dc.contributor.author
Böttcher, Johanna
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:18:34Z
dc.date.available
2013-04-04T11:35:14.672Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6759
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10958
dc.description.abstract
Social anxiety disorder (SAD) is characterised by an intense fear of being
judged or criticised by others. It is common, chronic, disabling and
treatable. Cognitive-behaviour therapy is effective in reducing symptoms of
SAD and in modifying maintaining factors such as safety behaviours, biases in
the perception of the social situation, and dysfunctional beliefs. However,
treatment rates are low. Only 20-40 per cent of the individuals with SAD
receive adequate treatment. The existing gap between treatment needs and
treatment facilities can be addressed by the development and dissemination of
Internet-based interventions. Internet-based self-help programmes combine the
advantages of easy access, high availability and low costs. Numerous
controlled trials demonstrated the efficacy of Internet-based self-help
programmes for SAD. So far, little is known about predictors and mechanisms of
change in these programmes. Clinician guidance, which is held to be a crucial
factor in the Internet-based treatment of depression, did not affect
therapeutic outcome in direct comparisons of guided and unguided self-help
programmes for SAD. The first study of the present thesis extended the results
on the role of clinician contact to the diagnostic phase. The hypothesis was
that the brief contact with a clinician during a diagnostic interview would
positively influence treatment outcome. Results of a randomised controlled
trial indicated that a diagnostic interview did not affect primary outcome
measures. The self-help programme effectively reduced social fears in the
group of participants who underwent a diagnostic interview as well as in the
group of participants who started with the programme right away. However, the
pre-treatment interview did affect secondary outcome measures such as
depression and general distress. It also had a positive effect on
participants’ adherence. In order to further understand what influences
participants’ adherence and treatment outcome, the second study looked at the
predictive values of patient expectations and initial symptom severity. To
this end, the two groups of the first study were combined in one sample.
Patient expectations predicted patients’ adherence and change in social
anxiety symptoms. Participants who expected the treatment to reduce their
symptoms and who perceived the treatment as logical and trustworthy benefited
more from the treatment and engaged more actively in the treatment process
than participants with less positive expectations. Hence, the first two
studies emphasized the relevance of outcome expectations and treatment
adherence in Internet-based self-help for SAD. Treatment adherence but not
outcome expectations were positively influenced by a pre-treatment interview.
The first two studies also replicated results on the efficacy of Internet-
based self-help programmes. As in previous studies, a substantial proportion
of participants showed significant clinical change. However, not all
participants benefited from the cognitive-behavioural programme. Examining
what works for whom in Internet-based self-help is one way to address the
problem of non-response. Another is the development and evaluation of
innovative approaches. Programmes of cognitive bias modification have the
potential to broaden the spectrum of Internet-based self-help programmes. The
third study of the present thesis evaluated an Internet-based attention bias
modification programme. The biased allocation of attention to social threat
cues is considered a core maintaining factor in SAD. Prior studies in
laboratory settings produced very encouraging results for a computerised
attention modification programme. In the Internet-based setting, the attention
training did not prove superior to a control training. Both training
conditions produced only moderate change in social anxiety symptoms. In
contrast to previous studies, the attention training also failed to reduce the
biased attention towards threat cues. The three studies of the current thesis
enhance our knowledge in the field of Internet-based interventions for social
anxiety. They provide insight into what works (CBT self-help) and what does
not work (attention training) in Internet-based interventions. The studies
also provide insight into what are necessary (expectations, adherence) and
less necessary (diagnostic interview) ingredients of these interventions.
Thus, they contribute to building evidence on Internet-based self-help
programmes. In some European countries, i. e. Sweden, United Kingdom, these
interventions have already been successfully incorporated into the clinical
routine.
de
dc.description.abstract
Die soziale Angststörung gehört zu den häufigsten psychischen Störungen. Im
Mittelpunkt der Störung steht die übersteigerte Angst vor Bewertung oder
Beschämung in sozialen Situationen. Die Behandlung im Rahmen der Kognitiven
Verhaltenstherapie hat sich für Menschen mit sozialen Angststörungen bewährt.
Die Behandlungsrate ist allerdings gering. Nur etwa 20-40 Prozent der Personen
mit einer Sozialen Angststörung erhalten eine Behandlung. Dieser Kluft in der
psychotherapeutischen Versorgung begegnen Internet-basierte
Behandlungsprogramme. Internet-basierte Selbsthilfeprogramme vereinen die
Vorteile der hohen Erreichbarkeit, von niedrigen Kosten und einer geringen
Hemmschwelle zur Behandlungsaufnahme. In einer Vielzahl randomisiert-
kontrollierter Studien haben sich Internet-basierte Selbsthilfeprogramme als
wirksam für die Behandlung sozialer Ängste erwiesen. Über Prädiktoren und
Wirkmechanismen dieser Programme ist bisher wenig bekannt. Ein Wirkfaktor, der
in der Internet-basierten Behandlung von Depressionen eine wichtige Rolle
spielt, ist die Unterstützung durch eine Therapeutin. In der Behandlung
sozialer Ängste scheint die therapeutische Unterstützung scheint jedoch
weniger bedeutend. Direkte Vergleichsstudien von geleiteten und ungeleiteten
Selbsthilfeprogrammen zeigten keine Unterschiede im Therapieerfolg. Die erste
Studie der vorliegenden Dissertation weitet die Erkenntnisse über die Rolle
von therapeutischer Unterstützung auf den diagnostischen Prozess aus. Bisher
unterliefen alle Teilnehmer von (geleiteten oder ungeleiteten)
Selbsthilfeprogrammen ein diagnostisches Interview. Die Hypothese der ersten
Studie war, dass sich der kurze Kontakt zu einem Therapeuten im Rahmen eines
diagnostischen Gesprächs positiv auf den Therapieverlauf auswirken könnte. Es
wurden zwei Gruppen von Personen mit sozialen Ängsten in einem randomisiert-
kontrollierten Design miteinander verglichen. Die eine Gruppe erhielt vor
Beginn des Selbsthilfeprogramms ein strukturiertes diagnostisches Interview,
die andere Gruppe startete direkt mit dem Selbsthilfeprogramm. Das
diagnostische Interview hatte keine Auswirkung auf die Veränderung der
sozialen Ängste durch das Selbsthilfeprogramm. Die Teilnehmer beider Gruppen
verbesserten sich bedeutsam in Hinblick auf ihre soziale Angstsymptomatik. Das
diagnostische Interview führte jedoch zu einer positiven Veränderung der
sekundären Outcome-Maße, wie Depressivität und allgemeine Symptombelastung.
Auch die aktive Teilnahme am Selbsthilfeprogramm wurde von dem diagnostischen
Gespräch positiv beeinflusst. Um weitere Faktoren zu erforschen, die
Therapieverlauf und –Ergebnis beeinflussen, wurden in der zweiten Studie die
Therapieerwartungen der Teilnehmerinnen näher untersucht. Dafür wurden die
beiden Gruppen der ersten Studie zu einer Stichprobe zusammengefasst. Es
zeigte sich, dass die Therapieerwartungen einen positiven Einfluss auf die
Adhärenz und den Therapieerfolg hatten. Der Einfluss der anfänglichen
Symptombelastung wurde dabei kontrolliert. Teilnehmer, die sich von dem
Programm mehr Erfolg versprachen und den Behandlungsansatz als nachvollziehbar
und seriös bewerteten, zeigten bessere Therapieerfolge als Teilnehmer mit
weniger positiven Erwartungen. Zusammengefasst deuten die Ergebnisse der
ersten beiden Studien auf die wichtige Rolle von Therapieerwartungen und
Therapieadhärenz hin. Die Adhärenz, nicht jedoch die Erwartungen, werden dabei
positiv von einem diagnostischen Interview beeinflusst. Die ersten beiden
Studien belegen außerdem die Wirksamkeit kognitiv-behavioraler
Selbsthilfeprogramme. Wie in vorangehenden Studien zur Wirksamkeit Internet-
basierter Interventionen, zeigte auch in den vorliegenden Studien eine große
Anzahl der Teilnehmerinnen klinisch bedeutsame Verbesserungen. Es profitierten
jedoch nicht alle Teilnehmerinnen in ausreichendem Maße. Ein Weg, mit dem
Nichtansprechen auf die Behandlungsprogramme umzugehen, ist die Erforschung
von Prädiktoren und Wirkmechanismen. Ein anderer Weg ist die Untersuchung
innovativer Ansätze. Therapeutische Ansätze aus dem Bereich der Cognitive Bias
Modification haben das Potential, das Angebot verhaltenstherapeutischer
Behandlungsprogramme zu erweitern. In der dritten Studie der vorliegenden
Arbeit wurde die Wirksamkeit eines Aufmerksamkeitstrainings untersucht. Das
Aufmerksamkeitstraining zielte auf die Veränderung der verzerrten
Aufmerksamkeitslenkung auf sozial bedrohliche Reize ab, der in der
Aufrechterhaltung sozialer Ängste eine tragende Rolle zugesprochen wird. Das
Training und das Studiendesign waren angelehnt an Laborstudien, die
erstaunlich positive Ergebnisse in der Reduktion sozialer Ängste erzielt
hatten. Im Internet-basierten Setting war das Aufmerksamkeitstraining nicht
wirksam. Gleich dem Kontrolltraining erzielte es nur moderate Veränderungen in
den sozialen Ängsten. Auch konnte keine Veränderung im zentralen
Wirkmechanismus des Trainings, der verzerrten Aufmerksamkeitslenkung, bei den
Teilnehmern beobachtet werden. Die drei Studien, die im Rahmen der
vorliegenden Dissertationsschrift durchgeführt wurden, tragen zum
Erkenntnisgewinn im Bereich der Internet-basierten Selbsthilfe bei. Sie
bereichern unser Wissen über das, was wirksam ist (KVT-Selbsthilfe) und was
nicht wirksam ist (Aufmerksamkeitstraining) und weisen auf primär notwendige
(Erwartungen, Adhärenz) und weniger bedeutende Bausteine (diagnostisches
Interview) dieser Therapieform hin. Damit tragen sie zur wachsenden Befundlage
Internet-basierter Selbsthilfeprogramme bei, die in anderen europäischen
Ländern bereits zur regelhaften Einführung dieser Interventionsform in die
psychotherapeutische und psychosomatische Grundversorgung geführt hat.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
social anxiety disorder
dc.subject
internet-based treatment
dc.subject
attention training
dc.subject
diagnostic interview
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::150 Psychologie
dc.title
Internet-based treatment of Social Anxiety Disorder
dc.contributor.contact
johanna.boettcher@fu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Babette Renneberg
dc.contributor.furtherReferee
P.D. Dr. Thomas Berger
dc.date.accepted
2012-10-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000093946-0
dc.title.subtitle
Mechanisms of change and innovative approaches
dc.title.translated
Internet-basierte Behandlung der sozialen Angststörung
en
dc.title.translatedsubtitle
Wirkmechanismen und innovative Ansätze
en
refubium.affiliation
Erziehungswissenschaft und Psychologie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000093946
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013209
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access