dc.contributor.author
Najdahmadi, Seyedehbita
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:54:53Z
dc.date.available
2017-11-09T08:18:04.849Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7120
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11319
dc.description.abstract
Complex seismograms consist of different phases, that can be generated while
waveforms travel through the heterogeneous subsurface from source to receiver.
Analyzing these phases can help to image and interpret the structures of the
Earth’s crust within faults with special features such as bimaterial
interfaces. In the first study of this thesis, I imaged the velocity contrast
(bimaterial interface) along the Karadere fault of the North Anatolian Fault
Zone (NAFZ), which is located at the eastern part of the 1999 Izmit Mw7.4
rupture in NW Turkey, using waveforms recorded by a local seismic network. By
applying an automatic procedure for identification and picking arrival times
of fault zone head waves (FZHW) and direct P waves, and manually revising the
picks through particle motion analysis, two different groups of FZHW as well
as fault zone reflected waves (FZRW) are identified. The first group of FZHW
has a moveout with respect to the direct P arrivals with distance traveled
along the fault, indicating a deep bimaterial interface down to the base of
the seismogenic crust with an average velocity contrast of ~3.4%. The second
group of FZHW has a constant travel-time difference with respect to the direct
P wave irrespective of the distance traveled along the fault, and is
associated with a shallow local interface bounding a low velocity damage zone
or basin structure that extends to a depth of 4-5 km. While the first group of
FZHW can only be observed on the slower crustal block, the second group of
FZHW and the FZRW are present generally on both sides of the fault. These
phases add to the richness and complexity of the early P waveforms observed at
stations close to a large fault. The relatively low velocity contrast across
the Karadere fault compared to values to the west may have helped stopping the
Izmit rupture. In the second study that I performed in this thesis, waveforms
of local seismicity occurring before, between, and after the two consecutive
1999 Mw > 7 ?zmit and Düzce earthquakes were analyzed. The waveforms were
recorded at three seismic stations located around the Mudurnu segment of the
North Anatolian Fault Zone. The main focus is on the interpretation of two
distinct secondary phases contained in the P-wave coda that are well separated
from the direct P wave. The phases are produced by a structure near the
stations, because they are visible at all waveforms and have a constant
travel-time difference to the direct P-wave arrivals irrespective of
epicentral distance, hypocentral depth, or back-azimuth. Based on a
polarization analysis, the major secondary phase is a PS-converted wave. Its
particle motion is consistent with the particle motion of the direct S wave
and displays shear-wave splitting produced by the anisotropic upper crust. The
particle motion of the minor secondary phase is nearly vertical and consistent
with the particle motion of the P wave. Synthetic modeling indicates that the
PS phase is converted at a horizontal interface at a depth of ~4 km. The role
of the steep Mudurnu fault zone as a generator of the PS reflected conversions
at shallow depths is discussed. This interpretation is in agreement with the
near-surface setting indicating a juvenile pull-apart structure along the
Mudurnu fault and fits well into the eastward progressing transtensional
tectonic setting known for the region. The results of the two studies
performed in this thesis show the potential of phases (FZHW, reflected and/or
converted phases) to image near fault structures. In particular, it was shown
that techniques applied allowed to image the Karadere fault and the near-
vertical Mudurnu fault along the NAFZ in NW Turkey. The results imply that
such studies serve to analyze near-fault recordings and to determine potential
hazard-prone faults, thereby contributing to a better constrain of future
rupture planes and associated seismic hazard and risk.
de
dc.description.abstract
Komplexe Seismogramme bestehen aus verschiedenen Phasen, die während der
Ausbreitung von elastischen Wellen durch den heterogenen Untergrund von Quelle
zu Empfänger erzeugt werden können. Die Analyse dieser Phasen kann dazu
beitragen, die Geometrie und Geschwindigkeitsstruktur der Erdkruste oder von
Verwerfungen zu identifizieren. In der ersten Studie dieser Dissertation
untersuche ich den die Geometrie und einen Geschwindigkeitskontrast entlang
des Karadere-Segments der Nordanatolischen Verwerfungszone (NAFZ). Das
Karadere-Segment befindet sich innerhalb der Izmit-Düzce-Bruchzone östlich von
Istanbul, zwischen den Epizentren der Izmit- und Düzce-Beben von 1999 im
Nordwesten der Türkei. Es wurden entlang der Verwerfungszone geführte Wellen
(Fault Zone Head Waves; Abkürzung: FZHW) und P-Wellen untersucht. FZHW,
P-Wellen und deren Ankunftszeiten wurden automatisch detektiert und gepickt.
Anschließend wurden die automatischen Detektionen der FZHW- und P-Wellen unter
Einsatz einer Polarisationsanalyse manuell überprüft. Hierbei wurden erstmals
zwei verschiedene Gruppen von FZHW, sowie eine Gruppe von an der
Verwerfungszone reflektierten Wellen (Fault Zone Reflected Waves; Abkürzung:
FZRW) identifiziert: Die erste Gruppe von FZHW weist einen Moveout auf, also
einen mit der Epizentralentfernung wachsenden Laufzeitunterschied zwischen
FZHW und P-Welle. Dies weist auf einen Geschwindigkeitskontrast von ~3,4% in
der seismogenen Tiefe des Karadere-Segments hin. Bei der zweiten Gruppe von
FZHW bleibt der Laufzeitunterschied zwischen FZHW und P-Welle mit zunehmender
Entfernung zur Störung konstant, wobei FZHW an Stationen zu beiden Seiten der
Verwerfung beobachtet wurden. Dieser Typ FZHW wurde hier erstmals beobachtet
weist auf ein sich entwickelndes Pull-Apart-Sedimentbecken in Form einer
oberflächennahen lokalen Niedriggeschwindigkeitszone hin, die sich bis in eine
Tiefe von 4-5 km erstreckt. Die genannten Phasen tragen zur Komplexität von
P-Wellenformen bei, die nahe einer Verwerfung aufgezeichnet werden, und
enthalten wertvolle Informationen über die Struktur aktiver Verwerfungszonen.
Der relativ niedrige Geschwindigkeitskontrast am Karadere-Segment im Vergleich
zum Geschwindigkeitskontrast westlich des Karadere-Segments könnte die
Bruchausbreitung vom Izmit-Beben gestoppt haben und beinhaltet somit wichtige
Informationen zur Diskussion, was Erdbeben stoppen lässt. In der zweiten
Studie wurden Wellenformen lokaler Seismizität aus dem Zeitraum vor, zwischen
und nach den zwei aufeinanderfolgenden von 1999 Mw > 7 ?zmit- und Düzce-
Erdbeben analysiert. Die Wellenformen wurden an drei seismischen Stationen
entlang des Mudurnu-Segments der NAFZ aufgezeichnet. Es wurden zwei
konsistente Sekundärphasen identifiziert und analysiert, die in ausreichend
zeitlichem Abstand von der direkten P-Welle in der P-Wellen-Coda enthalten
sind, um sie im Detail studieren zu können. Diese Phasen wurden durch eine
Struktur in der Nähe der Stationen erzeugt. Diese Schlussfolgerung ergibt
sich, weil die Phasen bei allen Wellenformen sichtbar sind und unabhängig von
der Epizentralentfernung, Hypozentraltiefe und Backazimuth einen konstanten
Laufzeitunterschied zur direkten P-Welle haben. Ergebnisse der
Polarisationsanalyse weisen darauf hin, dass die prominentere Sekundärphase
eine PS-konvertierte Welle (PS-Phase) ist. Die Richtung ihrer Polarisation
stimmt mit der der direkten S-Welle überein und zeigt Shear-Wave-Splitting,
welches durch die anisotrope obere Kruste erzeugt wird. Die
Polarisationsrichtung der anderen Sekundärphase ist nahezu vertikal und
konsistent mit der Polarisationsrichtung der P-Welle. Synthetische
Modellierungen zeigen, dass die PS-Phase an einer horizontalen Grenzfläche in
einer Tiefe von ~ 4 km konvertiert wird. Die Studie geht außerdem der Frage
nach, ob die PS-reflektierten Wellen in flachen Tiefen an der steilen Mudurnu-
Verwerfung entstehen. Diese Interpretation ist in Übereinstimmung mit den
oberflächennahen Strukturen einer Pull-Apart-Struktur im Anfangsstadium
entlang des Mudurnu-Verwerfungssegmentes und weist auf das sich nach Osten
ausbreitende transtensionale tektonische System hin, welches für diese Region
bekannt ist. Die Ergebnisse der beiden Studien zeigen das Potenzial der
detaillierten Analyse von Phasen wie FZHW, reflektierten und konvertierten
Wellenzügen in Seismogrammen lokaler Seismizität für die Untersuchungen von
seismisch aktiven Störungen. Insbesondere wurde durch die hier angewandten
Techniken gezeigt, dass die Beschaffenheit der Karadere-Verwerfung und die
nahezu vertikale Mudurnu-Verwerfung im Nordwesten der Türkei rein passiv
abgebildet und ihre aktuelle tektonische Entwicklung daraus abgeleitet werden
können. Die Ergebnisse implizieren, dass diese Studien dazu dienen können,
potenzielle gefährdungsrelevante Segmente der NAFZ zu ermitteln und somit
zukünftige Rupturzonen und das damit verbundene seismische
Gefährdungspotenzial im Vorfeld von Starkbeben besser zu charakterisieren.
de
dc.format.extent
X, 101 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Fault Zone Head Waves
dc.subject
Reflected waves
dc.subject
Converted Waves
dc.subject
North Anatolian Fault
dc.subject
Pull-apart structures
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::550 Geowissenschaften, Geologie
dc.title
Imaging the North Anatolian Fault Zone with Fault Zone Head Waves, Reflected
and Converted Phases
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Marco Bohnhoff
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Serge A. Shapiro
dc.date.accepted
2017-07-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000105615-9
dc.title.translated
Charakterisierung der Nordanatolischen Verwerfungszone in der Izmit-Sapanca-
Region auf Basis von geführten, reflektierten und konvertierten Wellen
de
refubium.affiliation
Geowissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000105615
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000022396
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access