dc.contributor.author
Roiner, Kathrin
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:02:02Z
dc.date.available
2017-03-03T10:00:28.206Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7295
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11494
dc.description.abstract
Jedes Bundesland in Deutschland hat entweder eine Verordnung oder ein Gesetz
zur Haltung von Hunden erlassen. In fast allen dieser Verordnungen oder
Gesetze werden bestimmte Hunderassen nur aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer
Rasse in einer Liste aufgeführt und reglementiert. Es gilt für diese
Hunderassen Leinen- und Maulkorbpflicht, erhöhte Hundesteuer und häufig auch
ein Fortpflanzungsverbot. Weiterhin muss der Hundehalter einige Bestimmungen
erfüllen, um solche Hunderassen überhaupt halten zu dürfen. Kommt eine der
reglementierten Hunderassen z.B. ins Tierheim, machen oben genannte Auflagen
es möglichen neuen Besitzern schwer, sich für eine solche Hunderasse zu
entscheiden. Medienberichte haben ebenfalls dazu beigetragen, dass das
öffentliche Bild dieser Hunderassen negativ ist, so dass viele Menschen
grundsätzlich Angst vor solchen Hunderassen haben. Im Urteil des
Bundesverfassungsgerichtes 1778/01 aus dem Jahre 2004 wird empfohlen, die
Hundebeißstatistiken in Bezug auf die einzelnen Rassepopulationen zu
überprüfen und zu entscheiden, ob an der Reglementierung bestimmter
Hunderassen festgehalten werden kann. Leider führen die meisten Bundesländer
neben einer Beißstatistik keine Angaben zu den einzelnen Rassepopulationen.
Ohne die Angabe zu den einzelnen Rassepopulationen kann keine statistisch
fundierte Aussage zu den Beißvorfällen getroffen werden. Die Datenlage und die
verschiedenen Vorschriften in den einzelnen Bundesländern sind nach den
Ergebnissen dieser Untersuchung sehr unterschiedlich und daher nur bedingt
vergleichbar. In Deutschland gab es im Untersuchungszeitraum dieser Arbeit
insgesamt 2933 Bissvorfälle an Menschen, keiner davon mit Todesfolge. Nach den
Ergebnissen einer im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Klinikumfrage zählen
bei den Kindern die Altersgruppe der 5-9 Jährigen und bei den Erwachsenen die
Altersgruppe der 25-64 Jährigen Personen zu den am meisten gefährdeten
Personengruppen. Am häufigsten waren bei den Kindern Verletzungen von Kopf und
Händen, und bei den Erwachsenen Verletzungen von Händen und Beinen. Gebissen
wurden Personen in der Regel entweder durch den eigenen oder aber einen
bekannten Hund, es spielen daher offenbar andere Faktoren als die
Rassezugehörigkeit eine Rolle. Rasselisten werden Beißvorfälle nicht
reduzieren können. Ein alternativer Ansatz für die Bissprävention ist in
Anbetracht der vielen verschiedenen Faktoren, die für Bissverletzungen eine
Rolle spielen, Menschen und insbesondere Kinder schon früh mit dem Verhalten
von Hunden vertraut zu machen. In Niedersachsen wurde dies bereits über die
Implementierung eines Pflicht-Hundeführerscheins für alle Hundebesitzer
umgesetzt. Für Kinder gibt es ebenfalls bereits freiwillige Programme, so etwa
den „Blauen Hund“ (Verbeke 2007). Wird also gesetzlich versucht, Hundebisse
über eine Reglementierung der Hunderassen zu reduzieren, wird man kein
Rückgang der Bisse erzielen. Die vorliegenden Ergebnisse konnten zeigen, dass
es keine Hunderasse gibt, die statistisch mehr beißt im Vergleich zu allen
anderen Hunderassen. Auch geschehen die meisten Beißvorfälle mit einem
bekannten oder dem eigenen Hund in direkter Interaktion. Deshalb muss
gesetzlich an der Verbesserung der Mensch-Hund Beziehung angesetzt werden, u m
Beißvorfälle reduzieren zu können.
de
dc.description.abstract
In the past years, all federal states within Germany have passed laws and
regulations on dog keeping. These laws and regulations are e.g. lead and
muzzle compulsion at all times, some even forbid reproduction. Also, the dog
owners often have to pay higher fees for the dog licenses or have to obey
other rules and regulations. Almost all of these laws are solely categorizing
restricted dogs based on their breed resulting in a bad reputation for these
listed breeds, fear and less adoptions of shelter dogs. In 2004, German
federal states were asked to check statistical data with regard to development
of dog bites by decree 1778/01 of the Federal Constitutional Court. They had
to decide whether reglementation of specific dog breeds should be maintained.
Most of the federal states did not (and still do not) have any information
about the dog population to which they can compare the bite frequency. This
study delivers statistical proof that there is no dog breed with a higher
probability to bite. It could be demonstrated that there are listed and non-
listed breeds with the same probability to bite, which shows that a
continuation of the reglementation of specific dog breeds is unjustified.
Questionnaires that human patients complete after a dog bite provided to 4
German hospitals included questions about the circumstances of dog biting
incidents Evaluation of this questionnaires proved that contrary to public
opinion many dog biting incidents do not happen with a stranger dog but with a
well-known dog or even the own dog in direct interaction. Such bites often
result in severe injuries. Children were bitten more often than adults in
relation to the total population. With this information in mind, it is
recommended to work on the owners’ knowledge about their dogs and their
behaviour rather than regulating specific dog breed keeping.
en
dc.format.extent
87 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
aggressive behaviour
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Beißvorfälle unter Berücksichtigung der Hunderassen in Deutschland und Umfrage
bei Hundebisspatienten in vier Berliner Kliniken
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Christian Große-Siestrup
dc.contributor.furtherReferee
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Michael Erhard
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Hansjoachim Hackbarth
dc.date.accepted
2016-12-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000104299-9
dc.title.translated
Dog biting incidents in Germany with special consideration to dog breeds and a
survey of dog biting victims in four hospitals in Berlin
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000104299
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000021118
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open access