Es werden sowohl alters- als auch geschlechterspezifische Parameter des Beckens dargestellt, die zum Teil signifikant differieren. Die azetabuläre als auch koxale femorale Orientierung und Lokalisation wird von diesen Einflussgrößen als auch vom funktionellen Sagittalprofil bestimmt. In der Primärendoprothetik werden diese Unterschiede weitestgehend vernachlässigt aufgrund des hohen Freiheitsgrades der möglichen ROM der Prothese. Die Rekonstruktion der Pfannenneigung in der Frontalebene ist in der überwiegenden Mehrheit nicht zu gewährleisten, da Stabilitätskriterien, Abriebverhalten und potentielle Impingementsyndrome berücksichtigt werden müssen. Navigationsassistierte Operationsverfahren können bei definierter Zielgröße die Streubreite der Hüftpfannenpositionierung reduzieren, einem funktionellen Ansatz wird diese Methodik bei unterschiedlichen Sagittalorientierungen des Beckens nicht gerecht. Die Implantation des femoralen Ersatzes sollte adjustiert zum azetabulären Ersatz erfolgen. Diese Forderung kann nicht für alle anatomischen Varianten und alle Prothesenmpodelle erfüllt werden. Femoral ist die achsgerechte Positionierung und Antetorsionsstellung mit Auswirkung auf das femorale Drehzentrum des Implantates durch manuelle Markraumreferenzierung erheblich fehlerbehaftet, so dass auch hier ein funktionelles Malalignement intraoperativ nicht detektiert werden kann. Zusätzlich zur rotatorisch justierten Antetorsionsstellung kann sich eine Anteriorverlagerung des femoralen Drehzentrums durch sagittale Schaftmalpositionierungen ergeben und eine funktionelle Antetorsion resultieren, die die Funktion und Hüftkontaktkraft ungünstig beeinflussen. Fehlerquellen können in der Primär- und Revisionsendoprothetik auch resultieren, wenn eine unzureichende knöcherne Deckung des Implantates, vornehmlich der Pfannenkomponente vorliegt. Dieses Risiko besteht bei einer Veränderung des azetabulären Rotationszentrums, bei der Nutzung überdimensionierter Implantatgrößen und bei größeren azetabulären Pfeilerdefekten resp. pathologischen Orientierungen des Azetabulums. Unter Ausschluss anderer Ursachen ist eine resultierende Impingementsymptomatik für einen Teil der funktionell schlechten Ergebnisse und der schmerzhaften Zustände nach hüftendoprothetischer Versorgung verantwortlich. Die Orientierung des Implantates und somit die Adjustierung des Drehzentrums ist aufgrund modularer Lösungen in der Revision femoral gut umsetzbar. Azetabulumseitig werden bei Destruktion des originären Hüftzentrums heute auch zunehmend modulare Systeme genutzt, um die Rekonstruktion defektabhängig bei gleichzeitig sicherer Implantatverankerung zu gewährleisten.
Both age and sex-specific parameters of the pelvis are represented, which differ partially significant. The acetabular and femoral neck orientation and localization are determined by these measured variables and by the functional pelvic tilt. In primary hip arthroplasty these differences are mostly neglected due to the high degree of freedom of the artificial range of motion. The anatomical reconstruction of the cup inclination and anteversion is not always possible and limited by conditions of stability, wear debris and expected impingement syndromes. Navigation-assisted operation procedures can reduce the spread of the malpositioning of the cup but a functional impact including the pelvic rotation is currently not available. The implantation of the femoral stem should follow with respect to the orientation of the acetabular component. This demand cannot be performed for all anatomical variants and all prosthetic devices. The accurate femoral stem insertion using the endofemoral canal as a reference and the antetorsion of the implant with effect on the femoral hip center are difficult to control in a bi-plane view, so that a functional malalignement cannot be precisely detected intraoperatively. Additionally to the adjusted rotation of the stem a sagittal tilt may occur with influence on the femoral hip center and resulting functional antetorsion, which affects the function and hip contact force unfavourably. A dissatisfying outcome in primary and revision arthroplasty can also result, if an insufficient osseous coverage of the implant is present, especially on the acetabular side. This risk exists in pathological orientations of the native acetabular cavity with a change of the rotational center, with the use of oversized implants and with larger acetabular column defects. Excluding other causes a resulting impingement syndrome is responsible for a part of the functional disability and the painful outcome after endoprosthetic treatment. The orientation of the implant and the adjustment of the hip center are accurately reproducable due to modular solutions in the femoral revision. On the acetabular side modular systems are also increasingly used in enlarged deficiencies, to enable the reconstruction of bony defects combined with a safe implant anchorage.