dc.contributor.author
Deckert, Iliane
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:37:39Z
dc.date.available
2009-12-15T08:21:09.465Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7008
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11207
dc.description.abstract
Transkutane Vakzinierung ist eine viel versprechende Alternative zur
konventionellen Impfstoffapplikation mittels Injektion, da u.a. die Haut
verglichen mit Muskel- und Fettgewebe besonders reich an Antigen-
präsentierenden Zellen (APC) und insbesondere an Langerhanszellen (LC) ist.
Verschiedene Techniken zur Überwindung der Hautbarriere wurden bereits
vorgeschlagen. Kürzlich konnte gezeigt werden, dass ein neu entwickeltes
Protokoll basierend auf Cyanacrylate Skin Surface Stripping (CSSS), welches
die Penetration über den HF erleichtert, sicher ist und darüber hinaus
effektiv zelluläre Immunantworten induziert. Dies geschieht möglicherweise
über Haarfollikel (HF)-assoziierte LC. Postulierte Wirkmechanismen von CSSS
sind sowohl die partielle Überwindung der Hautbarriere als auch mögliche
immunstimulatorische Effekte. Ziel der vorliegenden Arbeit war die
Untersuchung der Auswirkung von CSSS auf Dichte und Morphologie, das
Verteilungsmuster sowie den Aktivierungszustand von LC der menschlichen Haut
in vitro und in vivo. Die Untersuchungen wurden teils an exzidierter Haut,
teils in vivo an gesunden Probanden durchgeführt. Mittels Untersuchung des
Expressionsverhaltens von Oberflächen-Antigenen wurde erstmalig die Wirkung
von einem bzw. zwei CSSS auf LC u.a. im Vergleich zu topisch appliziertem
TNF-α über einen Zeitverlauf von 32 Stunden dokumentiert (n=6). Die Expression
der Oberflächenantigene CD1a (spezifisch für LC), CD83, CD86 (beides
Aktivierungsmarker von APC) und HLA-DR wurde nach Immunfluoreszenzfärbung
sowohl in Epidermisplättchen als auch in Kryo-Hautquerschnitten dokumentiert
und auf ihre Morphologie hin ausgewertet. Zur Validierung und als Referenz zu
den in exzidierter Brusthaut ermittelten Ergebnissen bezüglich Dichte und
Morphologie der LC wurden zusätzlich in vivo erzeugte Saugblasen-
Epidermisplättchen des Unterarms untersucht (n=8). Aus den
Immunfluoreszenzuntersuchungen ergeben sich folgende Aussagen: In vivo in
Unterarmepidermis zeigte sich eine annähernd identische Dichte an CD1a+ Zellen
wie in exzidierter Brusthaut (508 bzw. 550/mm2), welche in vivo bis 6 Stunden
nach einem CSSS weitestgehend konstant blieb. In Kryoschnitten fanden sich
CD1a+ Zellen vergleichbar häufig in der Epidermis und im HF-Infundibulum
(13,85/mm bzw. 8,42/mm). 24 Stunden nach zwei CSSS war die Abnahme der CD1a+
Zellen in der Epidermis mit ca. 47% verglichen zum Zeitpunkt 0 Stunden stärker
als nach einem CSSS oder nach TNF-α-Applikation; im HF-Infundibulum fiel die
Abnahme geringer aus. Die deutliche Abnahme von LC ist möglicherweise das
Ergebnis von LC-Migration, induziert durch die zellaktivierende Wirkung von
CSSS. Während die Anzahl HF-assoziierte LC geringer ausfiel als die
epidermaler LC, zeigten die LC im HF-Infundibulum interessanterweise
morphologisch ein wesentlich stärker ausgeprägtes Dendritengeflecht, welches
hier erstmalig beschrieben wird. 24 Stunden nach CSSS ließ sich eine Zunahme
morphologisch aktiviert erscheinender CD1a+ Zellen dokumentieren, dabei
erzielten CSSS und topisch appliziertes TNF-α eine ähnlich starke Wirkung. Der
Anteil morphologisch aktiviert erscheinender Zellen wurde am stärksten durch
topische Applikation von TNF-α auf 32% nach 24 Stunden Inkubation gesteigert.
24 Stunden nach CSSS bzw. TNF-α-Applikation zeigten sich CD1a+, HLA-DR+, CD83+
sowie CD86+ Zellen mit deutlichen morphologischen Aktivierungszeichen. HLA-DR+
Zellen waren unter Kontrollbedingungen vergleichbar häufig wie CD1a+ Zellen.
Die Abnahme nach zwei CSSS fiel mit ca. 22% deutlich geringer aus als bei
CD1a+ Zellen. CD83+ und HLA-DR+ Zellen korrelierten unter den verschiedenen
Behandlungen in ihrem Expressionsverhalten, wobei im Durchschnitt etwa ¼
weniger CD83+ Zellen als HLA-DR+-Zellen zu finden waren. CD86 wurde nach CSSS
und TNF-α-Applikation vergleichbar hoch reguliert, während CD1a in seiner
Expression deutlich abnahm. Somit konnten für CD83 und CD86 unterschiedliche
Expressionsmuster festgestellt werden, die für eine differenzierte Expression
bei Zellaktivierung sprechen. Zusätzlich wurde in dieser Arbeit mittels der
CSSS-Abrisse, die Dichte der HF an Brusthaut (n=5) und Unterarmhaut (n=6)
dokumentiert. Dabei wurde die Wirkung von einem und zwei CSSS auf die Mitnahme
des Haarschaftes verglichen. An der Unterarminnenseite fanden sich viermal
mehr HF als auf exzidierter Brusthaut (30,42 bzw. 7,25 HF/cm²). Dabei zeigte
sich, dass die überwiegende Mehrheit der HF-Strukturen nach CSSS-Anwendungen
intakt bleibt (in vivo 78,07%; ex vivo 62,07%). Die über CSSS-Abrisse
ermittelte Haarfollikeldichte ließ sich mit der digitalen
Trichoscan®-Fotografie validieren: beide Herangehensweisen führten zu nahezu
deckungsgleichen Ergebnissen. Zusammenfassend lassen die Ergebnisse erstmalig
die Schlussfolgerung zu, dass CSSS eine eindeutig immunstimulatorische Wirkung
auf LC besitzt. Des Weiteren bestätigen die Ergebnisse, dass Hautexzidate des
Menschen als innovatives in vitro-Modell dienen können. Es konnte gezeigt
werden, dass diese nicht nur zu Penetrationseigenschaften topisch applizierter
Stoffe, sondern auch zu Zellfunktionen höchst relevante Aussagen liefern.
CSSS, das nicht invasiv ist und vom Menschen gut toleriert wird, ist dank
seiner zweifachen Wirkung als mechanisches immunstimulatorisches Adjuvans und
als Penetrationsförderer, somit ein viel versprechendes Werkzeug für die
Erarbeitung transkutaner Vakzinierungsmethoden.
de
dc.description.abstract
Transcutanous immunization (TCI) is a promising alternative to conventional
injections, because in contrast to muscle and fat tissue, the skin is
especially rich in antigen-presenting cells, e.g. Langerhans cells (LC).
Different techniques have been proposed to overcome the barrier function of
the skin. Recently, a newly developed protocol based on cyanoacrylate skin
surface stripping (CSSS), which facilitates penetration via hair follicles,
has been shown to be safe and effective in inducing cellular immune responses,
possibly via targeting of hair follicle-associated LC. Barrier disruption as
well as possible immunostimulatory effects caused by CSSS were postulated key
factors. In order to assess the effects of CSSS on the distribution and the
activation of LC in human skin, we investigated the expression of CD1a
(specific for LC), CD83 and CD86 (known as activation markers) and HLA-DR by
immunofluorescence on epidermal sheets and on cryosections prepared from
excised human skin obtained from six patients undergoing plastic surgery.
Changes of morphology, density and expression of activation markers in
response to one CSSS, two CSSS procedures or topical application of TNF-alpha
were studied, respectively. LC morphology and density were compared to
epidermal sheets obtained by suction blister induction in eight healthy human
volunteers. With 508 cells/mm2 in suction blister epidermis compared to 550
cells/mm2 in excised breast skin, LC density was similar in vivo and in vitro.
Analysis of the cryosections revealed that LC dendricity, but not density was
greater in hair follicle-associated LC (8,42 cells/mm) compared to LC in the
interfollicular epidermis (13,85 cells/mm). 24hrs after CSSS, distinct
retraction of dendrites and rounding of the cell body of CD1a+ cells and a
higher expression of HLA-DR, CD83 and CD86, was found in both CSSS- and TNF-
alpha-treated samples. A marked decrease of LC was observed, which was most
prominent 24 hrs after 2 CSSS procedures (288,5/mm2) and which was most likely
a result of LC migration in response to CSSS-induced activation. In
conclusion, this study provides strong evidence, that treatment of skin with
CSSS exerts immunostimulatory effects. Our studies further confirm that human
skin explants are a valuable in vitro model and yield highly relevant
preclinical data not only on penetration properties of topically applied
compounds, but also on cell function. Due to its combination of
immunostimulation and facilitated penetration, CSSS, which is non-invasive and
well tolerated in humans, is a highly promising new approach in transcutaneous
vaccination.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die immunstimulatorische Wirkung von Cyanacrylate Skin Surface Stripping auf
die Aktivierung und Migration von Langerhanszellen der menschlichen Haut in
vitro und in vivo
dc.contributor.contact
iliane.deckert@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. U. Blume-Peytavi
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. U. Wollina
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. M. Böhm
dc.date.accepted
2010-01-29
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000014861-5
dc.title.translated
The immune stimulatory effect of cyanacrylate skin surface stripping on the
activation and migration of langerhans cells in human skin in vitro and in
vivo
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000014861
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006769
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access