dc.contributor.author
Pfeifer, Corinna
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:36:32Z
dc.date.available
2011-02-23T13:46:47.153Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6992
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11191
dc.description.abstract
In dieser Arbeit wurden zwei Themengebiete des pulmonalen Gentransfers
behandelt. Im ersten Teil wurde ein Pulveraerosol für den nicht-viralen
Gentransfer mit PEI/pDNA-Komplexen entwickelt. Im zweiten Teil wurde ein
AAV2/9-Vektor zum lokalen viralen Gentransfer in die Lunge untersucht. Die
Entwicklung des Pulveraerosols hat den Hintergrund, dass die Applikation
nicht-viraler Genvektoren in Form von wässrigen Aerosol-Formulierungen große
Stabilitätsprobleme mit sich bringt, die mit der Entwicklung eines
Pulveraerosols behoben werden können. Dies ist von besonderer Bedeutung bei
der Verwendung von Aerosol-Formulierung in klinischen Studien, da diese zum
aktuellen Zeitpunkt stets unmittelbar vor der Anwendung hergestellt werden
müssen. Dies ist angesichts der gewünschten GMP-Bedingungen problematisch. Die
Herstellung der Pulveraerosole erfolgte durch Lyophilisation von PEI/ pDNA-
Komplexen zusammen mit Disacchariden (Lactose, Trehalose und Saccharose) und
anschließende Zerkleinerung im CapMix. Die Untersuchung verschiedener
Disaccharide als Lyoprotektoren ergab keine Unterschiede bezüglich der
biophysikalischen Eigenschaften der resultierenden Formulierungen. Die
Partikelgröße nahm zu, sobald die Lyophilisation nicht mit mindestens
250-fachem Disaccharidüberschuss durchgeführt wurde. Im Weiteren kam es nach
Pulverisierung zu einer Partikelgrößenzunahme unabhängig von der zugesetzten
Disaccharidmenge; einzig Formulierungen mit einem 50-fachen
Disaccharidüberschuss resultierten in kleineren Komplexen. Nach der
Lyophilisation kam es unabhängig von der zugesetzten Disaccharidmenge zu einem
Anstieg des Zetapotenzials, das auch nach Pulverisierung noch erhöht war. Die
Freisetzung der pDNA aus den lyophilisierten Komplexen mittels Inkubation mit
Heparansulfat und anschießender Gelelektrophorese erfolgte komplett. Nach der
Pulverisierung wurde die pDNA ebenfalls aus den Komplexen freigesetzt,
allerdings konnte bei den Proben mit einem 50-fachen Disaccharidüberschuss nur
ein Teil der pDNA freigesetzt werden. Die Charakterisierung der Pulveraerosole
am Andersen Kaskadenimpaktor zeigte erste Unterschiede zwischen den
eingesetzten Disacchariden. Der ermittelte MMAD war für Saccharose mit 4,3 µm
am kleinsten, womit Saccharose das feinste Pulveraerosol lieferte. Mit Lactose
resultierte eine MMAD von 4,7 µm und mit Trehalose einer von 5 µm. Die in
vitro Untersuchungen wurden auf zwei verschiedenen Bronchialepithel-Zelllinien
durchgeführt. Es konnte wie auch bei den biophysikalischen Untersuchungen kein
Unterschied zwischen den Disacchariden festgestellt werden. Tendenziell kam es
nach Lyophilisation zu einer leicht verbesserten Genexpression bei allen
eingesetzten Disaccharidüberschüssen im Vergleich zur Kontrolle. Nach der
Pulverisierung war die Genexpression vergleichbar mit derjenigen der
Kontrollkomplexe, wenn mindestens ein 100-facher Disaccharidüberschuss
eingesetzt wurde. Formulierungen mit einem 50-fachen Überschuss resultierten
nach Pulverisierung in einer tendenziell schlechteren Expression. Die in vivo
Versuche mit Luciferase zeigten die Genexpression in den Lungen der Mäuse.
Nach Quantifizierung der Luciferase-Expression bezogen auf das Lungengewebe
konnte für Lactose als Lyoprotektor die höchste Genexpression gezeigt werden.
Die Bestimmung der in der Lunge aufgenommenen pDNA mittels Real-Time PCR
resultierte in signifikant höheren Werten in der Lactose-Gruppe im Vergleich
zu den beiden anderen Gruppen. Die Verwendung eines für Erythropoetin
kodierenden Plasmids in Form des Lactose-Pulvers resultierte in einer
signifikanten Erhöhung des Hämatokritwertes. Histologische Untersuchungen der
Lungen zeigten eine geringgradige Entzündung, die mit der Einwanderung von
Erythrozyten und neutrophilen Granulozyten einherging. Dies konnte sowohl nach
Applikation der PEI/pDNA-Pulveraerosols aus auch nach der Verneblung von
reinem Lactosepulver beobachtet werden. Zusammenfassend konnte gezeigt werden,
dass durch Verwendung geeigneter Lyoprotektoren die Formulierung von
Pulveraerosolen mit PEI/pDNA-Komplexen möglich ist und die in vivo Applikation
zu einem physiologischen Effekt führt. Damit stellt diese Applikationsform
eine vielversprechende Option für den pulmonalen Gentransfer dar. Die
Verwendung nicht-viraler Vektoren führt nur zu einer transienten Expression
des Transgens, weshalb im zweiten Abschnitt dieser Arbeit ein viraler
AAV2/9-Vektor für den pulmonalen Gentransfer untersucht wurde. Unter den
viralen Vektoren bieten AAV-Vektoren verschiedene Vorteile. Der Wildtypvirus
ist beim Menschen nicht pathogen, es besteht keine Gefahr der insertionellen
Mutagenese und die Immunantwort nach Applikation verläuft sehr mild. Im
Vergleich zu dem bisher am häufigsten verwendeten AAV2-Vektoren sind sowohl
die Prävalenz neutralisierender Antikörper als auch deren Titer für
AAV2/9-Vektoren deutlich niedriger, weshalb diese eine attraktive Alternative
darstellen. Nach Optimierung des Vektor Backbones, konnte in Balb/c-Mäusen
gezeigt werden, dass die Applikationsroute keinen Einfluss auf die
Transgenexpression hat. Sowohl nach intranasaler als auch nach intratrachealer
Applikation blieb die Genexpression über 450 Tage konstant. Weiterhin hatte
der Mausstamm keinen Einfluss auf die Genexpression. Dies konnte durch
Versuche in konditionellen SPB-/--Mäusen gezeigt werden. Des Weiteren war die
Genexpression unabhängig vom Geschlecht der Mäuse. Zwar war die Expression bei
den weiblichen SPB-/--Mäusen zwischen 10- und 50-fach höher im Vergleich zu
den männlichen Mäusen, die Unterschiede waren aber nicht signifikant. Die
Applikation des AAV2/9 in die entzündete Lunge von SPB-/--Mäusen hatte
ebenfalls keinen Einfluss auf die Expression. Die Entwicklung
neutralisierender Antikörper gegen den Vektor stellt die größte Hürde bei der
wiederholten Applikation von AAV-Vektoren dar. Die Applikationsroute hatte
keinen Einfluss auf diese Entwicklung. In beiden Gruppen waren 450 Tage nach
Vektor-Applikation NAB nachzuweisen. Durch Dosisreduktion konnten zwar die
NAB-Titer verringert werden, allerdings ging damit auch eine starke
Verminderung der Transgenexpression einher. Weiterhin wurde die Entwicklung
von NAB nicht durch das Geschlecht beeinflusst. Durch Immunsuppression mit
Dexamethason konnten außerdem die Titer der NAB reduziert werden. Es konnte
gezeigt werden, dass es nach lokaler Applikation des AAV2/9-Vektors zur
Transgenexpression in der gesamten Maus kommt. Die Verteilung des Vektors
konnte durch Biodistributionsstudien belegt werden. Es zeigte sich die höchste
Vektor-DNA Deposition in der Lunge. Die intratracheale Applikation lieferte
eine höhere Vektor-DNA Konzentration in der Lunge kombiniert mit niedrigeren
Mengen in Leber und Milz im Vergleich zur intranasalen Gruppe, allerdings
waren die Unterschiede nicht signifikant. Diese Ergebnisse zeigen, dass
AAV2/9-Vektoren geeignet sind, um die Langzeit-Expression eines Transgens zu
erreichen. Die Effizienz dieses Vektors in entzündeten Lungen lässt auf gute
Ergebnisse in einem therapeutischen Modell hoffen. Bevor dieser Vektor
allerdings klinisch eingesetzt werden kann, muss nach Methoden gesucht werden,
die die Biodistribution nach lokaler Applikation verhindern und die
Immunogenität reduzieren.
de
dc.description.abstract
This work is divided into two parts, both regarding pulmonary gene delivery.
The overall goal of the first part was the development of a powder aerosol for
the delivery of PEI/pDNA complexes to the lung. The second part investigated
the effect of gene expression, biodistribution and immuneresponse after
pulmonary application of an AAV2/9 vector. The reason for developing a dry
powder aerosol for pulmonary gene delivery is the well documented physical
instability of aqueous suspensions of non-viral vector complexes over time.
These instabilities include aggregation tendencies and loss of transfection
efficiency, thus requiring fresh preparation each time directly prior to
injection for maximal effect. Dry powder systems confer many advantages
including increased stability, reduced drug loss during administration and
improved portability. The technique of lyophilization was used to produce dry
powder cakes followed by powderization with zirconia beads using a CapMix.
Different sugars, namely lactose, sucrose and trehalose, were used as
lyoprotectants. The first part of the study was directed at the biophysical
characterization of complexes before and after lyophilization and after
powderization. Particle size measurements of gene vector complexes showed that
augmenting the amount of sugar, independent of the sugar type, used during
lyophilization led to lower increase or maintenance of the particle size.
Complexes lyophilized without sugar showed an enormous increase in particle
size. After powderization, the particle size increased in nearly all samples.
Only samples with a 50-fold excess of sucrose resulted in smaller particles in
comparison to the size after lyophilization. In contrast to particle size, the
increase of zeta potential is not influenced by the amount of sugar. DNA
retardation assay revealed no major differences between freshly prepared,
lyophilized and powderized complexes with exception of the powderized sample
with an excess of 50/1 of sugar, which did not release pDNA completely. After
characterizing the nanoparticles the resulting powders were analyzed by
Andersen Cascade Impactor. Sucrose led to the finest powder with a MMAD of 4.3
µm, followed by Lactose (4.7 µm). The trehalose sample had a MMAD of 5 µm,
thus producing the most coarse powder of all samples. These results show that
although the sugars have no influence on the particle size of gene vector
complexes, they do influence the MMAD of the powder aerosol. After biophysical
characterization, complexes were used in transfection studies to explore their
gene delivery potential in vitro. Lyophilized and powderized complexes were
compared to freshly prepared complexes on BEAS-2B and 16HBE14o- cells.
Lyophilization with different sugars did not lead to any difference in gene
expression on both cell lines. Values measured with lyophilized samples were
slightly higher than those of freshly prepared positive controls. Addition of
free sugars, in amounts corresponding to concentrations presented on
complexes, did not influence the transfection efficiency. After powderization
process, gene delivery is retained in comparison to freshly prepared
complexes. Only samples containing a 50-fold excess of sugar showed slightly
decreased expression values. In vivo administration of powder aerosols
resulted in gene expression in lungs of treated mice. Quantification of pDNA
in lung tissue by real-time PCR resulted with lactose as lyoprotector during
lyophilization in significantly, up to 3-fold higher values compared to the
other two lyoprotectants. By using a plasmid coding for murine erythropoietin
formulated with lactose a significant increase of the hematocrit value could
be achieved, demonstrating a physiological response after powder aerosol
treatment. Histological analysis of lungs treated with either PEI/pDNA lactose
powder or lactose powder without gene vector complexes, showed a slide
inflammation with increased numbers of erythrocytes and neutrophil
granulocytes in the alveolar region. In summary, the first part of the work
convincingly shows the applicability of dry powder aerosols for pulmonary gene
delivery and expression of the desired transgene at physiological levels,
making this technique a promising option for pulmonary gene delivery.
Dominance of viral vectors in numerous gene therapy clinical trials can be
attributed to their high efficiency of gene transfer. Desirable attributes
like lack of pathogenicity, ability to transduce non-dividing cells, prolonged
transgene expression and low immunogenicity present AAVs as potential vectors
for clinical applications. The second part of this work successfully
demonstrates stable long term expression using AAV2/9 based vector in two
different mouse strains (BALB/c-mice and SPB-mice). After optimization of the
vector backbone, no effect of either mouse genotype or pulmonary route of
delivery on transgene expression could be observed. Gene expression was
constant over 450 days both after intranasal and intratracheal application of
the vector. Besides mouse strain, animal gender has also been shown to
influence AAV mediated gene delivery. This study demonstrates no gender
specific differences in transgene expression post AAV2/9 mediated gene
delivery. Though there was a threefold higher gene delivery as measured by
real time PCR, 10-50 fold higher expression was observed in female mice
compared to their male counterparts, but all results were insignificant.
Further, no significant difference in expression was observed when AAV2/9 was
delivered to inflamed lungs of SPB-mice. These results point to the resistance
of AAV2/9 to pulmonary inflammation. NAB development is a major limitation of
viral vectors and inhibits vector readministration. Pulmonary route of
administration had no influence on NAB development, as demonstrated in
BALB/c-mice. By using 10- and 100-fold lower doses, significantly reduced NAB
titers were achieved but lower doses also resulted in drastically reduced
transgene expression. In SPB-mice, by using transient immunosuppression with
dexamthasone, the development of NABs was significantly inhibited in both
gender types thereby overcoming a major hurdle in the way of using AAV based
vectors for gene therapy. In contrast to transgene expression and NAB
development which were unaffected by the pulmonary route of application,
biodistribution studies showed a trend for higher delivery to the lungs
combined with lower deposition in spleen and liver when using the
intratracheal route. Using real time PCR mediated vector quantification and in
vivo bioluminescence imaging, systemically distribution post pulmonary gene
delivery and persistent gene expression in various organs of the vector was
observed. These findings bode well for the application of AAV2/9 based
vectors, where long-term transgene expression is desired. The performance of
AAV2/9 in the presence of lung inflammation gives hope for use in a
therapeutic setting. Prior to clinical application, strategies need to be
developed that limit viral biodistribution and immunogenicity.
en
dc.format.extent
IV, 143 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
powder aerosol
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Untersuchungen zum Gentransfer in die Lunge mittels nicht-viraler
Pulveraerosole und viraler Vektoren basierend auf dem Adeno-assoziierten Virus
(AAV) 2/9
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Carsten Rudolph
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Rainer Müller
dc.date.accepted
2011-02-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021352-0
dc.title.translated
Gene delivery to the lung using non-viral powder aerosols and a viral vector
based on adeno-associated virus (AAV) 2/9
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021352
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open access