dc.contributor.author
Heger, Nikola
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:45:45Z
dc.date.available
2016-11-17T12:21:23.498Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6405
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10604
dc.description.abstract
Die Vermeidung von Atemwegsinfektionen ist für Patienten mit Mukoviszidose
(Cystischer Fibrose, CF) von essentieller Bedeutung, da jede Pneumonie die
Gefahr bleibender Verschlechterung des Krankheitsstatus in sich birgt. Neben
der großen Gefahr durch Infektionen gilt es grundsätzlich, den Kontakt zu
allem zu meiden, was die Atemfunktion beeinträchtigt. Hier ist auch an Stäube
und Allergene zu denken, wie z.B. Aspergillus spp., die eine allergische
bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) auslösen können. Da der Umgang mit Tieren
generell mit einem erhöhten Vorkommen an Erregern, Stäuben und Allergenen
verbunden ist, wird dieser von vielen behandelnden Ärzten für Patienten mit CF
sehr kritisch gesehen. Da bisher keine Leitlinie zu dem Thema „CF und
Tierkontakt“ existiert, die auf spezifischen Untersuchungen mit Patienten mit
CF basiert, sollten mit der vorliegenden Studie erste Schritte unternommen
werden, entsprechende Daten zu erheben. Ziel war es, das für Patienten mit CF
von Haustieren ausgehende Risiko, sowohl qualitativ als auch quantitativ, zu
ermitteln. Die Arbeitshypothese der Studie wurde wie folgt formuliert: Das
Halten von Haustieren bzw. regelmäßiger Tierkontakt stellt für Patienten mit
CF ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar. Zunächst sollte das Ausmaß von
Tierkontakten und das damit in Zusammenhang stehende Hygieneverhalten der
Patienten mit CF des Christiane Herzog-Zentrums Berlin ermittelt werden. Zu
diesem Zweck wurden Fragebögen an 290 Patienten des Zentrums verteilt und die
freiwillig beantworteten Fragen ausgewertet. Für weitere Analysen wurden zwei
Kohorten gebildet. Zur Kohorte der Patienten mit regelmäßigem Tierkontakt (n=
75) wurden Patienten gezählt, die aktuell zehn oder mehr Stunden pro Woche
Kontakt zu einem Tier haben. Patienten mit weniger oder gar keinem Umgang mit
Tieren zählten zur Kohorte der Patienten ohne regelmäßigen Tierkontakt (n=
97). Die Ergebnisse der Fragebogenauswertung zeigen, dass Patienten mit CF
trotz ihrer Erkrankung nicht weniger Haustiere halten als der Durchschnitt der
deutschen Bevölkerung. Sie bevorzugen allerdings mehr Hunde und Katzen
gegenüber sonstigen Haustieren. Das Hygieneverhalten im Umgang mit Tieren ist
nicht stark ausgeprägt. Auffallend hoch ist die positive emotionale Wirkung
(90%), die die tierbesitzenden Patienten ihrem Haustier zuschreiben. Im
zweiten Teil der Studie wurden beide Kohorten auf gesundheitliche Unterschiede
untersucht. Hierzu wurden retrospektiv klinische Daten wie die
Einsekundenkapazität der Lunge (FEV1), der Body Mass Index (BMI),
Exazerbations- und Hospitalisationsraten sowie mikrobiologische Daten
(qualitativer und quantitativer Erregernachweis aus Sputumanalysen im
Untersuchungszeitraum) miteinander verglichen. Um eine qualitativ hochwertige
statistische Analyse durchzuführen, waren Datenreduktionen notwendig. Nach dem
Ausschluss der Daten von insgesamt 19 Patienten (lungentransplantierte
Patienten bzw. Patienten mit fehlenden Daten), kamen schließlich 56 Patienten
mit regelmäßigem Tierkontakt und 58 Patienten ohne regelmäßigen Tierkontakt
zur statistischen Auswertung. Die Ergebnisse der statistischen Datenauswertung
geben keinen Hinweis darauf, dass Patienten mit regelmäßigem Tierkontakt mehr
Infektionen haben als Patienten ohne regelmäßigen Tierkontakt. FEV1, BMI,
Exazerbations- und Hospitalisationsraten unterschieden sich in beiden
Patientengruppen statistisch nicht signifikant. Allerdings konnte regelmäßiger
Tierkontakt als Prädiktor für eine allergische bronchopulmonale Aspergillose
(ABPA) ermittelt werden. Patienten mit regelmäßigem Tierkontakt haben
gegenüber Patienten ohne regelmäßigen Tierkontakt ein siebenfach erhöhtes
Risiko eine ABPA zu entwickeln. Der dritte Teil der Studie diente dem Nachweis
von Bakterien und Pilzen, die bei Haustieren von Patienten mit CF und in ihrem
Umfeld vorkommen, der Einschätzung ihrer Pathogenität für die Patienten und
der Ermittlung von Transmissionen. Dazu wurden 22 Patienten mit Haustieren zu
Hause aufgesucht und 364 Proben von den verschiedenen Haustierarten und von
ihrem Umfeld genommen. Die Proben wurden anschließend mykologisch und
bakteriell über Kultivierung, mikroskopische Untersuchung und falls
erforderlich DNA-Sequenzierung und MALDI-TOF Verfahren bis auf Speziesebene
analysiert. In diesem Teil der Studie wurden mehrfach Erreger bei Patienten
und ihren Haustieren nachgewiesen, bei denen aufgrund der Patienten-Haustier-
Historie eine Transmission als wahrscheinlich anzusehen war. Die mykologischen
Analysen zeigten, dass mit der Haltung von Tieren auf organischer Einstreu wie
Heu, Stroh, Holzspäne und Rindenmulch eine große Schimmelpilzbelastung,
insbesondere von Aspergillus spp., verbunden ist. Der festgestellte erhöhte
Erregerdruck spiegelt sich jedoch nicht in einer Erhöhung der Infektionsraten
wider, scheint also keine Auswirkungen auf die tierbesitzenden Patienten zu
haben. Der Anfangsverdacht auf erhöhten Erregerdruck mit potentiell
problematischen Erregern bei Reptilien, sollte in Zukunft genauer untersucht
werden. Die vorliegenden Studie kann mit einer Patientenzahl von n= 4 keine
aussagekräftigen Ergebnisse liefern. Für die Entwicklung einer ABPA konnten
die in der vorliegenden Studie erhobenen Daten die Arbeitshypothese stützen,
für alle anderen Aspekte (Infektionsrisiko, Lungenfunktion, Ernährungsstatus,
Hospitalisationen und Exazerbationen) jedoch nicht.
de
dc.description.abstract
The prevention of pulmonary infections is essential for patients with CF, as
every case of pneumonia bears the risk of a consistent decrease of their
respiratory and health status. Beside the risk of pathogens, every pulmonary
obstruction triggered by dust or allergens must be avoided. For example,
Aspergillus spp. can elicit an allergic bronchopulmonary aspergillosis in
patients with CF. Since the regular contact with animals is generally
associated with an increased exposure to pathogens, dust and allergens, many
doctors who treat patients with CF advise against having pets. Since up to
this date, there exist no guidelines concerning ”CF patients and animal
contact“, which are based on specific studies with CF patients, the present
study provides a first step in the acquisition of relevant data. The aim was
to assess the risk associated with pet animals for CF patients both
quantitatively and qualitatively. The working hypothesis guiding this study
has been formulated as follows: Pet ownership and frequent contact to pets in
general result in an increased health risk for patients with CF. First, the
intensity and extent of pet contact and the related hygienic behavior of
patients from the Christiane Herzog-Zentrum Berlin were investigated. In this
part of the project, 290 Patients of the Christiane Herzog-Zentrum volunteered
to fill out a questionnaire and the provided answers were evaluated. For
further analyses the group of patients with CF was divided in two groups. The
group with regular pet contact (n=75) consisted of patients who all had
currently ten hours or more in a week contact to at least one pet. Patients
with less or no regular pet contact accounted for the cohort without regular
contact (n=97). The analysis of the questionnaires revealed that CF patients,
despite their condition, are not less likely to own pets than the German
average. CF patients do prefer dogs and cats over other pets though, more so
than German pet owners without CF. The hygienic behaviour in the context of
animal contact of patients with CF was not particularly pronounced. It is
remarkable however, that 90% of CF patients with pets attribute a positive
emotional impact to their animals. In the second part of the study the health
status of both cohorts was compared. Therefore clinical data, such as the
forced expiratory volume in one second (FEV1), Body Mass Index (BMI), rates in
exacerbation and hospitalization, as well as microbiological data (qualitative
and quantitative detection of pathogens in sputum samples taken during the
study period) were retrospectively compared across cohorts. In order to
perform a high-quality statistical analysis, data reductions were necessary.
After the exclusion of 19 patients (lung-transplant patients, patients with
missing data), 56 patients with regular animal contact and 58 patients without
regular animal contact were finally accepted into the statistical analysis.
Results of the statistical analysis provide no evidence that CF patients with
regular animal contact suffer more infections than CF patients without regular
animal contact. FEV1, BMI, rates in exacerbation and hospitalization did not
significantly differ across cohorts. However, regular animal contact was a
predictor for allergic bronchopulmonary aspergillosis (ABPA). CF patients with
regular animal contact were 7 times more likely to develop an ABPA in
comparison to CF patients without regular animal contact. The third part of
the study focused on the detection of bacteria and fungi that are associated
with pets and their environment, in order to look for pathogenity and possible
transmissions. For that purpose, a subsection of patients with pets were
visited at their homes and pets and the home environment were examined in
situ. 364 samples were analysed for clinically relevant bacteria and fungi by
cultivation, microscopic examination and if necessary by DNA-sequencing and
the MALDI-TOF method for bacterial analysis. This part of the project revealed
multiple pathogens in patients and their pets, for which, considering the
patient-pet-history, a transmission has to be considered likely. The
mycological analysis showed that the keeping of pets on organic litter such as
hey, straw, wood shavings or bark mulch result in an increased exposure to
moulds, in particular Aspergillus spp.. This documented increase in pathogen
prevalence does however not coincide with an increase in infections. The
initial suspicion concerning the increased prevalence of potentially
problematic pathogens from reptiles should be investigated in future research.
The present study with only 4 relevant cases cannot provide conclusive
evidence. The results of the present study support the working hypothesis
concerning the development of an ABPA, but not concerning all other aspects
(risk of infection, lung function, nutritional status, hospitalizations and
exacerbations).
en
dc.format.extent
207 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
allergic bronchopulmonary aspergillosis
dc.subject
cystic fibrosis
dc.subject
animal husbandry
dc.subject
disease vectors
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Mukoviszidose und Haustiere – Beurteilung des Gesundheitsrisikos durch
regelmäßigen Tierkontakt für Patienten mit Mukoviszidose
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Achim Gruber
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Doris Staab
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Marcus Fulde
dc.date.accepted
2016-07-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103301-0
dc.title.translated
Cystic Fibrosis and Pet Animals – Evaluation of the Health Risk Associated
with Regular Contact with Pet Animals for Patients with Cystic Fibrosis
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103301
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020225
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access