dc.contributor.author
Engelmann, Sabrina
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:59:41Z
dc.date.available
2009-08-14T08:19:39.109Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7246
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11445
dc.description.abstract
Die Divertikulose und die in 1/3 der Fälle daraus resultierende Divertikulitis
haben in den letzen Jahren zunehmen an Bedeutung gewonnen. Im Alter von 40
Jahren sind circa 10% der Bevölkerung von der Divertikulose betroffen. Diese
Zahl steigt nach Schätzungen bis auf über 60% bei den über 80 jährigen. Für
die Entstehung spielen sowohl Ernährungsgewohnheiten, als auch strukturelle
Veränderungen der Darmwand eine Rolle. Dabei hat das bloße Vorhandensein von
Divertikeln keinen Krankheitswert. Um die Sigmadivertikulitis in Stadien
einzuteilen, existieren verschiede Möglichkeiten, am Gebräuchlichsten sind
dabei die Einteilung nach Hinchey und Hansen und Stock. Unterschieden wird
zwischen unkomplizierter und komplizierter Sigmadivertikulitis. Die
Sigmadivertikulitis kann, je nach Stadium, konservativ oder operativ behandelt
werden. Als operatives Verfahren existieren die laparoskopisch assistierte und
die konventionelle Operationsmethode sowie die Operation nach Hartmann. Für
diese Studie wurden alle Patienten, die sich vom 01.01.2002 bis zum 01.06.2005
mit der Diagnose Sigmadivertikulitis oder Sigmadivertikulose im Klinikum
Benjamin Franklin in Behandlung befanden, betrachtet. Den Patienten wurden
nach ihrem stationären Aufenthalt 2 Fragebögen zugesandt. Einer zur Erfassung
des prästationären Verlaufs und ein weiterer zur Erfassung des poststationären
Verlaufs. Ebenso wurde die stationäre Krankengeschichte betrachtet. Wir
erreichten eine Rücklaufquote der Fragebögen von 59% und konnten somit 147
Patienten in unsere Studie einschließen. Divertikel verursachen auch ohne
einen akut entzündlichen Schub Beschwerden. Vor der akuten Sigmadivertikulitis
verspürten alle der Befragten Schmerzen oder Drücken im linken Unterbauch.
Einige litten an Blähungen oder Obstipation. Das Vorliegen von Schmerzen oder
Drücken im Unterbauch kann somit als Richtungweisend für das Vorliegen einer
Divertikulose angesehen werden und es sollte zur entsprechenden
Divertikulitisdiagnostik, in Form einer Koloskopie oder einer CT, führen. Wird
dann eine Divertikulose diagnostiziert, könnte mit entsprechender
Ernähungsumstellung ein möglicher Schub verzögert oder gar verhindert werden.
In den meisten Fällen treten Beschwerden eher etappenweise als kontinuierlich
auf. Die Dauer erstreckt sich dann meist über Tage, was an ein entzündliches
Geschehen denken lässt. Betroffene, die vermehrt unter diesen Symptomen
litten, mussten sich eher einer Operation unterziehen. Es ergaben sich
Hinweise, dass Patienten zu einem chronischen Stadium mit rezidivierenden
Beschwerden neigen oder zu einem akuteren Verlauf. Waren die Divertikel im
Voraus bekannt, so waren sie es meist schon Jahre lang. Ebenso konnten wir
nachweisen, dass die konservative Behandlung der Sigmadivertikulitis eine
wirksame Therapie im Stadium I und IIa darstellt. Auch durch sie kann im
gleichen Maße wie durch die operative Therapie Beschwerdefreiheit erreicht
werden. Gemäß den Leitlinien der EACS (European Association for Endoscopic
Surgery) besteht eine OP-Indikation nach dem ersten Schub einer komplizierten
Sigmadivertikulitis (IIa und IIb nach HS). [40] Für das Stadium IIa sollte die
Operationsindikation in Zukunft kritisch überdacht werden. 82 % der
konservativ Behandelten waren in der Zeit der Nachbeobachtung (26 Monate + 21
Monate) beschwerdefrei und benötigten keine operative Therapie. Patienten im
Stadium IIa nach Hasen und Stock waren auch nach einer Nachbeobachtungsperiode
im Median von 26 Monaten beschwerdefrei und es ereigneten sich keine erneuten
Divertikulitisepisoden. Die Mehrheit der Patienten hat nach der Operation eine
gute Genesung erfahren und ist jetzt Beschwerdefrei. Im Schnitt lag die
angegebene Erholungszeit nach der laparoskopischen Operation bei 6 Wochen.
Nach der konventionellen Operation wurde diese Zeit mit 8 Wochen angegeben.
Der Großteil der Befragten hatte nach dem Eingriff im Zeitraum unseres Follow
Up (26 Monate + 21 Monate) keine erneuten Schmerzen im linken Unterbauch. Ein
Fakt, der für den Erfolg der Therapie spricht. Anzumerken ist, dass nicht alle
Patienten nach der operativen Therapie beschwerdefrei wurden. Bei den
konventionell operierten Patienten gaben 26% (n=12) erneute Schmerzen im
linken Unterbauch an. Auch 29% der laparoskopisch operierten Patienten gaben
diese Schmerzen an. Die prozentuale Verteilung der beiden Verfahren ist
ähnlich und der fehlende Unterschied zwischen den beiden Verfahren wird
deutlich. Das langfristige Outcome der laparoskopisch operierten Patienten
unterscheidet sich nicht von dem der konventionell operierten Patienten
innerhalb unserer Nachbeobachtungszeit von 26 Monaten (Range + 21 Monate).
Direkt postoperativ birgt das laparoskopische Verfahren den Vorteil des
besseren Outcome, langfristig betrachtet verschwindet dieser Unterschied zum
konventionell offenen Verfahren. Postoperativ konnten wir eine signifikante
Erhöhung der Stuhlfrequenz nachweisen. Von vormals meist 1-mal täglich, stieg
die Frequenz auf 2-mal täglich oder häufiger. Zum anderen wurde eine
veränderte Konsistenz des Stuhls angegeben. Die Mehrzahl der Befragten gab
hier eine weichere und flüssigere Konsistenz an. Dies ist eine mögliche Folge
des Verlusts an Transport- sowie Absorptionsstrecke. Weiterhin besteht
postoperativ eine Unregelmäßigkeit des Stuhlgangs, die durch die Durchtrennung
der Plexus sowie durch die neu geschaffene Verbindung (Desendorektostomie)
entsteht. Ebenso wurde auch von postoperativen Problemen beim Halten oder
Entleeren des Urins berichtet. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem
Alter und den Problemen beim Halten des Urins konnte ermittelt werden. Der
signifikant höhere Anteil der Patienten mit Problemen beim Halten des Urin in
der Gruppe der offen Operierten im Verglich zu den laparoskopisch Operierten
könnte sich durch den höheren Anteil älterer Patienten in dieser Gruppe
erklären. Aufgrund fehlender urodynamischer Untersuchungen lässt sich hier
keine Kausalität zur Operation herstellen. Probleme beim Geschlechtsverkehr
können ebenso entstehen. Bedingt durch die geringe Fallzahl ist eine
Auswertung nicht möglich. Festzuhalten ist hier, dass nach der Entlassung aus
der stationären Behandlung die Genesung nicht abgeschlossen ist. Nach dem
Krankenhausaufenthalt schreitet die Genesung fort und es stellt sich Schritt
für Schritt wieder die Normalität ein. Dabei ist die Persistenz von Symptomen
möglich. Inwiefern diese dauerhaft bestehen konnte nicht dauerhaft geklärt
werden. Als Fazit der Gegenüberstellung der CT Untersuchung und der
histologischen Untersuchung lässt sich ableiten, dass die CT eine durchaus
verlässliche und genaue Untersuchungsmethode ist. Die Zuordnung einer
Perforation war in den meisten Fällen zutreffend. Klinisch ist es jedoch
entscheidend, ob es sich um das Stadium IIb oder IIc handelt. Eventuelle
Abweichungen sind im Grunde oft nachvollziehbar, da die Sigmadivertikulitis
ein dynamischer Prozess mit Progression und Regression ist. Nur im Falle der
freien Perforation erfolgt die Operation unmittelbar nach der Aufnahme. In den
meisten Fällen liegen einige Tage oder Wochen zwischen der CT Aufnahme und der
Operation. Die Patienten sind in der Zwischenzeit fast immer konservativ
anbehandelt, um einen Rückgang der Entzündung herbeizuführen. Somit sind
Abweichungen zu einem „geringeren“ Stadium eine logische Konsequenz. Ein
„höheres“ Stadium in der histologischen Untersuchung könnte durch eine
Krankheitsprogression bedingt sein. Auch Fehlbeurteilungen sind möglich.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Sobald die CT Untersuchung und die Operation
im Abstand von einigen Tagen durchgeführt werden, muss keine Übereinstimmung
vorliegen. Die CT ist eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Durchführung. Die
hohe Sensitivität und Spezifität haben sie zu einem unverzichtbaren
diagnostischen Mittel gemacht. Ohne sie wäre eine stadiengerechte Behandlung
der Sigmadivertikulitis nicht möglich.
de
dc.description.abstract
Diverticulosis and the in 1/3 following diverticulitis increases
significantly. At the age of 40 10 % of the population are concerned by
diverticulosis. This number increases up to 60 % at the age of 80.
Occasionally for the development are the nutrition and changing’s in the
colonic wall. There are several possibilities for staging diverticular
disease. Most common are the classifications of Hinchey and Hansen and Stock.
The diverticular disease can be uncomplicated or complicated. On can treat the
diverticular disease conservative or by surgery. In this study every patient
who was on the ward between 01.01.2002 to 01.06.2005 in Klinikum Benjamin
Franklin was included. We sent everyone 2 questionnaires. 1 to document the
state of health before medical treatment and 1 to document the state of health
after medical treatment. 59 % of our patients sent back the questionnaires
(147 patients). We found out that there are persistent symptoms after
diverticular disease. Before acute illness our entire patient felt pain or
tension in the left lower quadrant. Some had flatulence or obstipation. Pain
or tension in the left lower quadrant are guiding for diverticulosis.
Coloscopy or CT should be arranged. In case of diverticulosis the benefit of
balanced feeding should be explained. In most cases discomforts occurred for
some days. This might be a symptom of a milder diverticular disease. People
with more discomforts needed more often surgery than those without
discomforts. In most cases diverticulosis was diagnosed several years ago. The
conservative therapy is effective at the stage I or II a Hansen and Stock. It
can be reached well-being as good as by surgery. The guidelines of AECS
(American Society of Endoscopic Surgery) tell the need of surgery in case of
complicate diverticultis. 82 % of our patients had no need of further
therapies after conservative treatment during the Follow Up of 26 month (+ 21
month). This fact means that they are treated right. Most patients recovered
well after surgery. It took 6 weeks after laparoscopic surgery and 8 weeks
after open surgery. 2/3 had no discomforts during the Follow Up. 26 % had
discomforts after laparoscopic surgery and 29 % after open surgery. The long-
term Follow up of both methods is equal. After surgery and significant
increase of bowel habits occurred. Patients also told us a softer and more
liquid consistence. The reason for this changing is the resection of the colon
sigmoideum. Significant more older patients told us about problems in keeping
urine. Also significant more patients who took part in open surgery complained
about this problem. In this group older people are in majority. This is a
possibly reasonable for this result. Because we did no urodynamic examination
a statement is not possible. Sexual problems were documented also. A less of
patients answered these questions. A statement is not possible. After the
medical treatment the recovery is not finished. It needs some time at home to.
Persistent symptoms are possible. To sum up the comparison of CT and
histology: CT is a reliable examination method. The diagnosis of perforation
was right in most cases. In daily life it is important if there is stage IIb
or IIc Hansen and Stock. Divergences are mostly understandable. If there is
time between these two examinations a deviation must occur. In between a
conservative or interventionell therapy took part. A less stage has to be the
result. If there is a higher stage a progress of disease is possible. An
incorrect diagnosis of radiologist is possible to. A difference result of CT
and histology must occur if there is some time between them.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Langzeitverlauf der Sigmadivertikulitis
dc.contributor.contact
S.E.80@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Dr. med. J.-P. Ritz
dc.contributor.furtherReferee
Dr. med. G. Schumacher, Dr. med. R. Pfitzmann
dc.date.accepted
2009-09-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000012200-6
dc.title.subtitle
Ergebnisse nach konservativer und operativer Therapie
dc.title.translated
Long-term Follow Up of diverticular disease
en
dc.title.translatedsubtitle
Results after conservative and operative therapy
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000012200
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