dc.contributor.author
Pfab, Thiemo
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:50:14Z
dc.date.available
2009-10-23T10:17:28.883Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6461
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10660
dc.description.abstract
Die hier im Rahmen einer kumulativen Habilitationsschrift vorgelegten Arbeiten
fassen die wichtigsten experimentellen und klinischen Ergebnisse des Autors
zum Thema "Genetische und epigenetische Risikofaktoren für kardiovaskuläre
Erkrankungen bei Schwangeren und ihren Kindern“ zusammen. Es wird angenommen,
dass hypertensive Erkrankungen in der Schwangerschaft durch Störungen der
maternalen Immuntoleranz gegenüber dem Fetus sowie Störungen der
Plazentaentwicklung und -perfusion ausgelöst werden könnten. In einer großen
klinischen Studie wurde untersucht ob Marker der Präeklampsie durch
Polymorphismen in Genen beeinflusst werden, die für Immuntoleranz,
Inflammation, Plazentation und Hämodynamik eine Rolle spielen. Der Tumor
Nekrose Faktor-α G308A-Polymorphismus ist mit einer Proteinurie, der
Interleukin-6 G174C-Polymorphismus mit dem Auftreten von Ödemen und nur das
gleichzeitige Vorhandensein beider mutierter Allele mit einem erhöhten
Blutdruck im letzten Trimenon der Schwangerschaft assoziiert. Auch Homozygotie
für das Angiotensinogen 235T-Allel ist mit erhöhten Blutdruckwerten im letzten
Schwangerschaftsdrittel assoziiert. Genetisch determinierte Faktoren
maternaler Immuntoleranz und plazentarer Hämodynamik könnten somit bei der
multifaktoriellen Entstehung hypertensiver Erkrankungen in der Schwangerschaft
eine Rolle spielen. Der genetische Ursprung der verschiedenen Manifestationen
scheint allerdings nicht einheitlich zu sein. Auf Seiten des Neugeborenen ist
ein niedriges Geburtsgewicht mit einem erhöhten Risiko kardiovaskulärer
Erkrankungen im späteren Leben assoziiert. Diese bekannte Beobachtung kann mit
der Hypothese der sogenannten fetalen Programmierung erklärt werden. Als
Mechanismen werden genetische Faktoren wie z.B. maternale Polymorphismen und
epigenetische Faktoren wie z.B. maternale Mangelernährung diskutiert. Ein
Zusammenhang zwischen verschiedenen untersuchten maternalen Polymorphismen
(Tumor Nekrose Faktor-α G308A, Interleukin-6 G174C, Angiotensinogen M235T,
Angiotensin Converting Enzym I/D, Peroxisome Proliferator-Activated
Receptor-γ2 Pro12Ala, Endotheliale NO-Synthase G894T, T789C, intron 4a/b) und
dem kindlichen Geburtsgewicht als Ausdruck fetaler Programmierung konnte nicht
festgestellt werden. Bisher wurde überwiegend die in entwickelten Ländern
seltene maternale Mangelernährung als Ursache fetaler Programmierung
untersucht. In einer der Arbeiten des Autors wurde tierexperimentell
festgestellt, dass auch eine isokalorische Hochproteindiät während der
Schwangerschaft und Laktationsphase zu geschlechtsabhängigen Unterschieden des
Phänotyps der F1-Generation führt. Bei den männlichen Nachkommen fallen
erhöhte Blutdruckwerte auf, während die weiblichen Tiere eine höhere
Gewichtszunahme pro Gramm Nahrungsaufnahme und ein höheres Körpergewicht ab
dem Erreichen der Geschlechtsreife zeigen. Das häufig untersuchte
Geburtsgewicht ist lediglich ein Surrogatparameter für ein erhöhtes
kardiovaskuläres Risiko im Erwachsenenalter. In einem nächsten Schritt wurde
das totale glykosylierte Hämoglobin als anerkannter Indikator für Störungen
des Glukosestoffwechsels bei 1295 Müttern und ihren neugeborenen Kindern
quantifiziert. Es konnte erstmals gezeigt werden, dass das Geburtsgewicht
bereits zum Zeitpunkt der Geburt invers mit dem glykosylierten Hämoglobin der
Neugeborenen assoziiert ist. Eine multivariable Regressionsanalyse ergab, dass
die Erhöhung des glykosylierten Hämoglobins beim Neugeborenen um einen
Prozentpunkt mit einem um 135 Gramm niedrigeren Geburtsgewicht assoziiert ist
(p<0,0001) während die gleiche Veränderung bei der Mutter mit einem 88 Gramm
höheren Geburtsgewicht assoziiert ist (p<0,0001). Dies könnte an einer
verminderten Insulinwirkung bei Neugeborenen mit geringerem Geburtsgewicht
liegen. Die Daten sprechen dafür, dass die pathophysiologischen Mechanismen,
die fetales Wachstum mit Insulinresistenz und Diabetes im Verlauf des späteren
Lebens verknüpfen bereits intrauterin wirksam sind.
de
dc.description.abstract
This work comprises a summary of the author’s experimental and clinical
results regarding "Genetic and epigenetic risk factors for cardiovascular
diseases in pregnant women and their children". Impaired maternal immune
tolerance towards the fetus and impaired placental development and perfusion
are postulated to play a role in the pathophysiology of hypertensive diseases
in pregnancy. A large clinical study was performed in order to analyze the
impact of polymorphisms in genes known to be involved in immune tolerance,
inflammation, placentation and hemodynamics on markers of preeclampsia. In the
third trimester of pregnancy the tumor necrosis factor-α G308A polymorphism is
associated with proteinuria, the interleukin-6 G174C polymorphism is
associated with edema and only the presence of both mutant alleles is
associated with elevated blood pressure. Women homozygous for the
angiotensinogen 235T allele also have an elevated blood pressure at the end of
pregnancy. Genetically determined factors of maternal immune tolerance and
placental hemodynamics might thus contribute to the multifactorial
pathogenesis of hypertensive diseases in pregnancy. The different
manifestations do not seem to have a uniform and common genetic origin. The
well-known association between low birth weight and an elevated risk of
cardiovascular diseases in adulthood can be explained by the so-called fetal
programming hypothesis. Putative mechanisms are genetic factors such as
maternal polymorphisms and epigenetic factors such as maternal malnutrition.
No association was found between the maternal polymorphisms analyzed (tumor
necrosis factor-α G308A, interleukin-6 G174C, angiotensinogen M235T,
angiotensin converting enzyme I/D, peroxisome proliferator-activated
receptor-γ2 Pro12Ala, endothelial nitric oxide synthase G894T, T789C, intron
4a/b) and birth weight. Maternal malnutrition as a cause of fetal programming
is rather rare in developed countries. An animal experiment now demonstrates
that also an isocaloric high-protein diet during pregnancy and lactation
programs sex-dependent differences of the phenotype in the F1 generation.
Blood pressure is elevated in male offspring only, whereas female offspring
are characterized by an increased food efficiency and higher body weight at
the beginning of puberty. The much investigated birth weight is only a
surrogate of elevated cardiovascular risk in adulthood. As a next step total
glycosylated hemoglobin as an established indicator of the glucose metabolism
was quantified in 1295 mothers and their newborns. It was demonstrated for the
first time that there is an inverse association between birth weight and
glycosylated hemoglobin already at birth. Multivariable regression analysis
revealed that an increase in glycosylated hemoglobin by one percent in the
child is associated with a mean birth weight reduction of 135 grams
(p<0,0001), whereas the same increase in the mother is associated with a mean
birth weight increase of 88 grams (p<0,0001). This might be due to reduced
insulin action in newborns with lower birth weight. These data suggest that
the pathophysiological mechanisms linking prenatal growth and postnatal
sensitivity to insulin are present as early as before birth.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Genetische und epigenetische Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen
bei Schwangeren und ihren Kindern
dc.contributor.contact
thiemo.pfab@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Rainer Düsing
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Rainer Rettig
dc.date.accepted
2009-10-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000013814-1
dc.title.translated
Genetic and epigenetic risk factors for cardiovascular diseases in pregnant
women and their children
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000013814
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006508
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access