dc.contributor.author
Stolz, Andrea
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:42:10Z
dc.date.available
2009-10-15T07:06:06.513Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6321
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10520
dc.description.abstract
Einleitung Die effektivsten Schmerzmittel der modernen Medizin sind nach wie
vor die Gruppe der Opioide. Allerdings ist ihre schmerzhemmende Wirkung mit
starken, zum Teil lebensbedrohlichen Nebenwirkungen verbunden (Karow 2003).
Durch den Nachweis der Interaktion endogener Opioide mit Opioidrezeptoren auf
peripheren sensorischen Neuronen im entzündeten Gewebe, die eine potente
Antinozizeption vermitteln, eröffneten sich neue Perspektiven der
Schmerztherapie (Stein, Hassan et al. 1990). Bestandteil der Forschung ist die
Entdeckung von Mechanismen, die das Einwandern von opioidhaltigen Immunzellen
und die Freisetzung von Opioiden fördern. In diesem Zusammenhang richtet sich
das Interesse dieser Studie auf den FPR, einen chemotaktischen Rezeptor für
den der Einfluss auf die Leukozytenrekrutierung und die Freisetzung von
lysosomalen Enzymen nachgewiesen ist. Material und Methoden In der 2 h FCA
entzündeten Rattenpfote wurde mit Hilfe der PPT die fMLP-vermittelte
Antinozizeption untersucht. Zur Analyse der Leukozytensubpopulationen und der
FPR-Expression wurde die Durchflusszytometrie verwendet. Zellen der
entzündeten Pfote sowie aufgereinigte humane Granulozyten und Monozyten wurden
in Freisetzungsexperimenten mit fMLP, Mycobact. und Boc stimuliert, um die
Rolle des FPR auf die Opioidfreisetzung zu untersuchen. Die freigesetzten
Opioide wurden im RIA nachgewiesen. Ergebnisse Es zeigte sich, dass
Granulozyten und Monozyten des entzündeten Pfotengewebes den FPR exprimieren.
Eine fMLP-bedingte Antinozizeption ließ sich in der entzündeten Pfote
nachweisen. Allerdings hatte die i.v. Gabe von den FPR Antagonisten Boc und
CsH keine Auswirkung auf die Rekrutierung der opioidhaltigen Leukozyten von
der Blutzirkulation in die entzündete Pfote. Die Expression des FPR auf
humanen Granulozyten und Monozyten konnte nachgewiesen werden. Durch die
Stimulation mit fMLP und Mycobact. setzen humane Granulozyten sowohl
β-Endorphin als auch Met-Enkephalin frei. Diese Freisetzung ist durch den
spezifischen FPR-Antagonisten Boc hemmbar, was dafür spricht, dass diese
Freisetzung spezifisch durch den FPR vermittelt wird. Im Gegensatz dazu setzen
humane Monozyten fMLP getriggert nur β-Endorphin frei. Die Stimulation mit
Mycobact. zeigt weder eine signifikante Freisetzung von β-Endorphin, noch von
Met-Enkephalin. Schlussfolgerung Der FPR ist auf Monozyten/Makrophagen und
Granulozyten der entzündeten Pfote nachweisbar. Seine Hauptfunktion zu diesem
frühen Entzündungszeitpunkt (2 h) scheint die Freisetzung von β-Endorphin und
Met-Enkephalin zu sein. Diese Opioidfreisetzung führt zu antinozizeptiven
Effekten, die mit Hilfe der PPT und der i.pl. fMLP-Injektion nachgewiesen
werden konnten. Durch den Nachweis der unveränderten Leukozytenrekrutierung
nach der i.v. Gabe eines FPR-Antagonisten scheint diese Antinozizeption im
Wesentlichen durch die Opioidfreisetzung bedingt zu sein. Humane Granulozyten
und Monozyten des peripheren Blutes exprimieren beide den FPR. Die Funktion
des FPR variiert jedoch auf den beiden Zellarten. Aus Granulozyten sind
β-Endorphin und Met-Enkephalin freisetzbar. Wohingegen aus Monozyten nur
β-Endorphin freisetzbar ist. Im 2 h entzündeten Pfotengewebe sind
hauptsächlich Granulozyten nachweisbar (Rittner, Brack et al. 2001). Die FPR-
induzierte Antinozizeption des 2 h entzündeten Pfotengewebes wird
hauptsächlich durch die Freisetzung von Opioiden aus Granulozyten bedingt.
Ausblick Die Erforschung der genauen Mechanismen der Freisetzung von Opioiden
aus Immunzellen könnte neue Ansätze in der Schmerztherapie liefern. Die Suche
nach neuen Liganden und deren Rezeptoren, die die Rekrutierung opioidhaltiger
Leukozyten erhöhen und deren Freisetzung fördern ist ein zukunftsreicher
Faktor der aktuellen medizinischen Forschung. Endogene peripher vermittelte
Opioidanalgesie lässt sich auch postoperativ bei Patienten nachweisen (Stein,
Hassan et al. 1993; Likar, Mousa et al. 2007). Wegen der geringen
Nebenwirkungen ist die Nutzung dieses therapeutischen Systems in der Zukunft
wünschenswert.
de
dc.description.abstract
Introduction: Although opioids are unsurpassed in the treatment of acute and
chronic pain, their use in chronic pain therapy is limited by their side
effects on the central nervous system like nausea, vomiting, dizziness and
fatigue. In inflammation pain can be regulated by opioid peptides which are
secreted by immune cells at the site of inflammation, leading to the
activation of opioid receptors on peripheral sensory neurons and mediate
antinociception. Opioid peptides are synthesized in circulating leukocytes
which migrate to inflamed tissue directed by chemotactic factors. In this
context the role of the formyl peptide receptor (FPR), a chemotactic receptor,
on the recruitment of opioid peptides containing leukocytes and the release of
opioid peptides were studied. Methods: In rats inflammatory pain is induced by
intraplantar injection of freund´s completes adjuvans. With the paw pressure
threshold the formylpeptide-mediated antinociception is examined. The
expression of FPR and the leukocytes subpopulations are detected with
fluorescence activated cell sorting. Leukocytes of the inflamed paw, human
granulocytes and monocytes are in vitro stimulated. For the analysis of
released opioid-peptides radioimmunoassay are used. Results: Granulocytes and
monocytes of inflamed paw tissue express the FPR. A FPR-mediated
antinociception is shown. Surprisingly the FPR doesn’t play a role in the
recruitment of opioid peptide containing-leukocytes at early inflammation (2
h). The expression of FPR on human granulocytes and monocytes is shown. The
FPR, which is stimulated by formylpeptides and mycobacteria butyricum,
releases from human granulocytes β-endorphin and met-enkephalin. In contrast
human monocytes release only β-endorphin after formylpetide stimulation.
Summary: The main function of the FPR at 2 h inflammation is the release of
β-endorphin and met-enkephalin. This release mediates antinociception which is
detected by paw pressure threshold. Both human granulocytes and monocytes are
expressing the FPR, but its function is different on the two cell types.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Formylpeptidrezeptor in der opioidpeptidvermittelten Antinozizeption der
frühen Entzündungsphase
dc.contributor.contact
andrea.stolz@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. H. Rittner
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. C. Nau, Priv.-Doz. Dr. med. G. Riemekasten
dc.date.accepted
2009-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000013316-8
dc.title.translated
The formyl peptide receptor in the opioid peptide mediated antinociception of
the early inflammation
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000013316
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006371
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access