dc.contributor.author
Becker, Claudia
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:19:37Z
dc.date.available
2001-07-16T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6780
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10979
dc.description
Titelseite
Inhalt
Danksagung6
A)Einleitung7
1Querdenker und Charismatiker im Protestantismus des Kaiserreichs12
1.1Kindheit - Fremdling im lutherisch-orthodoxen Pfarrhaus12
1.2Schulzeit - Innere Distanz zur anachronistischen Drillpädagogik15
1.3Studium - Vergebliche Suche nach neuen religiösen Zugängen16
1.4Auseinandersetzungen mit den kulturellen, wissenschaftlichen und
gesellschaftlichen Phänomenen seiner Zeit21
1.5Friedrich Rittelmeyer und das Bürgertum24
1.5.1Einführung unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Zusammensetzung
seiner Gemeinde24
1.5.2Ein Religionsprofil des Bürgertums im Kaiserreich30
1.5.3Demokratisierung des Gemeindelebens40
1.5.4Der "Liberale" im Spannungsfeld der Orthodoxie42
1.5.4.1Liberale Theologie42
1.5.4.2Der "liberale" Theologe Friedrich Rittelmeyer44
1.5.4.3Mobilisierung des Bürgertums durch kirchliche Konflikte48
1.5.5Religiosität als individuelle innere Erfahrung54
1.5.6Brückenschlag zwischen moderner Kultur und Christentum57
1.5.7Begegnung mit Rudolf Steiner63
1.5.8Friedrich Rittelmeyers Haltung zum Ersten Weltkrieg66
1.5.9Zusammenfassende Gegenüberstellung von religiöser Nachfrage und Angebot71
1.6Friedrich Rittelmeyer und die Industriearbeiterschaft82
1.6.1Einführung unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Zusammensetzung
seiner Gemeinde82
1.6.2Ein Religionsprofil der Industriearbeiterschaft im Kaiserreich85
1.6.2.1Die Quellen85
1.6.2.2Ergebnisse89
1.6.3Kirche und soziale Frage - Rittelmeyers Reise zu den Zentren kirchlich-
sozialer Arbeit94
1.6.4Auftritte in antikirchlichen Werbeveranstaltungen97
1.6.5Der Nürnberger Arbeiterkreis100
1.6.6Die Predigt als ein Versuch der Annäherung an das Proletariat?101
1.6.7Zusammenfassende Gegenüberstellung von religiöser Nachfrage und
Angebot106
2Vom liberalen Theologen zum "Erzoberlenker": Friedrich Rittelmeyer als
Begründer
einer neuen Religionsgemeinschaft der Weimarer Republik110
2.1Friedrich Rittelmeyer und das Bürgertum110
2.1.1Einführung unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Zusammensetzung
seiner Gemeinde110
2.1.2Ein Religionsprofil des Bürgertums in der Weimarer Republik116
2.1.3Unter dem Eindruck von Versailles: Friedrich Rittelmeyers Rolle in der
Versöhnungsarbeit der Nachkriegszeit126
2.1.4Die Predigten: Lebenshilfe und Beitrag zum ?moralischen Wiederaufbau der
Nation"131
2.1.5Konfirmandenunterricht am Deutschen Dom136
2.1.6Die Christologie Rudolf Steiners139
2.1.7Friedrich Rittelmeyers Werbearbeit für Rudolf Steiner141
2.1.8Die "Bewegung für religiöse Erneuerung"147
2.1.9Antwort auf die Krise der modernen Theologie und der traditionellen
Kirchlichkeit160
2.1.10Reaktion auf das Fronterlebnis und den Kriegsausgang163
2.1.11Alternative zur Jugendbewegung?165
2.1.12Erste Schritte von der "Bewegung für religiöse Erneuerung" zu einer
neuen Kirche169
2.1.13Das Priestertum der Frau174
2.1.14Die Christengemeinschaft in Berlin177
2.1.15Friedrich Rittelmeyer als Wegbereiter einer "anthroposophischen
Theologie"182
2.1.16Zusammenfassende Gegenüberstellung von religiöser Nachfrage und
Angebot189
2.2Friedrich Rittelmeyer und die Industriearbeiterschaft198
2.2.1Einführung unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Zusammensetzung
seiner Gemeinde198
2.2.2Ein Religionsprofil der Industriearbeiterschaft in der Weimarer
Republik205
2.2.3Von der "Sozialen Arbeitsgemeinschaft" zum "Religiösen Sozialismus":
Versuche um eine Annäherung an das Proletariat211
2.2.4Die Haltung des evangelischen Pfarrers Friedrich Rittelmeyer zu
Arbeiterbewegung und Revolution213
2.2.5Von der "Dreigliederung des sozialen Organismus"219
2.2.6Die Kapitalismuskritik der Christengemeinschaft224
2.2.7Von der religiösen "Weltaufgabe des Proletariats"225
2.2.8Partei- und klassenübergreifend: Die sozial-religiöse Arbeit der
Christengemeinschaft227
2.2.9Die "Freie Arbeiterschule" in Essen230
2.2.10Die Gefangenenarbeit der Christengemeinschaft234
2.2.11Der Erzoberlenker Friedrich Rittelmeyer und das Proletariat238
2.2.12Die sozial-religiöse Arbeit der Christengemeinschaft an der Schwelle zum
Dritten Reich240
2.2.13Zusammenfassende Gegenüberstellung von religiöser Nachfrage und
Angebot242
3Zwischen Annäherung und Distanz: Friedrich Rittelmeyer und das Dritte
Reich250
3.1Der Nationalsozialismus als prophezeites Erleben des Bösen?250
3.2Absage an die nationalsozialistische ?Blut-und-Boden-Ideologie"254
3.3Das Judentum: Vom vermeintlichen ?Verfall" einer Ich-Religion257
3.4Einsatz für Rudolf Steiner260
3.5Konfrontationen mit dem NS-Staat263
3.6Friedrich Rittelmeyers Tod und das Verbot der Christengemeinschaft268
4Schlussbetrachtung271
B)Literaturverzeichnis275
Lebenslauf315
dc.description.abstract
Mit der zunehmenden Auflösung der traditionellen ländlichen Strukturen unter
dem Einfluss der Industrialisierung brachen auch für die alten geistlichen
Autoritäten neue Zeiten an: In den expandierenden modernen Großstädten des 19.
Jahrhunderts verloren die großen Konfessionen zusehends an Einfluss auf das
Alltagsleben ihrer Bewohner. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nahmen die
Austrittszahlen in den deutschen Metropolen rapide zu. Doch auch die
Kirchenmitglieder blieben mehr und mehr den Gottesdiensten fern.
Zu den wenigen Geistlichen, die auf eine breite Resonanz stießen, gehörte der
evangelische Pfarrer Friedrich Rittelmeyer (1872-1938). Nachdem er 1902 die
Pfarrstelle an der Nürnberger Heilig-Geist-Kirche antrat, zog er bald eine
nach Tausenden zählende Gemeinde in seine Gottesdienste. 1916 wurde er an den
Deutschen Dom in Berlin berufen, der, zuvor nur mäßig besucht, seit
Rittelmeyers Ankunft sonntags bis auf den letzten Platz besetzt war.
Rittelmeyer, einst Schüler von Adolf von Harnack, war lange Zeit Vertreter der
liberalen Theologie, die den Anspruch erhob, die traditionellen Glaubenssätze
an den modernen wissenschaftlichen Methoden zu überprüfen. Unabhängig von
Dogmen und Lehrautorität wollte sie so zu einem neuen Verständnis der
Schriften gelangen. Rittelmeyer hatte als "Liberaler" mehrfach unter Beschuss
der konservativen bayerischen Landeskirche gestanden. Um so bemerkenswerter
ist, dass er seit 1912 mit der esoterischen Lehre der Anthroposophie
sympathisierte. Die vorliegende Arbeit weist diese Tendenz ebenso als eine
Konsequenz gerade seiner liberalen Theologie nach wie Rittelmeyers endgültigen
Bruch mit dem Protestantismus: 1922 verließ er die evangelische Kirche, um mit
der Christengemeinschaft eine anthroposophische Kirche ins Leben zu rufen,
deren Kultus von Rudolf Steiner formuliert war.
Ob als Vertreter des Protestantismus oder als Oberhaupt der
Christengemeinschaft: Rittelmeyers Anhängerschaft setzte sich vornehmlich aus
Kreisen des gebildeten Bürgertums zusammen. Zudem fand er eine vergleichsweise
große Anhängerschaft beim so genannten Proletariat. Dabei handelte es sich
genau um jene Bevölkerungsgruppen, die von der Entkirchlichung der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts besonders betroffen waren.
An der Resonanz, auf die Friedrich Rittelmeyer hier gestoßen war, wird
nachgewiesen, dass in diesen Gruppen trotz aller Entkirchlichung religiöse
Bedürfnisse durchaus vorhanden waren. Die vorliegende Arbeit zeigt, worin
diese Bedürfnisse bestanden und über welche Mittel religiöser Erneuerung
Rittelmeyer ihnen entsprochen hat. Zu diesem Zweck werden für die
unterschiedlichen sozialen Gruppen Religionsprofile gezeichnet, denen die
jeweiligen "religiösen Angebote" Friedrich Rittelmeyers gegenübergestellt
werden.
Die Ergebnisse legen nahe, dass die großen Kirchen weitaus weniger an Einfluss
verloren hätten, wenn sie sich bewusster mit den spezifischen
Religionsprofilen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auseinandergesetzt
hätten. Das aber hätte vor allem bedeutet, sich den modernen geistigen wie
sozialen Strömungen zu öffnen. Ein unbefangener Umgang mit den
religionskritischen Philosophen von Schopenhauer bis Nietzsche wäre dafür
ebenso nur ein Beispiel von vielen gewesen wie die Unterstützung der
Arbeiterbewegung, die der Kritik an dem Widerspruch zwischen gepredigter
Nächstenliebe und dem schwachen sozialen Engagement der Kirche
entgegengekommen wäre.
de
dc.description.abstract
With the increasing dissolution of the traditional rural structures under the
influence of the industrialization recent times broke on also for the old
religious authorities: In the expanding modern large cities 19. century lost
the large denominations appreciably at influence on the everyday life of their
inhabitants. Since the end 19. century increased the withdrawal numbers in the
german metropolises rapidly. But also the church members stayed away from more
and more the services.
To few clergymen, who encountered a broad resonance, the lutheran minister
Friedrich Rittelmeyer (1872-1938) belonged. After he began 1902 the parish at
the Heilig Geist Kirche of Nürnberg, it drew soon a municipality counting
after thousands into its services. 1916 he was appointed to the Deutscher Dom
in Berlin, which visits before only moderately, since Rittelmeyers arrival was
filled up on Sunday to the last seat.
Rittelmeyer, once pupil of Adolf von Harnack, was long time representative of
the liberals theology, which raised the requirement to check the traditional
faith lessons at the modern scientific methods. Independently of dogmas and
training authority it wanted to arrive in such a way at a new understanding of
the writings. Rittelmeyer had as liberal man several times under bombardment
of the conservative bavarian regional church confessed. It is the more
remarkable that Rittelmeyer sympathized since 1912 with the esoteric theory of
the Anthroposophic. The available work prove this tendency likewise as a
consequence even of its liberals theology like Rittelmeyers to final break
with the protestant church: 1922 he left the lutheran church, in order to
bring with the Christian Community an anthroposophic church into being,
inspirated of Rudolf Steiner.
Whether as representative of the protestant church or as head of the Christian
Community: Rittelmeyers fellows shank consisted primarily of sets of the
formed middle class. Besides he found comparatively large fellows shank at the
proletariat so mentioned. It concerned those subpopulations, those exactly of
the secularization the first half 20. century were particularly concerned.
At the resonance, which Friedrich Rittelmeyer was encountered here, it is
proven that in these groups religious needs were quite available. The
available work shows, wherein and corresponded over which means of religious
renewal Rittelmeyer them lay these needs. For this purpose for the different
social groups are religion profiles drawn, for those the religious supplies of
Friedrich Rittelmeyer to be confronted.
The results of this confrontation put near that the large churches would have
lost by far fewer at influence, if they had argued conscious with the specific
religion profiles of the different subpopulations. However would above all
have meant to open the modern mental like social currents. Unabashed handling
the religion-critical philosophers of Arthur Schopenhauer to Friedrich
Nietzsche would have been for it just as only one example of many as the
support of the workers' movement, which would have come to meet the criticism
at the contradiction between preached next love and the weak social commitment
of the church.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Christengemeinschaft Rittelmeyer Steiner Anthroposophic Theology
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::900 Geschichte::900 Geschichte und Geografie
dc.title
Versuche religiöser Erneuerung in der Moderne am Beispiel des evangelischen
Theologen Friedrich Rittelmeyer (1872-1938)
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Heinrich Volkmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Helmut Obst
dc.date.accepted
2000-01-20
dc.date.embargoEnd
2001-07-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2001001207
dc.title.translated
Attempts of religious renewal in the modern trend by the example of the
evangelic theologian Friedrich Rittelmeyer (1872-1938)
en
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000418
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http://www.diss.fu-berlin.de/2001/120/
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