dc.contributor.author
Görner, Philipp
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:00:50Z
dc.date.available
2012-08-29T10:23:55.232Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7274
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11473
dc.description.abstract
Aufgrund der vielfältigen Funktionen von Glukose im Organismus ist die
Aufrechterhaltung des Blutglukosespiegels für alle höheren Lebewesen von
überragender Bedeutung. Insulin nimmt dabei eine zentrale Stellung in den
Regelkreisen ein und spielt eine bedeutende Rolle bei der
Metabolitenverteilung. Aufgrund von Besonderheiten im Glukosestoffwechsel
weisen adulte Rinder geringe Insulinspiegel auf, sodass bei hochleistenden
Milchkühen eine Diskrepanz zwischen Milchleistung auf der einen und
Fruchtbarkeit und Gesundheit auf der anderen Seite entsteht. Mit Hilfe von
Stoffwechseltests wie dem Glukosetoleranztest kann das Zusammenspiel von
genetischer Determination und Adaption an die Umwelt simuliert werden. In der
vorliegenden Arbeit wurden die Insulinparameter des Glukosetoleranztests von
Jungrindern ausgewertet. Dabei wurden Fütterungs- und Umwelteinflüsse
spezifisch moduliert, sowie der Einfluss der Körperkondition und des
Lebensalter überprüft. Ziel sollte die weitere Standardisierung des
Glukosetoleranztests sein. Dieser könnte in der Zuchtwertschätzung Anwendung
finden, um dem Zuchtziel einer langen Nutzungsdauer Ausdruck zu verleihen. Die
untersuchten Blutserumproben stammen von 18 Jungrindern, die im Alter zwischen
durchschnittlich 9,2 und 14,8 Monaten wöchentlich einem Glukosetoleranztest
unterzogen wurden. Die Versuchstiere setzten sich aus sechs Bullen, sechs
Ochsen und sechs Färsen mit vorwiegend HF-Genetik zusammen. Die gefütterte
Ration war phasenweise wechselnd energiereich und energiearm. In einzelnen
Tests wurde der Einfluss von Proteinzulage, akustischem Stress und Stress
durch Futterneid untersucht. Mit jedem Versuchstier wurden 23
Glukosetoleranztests durchgeführt. Insgesamt kamen 434 Glukosetoleranztests
zur Auswertung. Bei jeder Versuchsdurchführung wurden Lebendmasse und
Rückenfettdicke ermittelt. Die Lebendmassenzunahme der Bullen ist
erwartungsgemäß höher als bei den Färsen. Die Färsen zeigen die stärkere
Zunahme der Rückenfettdicke. Die Ochsen verhalten sich geschlechtsneutral, mit
einer Lebendmasse ähnlich der Färsen und einer Rückenfettdicke ähnlich der
Bullen. Die Parameter Insulinbasalkonzentration und Insulinkonzentration 63
Minuten nach der Glukoseinfusion sind nicht signifikant reproduzierbar. Die
Parameter der Auslenkung der Seruminsulinverlaufskurve unterliegen
individuellen Schwankungen. Zur Standardisierung und Beschränkung der
Probenentnahme können die Insulinbasalkonzentration und die Zeitpunkte 14 und
28 Minuten nach Glukoseinfusion empfohlen werden. Das Geschlecht hat Einfluss
auf die Insulinreaktion im Glukosetoleranztest, wobei Ochsen die stärkste und
Bullen die schwächste Insulinausschüttung nach einer Glukoseinfusion zeigen.
Neben den bekannten, die Insulinreaktion fördernden Eigenschaften des
Östrogens kann eine supprimierende Eigenschaft des Testosterons angenommen
werden. An den Energiegehalt der Futterration adaptiert sich das Glukose-
Insulin-System gleichgerichtet, d.h., mit mangelnder energetischer
Versorgungslage sinken die Insulinspiegel ab. Bei kurzfristigen Umstellungen
ist dieser Effekt deutlich. Bei langfristig gleichbleibender Versorgungslage
passt sich das Glukose-Insulin-System auch den Veränderungen der
Körperkondition an. Bei Bullen und Färsen steigt mit der Lebendmasse die
Leistungsfähigkeit des Glukose-Insulin-Systems an. Im untersuchten
Altersabschnitt finden jedoch Überlagerungen mit proteinanabolen Effekten der
Bullen und Fettzellproliferationen der Färsen statt. Durch kurzfristige Zulage
von Futterprotein konnten in dieser Arbeit keine Effekte auf die
Insulinspiegel gefunden werden. Durch andauernden Stress werden die
Insulinspiegel und die Insulinantwort verstärkt. Kurzzeitiger Stress hat
keinen Einfluss, da Rinder zu einer schnellen Rekonvaleszenz auf Stressoren
neigen. Bezogen auf das Lebensalter der untersuchten Tiere sind die Ergebnisse
des GTT als stabil zu bezeichnen. Die Testdurchführung bei ausbilanzierter
Fütterung und standardisierter artgerechter Haltung kann im zehnten bis
fünfzehnten Lebensmonat empfohlen werden. Die schlechte Reproduzierbarkeit der
Insulinparameter spiegelt die Funktion des Insulins als komplex verschaltetes
Signal (Effektor) im Regelkreis der Glukosehomöostase wider.
de
dc.description.abstract
Due to the versatile functions of glucose in the metabolism, perpetuation of
the glucose level in blood is of paramount importance for all higher
organisms. Insulin therefore plays a major role in the metabolic circle and
the distribution of metabolites. Based on a special metabolism of glucose,
adult cattle got lower insulin-levels. Therefore a gap arises between milk
yield on one hand and fertility on the other hand in cows with a high milk
yield. The genetic determination and adaption to the environment can be
simulated by using metabolic tests like the glucose-tolerance-test. Content of
this thesis is the evaluation of insulin parameters of the glucose-tolerance-
test with young cattle. The influences of feeding and environment have been
modulated specifically and effects of body condition and age have been
examined. Aim was the standardization of the glucose-tolerance-test. This test
could be used in the estimation of breeding values to add focus on the
breeding goal of a long life. The examined blood serum samples were taken from
eighteen young cattle which were tested with the glucose-tolerance-test weekly
between the age of 9,2 to 14,8 months. The tested animals were six bulls, six
bullocks and six heifers, mainly Holstein-Frisian. The ratios given varied
between a high and a low content of energy. With some single tests the
influence of protein, stress caused by noise and stress caused by food
jealousy were tested. With every animal 23 glucose-tolerance-tests were
carried out. 434 single tests were evaluated. Beside the glucose-tolerance-
test, mass and back fat thickness were recorded in every test. As expected the
increase of mass was higher in bulls than at heifers. Heifers showed a
significant increase in back fat thickness. The bullocks were neutral with a
mass close to the heifers and the back fat thickness near to the bulls. The
concentration parameters of base-insulin and insulin were not reproducible 63
minutes after the giving of glucose. The parameters for the amplitude of the
serum-insulin-curve varied individually. For standardization and to lower the
numbers of taking samples the minutes 14 and 28 after glucoseinfusion can be
recommended. The gender of the animals influences the reaction within the
glucose-tolerance-test. Therefore the bullocks showed the highest insulin-
answer and the bulls the lowest. Besides the well known supporting nature of
estrogen on the insulin-answer, the testosterone seems to have a suppressing
one. The glucose-insulin-system increases as well. But the examined age showed
an overlapping with protein-anabolic effects in bulls and adipocyte
proliferation in heifers. The rapid feeding of protein caused no effects on
the insulin-level. Constant stress enforces the insulinlevel and the insulin-
answer. Short-term-stress has no influence because cattle tend to fast
anastasis with stress. With respect to the age of the examined animals the
results of the glucose-tolerance-test were stable. Animals aged between the
10th and the 15th month can be recommended for testing under the condition of
a well balanced feeding and standardized adequate animal housing. The low
reproducibility of insulin-parameters reflects the function of insulin as a
heavily cross-linked variable.
en
dc.format.extent
V, 142 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
glucose tolerance test
dc.subject
animal feeding
dc.subject
animal breeding
dc.subject
sex differences
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Experimentelle Untersuchungen zu fütterungsabhängigen Einflussfaktoren auf die
Insulinantwort im Glukosetoleranztest bei Jungbullen, Ochsen und Färsen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. R. Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. G. von Samson-Himmelstjerna
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. H. Martens
dc.date.accepted
2012-07-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038875-2
dc.title.translated
Experimental examination on the influence factors caused by feeding to the
insulin answer of the glucose tolerance test in young bulls, bullocks and
heifers
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000038875
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011949
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access