dc.contributor.author
Geerike, Nicol
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:57:55Z
dc.date.available
2011-11-02T11:40:30.056Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6573
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10772
dc.description.abstract
Seit 2006 gilt auch Deutschland als Verbreitungsgebiet der durch Gnitzen
übertragenen Blauzungenkrankheit. Es existieren Impfstoffe gegen die Serotypen
8 und 1. Da keine Kreuzimmunität gegeben ist, aber möglicherweise weitere
Serotypen auftreten können, müssen die gefährdeten Wiederkäuer vor dem Stich
durch Vektoren geschützt werden. Derzeit stehen keine Repellentien zur
Verfügung, welche die Übertragung der Blauzungenkrankheit durch Gnitzen sicher
verhindern können. Auch die einfache Aufstallung über Nacht bringt keinen
ausreichenden Schutz, da einzelne Gnitzenarten endophag sind. Ziel der
Untersuchungen war es, die Wirksamkeit insektizidbehandelter Netze zum Schutz
von Kälbern in Igluhaltung vor Gnitzen und anderen Lästlingsinsekten zu
überprüfen. Zu diesem Zweck wurde ein Feldversuch auf einer Brandenburger
Milchviehanlage, am Rande des Kremmener Luchs mit einem erwarteten hohen
Gnitzenaufkommen, durchgeführt. In einem ersten Versuch wurden 3 Einheiten á 5
Kälberiglus mit einem Deltamethrinbehandelten Polyesternetz (Wirkstoffgehalt
133 mg/m2) mit der Maschenweite 2,0 x 2,0 mm vernetzt. Eine Einheit wurde
komplett vernetzt, d.h. die Seitenwände und das Dach waren vollständig mit
Netz verkleidet. Die beiden weiteren Einheiten waren nur teilweise vernetzt,
d.h. nur die Seitenwände waren mit einem Netzzaun in der Höhe von 2 m bzw. 1,5
m versehen. Eine weitere Einheit ohne Netz diente als Kontrolle. Die
Insektenfänge erfolgten mittels Biogents- Sentinel UV-Lichtfallen®, die
innerhalb der Versuchseinheiten positioniert wurden. Die Gnitzenfänge
erfolgten über zwei Wochen in den Nächten von Montag zu Dienstag und von
Dienstag zu Mittwoch jeweils von 17 bis 9 Uhr. Wider Erwarten wurden in der
komplett vernetzten Einheit die meisten Gnitzen gefangen. Das in diesem
Versuch eingesetzte Netz mit der Maschenweite 2,0 x 2,0 mm erwies sich somit
als nicht wirksam. In einer weiterführenden Untersuchung wurde ein Lambda-
Cyhalothrin- behandeltes Polyesternetz (Wirkstoffgehalt 200 mg/m2) mit einer
Maschenweite von nur 1,6 x 1,7 mm eingesetzt. Eine Versuchseinheit wurde
komplett vernetzt, eine zweite bis zu einer Höhe von 2 m. Die dritte
Versuchseinheit wurde nicht vernetzt und diente als Kontrolle. Die Fangzeiten
wurden auf vier Nächte pro Woche verdoppelt. In den ersten beiden Wochen
wurden im komplett vernetzten Bereich keine Gnitzen gefangen. In den folgenden
Wochen drangen auch in diesen Bereich Gnitzen ein. Über den gesamten
Versuchszeitraum ergab sich keine signifikante Korrelation zwischen den
Gnitzenfängen und dem Vernetzungsgrad. Die Gnitzen waren somit in der Lage
auch diesen engmaschigen Netzprototypen zu durchdringen. Es lässt sich jedoch
beim derzeitigen Kenntnisstand keine Aussage über eine Änderung ihres
Verhaltens nach der Kontamination treffen. Das mit Lambda- Cyhalothrin
behandelte Netz mit der Maschenweite 1,6 x 1,7 mm führte allerdings zu einer
signifikanten Reduktion der Befallsintensität der Kälber mit Fliegen, sowohl
in der komplett als auch teilweise vernetzten Einheit. Die Vernetzung hatte
einen deutlichen positiven Einfluss auf das Tierverhalten: Die Kälber in den
komplett bzw. teilweise vernetzten Einheiten zeigten signifikant weniger
Abwehrbewegungen. Über den gesamten Versuchszeitraum konnte sowohl bei den
Schwarzbunten als auch bei den Kreuzungstieren kein statistisch signifikanter
Zusammenhang zwischen Vernetzungsgrad und Gewichtszunahme nachgewiesen werden.
Die Testung der Wirkstoffpersistenz des Lambda-Cyhalothrin- behandelten Netzes
erfolgte im Labor mit Hilfe der Testinsekten Musca domestica und Culicoides
nubeculosus. Diese wurden den Netzproben, welche vor der Ausbringung und
weiter im vierwöchigen Abstand auf dem Versuchsbetrieb entnommen wurden, für
10 Sekunden ausgesetzt. Der T 50 (Zeitpunkt, an dem 50% der Testinsekten
paralysiert sind) diente als Kriterium für die Beurteilung der biologischen
Wirksamkeit. Vor allem im Gnitzenbioassay zeigte sich eine stetig steigende
Paralysezeit. Demnach ließ die Wirkung des Wirkstoffes kontinuierlich nach.
Zum Zweck der Netzoptimierung wurden weitere Bioassays mit Netzprototypen
durchgeführt, welche sich bezüglich des Wirkstoffes (Deltamethrin, Lambda-
Cyhalothrin), der Wirkstoffkonzentration (100, 200, 300 mg/m2) und der
Ausrüstungsart (Emulsion, Mikroverkapselung) unterschieden. Dabei zeigte sich
der Wirkstoff Lambda- Cyhalothrin in allen Konzentrationen überlegen. Der
Wirkstoff Deltamethrin verursachte als Emulsion eine schnellere Paralyse der
Testinsekten als in mikroverkapselter Form. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind
vielversprechend. Es sollte versucht werden die Netzeigenschaften wie
Maschenweite, Wirkstoff und Wirkstoffkonzentration sowie die Art der
Netzausbringung in Hinsicht auf die Zielsetzung – Schutz vor Gnitzen und
Lästlingsinsekten bei erhöhtem Tierwohlbefinden – unter Einschluss der
Betrachtung möglicher Umweltrisiken weiter zu optimieren.
de
dc.description.abstract
Bluetongue disease (BTD) was for the first time detected in western Germany
during 2006. The putative vectors of this disease are Palaearctic biting
midges (Culicoides spp.). Since its first detection the disease has spread
over the whole of Germany and also into neighbouring countries. A mandatory
vaccination scheme was introduced during 2008 with the development of an
inactivated vaccine against serotype 8. Worldwide there is an estimated number
of 24 serotypes, hence the likelihood that other serotypes appear as is
already the case in some Mediterranean countries. A first-line defence against
the vectors is therefore required. Presently there are no authorized
techniques or methods that could prevent the transmission of BTD by biting
midges. The aim of the present study was to investigate the efficacy of
insecticide-treated nets (ITN) protecting calves in hutches against biting
midges and nuisance insects. Therefore, a field trial was conducted on a dairy
farm in Brandenburg. The farm is situated at the border of the Kremmener Luch,
where a high density of biting midges was expected. For the first trial three
units of five calves each were protected with a polyester net fence, mesh
width 2.0 x 2.0 mm and pre-treated with deltamethrin (133 mg/m2) and a UV
protection factor. One unit was completely protected; the other units were
partially protected with 1.5 m or 2.0 m high net fences, respectively. A
control unit remained unprotected. Midges were caught with one Biogents-
Sentinel® UV Light trap per unit. All traps were activated for two subsequent
nights per week from 5 pm till 9 am. Highest catches were recorded inside the
completely protected unit. From the results it became evident that the used
net did not prevent the midges from entering the protected units. In a second
trial a lambda-cyhalothrin treated net (200 mg/m2, mesh width 1.6 x 1.7 mm)
was used. One unit was completely protected; the second was circumvented with
a 2 m high fence and, as before, one unprotected unit serving as a control.
Catches were performed during four consecutive nights. No midges were caught
in the completely protected unit during the first two weeks. The partial
protection also resulted in lower catches when compared to the control unit.
This difference did not persist during the subsequent weeks. Midges were again
recorded in all units. The statistical evaluation over the whole period did
not indicate a significant difference between the control and the completely
or partially protected units. The use of the lambda-cyhalothrin treated net
led to a significant reduction of nuisance flies in both the completely and
partially protected units. Calves in protected units showed significantly
fewer defensive movements. This did not, however, result in significant
differences with regard to weight gains. The insecticidal activity of the nets
was monitored in the laboratory at monthly intervals with bioassays by using
susceptible Musca domestica und Culicoides nubeculosus. Test insects were
exposed to net samples for 10 seconds in glass vials or in the FlyBox®. The
criterion for assessing the efficacy of the net sample was the T 50 value (the
point in time at which 50% of all test insects were paralysed). The T 50 value
increased, perhaps as a result of the exposure to sunlight and rain of the
treated material. This was particularly the case for C. nubeculosus. As
expected, weathering of the material resulted in a decrease of the active
ingredient. Different netting prototypes with varying strengths of the active
ingredients (deltamethrin and lambda-cyhalothrin, 100, 200 and 300 mg/m2) as
well as formulations (emulsion and micro encapsulation) were also assessed.
Lambda cyhalothrin was found to result in a quicker paralysis in its varying
concentrations than deltamethrin. Deltamethrin when applied as an emulsion
formulation resulted in quicker paralysis than the micro– encapsulated
formulation. The results of the present work have shown some promising
results, requiring further research and development. Emphasis needs to be put
among others on fence height, mesh width, mechanical properties such as
resistance to wind and visibility for the target insects. At the present state
of knowledge it cannot be excluded that an evaluation of the efficacy of this
technique is prejudiced by the size of space, ie, that midges because of their
size are well able to cross the net. With a delay in paralysis they might then
still be able to fly to the light trap although they are unable to display
physiological behaviour.
en
dc.format.extent
XIII, 101 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Musca domestica
dc.subject
disease vectors
dc.subject
insect control
dc.subject
vector control
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Die Wirksamkeit insektizidbehandelter Netze zum Schutz von Kälbern in
Igluhaltung vor Gnitzen und anderen Lästlingsinsekten
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Peter-Henning Clausen
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Karl-Hans Zessin
dc.date.accepted
2011-08-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000025621-3
dc.title.translated
Effectiveness of insecticide-treated mosquito fences protecting calves
confined to igloos against biting midges and other nuisance insects
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000025621
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010152
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access