dc.contributor.author
Mueller-Stahl, Christian
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:11:22Z
dc.date.available
2010-02-11T12:34:44.749Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/704
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4906
dc.description.abstract
Hypertonie und Übergewicht sind Risikofaktoren für die Entwicklung
kardiovaskulärer Erkrankungen. Dennoch gibt es keine evidenzbasierten Daten
über die Effekte antihypertensiver Medikamente der verschiedenen
pharmakologischen Klassen in übergewichtigen bzw. adipösen Patienten mit
Bluthochdruck, wie es beispielsweise zur Erstellung von Leitlinien
erforderlich wäre. In der vorliegenden Studie wurden zum ersten Mal
normgewichtige und adipöse Hypertoniker hinsichtlich der Wirksamkeit des
Kalziumantagonisten Lercanidipin verglichen. Das primäre Studienziel bestand
darin, den antihypertensiven Effekt von Lercanidipin bei adipösen Patienten
(BMI Klasse 30.0 – 40.0) im Vergleich zu normgewichtigen Patienten (BMI Klasse
18.0 – 24.9) nach 4wöchiger Behandlungsdauer im Hinblick auf die optimale
Dosierung zu untersuchen. Sekundäre Ziele betrafen das Sicherheits- und
Toleranzprofil, die Blutdrucknormalisierungsraten, die Herzfrequenz und das
Lipidprofil der jeweiligen Dosierung über eine maximale Behandlungsdauer von
84 Tagen (12 Wochen). Die Durchführung der Studie erfolgte in 21 Prüfzentren.
Es wurden normgewichtige und adipöse Patienten mit arterieller Hypertonie der
Schweregrade I und II nach WHO eingeschlossen. Im Anschluss an eine 14tägige
Wash-out Phase wurden insgesamt 189 randomisierte Patienten einer der drei
Prüfgruppen zugewiesen. Dabei erhielt Gruppe A Placebo für 4 Wochen (Woche
1-4) und Lercanidipin 10 mg pro Tag per os für die folgenden 4 Wochen (Wochen
5-8). Danach blieb die Dosis bei 10 mg/Tag oder wurde auf 20 mg/Tag angehoben
(Wochen 9-12) in Patienten, bei denen eine ausreichende Blutdruckantwort
(Reduktion sBD < 20 oder <140 mmHg) im Vergleich zum vorherigen Besuch
ausblieb. Gruppe B erhielt 10 mg/Tag Lercanidipin. Danach blieb die Dosis bei
entweder 10 mg/Tag oder wurde auf 20 mg/Tag angehoben (Wochen 9-12) im Falle
einer unzureichender Blutdruckreduktion (Kriterien siehe unter Gruppe A).
Gruppe C (20 mg) erhielt 10 mg/Tag per os für die ersten 2 Wochen, um der
Empfehlung im Hinblick auf die initiale Maximaldosierung von Lercanidipin
Folge zu leisten. Die Zieldosis von 20 mg Lercanidipin pro Tag wurde ab Woche
3 verabreicht. Zur Kontrolle des Blutdrucks kamen als Messverfahren die
Manschettenmethode nach Riva Rocci und Korotkoff sowie die 24-Stunden-
Blutdruckmessung (ABDM) zur Anwendung. Die Blutdruckmessung durch den Prüfarzt
erfolgte 6mal vom Beginn der Wash-out Phase bis zum Ende der Studie. Die
automatische 24 Stunden Blutdruckmessung erfolgte 3mal im Kontext der
Behandlungsperiode. Nach vierwöchiger Behandlungsdauer war in allen drei
Prüfgruppen der Blutdruck gegenüber den Ausgangswerten signifikant reduziert.
Im Vergleich mit Placebo waren aber lediglich die systolischen Blutdruckwerte
in der 20mg Lercanidipingruppe signifikant erniedrigt, was primär auf die
adipösen Hypertoniker zurückzuführen war. Alle übrigen BMI-Gruppen-Vergleiche
ergaben keine statistisch signifikanten Unterschiede. Mit Ausnahme des
diastolischen Blutdrucks unter Placebo wurden insgesamt in der adipösen
Gewichtsklasse im Vergleich zu der normgewichtigen tendenziell geringere
Blutdruckabfälle beobachtet. Im Vergleich zu den ersten 4 Wochen waren nach
insgesamt 8- und 12wöchiger Verumphase noch deutlichere Änderungen des
Blutdrucks unter Lercanidipin 10 und 20 mg zu verzeichnen. Dabei ähnelten die
Blutdruckwerte der ABDM-Messungen qualitativ den Messungen mit dem
Sphygomanometer nach Riva Rocchi, waren allerdings auch aus bekannt
methodischen Gründen weniger stark ausgeprägt. Im Vergleich zu den adipösen
Hypertonikern waren, entsprechend den Ergebnissen nach 4wöchiger Behandlung,
tendenziell stärkere Blutdruckabfälle bei den Normgewichtigen festzustellen.
Die Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, dass die Therapie mit dem
Dihydropyridin-Kalziumantagonisten Lercanidipin in einer Dosierung von 10 und
20 mg den systolischen und diastolischen Blutdruck sowohl normgewichtiger als
auch übergewichtiger Hypertoniker mit den Hypertonieschweregraden 1 und 2 ohne
signifikanten Effekt auf die Herzfrequenz bei normalem Nebenwirkungs- und
Sicherheitsprofil sowie guter Verträglichkeit und Stoffwechselneutralität
wirksam senkt. Die absoluten Änderungen des Blutdrucks waren sowohl unter der
10 als auch der 20 mg Dosis im Vergleich der beiden BMI Klassen nicht
signifikant unterschiedlich. Die Analyse der Normalisierungsraten zeigt
allerdings, dass die Normalisierungsraten der Patientengruppe mit dem höheren
BMI tendenziell niedriger ausfallen, woraus geschlossen werden kann, dass
übergewichtige im Vergleich zu normgewichtigen Hypertonikern von einer
Dosisverdopplung tendenziell eher profitieren können. Für die Empfehlung der
höheren Dosierung bei adipösen Hypertonikern spricht auch, dass bei adipösen
Patienten im Vergleich zu normgewichtigen Patienten mit Bluthochdruck die 20
mg Dosierung relativ wirkungsvoller im Vergleich zur 10 mg Dosierung ist, d.h.
eine stärkere Blutdrucksenkung zumindest im Trend unter der höheren Dosierung
erzielt werden kann.
de
dc.description.abstract
Methods and Results - This was a 14-week, double blind, randomized,
multicentre, placebo-controlled, parallel, dose-titration study to assess the
efficacy of lercandipine 10 mg and 20 mg once daily p.o. in hypertensive
subjects (I or II WHO) with elevated body weight. A total of approximately 200
subjects were enrolled in 18 centres in order to achieve 189 randomized
subjects. During a two-week run in period patients were assigned to one of the
following three treatment arms: A: placebo, B: lercandipine 10 mg/d, C:
lercandipine 20 mg/d. The results showed the efficacy of 10 mg and 20 mg
lercandipine in effectively lowering systolic and diastolic blood pressure
over time periods of 4,8, and 12 weeks. The absolute changes of blood pressure
values by 10 mg and 20 mg lercandipine in the patient group with lower BMI
(18.0-24.9) was about the same as in the higher BMI group (30.0-40.0)
indicating that a dosage adjustment is not necessarily required in patients
with higher body weight. Moreover, the study shows that lercandipine is not
associated with a significant increase of lipid parameters (cholesterol,
triglycerides, HDL and LDL). Conclusions – The present study demonstrates that
lercandipine as a representative calcium channel blocker of the third
generation is effective in the antihypertensive pharmacological treatment of
obese hypertensive individuals. This study provides statistical evidence that
dosage adjustments of lercandipine is not necessarily required in patients
with higher body weight. These data my help to develop comprehensive treatment
plans for obese hypertensive patients.
en
dc.format.extent
116 Bl.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Obesity-related Hypertension
dc.subject
Calcium Channel Blocker
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Differentialtherapie der Adipositas assoziierten Hypertonie mit dem
Kalziumantagonisten Lercanidipin
dc.contributor.contact
cmsmedicine@aol.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. J. med. Scholze
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. R. Kreutz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. P. Trenkwalder
dc.date.accepted
2010-03-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015637-2
dc.title.subtitle
eine Doppelblindstudie
dc.title.translated
The treatment of obesity-related hypertension with the Dihydropyridine calcium
channel blocker Lercanidipine
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015637
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007000
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access