abnormalities such
as thrombocytopenia, anemia and leukopenia. After collecting data from the
history and clinical examination a complete blood count and testing for
infection with A. phagocytophilum (direct determination via blood and buffy
coat smears as well as real-time-PCR, indirect determination via IFAT) were
performed in all dogs. 226 dogs (43.3%) were seropositive, 121 (46.9%) were
sick, 105 (39.8%) were clinically healthy. PCR was positive in 30 dogs (5.7%)
(20 sick, 10 clinically healthy) and negative in 492 (94.3%) dogs (238 sick,
254 clinically healthy). Morulae were identified only in PCR-positive dogs (10
sick, 2 clinically healthy). Dogs of group 2 were not significantly more often
PCR- or morulae-positive than dogs of group 1 (p > 0.05). Only 22 of 30
(73.3%) PCR-positive dogs were seropositive. PCR-positive dogs were more often
seropositive than PCR-negative dogs (p < 0.05). In respect to seasonality 26
dogs were A. phagocytophilum PCR-positive between May and September. Results
of antibody titers did not show seasonality. 2) 27 dogs which were tested
negative for A. phagocytophilum at the beginning of the trial were regularly
(every 4 weeks) treated with permethrin-imidacloprid (Advantix®) and retested
every 3 to 4 months. One dog seroconverted, 26 dogs remained seronegative. PCR
tests were negative in all dogs throughout the study period. Morulae in
neutrophilic granulocytes were not detected at any time. Dogs that were
affected by ticks prior to the study were infested less frequently or not at
all during the study period. 3) Between June 2005 and July 2007 CGA was
diagnosed in 19 sick dogs suspicious for anaplasmosis. Diagnosis was based on
a positive PCR-result, exclusion of known co-infections and response to
doxycycline therapy. 18 dogs were infected by ticks, 1 dog via a blood
transfusion. Most of the dogs had unspecific clinical signs: lethargy (18),
inappetence (16) and fever (11); less common were pale mucous membranes (6),
tense abdomen (6), diarrhea (3), polydipsia/polyuria (3), surface bleeding
(3), vomitus (2), and lameness (2). Abnormal laboratory findings were
thrombocytopenia (18), anemia (10), leukopenia (5), leukocytosis (5),
neutrophilia (8), lymphopenia (9), monocytosis (7), and hyperglobulinemia (6),
hypoalbuminemia (12), elevated alkaline phosphatase (11) and
hyperbilirubinemia (5). Six of 10 dogs had positive test results for platelet-
bound antibodies, the Coombs’ test was negative in all 9 dogs tested. A
secondary immune-mediated thrombocytopenia (IMT) might be an important
pathomechanism for development of thrombocytopenia in dogs with CGA. In 17
dogs diagnostic imaging revealed a splenomegaly, one dog had
hepatosplenomegaly. All dogs were treated with doxycycline, one dog with
imidocarb in addition. Three dogs with secondary IMT and polyarthritis were
treated with prednisolone in addition to doxycycline. Eighteen dogs recovered,
one dog was euthanized due to hemangiosarcoma. In summary infections with A.
phagocytophilum in dogs are common in Berlin/Brandenburg, but only few dogs
suffer from CGA. There were no differences between seropositive and –negative
dogs in regard to laboratory abnormalities. PCR-positive dogs can be
clinically healthy and hematologically normal. Therefore, the routine
examination of blood donors via a direct method is recommended. A serological
examination for exclusion of a possible transmission is inappropriate since
clinically healthy dogs might be seropositive and dogs with CGA seronegative.
Imidacloprid-permethrin is able to protect dogs from infections with A.
phagocytophilum when applicated correctly and regularly. CGA should be on the
list of differential diagnoses in dogs with unspecific signs like fever,
lethargy, inappetence, splenomegaly, lameness or with laboratory abnormalities
such as thrombocytopenia, anemia, lymphopenia and hypoalbuminemia. A diagnosis
of CGA is based on the exclusion of other infectious diseases depending on the
geographical region, a positive PCR-test result and/or the identification of
morulae in neutrophils and clinical response to doxycycline therapy. With
correct diagnosis and treatment, prognosis of CGA seems to be good.
en
dc.format.extent
VIII, 150, [4] S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Anaplasmataceae
dc.subject
tick-borne diseases
dc.subject
polymerase chain reaction
dc.subject
immunofluorescence
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Infektion mit Anaplasma phagozytophilum beim Hund
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. med. vet. Barbara Kohn
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. vet. Kurt Pfister
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. med. vet. Lothar H. Wieler
dc.date.accepted
2009-07-02
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017804-5
dc.title.subtitle
eine Studie über Prävalenz, Prävention, Klinik
dc.title.translated
Infection with Anaplasma phagocytophilum in dogs
en
dc.title.translatedsubtitle
a study about prevalence, prevention and clinical signs
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017804
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag; ISBN: 978-3-86664-720-6
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007705
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access