Im Fokus der Publikationspromotion stand die Frage, in welchem Zusammenhang die steigende Adipositasprävalenz und anthropometrische Maße von Mädchen zu einer frühzeitigen Menarche stehen. Um eine direkte Korrelation mit den Körpermaßen zu ermöglichen, wurde ein Studiendesign gewählt, das den Menarchebeginn monatsgenau erhebt. Mit einer repräsentativen Querschnittsstudie (BSCOC, Berlin School Children Cohort) in 69 Berliner Schulen wurde das aktuelle Menarchealter von Mädchen (10-15 Jahre, n=1842) erhoben und mit ihren anthropometrischen Daten in Beziehung gesetzt. Eine subgruppendifferenzierte Analyse erlaubte die Bestimmung des Einflusses von Migrations- und sozialem Hintergrund auf eine frühzeitige Menarche. In Publikation 1 (Bau et al. 2009) wurde dargelegt, dass es keine weitere Akzeleration des Menarchealters gibt. Das durchschnittliche Menarchealter hat sich in den letzten Jahren bei 12,8 Jahren (95% KI 12,7-12,9) eingependelt. Dies konnte auch die repräsentative Kinder und Jugendgesundheitsstudie (KiGGS) des Robert Koch Institutes (RKI) zeigen. Im multiplen logistischen Regressionsmodell war der BMI-SDS der einzige signifikante Faktor, der einen Einfluss auf ein früheres Menarchealter hatte. Soziale Lage und Migrationshintergrund zeigten keinen Einfluss auf eine frühe Menarche. Zur Darstellung und zum Vergleich von repräsentativen Daten der Körpermaße (BMI, Taillen- und Hüftumfang) von Mädchen in unterschiedlichen Menarchestadien (pre-menarche, menarche und post-menarche) und Altersstufen (11, 12, 13, 14 Jahren) wurde BSCOC mit der repräsentativen KiGGS-Studie (n=1942) verglichen (Publikation 2, Bau et al. angenommen Okt. 2010). Es konnte gezeigt werden, dass die körperliche Differenzierung von Mädchen hauptsächlich zwischen Pre- Menarche und Menarchezeitpunkt stattfindet und nur noch gering in der Post- Menarche Phase, im Besonderen verändert sich der Taillenumfang nur noch gering. Die erhöhte Prävalenz von Übergewicht und erhöhtem Taillenumfang von Mädchen der gleichen Altersgruppe aber unterschiedlichen Menarchestatus demonstriert, das Missklassifikationen während der Pubertät vorkommen können. Aus diesem Grund sind altersspezifische Wachstumskurven bei Mädchen mit Vorsicht zu behandeln. Des Weiteren wurde untersucht, ob die Menarche neben sozialen und verhaltensbezogenen Faktoren einen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQOL) von 10- bis 15-jährigen Mädchen hat (Publikation 3, Bau et al. 2010). Die Ergebnisse des linearen Regressionsmodells weisen auf eine hohe Bedeutung körperlicher wie auch verhaltensbezogener Faktoren hin, die Menarche beeinträchtigt die HRQOL von Mädchen allerdings nicht. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Studienergebnisse die hohe Bedeutsamkeit des Pubertätsstatus in Gesundheitsstudien bei Jugendlichen aufzeigt und seine Berücksichtigung in Studien rechtfertigt, da er Unterschiede in Verhaltens- und Gesundheitsparametern erklären helfen kann.
This PhD focuses on the question of how rising rates of obesity in girls and anthropomorphic measurements are linked to a premature menarche. In order to allow for a direct correlation with body measurements, the study was designed so as to collect data on menarche to the nearest month. The actual age of menarche in girls (10-15, n=1842) was surveyed through a representative cross- sectional study (BSCOC, Berlin School Children Cohort) in 69 Berlin schools and correlated to the anthropomorphic data. A sub-group analysis allowed for the determination of the influence of migrant and social backgrounds on a premature menarche. In Publication 1 (Bau et al. 2009), it was demonstrated that there is no further acceleration in the age of onset of menarche. The average age of menarche has settled at 12,8 (95% KI 12,7 – 12,9) over the past few years. This was also shown by the Robert Koch Institute’s (RKI) representative child and youth health study (KiGGS). In the multiple logistic regression model, the BMI-SDS was the only significant factor which had an influence on an premature onset of menarche. In order to present and compare representative body measurement data (BMI, waist and hip circumference) of girls in different menarche stages (pre-menarche, menarche, post-menarche) and age groups (11, 12, 13, 14 years of age), BSCOC was compared to the KiGGS study (n=1942) (Publication 2, Bau et al. accepted October 2010). It was shown that physical differences in girls occurs primarily between pre-menarche and menarche, and only marginally in the post-menarche phase, with waist circumference in particular only changing marginally. The increased prevalence of obesity and increased waist circumference in girls in the same age groups but of different menarche status demonstrates that misclassification can occur during puberty. For this reason, age specific growth curves for girls need to be handled carefully. In addition, the influence of menarche (next to social and behaviour-related factors) on health-related quality of life (HRQOL) in girls aged between 10 and 15 was also examined. The results of the linear regression model suggest a high relevance of physical and behaviour-related factors. However, menarche does not influence the HRQOL of girls. In summary it can be said that the findings of the study demonstrate the high significance of puberty in adolescent health studies and justifies its being taken into account, as this can help to explain difference in behaviour and health parameters.