dc.contributor.author
Vogel, Alenka
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:35:09Z
dc.date.available
2009-06-04T13:56:16.063Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6970
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11169
dc.description.abstract
Die Reduzierung eines erhöhten LDL-Plasmaspiegels sowie die Elimination der
oxidierten Anteile des LDL sind ein wichtiger Therapiebeitrag zur Risiko-
Minimierung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Zahlreiche Studien zeigen jedoch,
dass nicht allein die medikamentöse Beeinflussung des LDL-Spiegels eine Rolle
in der Prävention dieser Krankheitsentitäten spielt. Auch der Plasmaspiegel
des HDL ist von großer Bedeutung. So korreliert ein hoher HDL-Plasmaspiegel
invers mit der Atherosklerose-Entstehung. Eine medikamentöse Steigerung der
Plasma-HDL-Konzentration erscheint in diesem Sinne wünschenswert. Um einen
Ansatzpunkt einer pharmakologischen Stimulation der antiatherogenen
Eigenschaften des HDL zu finden, war es zunächst wichtig, den Mechanismus der
gefäßprotektiven Eigenschaft des Lipoproteins zu entschlüsseln. Vor allem der
Lysophospholipid-Anteil des HDL ist für die Aktivierung der endothelialen NO-
Synthase verantwortlich [2]. Der Lipidanteil des HDL bindet an den
S1P3-Rezeptor, einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor der S1P-Familie. In der
Folge kommt es zur Phosphorylierung der AKT-Kinase, welche daraufhin
ihrerseits die eNOS aktiviert. NO wirkt nun vasodilatierend und damit
protektiv auf das entsprechende Gefäß. Zudem blockiert es die
Monozytenchemotaxis und –adhäsion, die Oxidation des LDL sowie die Apoptose
der Endothelzellen. Das HDL ist jedoch ein heterogenes Molekül, welches sich
in seiner Zusammensetzung interindividuell unterscheiden kann. Dies konnte in
früheren Arbeiten bereits für das HDL Gesunder gezeigt werden. In dieser
Dissertation sollte die im Vergleich zu Gesunden variierende Wirkung des HDL
von niereninsuffizienten Patienten aufgezeigt werden. So kommt es bei
Patienten, deren Nierenfunktion auf ein Kreatinin von < 15 ml/min/1,73m2
reduziert ist, zu Oxidationsprozessen des HDL mit entsprechenden strukturellen
Auswirkungen. Es resultiert eine im Vergleich zu Gesunden bis zu 50 % (bei
Applikation von 1 µg/ml HDL) verminderte Vasodilatation bei Applikation des
HDL auf Aortenringe im Kleingefäßmyographen, mit entsprechend veränderten
Strömungseigenschaften im Gefäßlumen als Folge. Eine interindividuell
variierende Zusammensetzung trifft, wie im Rahmen dieser Arbeit dargestellt,
für HDL terminal niereninsuffizienter Patienten ebenso wie für das HDL
Gesunder zu. Hierfür können verschiedene Mechanismen verantwortlich gemacht
werden. Zum einen bewirkt ein reduzierter Anteil an S1P, wie er auch bei
Gesunden vorkommt, eine Minderung der NO-Produktion. Auch der Anteil an Apo
A-I ist im „kranken“ HDL reduziert bzw. liegt als Konglomerat vor. Diese
morphologische Veränderung des Apo A-I durch Oxidation konnte hier mittels
SDS-PAGE und Western Blot Analyse gezeigt werden. Sie bewirkt eine gestörte
Rezeptorkommunikation, es kommt zu einer verminderten Interaktion des HDL mit
der Endothelzelle. Zum anderen führen Oxidationsprozesse zu Veränderungen von
HDL-assoziierten Enzymsystemen wie etwa der PON-1 oder PAF-AH. Alle
beschriebenen Veränderungen sind zu einem Großteil auf eine vermehrte
Oxidation des HDL zurückzuführen und können damit, je nach Oxidationsgrad,
unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Dies hat nicht allein Auswirkung auf
die Vasorelaxation, sondern bedingt zudem eine proinflammatorische und
zytotoxische Wirkung des Moleküls und erklärt, warum zahlreiche Studien
ergeben, dass im Niereninsuffizienten die Erhöhung des Serum-HDL mit keinem
Benefit einhergeht. Unsere experimentellen Befunde lassen darauf schließen,
dass der Anteil des oxidierten HDL als Marker für die endotheliale Dysfunktion
bzw. für die Effizienz der Dialyse dienen kann. Auch könnten unsere
Beobachtungen sowohl die beschleunigt fortschreitende Atherosklerose bei
diesen Patienten erklären als auch eine Erklärung für eine
Transplantatinsuffizienz bei Nierentransplantierten infolge einer
Gefäßpathologie bieten. Neue therapeutische Ansätze zur Steigerung des S1P-
Anteils des HDL sowie zur Vermeidung einer Oxidation, insbesondere des Apo
A-I, sind Ausdruck der veränderten Forschungslage und werfen zugleich viele
neue Fragen auf. Die Senkung des LDL-Spiegels bei gleichzeitiger relativer
Erhöhung des HDL-Plasmaspiegels im Sinne einer Therapie mit CSE-Hemmern
erscheint bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz nach neuester
Studienlage dahingegen nicht sinnvoll. Es ist vielmehr eine Veränderung der
molekularen Zusammensetzung der Lipoproteine welche anzustreben ist, etwa
durch die pharmakologische Vermeidung der Apo A-I-Oxidation. Eine genauere
Differenzierung der veränderten Morphologie sowie deren quantitatives Ausmaß
ist Schwerpunkt weiterer Forschung in der Erwartung der Therapie neue Wege zu
öffnen.
de
dc.description.abstract
Reduction of high plasma levels of LDL as well as eliminating oxidized LDL
play an important role in risk-control of cardiovascular disease. However,
clinical trials have shown that not only low plasma LDL-levels, but also high
levels of HDL have great influence in preventing cardiac and circulatory
troubles. A pharmacologically induced increase of HDL-plasma-level seems
therefore desirable. CSE-inhibitors increase HDL-plasma-concentration, but it
is important to understand the protective mechanism of HDL concerning vessel
disease. It is especially the lysophospholipids that, binding to the
S1P3-receptor, activate the endothelium NO-synthetase by a process of
phosphorlyating AKT.kinase. The synthesized NO makes vessels dilate which
protects vessels from artherosclerotic changes. It also blockades monocytes
from cellular adhesion, prevents monocytical chemotaxis, oxidation of LDL and
endothelium apoptosis. However, HDL is a heterogenous molecule, differently
composed in each individual. This has been shown in previous studies
concerning HDL molecules of healthy probands. In this thesis the functional
difference of HDL of healthy probands compared to patients with terminal renal
failure will be shown. In patients with a creatinine of <15 ml/min/1,73m² the
level of oxidized HDL is significantly higher. Its ability to dilate vessels
is up to 50% lower (when applying 1 µg/ml HDL in a small vessel myograph)
compared to “healthy” HDL. This results in modified flow characteristics. An
interindividual varying configuration is also the case with HDL of patients
with terminal renal failure as it has already been shown for HDL of healthy
probands. A variety of mechanisms are responsible for a reduced capacity to
dilate vessels. On the one hand a lower level of S1P results in a decrease of
NO-production. Oxidized Apo-A-I conglomerates and also results in less NO-
activity due to disturbed receptor interaction. This has been shown by SDS-
Page and Western Blot analysis. On the other hand oxidation processes also
result in changes in HDL-associated enzyme systems such as PON-I or PAF-AH.
All described alterations are due to oxidation of HDL and can therefore,
concerning to its degree, be more or less intense. This not only results in a
reduced relaxation of vessels but also in a proinflammtory and cytotoxic
effect on vessels. An explanation for the missing benefit of high HDL plasma
levels in patients with terminal renal failure. Our experimental findings show
that oxidized HDL is an indicator for endothelial dysfunction as well as it
can be used to evaluate the efficiency of dialysis. Accelerated progression of
atherosclerosis is due to a larger fraction of oxidized HDL and explanes
transplant insufficiency in patients with renal allograft. According to this
perception new therapeutic concepts have to minimize oxidational processes in
lipoproteins (and in particular in Apo A-I) and increase S1P-fraction in HDL.
Lowering LDL-plasma-levels while simultaneously raising HDL-levels in patients
with terminal renal failure by treating with CSE-inhibitors does however no
longer seem benefitial. It is rather a change in molecular composition of HDL
which should be aimed for. An accurate differentiation of the morphological
changes in HDL as well as their quantitative degree is still focus of further
research in order to be able to draw concrete therapeutical consequences.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Unterschiede in der Wirkung von isoliertem High Density Lipoprotein (HDL) von
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion auf die endotheliale Funktion im
Vergleich zu Gesunden
dc.contributor.contact
alenkavogel@hotmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. van der Giet
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. B. Kleuser
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. K. Kisters
dc.date.accepted
2009-06-14
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000009169-1
dc.title.translated
Differences in the effect of HDL (high density lipoprotein) on the endothelial
function in patients with renal failure compared to healthy probands
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000009169
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FUDISS_derivate_000000005457
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open access