dc.contributor.author
Liman, Thomas Günter Gerhard
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:45:25Z
dc.date.available
2018-01-18T10:32:07.312Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6399
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10598
dc.description.abstract
Der Schlaganfall stellt nach wie vor ein gravierendes Problem in der
weltweiten Gesundheitsversorgung dar mit hoher Mortalitäts- und
Morbiditätsrate. Alle dieser Habilitationsschrift zugrundeliegenden
prospektiven Schlaganfallstudien sollen dazu beitragen, das Wissen über den
Verlauf und Prädiktoren von Langzeitschäden nach Schlaganfall zu vertiefen und
weitere Prädiktoren zu identifizieren, die für das vaskuläre Risiko sowie
Rezidivrisiko nach Schlaganfall prognostisch relevant sind. Mit Hilfe des
Erlanger Schlaganfallregisters (ESPro), einer populationsbasierten,
prospektiven Studie mit ersten Schlaganfällen, untersuchten wir den
natürlichen Verlauf der kognitiven Funktion nach Schlaganfall. Wir konnten
zeigen, dass ca. 15% ein kognitives Defizit bis zu drei Jahre nach
Schlaganfall aufweisen, sich aber auch ein Drittel der Patienten mit
anfänglich kognitiven Defiziten wieder erholen und diese kognitive
Verbesserung mit jüngerem Alter und einem leichteren Behinderungsgrad nach
Schlaganfall assoziiert ist. Weiterhin fanden wir, dass kognitive Defizite
nach Schlaganfall einen deutlichen Einfluss auf Lebensqualität, Depression,
Alltagskompetenz und Behinderung bis 5 Jahre nach Schlaganfall haben und
kognitive Defizite bis drei Monate nach Ereignis unabhängig eine reduzierte
Lebensqualität gemessen mit dem Frenchay Activity Index über einen langen
Zeitraum bis 5 Jahre nach Schlaganfall vorhersagen können. Da das
Langzeitrisiko eines Rezidivs nach Schlaganfall stark erhöht ist, es aber
derzeit an für den klinischen Alltag geeigneten prognostischen Modellen
mangelt, entwickelten wir das Studiendesign der „Prospective Cohort with
Incident Stroke Study (PROSCIS)“. PROSCIS hat zum primären Ziel, ein
Prädiktionsmodell für das Langzeitrisiko nach Schlaganfall im Sinne eines
einfachen Risikopunktescores zu entwickeln. Hierzu wurde eine detaillierte
Erfassung und Dokumentation der individuellen vaskulären Risikofaktoren
implementiert sowie zusätzliche Untersuchungen wie z.B. Messung des Knöchel-
Arm-Indexes und der Intima-Media-Dicke durchgeführt. Die pAVK ist als
wichtiger vaskulärer Risikofaktor in vielen existierenden Prognosemodellen für
kardiovaskuläre Erkrankungen enthalten und ein guter Indikator für die Last
einer generalisierten Arteriosklerose. Wir fanden in einem systematischen
Review mit Metaanalyse von 11 ausgewählten prospektiven Schlaganfallkohorten,
dass der Knöchel-Arm-Index als Surrogatmarker für eine pAVK ein guter,
unabhängiger Langzeitprädiktor sowohl für das vaskuläre Risiko und für den
vaskulären Tod als auch für ein Schlaganfallrezidiv darstellt. Im Rahmen der
prospektiven Schlaganfallstudie „Cream and Sugar“ untersuchten wir den
Einfluss von Lipoprotein (a) auf das kardiovaskuläre Risiko. Die Rolle von
Lp(a) in der Pathophysiologie vor und nach Schlaganfall ist nicht klar. Wir
fanden nun in einer Subgruppenanalyse, dass in einer Schlaganfallkohorte von
250 Patienten diejenigen mit erhöhten Lp(a) Werten häufiger ein vaskuläres
Ereignis nach einem Jahr (bestehend aus ischämischen Schlaganfall, TIA,
Myokardinfarkt, nicht-elektiver koronarer Revaskularisation oder
kardiovaskulärem Tod) hatten. Dieses erhöhte Risiko für ein vaskuläres Rezidiv
war nach Adjustierung für mögliche Konfounder noch deutlich signifikant.
Weiterhin untersuchten wir mit Hilfe des Erlanger Schlaganfallregister (ESPro)
die Veränderungen der Inzidenzen von ätiologischen und pathologischen Subtypen
des Schlaganfalls über die letzten zwei Dekaden. Zeittrends zu Inzidenzen von
ätiologischen Subtypen können zum Monitoring der Wirksamkeit von Primär- und
Sekundärpräventionsmaßnahmen genommen werden. Wir konnten anhand von
Inzidenzraten zu den ätiologischen Subtypen über 16 Jahre mit Hilfe der ESPro
Daten zeigen, dass bei 3243 Patienten mit erstem Schlaganfall die
altersadjustierten Schlaganfallgesamtinzindenz insbesondere bei den Männern
abgenommen hat. Zusätzlich fanden wir, dass es u.a. zu einer Reduktion der
Inzidenzrate von makroangiopathischen Schlaganfällen bei Männern im o.g.
Beobachtungszeitraum kam. Wir schlussfolgerten, dass dieses auf eine
Veränderung des Lebenstils und auf eine verbesserte Primär- bzw.
Sekundärprävention z.B. durch weniger Rauchen in der Gesellschaft sowie
vermehrter Einsatz von medikamentösen Therapie wie z.B. Statinen
zurückzuführen sein könnte. Schwerpunkte zukünftiger klinisch-
epidemiologischer Studien werden sicherlich die weitere Erforschung von
neueren, prognostisch relevanten Risikofaktoren zur Verbessung der
Risikoprädiktion sowie die Erforschung des natürlichen Verlaufs und der
Prädiktoren für das Auftreten von Schlaganfall assozierten Folgeerkrankungen
sein, die deutlich die Lebensqualität nach Schlaganfall beinflussen wie z.B.
die Post Stroke Depression oder die Demenz nach Schlaganfall.
de
dc.description.abstract
Stroke continues to be a serious problem in global health care with a high
mortality and morbidity rate. All prospective stroke studies on which this
habilitation thesis is based are designed to deepen knowledge of the course
and predictors of long-term post-stroke damage and to identify additional
predictors relevant to vascular risk and post-stroke relapse risk.Using the
Erlangen Stroke Register (ESPro), a population-based, prospective study with
first strokes, we examined the natural course of cognitive function after
stroke. We were able to show that about 15% have cognitive deficits up to
three years after stroke, but also one third of patients with initial
cognitive deficits recover and this cognitive improvement is associated with
younger age and a lower degree of disability after stroke. Furthermore, we
found that cognitive deficits after stroke have a significant impact on
quality of life, depression, everyday life and disability up to 5 years after
stroke, and cognitive deficits independent of a reduced quality of life
measured by the Frenchay Activity Index over a long period to 5 months up to
three months after the event Years after stroke can predict. Since the long-
term risk of recurrence after stroke is greatly increased but there is
currently a shortage of prognostic models suitable for clinical practice, we
developed the study design of the "Prospective Cohort with Incident Stroke
Study (PROSCIS)". PROSCIS's primary goal is to develop a predictive model for
the long-term risk of stroke in the sense of a simple risk-point score. For
this purpose, a detailed collection and documentation of the individual
vascular risk factors was implemented as well as additional examinations such
as Measurement of ankle-arm index and intima-media thickness. PAD is an
important vascular risk factor in many existing predictive models of
cardiovascular disease and a good indicator of the burden of generalized
atherosclerosis. We found in a systematic review with meta-analysis of 11
selected prospective stroke cohorts that the ankle-brachial index is a good,
independent long-term predictor for both vascular risk and vascular death as
well as stroke recurrence.Furthermore, with the help of the Erlangen Stroke
Register (ESPro), we examined the changes in the incidences of etiological and
pathological subtypes of stroke over the last two decades. Time trends to
incidences of etiological subtypes can be used to monitor the effectiveness of
primary and secondary prevention measures. Using ESPRO data on etiologic
subtypes over a 16 years follow-up, we found that in 3243 patients with first
stroke, age-adjusted overall stroke incidence decreased, especially in males.
In addition, we found a reduction in the incidence rate of macroangiopathic
strokes in men. We concluded that this may be due to lifestyle change and
improved primary or secondary prevention, e.g. due to less smoking in society
as well as increased use of drug therapy. In conclusion, the focus of future
clinical epidemiological studies should be further research into newer,
prognostically relevant risk factors for improving risk prediction, as well as
research into the natural history and predictors of the occurrence of stroke-
associated sequelae, which significantly affect the quality of life after
stroke such as stroke. the post-stroke depression or the dementia after
stroke.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
epidemiology, post stroke cognitive impairment
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der ischämische Schlaganfall in prospektiven Kohortenstudien
dc.contributor.contact
thomas.liman@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Manfred Kaps
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Hagen Huttner
dc.date.accepted
2017-04-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000106301-3
dc.title.subtitle
Risikofaktoren und Langzeitfolgen
dc.title.translated
Risk factors and long-term sequelae after ischemic stroke in prospective
cohort studies
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000106301
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000023117
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access