dc.contributor.author
Gemeinhardt, Ole
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:59:27Z
dc.date.available
2008-09-29T08:48:32.409Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7240
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11439
dc.description.abstract
In den westlichen Industrieländern ist das Prostatakarzinom das häufigste
Malignom beim Mann und das am zweithäufigsten zum Tode führende Tumorleiden
des Mannes. Die bisher einzige Möglichkeit, ein Prostatakarzinom frühzeitig zu
diagnostizieren, ist die histologische Untersuchung von Prostatagewebe. Eine
sichere Differenzierung des Prostatakarzinoms gegenüber gesundem und gutartig
verändertem Prostatagewebe anhand klinischer Untersuchungen, Laboranalysen und
bildgebender Verfahren ist bislang nicht möglich. Dies führt zu einer
erschwerten Detektion des Tumorareals für die Prostatabiopsie und damit bei
einem größeren Teil der Patienten zu falsch negativen histologischen Befunden.
Zielsetzung dieser Arbeit war die Etablierung eines Rattenmodells zur
Differenzierung eines langsam wachsenden, orthotop implantierten
Prostatakarzinoms gegenüber gesundem Drüsengewebe der Prostata an einem
klinischen 1,5 Tesla MR-Ganzkörpertomographen mittels kontrastmittelgestützter
dynamischer MRT. Ein weiteres Ziel war die Untersuchung der MRT als Methode
zur Blutvolumenbestimmung von Prostatakarzinom und gesundem Prostatagewebe.
Die vorliegende Arbeit ist die erste Studie, in der die Perfusionsparameter
interstitielles Volumen, Permeablilitäts-Oberflächenprodukt, normalisierte
Permeabilität und relatives Blutvolumen von Prostatakarzinom und gesundem
Prostatagewebe mittels MRT bestimmt und zudem mit histologischen
Vaskularisationsparametern korreliert wurden. Erfolgreich eingesetzt wurde das
Tumormodell des G-Dunning Rattenprostatakarzinoms. Die Tumorinduktion erfolgte
an 17 Copenhagen-Ratten durch orthotope Implantation von jeweils 1 × 106
Tumorzellen. Die MRT-Untersuchungen erfolgten 56 bis 60 Tage nach der
Tumorzellimplantation mittels nativer T1-gewichteter SE und T2-gewichteter TSE
sowie einer T1-gewichteten GRE-Sequenz für die kontrastmittelgestützten
Untersuchungen. Verwendet wurden ein extravasierendes niedermolekulares Gd-
haltiges Kontrastmittel (Gadodiamid) für die dynamischen Messungen sowie ein
lang anhaltend intravasal verbleibendes eisenoxidpartikelhaltiges
Kontrastmittel (VSOP-C 184) zur Blutvolumenbestimmung. Nach Durchführung der
dynamischen Messungen wurden Kurven der Signalintensität in Abhängigkeit von
der Zeit in Tumor und gesundem Gewebe generiert und quantitativ mittels
pharmakokinetischer Modellierung ausgewertet. Die Bestimmung der relativen
Blutvolumina von Tumor und gesundem Prostatagewebe erfolgte aus dem Verhältnis
des Signalintensität sanstieges nach der Gabe von VSOP-C 184 und der
Signalintensität im Vollblut der Tiere. Für die anschließende histologische
und morphometrische Auswertung von Tumor und gesundem Prostatagewebe wurden
eine H&E-F;ärbung, eine modifizierte van Gieson-Färbung ohne Kernfärbung
sowie eine Markierung der Gefäßendothelien mittels BSL I eingesetzt. In den
nativen T2-gewichteten MRT-Bildern stellten sich die Tumoren bei allen Tieren,
als hypointense Areale gegenüber dem gesunden Prostatagewebe und somit gleich
einem humanen Prostatakarzinom dar. Die durchschnittliche Tumorgröße in der
MRT lag in der axialen Schicht bei 10,93 mm² und zeigte eine hohe Korrelation
(r = 0,75; p < 0,001) mit den Ergebnissen der histologischen Untersuchung. In
den dynamischen MRT-Messungen zeigte sich ein deutlich beschleunigter sowie
ein erhöhter Anstieg der Signalintensität im Tumor gegenüber dem gesunden
Prostatagewebe. Das interstitielle Volumen und das Permeabilitäts-
Oberflächenprodukt im Tumor waren gegenüber dem gesunden Prostatagewebe um 482
% (p<0.001) und 439 % (p<0.001) signifikant erhöht. Die in dieser Arbeit
erstmals sowohl in der MRT als auch histologisch bestimmten interstitiellen
Volumina weisen darauf hin, dass die Diffusionsstrecken in gesundem
Prostatagewebe zu groß sind, um eine Verteilung des MRT-Kontrastmittels im
gesamten Interstitium zu gewähren. Die Folge ist eine deutliche Unterschätzung
des interstitiellen Volumens in MRT-Messungen, selbst mit einem stark
extravasierenden Kontrastmittel. Die weiteren Ergebnisse zeigen, dass die
Erhöhung des Permeabilitäts-Oberflächenprodukts im Tumor gegenüber dem
gesunden Prostatagewebe in einer verstärkten Perfusion, bedingt durch ein
erhöhtes Blutvolumen liegt und nicht, wie teilweise vermutet, in einer
erhöhten Gefäßpermeabilität. Die ermittelten relativen Blutvolumina im Tumor
lagen sowohl in der MRT mit 1,71 % zu 0,69 % als auch in den histologischen
Schnitten mit 1,03 % zu 0,69 % signifikant über denen des gesunden
Prostatagewebes. Die Gefäßanordnung im Gewebe zeigte viele kleine Gefäße im
Tumor gegenüber wenigen Gefäßen mit einem größeren Durchmesser im gesunden
Prostatagewebe. Dies könnte auf einen stärkeren Protonenaustausch im Tumor
hindeuten und somit die im Tumor größere Überschätzung des Blutvolumens in der
MRT im Vergleich zum gesunden Prostatagewebe erklären. In der vorliegenden
Arbeit ist es erstmals gelungen, ein Rattenmodell zu etablieren, welches dazu
geeignet ist, sowohl mit quantitativer Analyse von dynamischen MRT-Daten als
auch durch eine Blutvolumenbestimmung in der MRT mittels eines lang anhaltend
intravasal verweilenden Kontrastmittels ein kleines, langsam gewachsenes,
orthotopes Prostatakarzinom von gesundem Drüsengewebe der Prostata zu
differenzieren. Eine Anwendung der hier verwendeten MRT-Techniken beim
Menschen könnte in Zukunft dazu dienen, die Differenzierung des
Prostatakarzinoms gegenüber gesundem Prostatagewebe sowie seinen
Differentialdiagnosen, wie der Prostatitis oder der benignen
Prostatahyperplasie, zu verbessern.
de
dc.description.abstract
Prostate cancer is still the most common malignant tumor in men in Western
countries and the second most common cause of cancer death in men.
Histological examination is currently the only method that enables early
diagnosis of prostate cancer. Clinical examination, laboratory tests, and
imaging techniques do not allow reliable differentiation of prostate cancer
from normal prostate tissue or benign processes. The lack of a reliable
diagnostic tool may lead to a false-negative histological diagnosis in some
patients because suspicious areas are missed by prostate biopsy. The aim of
this study was to establish a rat model for the differentiation of slow-
growing, orthotopically implanted prostate cancer from healthy prostate tissue
by means of contrast-enhanced dynamic magnetic resonance imaging (MRI) on a
1.5-Tesla clinical whole-body scanner. Another aim was to test the capability
of MRI in determining the blood volume of prostate cancer and healthy prostate
tissue. This is the first study that uses MRI to determine the perfusion
parameters interstitial volume, permeability surface area product, normalized
permeability, and relative blood volume in prostate cancer and healthy
prostate tissue and correlates the results with histologic parameters of
vascularization. The tumor model successfully used in this study was the
G-Dunning rat prostatic cancer. Tumors were induced in 17 Copenhagen rats by
means of orthotopic implantation of 1 × 106 tumor cells per animal. The MRI
studies were performed 56 to 60 days after tumor cell implantation using
unenhanced T1-weighted SE and T2-weighted TSE sequences and a contrast-
enhanced T1-weighted GRE sequence. Two contrast agents were used, an
extravasating low-molecular-weight gadolinium-based contrast agent
(gadodiamide) for dynamic studies and an iron oxide particle agent (VSOP-C
184) with a long intravascular residence time for blood volume determination.
Following dynamic MRI, signal intensity-time curves were generated for tumor
and healthy prostate tissue and quantitatively analyzed using a
pharmacokinetic model. The relative blood volumes of tumor and healthy
prostate tissue were determined from the ratio of the signal intensity
increase after VSOP-C 184 administration and the signal intensity of whole
blood. The tissue specimens for histologic and morphometric analysis of tumor
and prostate tissue were prepared using H&E; and modified Van Gieson stain
without nuclear staining and labeling of the vascular endothelium with BSL I.
The unenhanced T2-weighted MR images depicted the tumors as low-signal-
intensity areas relative to normal surrounding prostate tissue in all rats,
which corresponds to the signal pattern of human prostate cancer. The mean
tumor size determined on axial MR images was 10.93 mm² and highly correlated
(r = 0.75; p < 0.001) with the results of the histological determined size. On
contrast-enhanced dynamic MRI the tumors enhanced much earlier and more
intensely than healthy prostate tissue. The interstitial volumes and
permeability-surface area products of the tumors were significantly higher
compared with normal prostate tissue (482 % and 439 %, respectively; both
p<0.001). The interstitial volumes, which were determined in the present study
for the first time using both MRI and histology, suggest that the diffusion
pathways in healthy prostate tissue are too long for distribution of the MR
contrast agent throughout the interstitial space. As a consequence, MRI
markedly underestimates interstitital volume even if a contrast agent with
pronounced extravasation is used. The results show that the higher
permeability surface area product of prostate tumors compared with normal
prostate tissue is due to increased perfusion secondary to an increased blood
volume rather than an increased vessel permeability, as suggested by some
investigators. The relative tumor blood volumes determined by MRI and
histologic examination were significantly higher than in healthy prostate
tissue (1.71 % versus 0.69 % and 1.03 % versus 0.69 %, respectively). Analysis
of vascular patterns revealed many small vessels in the tumor while there were
fewer but larger vessels in the normal prostate. These patterns might suggest
a higher proton exchange rate in prostate tumors and possibly explain the
greater overestimation by MRI of the tumor blood volumes compared with normal
prostate tissue. This study for the first time established a rat model that
can be used to differentiate slow-growing orthotopic prostate cancer from
healthy prostate tissue by using quantitative analysis of dynamic MRI data as
well as MRI blood volume determination following administration of a contrast
agent with a long intravascular half-life. The MRI technique investigated here
might in the future improve the differentiation of prostate cancer from
healthy prostate tissue and from the differential diagnosis of prostate cancer
such as prostatitis or benign prostate hyperplasia in humans.
en
dc.format.extent
III, 153 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Magnetic Resonance Imaging
dc.subject
Prostatic Neoplasms
dc.subject
Contrast Media
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Funktionelle Bildgebung der Vaskularisation und Perfusion des
Prostatakarzinoms mit dynamischer MRT
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. habil. J. Plendl
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. Dipl.-Phys. M. Taupitz
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. habil. A. Grabner
dc.date.accepted
2008-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000005249-7
dc.title.subtitle
Korrelation mit morphometrischen Parametern
dc.title.translated
Functional imaging of the vascularization and perfusion of prostate cancer
with dynamic MRI
en
dc.title.translatedsubtitle
Correlation with morphometric parameters
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000005249
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004371
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access